S 9928 K rr Se — — Abonnementspreis: ur Maunt 50 Pſe.— Auswerte duych die Poſt 65 Pfg. Man abonnirt in Mannheim dei der Expediei on E allen Fo Keen Unb Frä— Lueeed oſt⸗Anſtalten des deutſchen Reiches und den Brief Die Badiſche Volkszeitung erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Herausgeber dr. ſur. Bormann Paas in Mannheim. W 40. auf die Badiſche Volks⸗Zeitung werden von dem Verlage, von unſeren ſämmtlichen Trägerinnen und Zweigerpe⸗ ditionen, ſowie auswärts von allen Poſt⸗ anſtalten und Brieſträger gerne entgegen⸗ genommen. Abonnementspreis in Mannheim und bei unſeren Agenturen in Feudenheim, Neckarau, Ilbesheim, Sandhofen, Wall⸗ ſtadt, Käferthal, Waldhof, Seckenheim, Heddesheim, Ladenburg, Schriesheim, Leu⸗ tershauſen, Großſachſen, Hohenſachſen, Lützelſachſen, Weinheim, Sulzbach, Hems⸗ bach, Laudenbach, Viernheim, Birkenau, Ludwigshafen, Hemshof, Frieſenheim, Og⸗ gersheim, Frankenthal, Mutterſtabt, Mau⸗ dach ꝛc. 50 Pfg. nebſt 10 Pfg. Tragge⸗ bühr pro Monat. Im Verlag und bei unſeren Zweigexpevitionen abgeholt 50 Pfg. Bei den Poſtanſtalten 65 Pfg. pro Monat. Zu zahlreichem Abonnement ladet er⸗ gebenſt ein Verlag der„Bad. Vollszritung“ ————————— Der Ritter vom Chriſtus⸗ Orden. * Was für denjenigen, welcher die Politik des Reichskanzlers in den letzten Monaten aufmerkſam verfolgt hat, längſt keine Ueberraſchung mehr ſein konnte, iſt geſtern eingetroffen. Und doch können wir uns jetzt, da wir mit der vollendeten Thatſache rechnen müſſen, jenes Gefühles nicht erwehren, das uns beſchlelcht, wenn ein Ereigniß eingetreten iſt, das wir zwar erwartet haben, das aber unberechenbar iſt in ſeinen unabſehbaren Conſequenzen. Die Maigeſetze fallen, die preu⸗ ßiſche Regierung ſelbſt iſt es, welche die Axt legt an den Baum, den ſie vor nicht gar langer Zeit eigenhändig gepflanzt hat, und der, anſtatt ſichere behagliche Ruhe unter ſeinem Schatten zu gewähren, wie ein Manzanillobaum mit ſeinen gleißen⸗ den Früchten den Frieden der Gemüther vergiftet hat. Zwar ziehen noch nicht die Jeſuiten ins Land mit klingendem Spiel, mit wallenden Fahnen und unter Abſing⸗ ung eines feierlichen Le deum, aber ein Fleine Mittheilungen. — Die Hochzeit mit dem Gkelett⸗ menſchen. Nachſtehende onderbare Geſchichte Menſchen ſeit mehreren Wochen in den ame⸗ rikaniſchen Zeitungen, hat aber erſt kürzlich durch richterliche Entſcheidung ihre Beglau⸗ N 10 erfahren. Vor ſechs Monaten ließ ſich nämlich ein gewiſſer Jean Breitbacher in einer hölzernen Bude auf einem der New⸗ Horker Marktplätze als Skelettmenſch ſehen. Auch hier in Berlin war er vor Jahren die Great Attraktion einer Schaubude auf dem Weinbergsweg und war oft„nach Schluß der Vorſtellung“ in einer dortigen bekannten Reſtauration zu finden, wo er auch ſogar mit den damals an dem in höchſter Blüthe ſtehen⸗ den Nationaltheater engagirten Mitgliedern bekannt wurde und mit ihnen Skat ſpielte ., ſ. w. Eine reiche amerikaniſche Dame, Miſtreß Anna Sweet, verliebte ſich nun, in Rewyork derartig in dieſes menſchliche Phä⸗ nomen, daß ſie Jean Breitbacher nicht nur mit Geſchenten überhäufte, ſondern auch ſehr bald mit Einwilligung ihres Gatten in ihr Haus lud und in ihre Geſellſchaftskreiſe ein⸗ führte. Die nach zwei Monaten erfolgte Scheidung der Frau Sweet von ihrem Gatten beſtätigte in vollem Umfang alle Gerüchte, welche damals über die Art ihres Verhält⸗ niſſes zu dem Stelettmenſchen im Umlauf wären. Endlich nach Ueberwindung unzäh⸗ liger Schwierigteiten(auch Herr Breitbacher atte ſich eine Ehehälfte, eine Berlinerin, er⸗ oren und mußte erſt geſchleden werden fand vor ungefähr 6 Wochen die Vermählung dieſes ſonderbaren Paares ſtatt. Um ſo arbßer war die Ueberraſchung in der New⸗ Horker Geſellſchaft, als es plöelich am Tage Jach der Hochteit in der Stadt bekannt wurde, 2, ſowie bei vts bei allen trägern. Organ für gutes Stuͤck von jenem Ausnahmegeſetze, das wir mit dem Namen„Maigeſetze“ be⸗ zeichnen, obwohl es mit der Wonne dieſes lieblichen, idylliſchen Lenzmonates wenig oder nichts gemein hat, fällt nun in Stücke. Wir ſind von jeher Feinde eines jeden Ausnahmegeſetzes geweſen und ſo müßten wir es denn mit Freuden begrüßen, daß auch dieſes zum größten Theile beſeitigt wird. Allein, während auf der einen Seite der Druck erleichtert wird, der auf den Gemüthern lag, wird auf der anderen Seite ein vollwichtiger Erſatz geſchaffen durch den Antrag auf Verlängerung des zweiten Ausnahmegeſetzes, deſſen Zeitdauer eigeutlich umlaufen iſt und das wie⸗ derum erneuert werden ſoll und zwar der Bequemlichkeit halber gleich auf volle fünf Jahre! Maigeſetz gegen Sozialiſtengeſetz, ſo lautet die Parole. Herr Windthorſt hat es ja ſchon früher prophezeit, daß man ohne die Hülſe der Kirche nicht fertig werden würde mit dem rothen Geſpenſte und daß die Religion das einzige Palliatiomittel ſei gegen dieſe Auzwüchſe des Radikalis⸗ mus. Der Ehrentag der kleinen Exeel⸗ lenz iſt angebrochen und dieſer kleine Dabld iſt Sieger, unbeſtrittener Sieger geblieben im Kampfe mit dem eiſernen Rieſen. Und im Siegestaumel werden gar leicht alle Leiden und Schmerzen ver⸗ gehen, die der Unterdrückte einſt erduldet hat, er gedenkt nicht mehr des Leidens⸗ genoſſen neben ihm, denn er hat für die Seinigen erreicht, was er erſtrebt hat. Das Maigeſetz faͤllt, aber aus ſeiner Aſche erhebt ſich verjüngt zu neuer Bluͤthe das So⸗ zialiſtengeſetz. Die Frage iſt nunmehr nur noch die: Auf wie lange? Der Reichs⸗ kanzler verlangt fünf Johre und die Con⸗ ſervativen, nunmehr auch die Conſervativen des Centrums würden anſtandslos 10 Jahre bewilligen; in der Erinnerung an ihte ehemaligen liberalen Jugendideale ver⸗ legen ſich die Herren Nationalliberalen auf das ihnen ſo wohlbekannte Handeln und Feilſchen und wollen es verſuchen, die Forde⸗ rung dergeegterung auf 2Jahre zu ermättgen. Sie werden es bei dem ſchwachen Verſuche bewenden laſſen, wenn es nicht gelingt und in getreuer Heeresfolge ſ chließlich auch einer Verlängerung auf fünf Jahre zuſtimmen, Skadt.Anzeiger und Ha Jedermann. wahrſcheinlich zur höchſten Ueberraſchung des Reichskanzlers ſelbſt, der ja die fünf Jahre nur beantragt hat, um ihnen die paſ⸗ ſende Gelegenheit zum Abhandeln zu ver⸗ ſchaffen, ohne das die Herren ſich eben einmal nicht wohlfühlen. Wer als Morgengabe die Aufhebung der Maigeſetze darbietet, hat Anſpruch auf ein mindeſtens gleichwerthiges Gegenge⸗ ſchenk. Die Verlängerung des Sozialiſten⸗ geſetzes iſt nur ein Theil dieſer Braut⸗ gabe. Dem politiſchen Ausnahme⸗ geſetze wird noch das wirthſchaftliche Ausnahmegeſetz als paſſendes Seiten⸗ ſtück hinzugefügt werden: das Schnaps⸗ monopol iſt das zweite Geſchenk, welches der verſöhnte Gegner dem neuen Verbün⸗ deten mitbringt, als Zeichen ſeiner neu⸗ gewonnenen brüderlichen Liebe. Kleine Geſchenke befeſtigen die Freundſchaft und größere ſollen bekanntlich auch nicht immer Feindſchaft erzeugen. Man hat den Werth des Tauſchhandels ſchätzen gelernt ſeit dem Verkehre mit unſeren ſchwarzen Mitbürgern in den neuen deutſchen Colonien; was noch übrig bleibt von den Maigeſetzen, bleibt ein geeignetes Tauſchobjekt, um dagegen das Tabak⸗ Monopol und vielleicht noch einige andere Verſtaatlichungen ein⸗ zutauſchen. Da jeder Tag uns etwas Neues bringt, dürfen wir auf fernere Ueberraſchungen gefaßt ſein. Halten wir es drum mit dem römiſchen Satyriker, welcher meint, daß man am beſten daran thut, ſich über Nichts mehr zu wundern. Und wie es kam? Die Diamanten des Chriſtus Ordens glänzen und leuchten auf der breiten männlichen Bruſt unſeres Reichskanzlers; ihr Glitzern mahnt den neuen Ritter des hochſten päpſtlichen Or⸗ dens an jene Worle, mit welchen Leo XIII. die Ueberſendung dieſer koſtbaren Ordens⸗ Inſignien an den ehemaligen Deichhaupt⸗ mann begleitet hat:„Dieſer Orden ſei Dir ein Angedenken an unſere That, durch welche wir zwei großen Völkern den Frieden erhalten haben, er ſei Dir aber zugleich ein Gedenken an den Wunſch, der uns beſeelt.“ Der ſtille Wunſch des Pontifex Maxlmus iſt in Erfüllung gegangen:„Möge es ver⸗ gönnt ſein, in Gedanken die Zukunft vor⸗ wegzunebmen und aus dem Geſchehenen Mittwoch, 17. Februar 1886. Anlertionspreis: Die einſpaltige Petilzeile oder deren Raum 20 Pig. Reklamen 30 Pfg Auteigen werden von allen Aunoneen⸗Expebitionen, von unſeren Ugenturen und Trägerinuen, ſowie im Verlag entgegengenommen Bei größeren Aufträgen Rabatt⸗ Rotationsdrusx der or. B. Haasſchen Huchdruckerei, E6,2 neben der katholiſchen Spitalkirche in Mannheim⸗ Telephonanſchluß Nr. 218, Hoffnung zu ſchoͤpfen für das Uebrige“, ſo ſchrieb er weiter in der Wie Urkunde und ſeine Hoffnung hat ihn nicht betrogen. Heller und ſtrahlender als das des Papſtthums, aber der Stern der Freiheit wird von Neuem verdunkelt! Wir wollen aber darum doch nicht ver⸗ zagen, auch er wird dereinſt zu neuem Lichte aus den grauen Wolken hervor⸗ brechen, die ihn jetzt zu verhüllen drohen. Badiſcher Landtag. Karlsruhe, 15, Jebruar⸗ Die heutige Sitzung der Zweiten Kammer beginnt um 11 Uhr mit folgender Tagesord⸗ nung: Berathung über die Petitionen der Gemeinden Norſingen ze, um Errichtung einer Eiſenbahnſtation bei Norſingen. Bitte der Gemeinden Hügelheim ꝛc. um desgl. eine Halteſtelle, ferner von der landtw. Lehranſtalt Hochburg und zwei Gemeinden betr, eine Halteſtelle bei Köllmarsreuthe, endlich der Städte Wertheim und Freudenberg und der Standesherrſchaft Löwenſtein⸗Werkheim betr, Errichtung einer Eiſenbahn von Wertheim nach Miltenberg.— Antrag der Kommiſſion Ueberweiſung an die Regierung zur Kennt⸗ nißnahme für die erſtgenannten 3 Petitionen angenommen. Zur Bahnfrage Wertheim Miltenberg beankragt die Kommiſſion Ueber⸗ gang zur Tagesordnung. v. Feder, Klein und Schmidsfeld beautragen eberweiſung zur Kenntnißnahme. Dieſer Antrag abgelehnt, Morgen Berathung über die Reſolution für das Branntweinmonopol. Deutſcher Reichstag. Berlin, 15, Februar⸗ Der Geſetzentwurf, die Ergänzung des Paragraph 809 der Eivilprozeßordnung(Zu⸗ ſtellung don Arreſtbefehlen) betr. wird nach kurzer Debatte, in welcher verſchiedene Be⸗ benten gegen die Vorlage vorgebracht werden, einer Kommiſſion von 14 Mitgliedern üver⸗ wieſen. 80 Folgt der Geſetzentwurf beireffend die Un⸗ uläſſigkeit der Pfändung von Eiſenbahn⸗ 80 rbetriebsmitteln. eheimrath Hagen und Bundesbevoll⸗ mächtigter Graf Lerchenfeld befürworten eingehend die Vorlage, Euny, Strombeck Schrader Krh⸗ ber und Klemm erklären ſich im Prinzip einverſtanden mit dem Entwurf, bemängeln aber die Faſſung deſſelben, die zu Ungunſten der Coupongläubiger Mißdeutungen zulaſſe⸗ Der Entwurf geht an eine beſondere Kom⸗ Miſſion. 5 Es folgt die dritte Leſung des Militär⸗ und Beamten⸗Unfall⸗Berſicherungs Geſeßes, Struckmann befürwortet eine Anzahl —— Frau Breitbacher ſei mitten in der Nacht mit allen Beichen des Schreckens und Entſetens zu ihren Eltern KeHervet und liege in Folge einer ungeheueren kervenaufregung krank zu Bette. ünd nun vermochte kein Zureden von Seiten der Bekannten und Freunde, keine Borſtellungen des Friedensrichlers, die Frau zur Rücktehr zu ihrem Gatten zu bewegen, und auch die Richter ſchloſſen ſich den Aus⸗ füthrungen des Anwalts der Dame an, daß das erſte Verliebtſein der ehemaligen Miſtreß Sweet nur eine lieberſpanntheit des Gemüths geweſen ſet, daß man aber von einer jungen Frau nicht verlangen könne— den Tod zu umarmen. Herr Jean Breitbacher f aber durch mehrere Tauſend Dollars für den Verſuſt auch ſeiner zweiten Frau getröſtet worden ſein. — Ueber Emil Götze, der jetzt in Wien ſo reichen Beifall findet plaudert Ludwig Heveſi im„Peſter Lloyd“ folgendes aus:„Gbtze iſt gegenwärtig unzweifelhaft der begehrteſte Sänger in Deutſchland, aber es iſt auch förmlich drollig, wie dieſer keben⸗ dige Schatz von ſeinem klugen Kölner Direk⸗ tor gehütet wird. Mit den rechtsgültigen Bindfäden hält er ihn meauß umſchnürt und geradezu eingeſponnen, und nur wie einen Käfer am Zwirnfaden läßt er ihn dann und wann zu einem Gaſtſpiel ausflattern, geht aber vorſichtig ſelbſt mit, damit nicht eiwa ein böſer Kuabe von Operndirektor den koſt⸗ baren Goldkäſer haſche,„Den Götze halte, wer ihn hält, er wird ihn nicht ſo leicht zum zweiten Male haben“, würde epbiſto ſagen, wenn er Direktor wäre. Der Künſtler ſelbſt befindet ſich dabei ausnehmend wohl und kebt in fröhlicher Jugendlaune dahin. Ueberall, wo er erſcheiut, macht er Nuſehen Beroon⸗ genen Sommer badete er in Oſtende und als er den erſten Morgen, noch gans unbekannt, ins Seebad ging, überkam ihn weit draußen im Salzwaſſer dte Luſt, ein Lied zu ſingen. Bis an den Hals in der Norpſce, ſtimmte er einen Geſang an, gewaltig und ſüs, wie viel⸗ leicht ein verlt bier Nix des Weltme ers ſingt. Die koſtharen Töne wogten über die glitzernde Waſſerfläche hin und exreichten das Getüm⸗ mel der Badenden, das augenblicklich einer regunasloſen Stille wich. Es ſchien, als ſei die Nordſee plötzlich zugefroren und keiner der vielen Plätſcherer da könnte mehr eine Bewegung machen. Und Alles horchte und ſchaute geſpannt in die Ferne, wo ein ſingen⸗ der Kopf auf dem Waſſer zu ſchwimmen ſchten. Eine Bame, die ſich ebenfalls im naſſen Par⸗ kett befand, erkannte jedoch die Stimme. Das kaun nur Göte ſein!“ rief ſie und die Nach⸗ richt verbreitete ſich mit Blitzesſchnelle. Die 5 angefeuchteken Herren und Damen bil⸗ ten augenblicklich eine undurchdringliche Phalanx im Waſſer, vermuthlich um den ſingenden Meermann beim Herauskommen abzufangen und gebührend zu feiern. Aber der Anſchlag mißlang, denn plößſich war der Kopf ſtumm und verſchwunden. War er un⸗ tergetaucht und hatte ſich ſo unvermerkt unter die Phalanx ſelbſt erhicht und wartete nun mit ihr auf ſich* er?.. Er blieb nun in Oſtende nicht lange unbekannt und man er⸗ zählte ſich ſogar hier und da einen harmloſen luſtigen Streich von ihm Einmal machte er ſich den Spaß, die Spielzeughändler von Oſtende in Verlegenheit zu bringen, indem er aus einem Laden in den anderen ging und eine ſtumme Poppe zu kaufen ſuchte. Ueber⸗ all legte man 1140 Puppen vor, die ganz außer Stande ſein ſollten, Papa oder Mama zu ſa⸗ gen; aber kaum hatte er ſie in der Hand ſo würden ſie zum größten Erſtaunen der Ver⸗ ——————————————————— käufer geſprächig und ſchrieen Papa und Mama, daß es eine Art hatte. Eine gründ⸗ liche Unterſuchung der Puppen ließ ſchlechter⸗ dings nichts erkennen, womit ſie dieſe Worte ausſprechen konnten, und die Verblüffung wurde daher immer größer, bis der, Kunde verſprach, ein andermal wieder zu kompien. Er hatte nämlich in der Taſche einen Appa⸗ rat verborgen, mit dem er jene Puppenſtimme hervorbrachte. „— Behufs Gewinnung der, Mitſen fel den Ausbau des Ulmer Münſters ſind eitens der württembergiſchen Regierung zwei weitere Lotterien, zu deren jeder 350,000 Looſe à 5 Mark ausgegeben werden Dürfen, enehmigt werden. Der Kaſſer hat dem Nünſterbau Komite die Erlaubniß ertheiſt, dieſe Looſe auch im pr ußiſchen Staatsgehiete abzuſetzen und ſind die Polize hehbrden heres mit den bezüglichen Inſtruktionen verſehen worden. — Auf einer Corpskneipe in Erlangen wurde am Mittwoch Abend ein Stußent, der kürzlich auf der'nſur eine erheblich. V letzung am Kopfe erhalten hatie, 9 öhlich toh⸗ ſüchtig, ſo daß er in die Irrenanſtalt gebracht werden mußte. — In Athen ſind ſoeben drei noch ſehr ut erhaltene Statuen aus den Beiten des Phidias aufgefunden worden, 3 Hieraus erſieht man, daß die Wühlereſen, deren Schauptatz die griechiſche Haußptſtadt in leyter Zeit geweſen iſt, wenigſtens nicht ganz erfolglos waren. Moderner Beruf. Richter„Was ſind ſie denn eigentlich von Proſeſſion, An⸗ geklagter?“ Angeklagter(würdevol):„Als wie ick? Lenkbarer Lufiſchiffer!“ Igner? Funkeln des Diamanten leuchtet der Stern Eſſing 53 9 . Seite. Badiſche Bolks⸗Zeitung. don Abänderungsanträgen lediglich ſormeller Art. Schrader ſtimmt den Anträgen zu und krklärt, die Freiſinnigen hielten zwar das Geſetz für unzulänglich, acceptirten es aber, weil es den Beamten immerhin wichtige Vortheile gewähre und behielten ſich für ſpätere Zeit Vorſchläge zur Vervollſtändigung des Geſetzes vor. Die Paragraphen 1 bis 11 werden ohne Debatte mit den Struckmann'ſchen Anträgen angenommen, Paragraph 12 entgegen dem Beſchluß zweiter Leſung, wonach für Staats⸗ und Kommunalbeamte dieſelbe Fürſorge wie die in der Vorlage vorgeſehene verlangt wird, auf Antrag Franckenſtein in der Faſſung der Regierungsvorlage, wonach dieſe Fürſorge der in dieſem Geſetze vorgeſehenen gleichzukommen hat, nachdem Staatsſekretär Bötticher für, Struckmann und Schrader gegen die Re⸗ kerungsvorlage plaidirt haben. Der Reſt der urlage wird ohne Debatte genehmigt. Mittwoch Anträge in Betreff des Militär⸗ Penſionsgeſetzes und der Diäten. Volitiſche Ueberſicht. Deutſches Reich. Berlin, 13. Febr. In dem Diäten⸗ Prozeß gegen den Reichstags⸗Abgeordneten Haſenclever iſt, wie aus Naumburg tele⸗ graphirt wird, der neue Termin wegen den aufgeſtellter Behauptungen auf den — F4. April verlegt worden, in dem Diäten⸗ prozeſſe gegen den Reichstagsabg. Lerche ſoll Beweis erhoben werden, ob und welche Beiträge derſelbe aus den Fonds der Fortſchritts⸗ oder der freiſinnigen Partei erhalten het. Als Zeugen ſind die Abgg. Bamberger, Pariſius, Langer⸗ hans, Zelle, Virchow und Hänel, ſowie Bankier Schönfeld in Nordhauſen und Juſtizrath Löbnitz vorgeladen worden. — Aus Weſtpreußen läßt ſich die „Germania“ ſchreiben: Bei uns wüthet der Hungertyphus in erſchreckender Weiſe. Im Berenter Kreiſe ſind manche Dörfer hisher auf drei Viertel ihrer Einwohner⸗ zahl zuſammengeſchmolzen. Von einer kirchlichen Beerdigung der Verſtorbenen iſt keine Rede; die Leichen werden gleich auf der Feldmark der betreffenden Dörfer be⸗ graben. In den infizirten Orten ſind die Schulen geſchloſſen— einzelne ſchon ſeit Mitte des Monats Dezember vorigen Jahres. — Entgegen den offiziellen Nachrichten, daß zum Schutz des Deutſchthums in den öſtlichen Provinzen noch 3 bis 4 Geſetz⸗Entwürſe in Ausſicht ſtänden, wird der„Kreuz⸗Zeitung“ glaubwürdig verſichert, daß die Regierung nicht beab⸗ ſichtigt, dem Landtage noch weitere politi ſche Vorlagen auf dieſem Gebiete zu machen. Nur die Frage iſt, wie das ge⸗ nannte Blatt hört, noch nicht entſchieden, oh noch ein weiterer Betrag von mehreren Millionenen gefordert werden ſoll zur beſſeren Dotirung der ſchon beſtehenden Schulen, bezüglich zur Erleichterung der dieſelben unterhaltenden Kommunen. Das Urtheilz im Prozeß Sarauw veranlaßt die„Köln. Ztg.“ zu folgender Bemerkung:„Wir wollen uns nicht ver⸗ gegenwärtigen, welches Wuthgeſchrei die geſammte franzöſiſche Preſſe erheben würde, wenn in Frankreich ähnliche Enthüllungen gemacht würden über eine ähnliche deutſche Auskundſchaftung franzöſiſcher militäriſcher Geheimniſſe, wie ſie die franzöſiſche Re⸗ gierung Deutſchland gegenüber für zuläſſig und gerechtfertigt hält und im geheimen betreibt.. Der franzöſiſchen Regierung ſoll unvergeſſen bleiben, daß und welche ſchmutzige Wege ſie zu wandeln für gut findet, um Deutſchland zu ſchaden.“— Die„Poſt“ behandelt daſſelbe Thema in ähnlicher Weiſe und fügt hinzu:„Wir haben ſtets den nach der Niederlage von 1870/71 erklärlichen Gefühlen der Fran⸗ zoſen ſo viel Rechnung getragen, daß wir doch auch daran erinnern müſſen, wie ſolche Geduld auch ein Ende nehmen kann.“ Ausland. Wien, 15. Febr. Die Verhandlungen der Mächte über das türkiſch⸗bulgariſche Uebereinkommen gewähren eine gute Aus⸗ ſicht auf Einigung, doch eilen optimiſtiſche Meldungen über eine ſchon erzielte Ueber⸗ einſtimmung den Thatſachen voran. Ein Konſtantinopeler Telegramm der„Politiſchen Correſpondenz“ verwahrt die Pforte gegen die Abſicht, die Verhandlungen in Bukareſt üverſchleppen zu wollen. Verlangen zurückzuführen, die bulgariſchen Friedensvorſchläge in ihrer Geſammtheit genau anzugeben und ſchriftlich vorzulegen. Sicher iſt, daß die Mächte in Konſtanti⸗ nopel, Belgrad, Sofia und Bukareſt einen ſtarken Druck ausüben, um ein günſtiges Reſultat der Verhandlungen zu ſichern. — Der öſterreichiſche Geſandte in Belgrad, Graf Khevenhüller, iſt vom Kaiſer und Kronprinzen empfangen worden; die offi⸗ ziellen Kreiſe halten daran feſt, daß die Reiſe Khevenhüller's nach Wien in erſter Linie durch Geſundheitsverhältniſſe veran⸗ laßt ſei. Wien, 15. Febr. In Konſtantinopel glaubt man, der Sultan wolle weitere Konzeſſionen an Bulgarien machen. Mit Griechenland finden ofſiziöſe Verhandlungen wegen einer direkten Verſtändigung auf der Baſis territorialer Opfer ſtatt.— In Athen bedrohen Straßenplakate die Regier⸗ ung, wenn der König ſich nicht zum Kriege entſchließe. Paris, 14. Febr.(Offizie ll.) Der Er⸗ trag der Zölle und indirekten Steuern er⸗ gab im Monat Januar eine Minderein⸗ nahme von 12,655,675 Fres. gegen den Budgeivoranſchlag, und eine Minderein⸗ nahme von 11,014,200 Fres. gegenüber dem Ertrage im Januar 1885. Paris, 15. Febr. Bei ben geſtrigen Wahlen wurden 17 invalidirte Monarchiſten durch 17 Republikaner erſetzt. In Korſika findet Stichwahl ſtatt zwiſchen Suſini (radikal) und Gavini(Bonapartiſt). Die Zahl der Abſtimmenden war bedeutend größer als im Oktober; dennoch ſind die reaktionären Stimmen überall zurückge⸗ gangen. Dieſes Reſultat gilt als beſon⸗ derer Erfolg der vorſichtigen Politik Frey⸗ einets. Paris, 15 Febr. Die republikaniſchen Deputirten wurden in Ardeche mit 2000, in Lozere mit 1000, in Landes mit 4000, Stimmen Mojorität gewählt. London, 15. Febr. Wie nunmehr ver⸗ lautet, haben die Sozialiſten Hyndmann, Champion, Burns und Williams wegen ihrer aufreizenden Reden vom vorigen Montag gerichtliche Vorladungen erhalten. — Die Vertreter der ſozialdemokratiſchen Föderation zeigten Gladſtone ſchriftlich an, ſie würden am nächſten Sonntag ein Maſſenmeeting im Hyde⸗Park veranſtalten, um die Regierung zu Abhilfemaßregeln Der eingetretene Aufſchub ſei auf das von Serbien geſtellte den ihn haltenden Eiſenklammern los und 17. Februar. gegen den Nothſtand der Arbeitsloſen auf⸗ zufordern.— Das neue Kabinet hält heute ſeine erſte Berathung. Marſeille, 15. Febr. Aus Ajaccio (Korſika), wird gemeldet, daß es anläß⸗ lich der Veröffentlichung des Wahlreſultats zu Ruheſtörungen und Zuſammenſtößen kam; elf Verhaftungen wurden in Folge deſſen vorgenommen. Städtiſches. Mannheim, 17. Februar 1886. Mißſtand. Wir ſind jedenfalls die Letzten, die den Zerſtreuungsbedürftigen ihre carnevaliſtiſche oder andere Freuden miß⸗ gönnen, im Gegentheil, wir freuen uns mit den Fröhlichen; aber gut iſt es nicht, wenn man eine Freude übertreibt, da dieſe ſich dann oftmals in Schmerzen verwandelt. In der Nacht von Sonntag auf Montag um 12¼ Uhr begegneten wir auf der Straße 4 halbmaskirten Kindern im Alter von 6 bis 10 Jahren und einige Schritte weiter begeg⸗ neten wir verſchiedenen erwachſenen Perſonen, von denen eine ein etwa Zjähriges Kind auf dem Arm trug. Offenbar kamen dieſe Leute aus einer gemüthlichen Carnevalsgeſellſchaft und mag es ja dort recht ſchön geweſen ſein, und hätten wir, ſoweit es die erwachſenen Perſonen betrifft, gewiß nichts dagegen, aber ſoweit es die Kinder betrifft, müſſen wir es als eine Uebertreibung, als ein Mißſtand bezeichnen. Kinder gehören des Nachts ins Bett und ſo gern man denſelben ja eine Freude gönnt, darf man das richtige Maß nicht über⸗ ſchreiten. Schlimmer iſt es aber noch, wenn Frauen mit einem Säugling im Arm vor den Ball⸗ lokalitäten ſtehen, um die Masken an ſich vorbei defil'ren zu laſſen. Hier muß ein armes Würmchen für die Neugierde der Mutter büßen. nUnfall mit gutem Ausgang. Ein Fuhrwerksbeſitzer von hier, fuhr am Sonntag Nachmittag mit einem hieſigen Metzger von Käferthal nach Mannheim. Vor Käferthal ſcheute das Pferd und verlor der Fuhrmann die Zügel, die ſich dann um die Nahe wickel⸗ ten und zerriſſen. Das Pferd ließ ſich durch das Alles jedoch nicht aufhalten und ſtürmte im ſtrengſten Galopp die ſehr belebte Land⸗ ſtraße entlang, bis es endlich in der Nähe von Wohlgelegen aufgehalten werden konnte. Die Inſaſſen des Fuhrwerks kamen mit dem Schrecken davon und 6 auch ſonſt, außer etwas Zerſtörung am Geſchirr ein weiterer Unfall nicht zu beklagen. * Herzerhebend. Der„B..“ in Karls⸗ zuhe wird aus Ludwigshafen a. Rh. vom 14, Febr. geſchrieben: Geſtern ſand hier eine große Verſammlung nationalliberaler Wähler ſtatt, welche den herzerhebendſten Verlauf nahm. Bezüglich der Polenfrage wurde ein Zuſtimmungstelegramm an den Fürſten Bis⸗ marck Einen beſſern und gemüth⸗ volleren Verlauf hat wohl noch nie eine Ver⸗ ſammlung genommen. Nun es gibt eben allerlei Käuze. . Unglücksfall. Geſtern morgen wurde ein an einer der Werfthallen des Hafen⸗ baſſins liegendes mit Stückgütern beladenes Schiff mittelſt des Krahnens gelöſcht. Ein bereits ſchon über das Quai empor gezogener ſchwerer Tabaksballen löſte ſich plötzlich von ſtürzte einem in demſelben Augenblick vor⸗ übergehenden Aufſeher in das Genick. Die Wucht des Falles war ſo groß, daß derſelbe noch mit dem Kopf gegen ein daliegendes Faß geſchleudert wurde. Der Mann, ein verheiratheter Familienvater von mehreren Kindern, war ſofort todt. ODie von dem„Viederkrauz“ am Samſtag Abend in den Lokalitäten des Ball⸗ auſes veranſtaltete erſte carnevaliſtiſche bendunterhaltung(Damenſitzung) hatte einen außerordentlich glänzenden Verlauf. Schon beim Eintritt in den Saal überraſchte die Theilnehmer die geſchmackvolle, der Carne⸗ valszeit angepaßte Dekoration, während die Ausführung des Programmes die heitere Laune der Anweſenden nur von Nummer zu Nummer noch ſteigern konnte. Die Mitwir⸗ — Berlin, 14. Februar. Ueber das Ver⸗ ſchwinden eines der neuen Repetirgewehre, mit denen das Eliſabeth⸗Garde⸗Regiment robeweiſe ausgerüſtet iſt, weiß der in Span⸗ erſcheinende„Anz. für Havelland“ Fol⸗ es zu melden: Am Abend des 28. Jan. des Tages, an welchem im Berliner Schloß die auch von vielen Offizieren unſerer Garniſon beſuchte Kur der Königin ſtattfand, erſchien in der hieſigen Schloßkaſerne um die neunte Stunde, alſo zu einer Zeit, wo ſelten Ein Ofſizier außer dem in der ſerne anzutreffen iſt, eine Perſönlichkeit in der Uniform eines ſächſiſchen Ofſtziers, in einen auffallend langen Mantel gehüllt, und er⸗ kundigte ſich bei den ihm begegnenden Soldaten Uach dem zunächſt belegenen Compagnie⸗Revier, In den Flur getreten, machte ſich der„Offizier“ an einer der Stützen zuſchaffen und nahm ein Ge⸗ wehr heraus. In dieſem Augenblick ging die Thür einer Mannſchaftsſtube auf und ein Sol⸗ dat trat heraus. Der„Offizier“ herrſchte den Soldaten an und hieß ihn weitergehen. Als —9 ſich entfernt hatte, verließ er, das Ge⸗ wehr unter ſeinem Mantel verſteckt, die Kaſerne. Der Poſten erwies ihm pflichtſchuldigſt die Honneurs. Etwa acht Tage nachher, wenn Wir nicht irren, am 5. Februar, kam aus Paris plötzlich an das Miniſterium und dem⸗ Rächſt an das Regimentskommando die Nach⸗ kicht, daß ſich in franzöſiſchen Händen eines der neuen Gewehre befinde, das den Stempel Der 11. Kampagnie des 3. Garde⸗Grenapier⸗ Regiments Königin Eliſabeth trage. Der hieſige Regimentskommandeur, dem bis dahin eine Meldung von dem Verſchwinden des Ge 8 nicht erſtattet war ſtellte ſofort chungen an. Auf das Reſultat der herchen iſt man geſpannt.“ S Wirth Suckfüll in Kiſſingen be N 0 ſitzt ein Wildſchwein(Eber), welches vollſtän⸗ dig gezähmt iſt und Jenem wie ein Hund überallhin folgt. Die Bülacher Nimrode ſollen entſchloſſen ſein, das von ihnen jüngſt geiagte Thier ebenfalls zu dreſſiren, ſobald ſie es erwiſcht haben. — Der Weinhändleſr Nithart in Mülhauſen hat wegen Pantcherei(es wur den ihm 50 Fälle nachgewieſen!) 60,000 Mark Strafe zu bezahlen und 1½ Jahr Gefängniß abzufitzen. Es gibt noch Richter im Elſaß! — Deſſau, 11. Februar. Ein allerliebſtes Anekdötchen, das auch noch den Vorzug hat, buchſtäblich wahr zu ſein, macht gegenwärtig in unſerer Stadt die Runde. Ein hieſiger ehrſamer Handwerksmeiſter, durchaus tüchtig in ſeinem Fach, für den jedoch die Theorie des Wiſſens und namentlich die edle Schreib⸗ kunſt ein Buch mit ſieben Siegeln iſt, hat ſich, um den Klippen der Namensunterſchrift, welche ja beim Quittiren von Rechnungen ꝛe. durchaus von Nöthen iſt, aus dem Wege zu Rihen⸗ einen Kautſchukſtempel mit ſeinem amen anfertigen laſſen, der Vollſtändigkeit halber aber auch einen zweiten Stempel mit dem Signum:„Betrag erhalten“. In beſter Harmonie vertrugen ſich denn auch dieſe beiden Stempel auf den quittirten Rechnungen. Vor einigen Tagen nun, als das Kondolenz⸗ buch in dem herzogl. Schloſſe ausgelegt war, fühlte auch unſer Meiſter als loyaler Unter⸗ than das Bedürfniß, auf dieſem Wege ſein Beileid auszudrücken. Mit ihm treten auch noch andere Herrſchaften ein, um das Gleiche zu thun. Unſer Meiſter ergreift zitternd, als ahne er Unheil, die ſpröde Feder und verſucht kunſtgerecht ſeinen Namen in das Buch zu„facſimiliren“. Indeſſen, es geht und geht nicht mit der Schreiberei, dem Meiſter tritt ſaſt Anaſtſchweiß auf die Stirn und die Augen der ungeduldig Warteu⸗ den bohren ſich wie glühende Dolchſpitzen in ſein Innerſtes. Aber nicht lange dauert die qualvolle Situation, da naht dem Meiſter ein rettender Gedanke; raſch greift er in die Taſche, drückt flugs ſeinen Stempel in das Buch und verläßt, wie von einer Centnerlaſt befreit, erhobenen Hauptes das Zimmer. Aber kaum hat er die Schwelle überſchritten, da wird er zurückgerufen. O, unglückſeliger Irr⸗ thum! die Buchſtaben flimmern vor ſeinen Augen— er hat ſich in ſeinem Stempel ver⸗ da ſteht klar und deutlich unter all' den Namen kleiner, großer und ſehr großer Herrſchaften:„Betrag Zwei her⸗ zogliche Lakaien ſollen ſich eine Stunde lang mit dem Ausradiren der unverlöſchlichen Stem⸗ pelfarbe geplagt haben. — Ueber einen ſchnell beendeten Strike wird aus Rewyork gemeldet: Nachdem die hieſi⸗ gen Pferdebahnkutſcher nach zweiwöchentlichen Unterhandlungen mit den Direktoren wegen einer Herabſetzung ihrer täglichen Arbeitszeit auf 12 Stunden fanden, daß ſie keine befrie⸗ digende Löſung der Frage erzielen konnten, ſtellten ſie geſtern ihre Thätigkeit ein, und auf mehreren Linien hörte der Straßenbahn⸗ verkehr auf. Das Puhlikum nahm aber ſo energiſch und ſo allgemein für die 1800 Stri⸗ kenden Partei, daß die Direktoren ſehr ſchnell die Forderung der Leute bewilligten: Der Verkehr iſt denn auch ſchon wieder eröffnet. — Ein abnormer Geburtsfall iſt jüngſt im Danziger Stadtlazareth vorgekommen. Dort wurde nämlich eine Arbeiterin zuerſt von Zwillingen und eine Stunde ſpäter von einem dritten Kinde entbunden. Die Zwillinge ſind Mädchen, von der Bruſt bis zum Unter⸗ kenden entledigten ſich ihrer Aufgabe in zu friedenſtellendſter Weiſe und will ich beſon⸗ ders hiervon hervorheben: Das Couplet „Mißverſtändniſſe“ von Fräul, Dora Oppen⸗ heimer, Max und Moritz mit ihren Klapp⸗ hornverſen von Herren Sigm. Oppenheimer und Bodenheimer, den Miſter Mumpitz und ſeine Original⸗Wickelkinder der Herren Traub, Knaub und Schmitt und die Rede des Dr. Griesgram von dem Leiter des ſo herrlichen Abends, Herrn Emil Ebler ꝛc. Dazwiſchen wechſelten Toaſte, humoriſtiſche Reden und allgemeine humoriſtiſche Chorgeſänge, ſowie Muſikpiecen ab. Das Programm, das zuviel bot, konnte, da die Jugend noch ein kleines Tänzchen zum zuſpitzen wollte, nicht voll⸗ ſtändig ausgeführt werden. Das Lokal er⸗ wies ſich für den Liederkranz als viel zu klein und war die Hitze fürchterlich, wozu ſich leider, ohne die Anweſenheit der Damen zu achten, auch noch das Cigarrenrauchen geſellte, was ich gern vermieden geſehen hätte⸗ Am 27. d. Mts. hält der„Liederkranz“ im Saalbau ſeinen alljährlichen Maskenball ab, natürlich wieder mit Maskenzwang, ent⸗ ſchädigt aber die Mitglieder dafür, indem an die ſchönſten oder originellſten Damenmasken 9 und an dito Herrenmasken 6 Preiſe zur Vertheilung gelangen. Polyhymnia. Die Geſellſchaft Poly⸗ hymnia hält morgen Mittwoch Abend im Badner Hof einen großen humoriſtiſchen Herrenabend ab, wobei ein ausgewählt humo⸗ riſtiſches Programm aufgeſtellt iſt, das hei den bekannten künſtleriſchen Leiſtungen dieſer muſikaliſchen Geſellſchaft ſicher in beſter Weiſe zum Vortrag gebracht werden wird. Den Mitgliedern und Eingeladenen ſteht ein carne⸗ valiſtiſcher Genuß erſter Güte in Ausſicht. Volksvorſtellungen. Wir ſind in der angenehmen Lage unſerer Theaterleitung für das häufigere Einſchalten der Volksvorſtel⸗ lungen unſere Anerkennung zu zollen, da hier⸗ durch auch uns Gelegenheit gegeben iſt, hie und da einmal einen Platz einzunehmen der uns ſonſt, des hohen Preiſes wegen, ver⸗ Befubr bleibt und es iſt doch ein wohliges Gefühl ſich auch einmal auf dem Platze der ſogenannten beſſern Stände zu ſehen. Aber an einem Fehler leiden die Volksvorſtellungen immer 10ch und haben wir dies wiederholt ausgeſprochen; ſie beginnen zu früh. So auch die geſtrige. Der Theaterzettel gab die Zeit des Beginnes auf ½7 Uhr an und wartete man allerdings noch weitere 5 Minuten; aber trotzdem war der Anfang verfrüht, weil das hochverehrte Publikum noch nicht voll⸗ B110 anweſend war. Nathan, Recha und aija ſtörten ſich aber daran gar nicht, ſon⸗ dern führten ganz ruhig, als ginge ſie das gar nichts an, ihre Diskuffion über ngel und Menſchen fort. Ja, ſie nahmen nicht einmal Rückſicht auf verſchiedene junge Leute, die ſe durch ihr Geſpräch auf der Bühne in ihrer Converſation über ihre Er⸗ heblich auf den letzten Maskenball ganz er⸗ eblich ſtörten. Es war dieſe Störung ſo ſtark, daß ſich ein Herr unſerer Nachharſchaft u den Ausdrücken, Unfug, Unarten ꝛc hinreißen 92 nur blieb uns unklar ob er die Parlirenden auf der Bühne oder die in der Loge meinte. Unſeres Erachtens ſollte man doch mit dem — der Vorſtellung zuwarten, bis das Publikum alle anweſend und mit ſeiner Pri⸗ vatconverſation zu Ende iſt. Einigen Logen⸗ ſchließerinnen möchten wir den guten Rath geben, nicht allzu laut ſich vor den Logen zu unterhalten, denn es bedurfte geſtern unſerer anzen Diskretion und geſpannter Aufmerk⸗ amkeit auf die Bühne, um nicht deren ganze Unterredung mit abzulauſchen. Die Wände haben Ohren und nicht alle Theaterbeſucher ind ſo diskret wie wir und könnte leicht ein Familiengeheimniß, das man nur den ver⸗ trauten Freunden mitzutheilen beabſichtigte. zur Kenntniß Unberufener gelangen. Volksverſammlung. In der„Alten Sonne“ fand geſtern Abend die Volksver⸗ ſammlung ſtatt, welche wir im Sonntagsblatt aviſirten und die zum Zweck der„Gründung eines Wahlvereins“ einberufen war. Herr Gänsler eröffnete dieſelbe und wurde auch zur Leitung W Herr Willig erhielt hierauf das Wort, um in einigen ein⸗ leitenden Worten die Nothwendigkeit der Gründung eines ſolchen Vereins zu betonen. Es exiſtirten hier 2 Vereine, welche die gleiche waren vollſtändig normal ausgebildet, ebenſo die beiden Köpfe. Schon etwa eine Stunde nach der Geburt erloſch in dem Zwillingspaare das Leben, während der ſpäter geborene Knabe ſich geſund und munter befindet. — Aus der Faſchingszeit. Frau A. „Denken Sie ſich, mein Mann war aufangs durchaus dagegen, daß wir den Maskenball beſuchen ſollten. Er meinte, das Amuſement wiege die Koſten nicht auf.“ rau.:„Und was verſetzten ſie darauf?“ „Töchterchen der Frau.:„Die ſilbernen Löffel. — Im Salon. Der Gaſt:„Sie ſollten Ihr Fräulein Tochter doch auch in der Muſil unterrichten laſſen.“— Der Vater:„Ich beabſichtige das auch zu thun. Ich werde ſie die große Trommel lernen laſſen.“— Der Beſucher:„Aber, mein Verehrteſter, das ver⸗ urſacht ja einen viel größeren Lärm, als das Clavierl“— Der Vater:„Ganz richtig man ſpielt aber viel weniger darauf.“ — Aus überſeeiſchem Gebiete. Deut⸗ ſcher Koloniſt(zu einem afrikaniſchen Neger⸗ könige):„Willſt Du mir Dein Königreich für dieſen blauen Frack und eine Flaſche Brannt⸗ wein verkaufen?“ König lentrüſtet)?„Wie kannſt Du es wagen, mir einen ſolchen Vorſchlag zu machen? Die mir angeſtammte Königswürde ſoll ich auf⸗ geben, den Sitz meiner——— räumen, mich unter das Joch fremder Eindringlinge beugen, nun und nimmermehr— ja wenn Du zwei Flaſchen gäbeſt!“ — Immer derſelbe. Doktor gzu einem kranken Wucherer):„Strecken ſie einmal die leibe zuſammengewachſen, und zwar Geſicht gegen Geſicht. Die vier Arme und vier Beine Zunge vor.“ Wucherer:„Auf wie lange?“ politiſches Leben in die ohnehin ſo träge 17. Februar. Badiſche Volks⸗Zeitung. B. Seſte 5 endenz(b. h. Wahlen zu organiſtren) haben, jedoch iſt es unmöglich dort die Intereſſen der Bevölkerung im Allgemeinen wirkſam zu fördern. Hinter verſchloſſenen Thüren(für die Allgemeinheit) wird über das Wohl und Wehe der Parteien berathen, doch belehrende Vorträge zu halten von allgemeinem Intereſſe und für alle zugänglich gemacht, dazu könne man ſich nicht aufſchwingen. Wenn dies aber einmal geſchehe, ſo betrachte man die Arbeiter höchſtens als Statiſten, und wird eine Dis⸗ kuſſion, in welcher doch gerade manche ſchwie⸗ rigen Fragen geklärt werden, in den meiſten Fällen nicht beliebt. In dieſem nun zu gründenden Verein ſollen ſich alle Elemente finden und je verſchiedener die ſoziale Stel⸗ lung der Theilnehmer, deſto vortheilhafter würde der Verein ſeine Aufgabe erfüllen können. Der Zweck des Vereins ſei nicht Geld für Parteibeſtrebungen zu machen, ſondern in belehrender Weiſe die öffentlichen Tagesfragen zu beſprechen. Deshalb ſei der Beitrag ſo geſtellt, daß es jedem ermöglicht werde, beizutreten. Die Furcht, daß der Verein unter dem Ausnahmegeſetz nicht geduldet werde, exiſtirt für Redner nicht, iudem man ſich le⸗ diglich an reale Fragen hält, und man doch nicht ohne Grund einem Theil der Bürger, die ſtaatsrechtliche Gleichberechtigung entziehen kann. Es würden ja unter dem Schutze der Behörden die Verſammlungen ſtattfinden, und man werde ſich deßhalb recht ſchön an den eigentlichen Zweck des Vereins halten. Redner forderte die Anweſenden auf dieſem Verein zum Leben zu verhelfen, damit auch etwas Gegenwart komme. Herr Hänsler verlas hierauf das Statut und ſtellte dasſelbe zur Diskuſſion. Herr Dreesbach nahm nunmehr das Wort und betonte namentlich die bildende Aufgabe des Vereins. Es gäbe eine Reihe von Fragen in der Gemeinde und im Staat, von welchen die Bevölkerung wenig oder gar keine Ahnung habe. Es ſei aber nothwendig, daß, wenn ein Gemeinweſen ſowohl als der Staat allen ſeinen Bürgern gerecht werden wolle, auch die Anſichten dieſer Bürger min⸗ deſtens gehört werden müßten. In dieſer Beziehung bleibe jedoch etwas viel zu wün⸗ ſchen übrig. Er begrüße deßhalb mit Freuden die Gründung eines ſolchen Vereins. Der⸗ ſelbe habe auch eine große Bedeutung hinſicht⸗ lich der Wahlen, ſowohl im Staat wie in der Gemeinde⸗ Bei dem beſten Willen bleibe es nicht aus, daß bei Vorſchlägen von Perſonen, welche als geeignet befunden werden, dieſes oder jenes Amt zu bekleiden, Mißgriffe gemacht und Irrthümer begangen werden. Dieſem Uebelſtande werde durch den Verein abgehol⸗ fen. Man werde dort eine größere Summe von Intelligenz zuſammenfinden, und dann ſei eine Wahl nicht und Mißgriffe würden vermieden. Er habe die Verſicherung erhalten, daß eine rege Betheiligung von an⸗ derer Seite in Ausſicht ſtehe und noch am Tage habe er von einem Manne, deſſen wiſſenſchaftliche Bedeutung in Mannheim außer Zweifel ſtehe, die Verſicherung erhal⸗ ten, einem an ihn ergehenden Rufe in beleh⸗ render Weiſe in dem Verein zu wirken, mit Freuden nachzukommen. So ſtünden wir alſo nicht allein, wir würden von allen, welchen es um die Sorge für das Volk ernſt iſt, un⸗ terſtützt werden. Herr Seifarth ſprach nunmehr über die Aufgaben des neuen Ver⸗ eins und kritiſirte ſehr treffend die verſchiede · nen Wahlmodi in Baden. Auch dieſer Redner verſpricht ſich einen guten Erfolg. Es wird nunmehr nach einer kurzen Diskuſ⸗ ſion und einigen Abänderungen das vorgelegte Statut augenommen. Hierauf wird auf Vor⸗ ſchlag des Herrn Dreesbach ein proviſoriſcher Vorſtand gewählt und zwar die Herren Hänsler, Müller und Lorenz. Dieſe Ge⸗ wählten haben die nothwendigen Vorarbeiten zu machen.— Die nächſte Verſammlung ſoll Nontag den 1. März ſtattſinden.— Um die koſtſpielige Veröffentlichung durch Plakate zu ſparen, wurde der Vorſchlag ge⸗ macht, die Badiſche Volks⸗Zeitung, als geleſenſte Zeitung am Platze, zum In⸗ ſertionsorgan zu beſtimmen. Da am geſtrigen Tage ein neues Blatt,„Der Pionier“, von Herrn J. Willig herausgegeven wurde, ſo wird die Veröffentlichung auch in dieſem Or⸗ gane erfolgen. Zum Beitritt haben ſich in der Verſammlung circa hundert Perſonen ge⸗ meldet und ſofort Einſchreibegeld gezahlt. Wo — Mainz, 15. Febr. Die von dem zum Tode verurtheilten Doppelmörder Herbſt ein⸗ gelegte Reviſion wurde von dem Reichsgericht heute verworfen. — Bom Rhein, 14. Febr. Der„Elzer⸗ hof“ in Coblenz, die dem Grafen Elz gehörige am ganzen Rhein weithin bekannte, ausge⸗ dehnte Beſitzung, iſt dieſer Tage um den Be⸗ trag von Mk. 450,000 an eine Bonner Bau⸗ geſellſchaft verkauft worden, welche das An⸗ weſen parcelliren laſſen und als Bauplätze verwerthen wird. — Düſſeldorf, 14. Febr. In dem Labo⸗ ratorium der hieſigen Zündhütchenfabrik rich⸗ tete geſtern Nachmittag eine Exploſion ophe Zerſtörungen an. Leider ſind der— e auch zwei Menſchenleben zum Opfer gefallen Theater, Kunſt u. Wiſſenſchaft. Gr. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim. Montag den 15. Februar 1886. Nathan der Weiſe. Dramatiſches Gedicht von Leſſing. „Nathans Geſinnung gegen alle poſitive Re⸗ ligion iſt von jeher die meinige geweſen. Wenn man ſagen wird, dieſes Stück lehre, daß es nicht erſt von geſtern her unter allerlei Volk Leute gegeben, die ſich über alle geoffenbarte Religion hinweggeſetzt hätten und doch gute Leute geweſen wären, wenn man binzufügen wird, daß ganz ſichtbar meine Abſicht dahin gegangen ſei, dergleichen Leute in einem we⸗ niger abſcheulichen Lichte darzuſtellen, als in welebem der chriſtliche Pöbel ſie, gewöhnlich erblickt, ſo werde ich nicht viel dagegen ein⸗ zuwenden haben.“ So hat Leſſing ſelbſt ge⸗ ſchrieben. Sein„Nathan“ iſt entſtanden unter die Beitrittserklärungen erfolgen können, wird noch öffentlich bekaunt gegeben. Einſtweilen werden von J. Willig, großes Faß J1, 16, Aug. Dreesbach, E 5, 4, Pet. Müller H 3, 12 und W. Hänsler, H 3, 11, Bei⸗ trittserklärungen entgegengenommen. )(Kunſtgenuß und Nachahmung von Gewalt Einbruch, Der Einbruchdiebſtahl bei Gebrüder Hahn hier hat auf dem Gebiete der Kaſſenſchrankfabrikation eine Reklame ſonder⸗ barſter Art ins Leben gerufen, die ſich allerdings vorerſt noch lediglich hier am Platze ſelbſt gel⸗ tend macht, die aber unter Umſtänden größere Dimenſionen annehmen könnte. Es wird näm⸗ lich ſeit etlichen Tagen den Beſuchern unſeres Künſttempels jeweils in den Zwiſchenakten und nach beendigter Vorſtellung durch ein in der Nähe befindliches Kaſſenſchrankgeſchäft noch eine Extra⸗Gratis⸗Vorſtellung geboten, die nicht an ders als Reklame bezeichnet werden kann. Es werden dort nämlich ſogenannte Gewalt⸗Einbrüche nachgeahmt, die einen Beweis für die Solidität der Fabrikate abgeben ſollen. Selbſtverſtändlich fallen dieſe Proben zu Gunſten des Fabrikat's aus; ſind es ja doch die eigenen Leute, die die⸗ ſelben machen, die ganz genau wiſſen, wie Hammer, Meiſel, ꝛc. angewendet werden, um für Nichtfachleute eine außerordentliche Wirkung hervorzubringen, ohne daß der Probegegenſtand beſondere Noth zu leiden braucht. Fachlente aber, denen es erlaubt würde, dasſelbe Objekt, welches indeſſen hinſichtlich Conſtruktion keine Fortſchritte aufweiſt, deſſen ſind wir überzeugt, unter Anwendung von Hammer, Setze, Meiſel, Säge u. ſ. w. zu bearbeiten, würden eine ganz andere Wirkung erzielen, denn bekannt⸗ lich wird, gilt es einen Erfolg mit ſolchen wichtigen Werkzeugen zu erringen, der betreffende Gegenſtand nicht wie dortſelbſt gezeigt wird an der ſtärkſten Stelle, vielmehr da angegrifſen, woſelbſt der Kenner den gewünſchten Zweck er⸗ reicht. Wir haben keineswegs die Abſicht, den Erzeugniſſen des betreffenden Fabrikanten zu nahe zu treten, glauben jedoch. aß die Qualität des Fabrikates nicht nur von Kamen des Fabri⸗ kanten, ſondern von dem dazu verwendeten Material abhängt und dieſes dann allerdings auch wieder den Preis des Fabrikates bedingt. Wir ſind jedoch überzeugt, daß jedes ſolide hieſige Kaſſenſchrankgeſchäft gute Erzeugniſſe herſtellt, ſobald ihm hiefür der entſprechende Preis be⸗ zahlt wird und für deren Fähigkeit die denſelben auf Ausſtellungen zuerkannten ehrenvollen Aus⸗ eugniß ablegen. Vereinsunterhaltungen. In der gegenwärtigen Zeit, wo ſich die Kunſtgenüſſe, Vereinsunterhaltungen ꝛc. nur grade ſo drängen, iſt es für die Preſſe ſchwer nachzukommen, zumal ja auch dem politiſchen Gebiet und übrigen öffentlichen Leben die nöthige Auf⸗ merkſamkeit und der Raum gewährt werden ſoll und muß. Dies zur Entſchuldigung, wenn wir mit Referaten über Vereinsunterhal⸗ tungen ꝛc. etwas nachhinken. Zunächſt haben wir über eine am Samſtag Abend ſtattgehabte humoriſtiſche Abendunter⸗ haltung der Caſinogeſellſchaft nachträglich zu berichten, die, wie kaum anders zu erwar⸗ ten, ſehr ſtark beſucht war und einen ſchönen Verlauf nahm. Verfügt doch die Geſellſchaft über ganz hervorragende muſi⸗ kaliſche und geſangliche Kräfte. In erſter Linie war es diesmal wieder die Hauskapelle, die einen anſehnlichen Theil des Programms übernommen hatte und mit Geſchick durch⸗ führte. Einen andern Theil hatte der ge⸗ miſchte Singchor übernommen und waren die Soliſten ſehr zahlreich. Herr O Schimmer ſpielte ein Violinkonzert von Beriot, die Damen Frau Sauer, Frl. Duffing und Frl. Schimmer, dann die Herren Wend⸗ king und Schneider hatten Liederſolis übernommen, die Herren Krieg und Bäuerle produzirten ſich mit ſehr gutem Erfolg als Coupletſänger, während Herr Graf mit humoriſtiſchen Dellamationen auf⸗ wartete. Alle Auftretenden hatten ſich eines guten Erfolgs zu erfreuen und mußten durch Beifallsbezeugungen gedrängt noch manche Nummer einlegen An einer animirten Stimmung der Theilnehmer, die ſich von Stunde zu Stunde ſteigerte, konnte es unter ſolchen Umſtänden natürlich nicht fehlen. Die Schützengeſellſchaft hielt am Sonn⸗ tag Nachmittag im„Badner Hof“ ein Kaffee⸗ kränzchen mit Concert ab, dem Abends das übliche Tanzkränzchen folgte. Beſuch und Verlauf ließen nichts zu wünſchen übrig Zu gleicher Zeit und zu gleichem Zweck verſam⸗ melte der Sängerbund ſeine Mitglieder im Saale des„Ballhaus“ und iſt auch üher den Verlauf jener Unterhaltung nur günſtiges zu berichten. Beſitzwechſel. Der Bauplatz L 8. 1, den Herren Helm und Orlemann gehörig, wurde an Herrn Bäckermeiſter Schneider um die Summe von 18,000 Mark verkauft. Vermitelt durch Agent Jeſelsſohn. e Auguſt Einwald. Mit Freuden wird es allgemein begrüßt werden, daß der berühmte unerſchrockene Afrikaforſcher Herr Auguſt Ein⸗ wald am Donnerſtag Abend im Caſinoſaal einen öffentlichen Vortrag über ſeine Reiſen im Süden des ſchwarzen Erdtheils halten wird. Großes Aufſehen erregte ſ. Zt. ſeine Aufhiſſung der deutſchen Flagge in St. Lucia Bay, einer der gefündeſten ſchönſten Gegenden Südafrikas; leider kompenſirte man dieſe wirklich werthvolle Er⸗ werbung gegen andere durch ein Abkommen mit⸗ England. Unſer Landsmann Einwald begibt ſich. Anfang März wieder nach Zululand, alſo auf ſeine 5. Reiſe und ſollte es Niemand ver⸗ ſäumen, die intereſſanten Erzählungen dieſes berufenſten Kenners des jetzt vielumworbenen Erdtheils anzuhören. Badiſche Nachrichten. Aus Baden, 10. Febr. Hofbräuhauswirt Lorenz, der bekanntlich vor einigen Wochen plötzlich und ohne von ſeinen zahlreichen Freunden, Lieferanten ꝛc. Abſchied zu nehmen, von Karlsruhe verduftete, hat ſich am Sams⸗ tag Abend freiwillig im Amtscefängniß Hort⸗ ſelbſt geſtellt, nachdem er ſch. mehrere Tage in Mainz und Heidelberg ſich herumgetrieben. Er hatte bereits in Liverpool ein Geſchäft ge⸗ gründet, aber nach Entdeckung der über ihn verhängten Ueberwachung von dort die Flucht ergriffen und ebenſo auch in Rotterdam.— Der oberbadiſche Weinbauverein theilt ſeinen Mitgliedern mit, daß die diesjährige Wein⸗ muſterung am Samſtag, den 27. Februar, im Bahnhofhotel in Müllteim ſtattfindet und Morgens 9 Uhr beginnt. Mit derſelben wird, wie hisher, eine Prämiirung verbunden ſein und beſtehen die Preiſe in Weinkrügen und Diplomen.— In den letzten Tagen enfwickelte ſich in den Gemeinden, welche zum Verband der Unterelz⸗Wieſenwäſſerungs⸗Genoſſenſchaft gehören, eine fieberhafte Aufregung, denn es galt, einen Vorſtand des Vereins zu wählen. Der Kampf war ein heftiger. Aus der Urne ging Bürgermeiſter Weber von Ringsheim mit 417 Stimmen hervor gegen Bürgermeiſter Metzger von Niederhauſen, der 396 Stimmen erhielt. Wie man aber allenthalben erfährt, ſoll die Wahl beanſtandet werden. Pfälziſche Nachrichten. Aus der Pfalz. In der Nacht vom Samſtag auf Sonntag iſt in Zweibrücken der Präſident des Verwaltungsrathes der Pfälziſchen Eiſenbahnen, Reichsrath von Böcking, an Magenverblutung verſchieden. Die Leiche wurde nach Landau überführt.— Der Direktor der Düngerfabrik, Kaiſers⸗ lautern, Herr Dr. Weller, wurde geſtern Abend halb 7 Uhr in ſeinem Laboratorium todt aufgefunden. Ein Schlagfluß hatte ſei⸗ nem Leben ein jähes Ende bereitet.— Herr Gaſthofbeſitzer K. Seitz„zur Poſt“ hat geſtern ſeine Zahlungen eingeſtellt und den Konkurs um k. Amtsgerichte angemeldet. Die Paſſiva ſoblen ca. 70,000 Mark betragen. Wie wir erfahren, dürfte es mit keiner Veräußerung des Anweſens, ſondern zu einem Arrange⸗ ment mit den Gläubigern kommen.— Der Pfälziſche Viehverſicherungsverein hält in Gemäßheit des§ 9 der Vereinsſtatuten am 28. d. M. zu Speier ſeine ordentliche Gene⸗ ralverſammlung ab. Handelszeitung. zaunbeim, 15. Febr.(Fettvieh⸗Markt.) Es waren beigetrieben 59 Stück Ochſen, 448 Stück Schmalvieh, 217 Kälber, 378 Schweine, l Milchkühe, 4 Schafe. Zuſ. 1147 Stück. Es wurden verkauft per 100 Kilo Schlachtgewicht: Ochſen 1. Qualität zu 135., 2. Qualität 125., Schmalvieh 1. Qualität 116., 2. Qualität 100., Kälber 1. Qualität 120 M. 2. Qualität 110., Schweine 1. Qualität 116., 2. Qualität 112., Milchkühe per Stück 350 bis 150 Mark, Schafe per Stück 30 Mark Geſammt⸗Erlhs 169,669 Mark. Neueſte Nachrichten. Berlin, 15. Febr. Die ruſſiſche Re⸗ gierung hat in einem Rundſchreiben an die Mächte die Gründe auseinandergeſetzt, die es wünſchenswerth erſcheinen laſſen, die ſchwebenden Fragen in der Orientange⸗ legenheit, einſchließlich der griechiſchen, einer gemeinſamen Beſprechung zu unterziehen. Berlin, 15. Febr. Die Ausſchüſſe des Bundesraths traten in die zweite Leſung der Branntweinmonopolvorlage ein. Würzburg, 15. Febr. Eine zahlreich beſuchte Verſammlung beſchloß einſtimmig eine unterfränkiſche Kreisausſtellung im nächſten Jahre dahier zu veranſtalten. Am 12. März ſoll das erſte Comite gebildet werden. Zürich, 15. Februar. Hier anſäſſige Deutſche aller Stände hielten heute eine Maſſenverſammlung ab und beſchloſſen eine Proteſtreſolution in den ſchärfſten Ausdrücken gegen die Polenausweiſungen und das Verhalten des preußiſchen Land⸗ tags dazu. Zuſtimmungs dieſem Proteſt liefen aus Laufanne und Wädensweil von den dortigen deutſchen Vereinen ein. Wien, 15. Febr. üdgetausſchufſt beantragte Abg. Lorenzoni die Aufhebung der deutſchen Parallelklaſſen am Gymna⸗ ſium zu Trient. Miniſter Gautſch erklärte, die Regierung ſei entſchloſſen, die deutſchen Parallelklaſſen in Trient auch in Zukunft zu erhalten und nach Möglichkeit zu för⸗ dern. Der Antrag Lorenzoni wurde mit allen gegen eine Stimme abgelehnt. Paris, 15. Febr. Nach dem„Temys“ kehrt General Appert aus Geſundheitsrück⸗ ſichten nach Frankreich zurück. Ueber ſeinen Nachfolger iſt noch nichts bekannt⸗ Paris, 15. Febr. Der Munizipalrath von Paris ſprach ſich mit 39 gegen 8 Stim⸗ men zu Gunſten der vollſtändigen Amne⸗ ſtie für alle wegen polftiſcher Verbrechen Verurtheilte aus.— Nach weiteren Nach⸗ richten iſt die Wahl des Bonapartiſten Gavini für Korſika als definitiv anzuſehen. Waſhington, 15. Febr. In der Re⸗ —* G Im präſentantenkammer brachte Morriſſon einen Geſetzentwurf betr. Herabſetzung des Zoll⸗ tariſs ein. —— Seiſe Aufrage. Geehrter Herr Redakteur! Wie iſt es möglich, daß im„Mannheimer Tageblait“ und in der„Neuen Badiſchen Landeszeitung“, Ausgabe Freitag Nachmittag in der Kritik des Herrenabends des Kauſ⸗ männiſchen Vereins Herr Werlin ſo für ch⸗ terlich mit Lob überſchüttet wird während genannter Herr überhaupt gar nicht mitgewirkt hat, obſchon derſelbe anweſend war? 2, —— 21 Univerſitätsprofeſſoren und viele Hundert praktiſche Aerzte hahen die Apothe⸗ ker R. Brandt's Schweizerpillen geprüft und dieſelben als ein angenehmes, ſicheres und Unſchädliches Heilmittel bezeichnet. Dies ſollte Allen genügen, welche noch Zweifel über die⸗ ſes ausgezeichnete Haus⸗ und Heilmittel hatten, nur gebe man acht, das ächte Präparat mit dem Namenszug R. Brandt's zu erhalten. Man wende ſich ſchriftlich am beſten und billigſten unter Einſendung des Betrages (à Schachtel Mk.) in Briefmarken an die Apotheken in Ludwigshafen. 1393 ** e Berliner Getreide Fimmel. A. Gilka in Berlin, per Original⸗Flaſche 4 M. 1. 60. 1005⁵t Vorräthig bei Johaunes Meier, C 1. la. ——— ffreiſinnige Dichter mit der gewaltthätigen Orthodoxie ſeiner Zeit zu beſtehen gehabt hat. Seine Kanzel, von welcher herab er ſeine Religion predigen wollte, war das Theater, ſein Nathan ſollte eine Tendenz⸗Dichtung, freilich eine Tendenz⸗Dichtung im edelſten Sinne des Wortes ſein; ſie ward es in der Form des höchſten, edelſten Stils. Sein „Nathan“ iſt der poetiſch höchſtſtehende und werthvollſte Ausdruck der Toleranzgedanken und Toleranzforderungen des vorigen Jahr⸗ hunderts geweſen, dieſe Dichtung iſt noch heute das Hohelied religiöſen Freiſinns. Daß gerade in unſerer Zeit, in welcher ſich ein ſtarrer religiöſer Poſitivismus breit zu machen ſucht und in egoiſtiſcher Jutoleranz nicht blos Andersgläubige, ſondern ſogar die mit ihm durch denſelben Glauben Verbun⸗ denen anzufeinden und zu unterdrücken ſich unterfängt, daß in einer ſolchen Zeit des weiſen Nathan goldene Worte nicht weniger zünden und packen müſſen, als damals, wo ſie einen Sturm der Geiſter zu erwecken ver⸗ mochten, das liegt auf der Hand. Mit jener Herzlichkeit wurde darum auch geſtern der weiſe Nathan begrüßt, die einem guten alten Freunde, den man nur zu lange entbehrt hat, zu Theil zu werden pflegt Un⸗ willkürlich mußte man, wenn man den Blick über die gewaltige ſich dräugende Zuſchauermenge ſchweifen ließ, zu der Ueberzeugung gelangen, daß der Sinn für das claſſiſche Drama ſo ganz doch noch nicht bei der jetzigen Gene⸗ ration ausgeſtorben zu ſein ſcheint, wenn dieſelbe ſich durch einen Nathan in dieſen Enthuſiasmus verſetzen läßt, der geſtern das Haus durchbrauſte. Nicht der Sinn für das Klaſſiſche torben, w iſt bei uns erſtorben hat unſere Zeit den Geſchmack ve dem Einfluſſe jener Kämpfe, welche der edle der ewigen Wiederholuna einiger wenige⸗ Dramen, die man als die alleinigen Reprä⸗ ſentanten der claſſiſchen Literatur in unge⸗ nügender Form und Beſetzung ihm aufzu⸗ tiſchen für gut findet. Leſſings Nathan kann an unſerer Bühne in genügender Beſetzung zur Darſtellung gelangen, wenigſtens in ent⸗ ſprechenderer Beſetzung als manche andere Werke von weit geringerem Werthe und von neuerem Datum. Herr Jacobi darf als ein guter Repräſentant des weiſen und hoch⸗ herzigen Juden gelten, er iſt ſogar ein ſehr guter Nathan da, wo es weniger auf ora⸗ toriſche und deklamatoriſche Leiſtung ankom⸗ men muß, als vielmehr auf die Offenbarungen eines hohen, erleuchteten Geiſtes, dem ein fei⸗ ner Sarkasmus nicht ganz fremd iſt. Die überaus ſchöne und ſchwierige Rolle weiß Nathan— Jakobi in den Momenten ächt menſchlichen Gefühls, wo der Philoſoph zu⸗ rücktritt hinter den geängſtigten Vater mit meiſterlichen Zügen auszuſtatten und daß nicht blos Nathan, ſondern auch ſein Dar⸗ ſteller klug und„weiſe“ ſind, bethätigt Herr Jakobi am beſten in der unſterblichen Erzäh⸗ jung von den drei Ringen, in welcher er die Entfaltung ſeines ganzen Könnens aufſpart bis zum Schluſſe, um in allmähliche Steige⸗ rung ſeines immerhin beſchränkten Organs einen vollen Erfolg zu erringen. Als Herrn Jakobi's Meiſterrolle betrachten wir den Rabbi Sichel in Erkmann Chatrian's „Freund Fritz,“ ſein Nathan iſt ein idealiſir⸗ ter ins Antike übertragener Rabbi Sichel, aus⸗ geſtattet mit allen Vorzügen und Seie des geiſtig erhabenen von höchſtem Edelmuthe beſeelten Zuden, dem nichts fehlt, als das gewaltige, männliche, kraftvolle Organ, um Unüberkroffen zu ſein. Neben dem Juden Nathau, der in dieſem dramatiſchen Gedichte im hellſten Glanze ſtrahlt, und— da Leſſing für die Chriſten ſchrieb— die Chriſten wei hinter ſich läßt, iſt Sultan Saladin der Vertreter des ächten Menſchenthums. Was Herrn Jacobi fehlt, beſitzt Herr Neumann im reichſten Maße: die gewaltige, ſym⸗ pathiſche Bruſtſtimme. Mit gewohnter Meiſterſchaft verſtand er es, den edlen Muſelmann zu verkörpern, während in un⸗ begreiflicher Weiſe des Sultaus Schweſter Sittah dem Fräulein von Rothenberg nicht übertragen worden iſt, welche die geborene Repräſentantin für diefe Rolle geweſen wäre⸗ Das Rollenfach der Frau Jakobi ſcheint mehr der Willkühr als einer ſyſtematiſchen Ein⸗ weihung ſeine Zuſammenſetzung zu verdanken. Dafür, daß dem Erhabenen das Lächerliche nicht ſehle, war Herr Eichrodt zu ſorgen he⸗ ſtrebt, der aus dem intoleranten Patriarchen in Spiel und Maske eine Karrikatur ſchuf auf die ſeine eigenen Worte paſſen:„Mi ſchaudert!“ Aus der hübſchen Charakterrolle des Derwiſchs verſtand Herr Förſter nich ſonderlich viel zu machen, das Charakteriſtiſche ſchien ihm identiſch zu ſein mit dem Komi⸗ ſchen; ſeine Darſtellung blieb ohne Wirkung. Als genügend wollen wir die Leiſtungen der Frau Schlüter(Daja) und des Herrn Stury(Tempelherrn) bezeichnen Das Lie⸗ benswürdige in dem Charakter dieſes letzteren darf durch das rauhe Gebahren, wie es der junge Ritter zur Schau trug, nicht in dem Maße zurückgedrängt werden, daß es ganz verſchwindet. Die unbedeutende Rolle Recha, von welcher mehr geſprochen rd, als ſie ſelbſt ſprechen darf, hatte man durch Striche noch verkleinert, überhaupt iſt das ſchönſte dramatiſche Gedicht Leſſings in ſchonungs⸗ loſeſter Weiſe bis zur Ber t zuſam⸗ mengeſtrichen worden. Verdient denn Leſſing nicht dieſelbe Pietät, wie einlRichard Wagner? legramme zu 4. Seite. 7. Feyruar: Badiſche Volls⸗Zeitung. Heſchäfto⸗Eräffnung und Empfehlung Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich unterm Heutigen in Hauſe 2 8 Bern Zeugſchmied Menges eine 9— Eiſenhandlung Indem ich mein Unternehmen dem Wohlwollen eines geehrten Publikums empfe chle, werde ich mich beſtreben, meine Kunden prompt und billigſt zu be⸗ dienen. Hochachtungsvollſt K. Baumann. Weinheim, im Februar 1883. 1594 Geſchäfts⸗Verlegung und Empfehlung. Einem geehrten Publikum von Weinheim und Umgegend mache ich hiermit die Mittheilung, daß ich mein Geſchäft vom Steinweg in mein eigenes Haus in der Amtsgaſſe(früher Glaſer Faubel) ver⸗ legt habe. Indem ich für das mir ſeither geſchenkte Vertrauen beſtens empfehle ich mich auch fernerhin in allen mein Geſchäft be⸗ banke, kreffenden Arbeiten. den 15. Februar 1886. Konrad Moll, Lriſeur. *& Milchkuranſtalt G 4, No. 16. Kur⸗ und Kindermilch. 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Saake. — 288— und der Wagen mußte nach. Da ſahen Mathies und Jakob plötzlich das eine Hinterrad neben der Straße in der Luft ſchweben, der Schlag nach der Seite der Straße hin that ſich auf, und ein Diener ſprang heraus, aber da⸗ durch ward das Gleichgewicht völlig geſtört, der Wagen neigte ſich und ſo ver⸗ zweifelt auch der Kutſcher auf die Pferde einſchlug, ſtürzte er krachend die zehn bis zwölf Fuß hohe Böſchung hinab, eines der Pferde nach ſich ziehend, wäh⸗ rend das andere zitternd und mit abgeriſſenen Strängen neben dem vom Bock geſprungenen todtbleichen Kutſcher auf der Straße ſtand. Nur den gellenden Schrei einer weiblichen Stimme hatte man gehört. Von Schreck betäubt hatte Mathies die Braunen angehalten, dann ſprangen er und Jakob unbekümmert um das Schickſal derſelben aus ihrem Wägelchen und eilten gleich den Fuhrleuten hinunter in das Feld, wo der elegante Wagen auf einer Seite lag, während das mitgeſtürzte Pferd ſich vergeblich unter der auf ihm laſtenden Deichſel aufzurichten ſuchte. Mathies rieß den gen Himmel ſchauenden Wagenſchlag auf. „Ohm Mathies!“ ertönte eine ſchwache Stimme, und gleich darauf fieber Chriſtine von den kräftigen Armen der beiden Halmer an's Licht be⸗ rdert. Außer einigen leichten Schnittwunden von den zertrümmerten Fenſtern ſchien ſie unverletzt. Aus der Tiefe des Wagens erklang ſchwaches Stöhnen. Da es nicht gelang, Reinhardt herauszuheben, ſo mußte man den Wagen aufrichten. „Führ' die Chriſtine hinweg, fahr' ſie nach Hauſe und ſchick' uns den Doktor!“ flüſterte Mathias dem Jatob zu.„Der da unten ſcheint halb ——85 Wagen zu liegen und übel zugerichtet. Und er war ja doch ihr ater Chriſtine, betäubt wie ſie war, ließ ſich ohne Widerſtreben hinwegführen und raſch trabten die Braunen, die ihre Freiheit nicht mißbraucht hatten, mit den Wiedervereinigten nach der Halm. Wenige Stunden darauf brachten vier Männer einen Schwerwundeten nach dem Halmwirthshaus. Mathies und der Doktor folgten. Der Erſtere ſah ernſt, faſt reuevoll aus, als ihm der Arzt erklärte, der Verunglückte habe offenbar einige Verletzungen erlitten, welche noch mehr als der Bein⸗ und Rippenbruch ſein Ende in wenigen Tagen, vielleicht ſogar Stunden herbeiführen müßten. Der Umſtand, daß Kathi's einſtiges Zimmer das einzige leerſtehende war, veranlaßte es, daß man den Sterbenden dort⸗ hin brachte. Reinhardt war bei vollem Bewußtſein und erkannte die Stube wieder. Aber es war eher eine melancholiſche Freude als Zorn, was bei der Entbeck⸗ ung, wo er ſich befand, aus ſeinen ſchmerzverzertten Züͤgen leuchtete. Auch klang ſeine Stimme ruhig, wenn ſchon ſchwach, als er den Arzt fragte, wie lange er noch zu leben habe. Als dieſer die gewöh lichen Einleitungen begann, winkte Reinhardt ab⸗ 0 855 mit der Hand, als ob er geuug wiſſe, und bat, ihm Chriſtine zu Gen. Jakob wollte nicht zugeren, ſeinem Zorn leicht noch ein Leid ih Aber Mathies ſchüttelte den 5 (Fortſetzung folgt.) daß ſie ging,„weil ihr der Verwundete in könne 70 11 2, 10 Mastens Leihanfaf, E1, 12. E. Herrmann E1, 12. Lehrer J. Joachim in Stettin, Pommern. Danksagung! Geehrter Herr! Was Teplitz, Aerzte, Salben und Geheimmittel nicht erreichen, das haben Ihre Ketten bewirkt! Mit freudigem Herzen beſcheinige ich Ihnen, daß ich nach jahrelangem Leiden durch Ihre Ketten vollſtändig geheilt worden und ſeit 2 Monaten ohne jede Hilfe mich im Hauſe bewegen kann. Tauſend Dank Ihnen. 12060 Wittwe B. Rerrmann. Herzfelde. 1062 Roman Beilage IUr Badiſchen Volks⸗Zeitung Maunheimer Sladt Auſeiger und Handelszeitung. Thron und Altar. Roman von Max von Schlägel, (71. Fortſetzung.) „Das fehlte mir, daß ich die ganze Sippſchaft daher krieg',“ brummte er. „Das iſt Dein Ernſt nicht, Mathies“, ſagte Chriſtine feſt.„Die Theres iſt ein armes Ding, das man zu der Heirath gezwungen hat. Es iſt ein Glück, daß ihr Mann todt iſt...“ 5 „Todt?“ fragte der Mathies, und ſeine blauen Augen öffneten ſich weit. „Ja, geſtorben in Amerika,“ beſtätigte Chriſtine.„Sie haben geſtern einen Brief bekommen.“ „Geſtorben in Amerika,“ wiederholte der Wirth vor ſich niederblickend. Dann hob er wieder den ſchon etwas ergrauenden Kopf. „Wenn Du den Jakob gern haſt,“ begann er zögernd und⸗ in ſanften Ton.„Es iſt ein ſeltſames Ding um das Gernhaben; aber wenn Du den Jakob wirklich ſo liebſt, daß Du ihn nicht vergeſſen könnteſt, zehn Jahr und länger, und Dein ganzes Leben lang vergrämt wärſt, wenn er eine Anbere nähm'— dann— will ich der Sache nicht entgegen ſein.“ Ein glückſeliges Lächeln ſtillen Glücks flog über Chriſtinen's Zöge. Oer Oheim hatte ſich umgewandt und wollte aus dem Garten. Da rief ihm Chriſtine nach: „Ich weiß noch etwas, Oheim Mathies!“ Raſch drehte ſich dieſer um. „Du wirſt doch nicht noch einen Schatz haben?“ fragte er⸗ Chriſtine ſchüttelte lächelnd den Kopf:„Dazu iſt er zu alt. Ich hab' Dir nichts ſagen wollen davon, bis ich ſelber etwas Gewiſſes weiß. Aber ei kommt mir wie ein Unrecht vor, Dir was zu verheimlichen. Geſtern, wie ich da die Pflanzen geſetzt hab', iſt einer hinter den Zaun geſchlichen, ein ganz alter magerer Stadtherr, und hat mich gefragt, ob ich die Chriſtine Wellauer bin. Und wie ich ja ſagte, ſchaute er mich an, daß ich ordentlich Angſt bekam und ſagte mir, wenn ich heute Abend wieder hieher kommen wolle, ſo werde er mir Nachrichten bringen, die mich freuen ſollten. Aber ich ſollte Dir ja nichts ſagen, ſonſt könnte es leicht ein Unglück ſetzen. Und dabei hat er mich immer angeſchaut, daß ich ihm wieder zu kommen verſprochen hab', nur daß ich ihn wegbring'.“ Erbleichend hatte der Mathies zugehoͤrt. faſſend: „Nun, wir werden ja ſehen, was der Stadtherr will.““. „Alſo ſoll ich heut' Abend in den Garten gehen?“ fragte Chriſtine ängſtlich, „Ja, aber ich werde auch nicht weit weg ſein,“ antwortete Mathies mit einem unheildrohenden Ausdruck. Dann ging er in das Haus zurück, Chriſtine bückte ſich, um nach ihren Blumen zu ſehen. Da hörte ſie) leichte Schritte neben ſich. Erſchreckt richtete ſie ſich auf und ſchaute in d Dann ſagte er, ſich mühſam Sr Badiſche Bolts⸗geitung. lisst.—— feee Jahetl ſche Bierbrauerei in Müͤuchen. Billisste PaeA e Mätte Marz 22 asken-Garderobe 83 des vor mehr als 200 ureeN 0n Uen P en ein⸗ 4 geführten, von uns nach der Säknlariſation der Klöſter weiter⸗ geführten, allein ächten Von einer der größten Masken⸗Garderoben Deutſchlands wurde mir die Agentur übertragen. Der Gatalog, welcher zur gefl. 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Ein ſchmerzlicher Zug lag auf ſeinen eingefallenen Zügen. „Ich muß früher kommen, da Du gegen unſer Uebereinkommen mit Deinem Onkel von mir geſprochen haſt,“ ſagte er. „Ihr habt uns belauſcht,“ rief Chriſtine entrüſtet. „Ja, und ich habe ein Recht dazu, denn ich bin Dein Vater.“ In athemloſem Schreck ſchaute Chriſtine dem frühzeitig zum Greiſe Ge⸗ wordenen in die welken Züge. Sie erkannte ihn. Als er jung geweſen, mußte dieſer Mann ebenſo ausgeſehen haben wie das lithographirte Bild, das ihr Ohm Mathies einmal als das ihres Vaters gezeigt und dann wegge⸗ ſchloſſen hatte. „Ich höre,“ fuhr der alte Mann fort,„daß Du mit einem Müller oder Bauern verheirathet werden ſollſt, und es iſt Zeit, daß ich komme, um Dich mit mir zu nehmen und Dich in die Umgebung zu bringen, wohin Du gehörſt. Du ſollſt in einer großen Stadt leben, ſchöne Kleider haben und täglich in einem Wagen ausfahren. Die angeſtrengte Arbeit eines Lebens hat mich reich gemacht, elegante Männer, Offiziere und Beamte werden um Dich Chriſtine hatte ſich gefaßt. „Und warum kommen Sie erſt jetzt, fragte ſie. Der ehemalige Miniſter ſchlug die Augen nieder. „Es iſt wahr, ich habe nicht immer recht an Dir gehandelt. Auch hatte ich lange keine bleibende Stätte. Jetzt komme ich, um Alles gut zu machen. Laß mich nicht allein, Chriſtine! Ich bin ja doch Dein Vater und dem gehörſt Du an!“ „Ich gehöre Niemanden, als dem Ohm Mathies— und dem Jakob.“ Die letzten Worte hatte ſie leiſer hinzugefügt. Ein häßliches Lächeln zuckte um Reinhardt's Mund. „Ich fürchtete es, daß ich Dich vollſtändig verbauert finden würde! Aber Du wirſt die Welt kennen lernen und Dir darin gefallen. Ich will t mehr allein ſein! Alt und allein ſein iſt ſchrecktich. Ich bin Dein und göttliches und menſchliches Recht geben mir Gewalt über um mir das zu ſagen 2“ 83 Reinhardt hatte die letzten Worte ſehr laut geſprochen und Chriſtinen's Hand feſtgehalten. Da fühlte ſie ſich plötzlich von rückwärts umklammert, ein Tuch, das man ihr vor den Mund drückte, erſtickte ihr Schreien. Sie fühlte ſich von ſtarken Armen durch den Gartenzaun geſchoben, in dem wie durch ein Wun⸗ der plötzlich durch eine Oeffnung entſtanden war, ein mit zwei ungeduldigen Pferden beſpannter gedeckter Wagen, der hinter der Scheune gewartet zu häben ſchien, nahm ſie, Reinhardt und den Diener, der ſie hielt, auf; der Kuiſcher ſchlug auf die Pferde, über weiche Felder und flache Gräben ging es wie der Slurmwind, ein letzter Stoß und der Wagen rollte im Galopp auf dem harten Boden der Landſtraße weiter. Die Vorhänge waren feſt zugezogen. aus⸗ e, machtlos in dem Raſſeln des Wagens und dem wüthenden Ga⸗ ſerde untergegangen wären. Aber ihre Arme hielt man feſt. Mit ächeln des Triumphs ſaß ihr der Vater gegenüber. Als Mathies in die Wirthsſtube zurückgekehrt war, traf er dort den en 17. 0 aus der Brauerei Held& Co., Augsburg. Ausſchank direkt vom Faß. Einige Zentner Kalbs⸗ und Schweinsharen, ſowie ein Doppelwaggon Für Geſellſchaſten kleine Gebinde zu mäßigen Preiſen, hochfeines ebr. 1886 an täglich in den Haupt⸗ und Nebenſälen derſ 4„Altbayerischen Bierhalle“,— N4, 11 hier, Ausſchank des neu ange⸗ ltbaperiſhen Baueruhog eit — lade ich die verehrlichen Mitglieder— nebſt deren 1 Angehörigen— der — Gesellschaft„Thalia höflichſt ein. Der Hochzeitslader. NB. Nähere Auskunft wird jeweils Samſtags im Lokal ertheiltt.— Kassenschränke * 0 feuerfeſt und diebesſicher mit Patent⸗Stahlpanzer und den neueſten patentirten Bramah⸗Hackenſchloß oder Protektor⸗Schloß verſehen empſiehlt Jacob Geber, Hoflieferant. Mein Fabrikat iſt als ſolideſt anerkannt und beſitze ich Hunderte von Atteſten der erſten Firmen. 1264 Branchen, ſolid, leicht und billig bei 676 M. 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Als ſie jedoch auf der Landſtraße angekommen waren, mußten ſie bald einſehen, daß ſie den Wagen Reinhardt's nie einholen würden. Dennoch fuhren ſie vorwärts. Sie ſchienen entſchloſſen, wenigſtens die Spur der Flüchtigen zu verfolgen und ihren Aufenthalt zu erforſchen. Was ſie dann wollten, war ihnen wohl ſelbſt nicht ganz klar; denn ein Vater hatte vor den Geſetzen offen⸗ bar das Recht, ſeine Tochter zu ſich zu nehmen. Aber auf dem Autlitz des Mathies lag finſter eine unheilvolle Drohung, und der Müllerjakob ſchien be⸗ reit, ihm überall hin zu folgen, wo er die kaum gewonnene Geliebte wiederzu⸗ finden hoffen durfte. Indeſſen war die ihnen weit vorauseilende Staubwolle an einer Biegung der Straße aus dem Geſicht verſchwunden. Im gleichen raſchen Tempo eilten die beiden Braunen vorwärts. Es dauerte lang, bis ſie an das Straßenknie gelangten. Kaum waren ſie jedoch in daſſelbe eingebogen, als Mathies ſich ſchweigend, aber mit einem Ausdruck düſteren Jubels im Ge⸗ ſicht emporrichtete und die Braunen zu noch raſcherem Ausgreifen antrieb. Nicht weit vor ihrei hatte ein mit acht Pferden beſpannter hoch aufgethürmter Laſt⸗ wagen, dem die Achſe gebrochen war, faſt die ganze Straße verſperrt. Nur auf eier Seite halte der ſtürzende Koloß einen ſchmalen Weg freigelaſſen, aber derſelbe ſch en nicht zu genügen, um einem eleganten Wagen die Weiterfahrt zu ge⸗ ſtarten, deſſen Pferde ſich ungeduldig emporbäumten und bald vor⸗, bald rückwärts drängten. Der hohe und ſteile Straßenrain, welcher auf dieſer Seite zu den Feldern niederfiel, machte die Lage noch ſchwieriger und das Vorbeikommen faſt zur Unmöglichkeit. Der Herr, der ſich weit aus dem Wagen lehnte, tobte, der Kutſcher zankte mit den Fuhrleuten, und dieſe, ſchon aufgeregt durch das er⸗ littene Unglück, antworteten mit den derbſten Flüchen. Da hörte Reinhardt den Galopp der näher kommenden Braunen des Mathies und erbleichte. Sein ganzes bisheriges Leben hatte ihn die Furcht vor der Wiedervergeltung durch Mathies nicht verlaſſen, nur noch ein paar hundert Schritte waren die beiden Halmer von dem eleganten Koupee entfernt, da be⸗ fahl Reinhardt: „Auf meine Gefahr— vorwärts!“ Die Worte klangen einem Schrei zorniger Angſt ähnlich. Der Kutſcher zögerte, da es ihm wohl unklar ſein mochte, wie der Herr eines anderen Menſchen Gliedmaßen auf ſeine Gefahr nehmen wolle. „Vorwärts— Feigling!“ ſchrie Reinhardt wieder, denn ganz deutlich glaubte er das finſtere, drohende Geſicht des Mathies zu erkennen. Kein Kutſcher läßt ſich gern Schüchternheit in ſeinem Beruf vorwerfen. Heftiger, als es bei den feurigen Thieren nöthig und gerathen war, ſchlug der Kutſcher Reinhardt's auf die Pferde... Die Fuhrleute, die Gefahr erkennend, warnten und ſchrieen, aber bereits waren die Pferde an der gefährdeten Stelle vorbei EE S29 122 12e. 7 *922 2 3 ie .2 14 as 488 ren ſten ehlt von 50 und Sie und In lten ent⸗ her⸗ enig vor die Dorf bald hren igen war fen⸗ des be⸗ rzu⸗ olke ichen ſie gen Ge⸗ ſcicht Laſt⸗ Nur aber ge⸗ ärts dern zur der des t vor idert be⸗ Herr itlich iger, ſcher nten yrbei — 17. Februar. Badiſche Volks⸗Zeitung. * 7. Seite⸗ Vebſteigerungs⸗Lokal D 5, 4. von D 5, 4. J. Martin, Mannheim empftehlt ſich zur Abhaltung von Ver⸗ ſteigerungen, ebenſo werden alle Arten von Waaren zum verſteigern angenommen. 608 Kellnerinnen, Köchinnen für hier und auswärts ſofort geſucht, ſowie Mädchen mit guten Zeugniſſen werden ſtets placirt durch 1594 Frau Klar, J3, 21. N 2 billig zu verleihen kasken bei Frau Mundo, Traitteurſtraße 8/10. 1244 2 gleiche Damenmasken billig zu verleihen. S 5, 11 899 1 feine Damenmaske(Poftillionn) zu verleiben. 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Jebr., Abends 8 8 612 HBesuch 8 8* E 5 unſeres Ehrenmitgliebes Friedrich Boſecker,„zur Apfelrmühle,“ wozu wir unſere Ehrenmitglieder freundlichſt einladen — Der Vorſtand. Ees wirb gebeten, daß auch die Narren zahlreſch erſchei en. Käfernarren⸗Verein Käferthal. 13 Jeden Mittwoch und Freitag Abend Versammlung ſämmtlicher Mitglieder. Um zahlreiches Erſcheinen bittet 599 Der Vorſtand. err 7 8— „Arion Maunheim.“ (Isenmancher Männerchor.) im Balihause Dienſtag, den 23. Februar 1886, Abends 8 Uhr 1596 Muſikaliſche Aufführung mit nachfolgender Tanzunterhaltung, wozu wir die verehrlichen Mitglieder mit Familiena⸗gehörigen freunblichſt 15505 einladen. 1505 Der Vorſtand. NB. Votrſchläge für einzuführende ſind Sonnkag, den 13. und Dienſtag, den 16. ds. Mts. jeweils Abends von 6 bis 8 Uhr im Probeldkal Brauerei Dahriuger dem Vorſtande ſchriftlich anzumelden. 38 Männergesang-Verein. Mannnheim. Samſtag den 27. Februar 1886, bends 8 Uhr Masken-Ball, 5 in den Sälen des Baduer Hofes,—* wozu unſere verehrlichen Mitglieder mit Familien höflichſt einladet 1144 Der Vorſtand. FROHSINN. Gamſtag, den 6. März 1886, Abends 8 Uhr Maske! in den Sälen des„Badner Hofes!, wozu wir unſere Mitglieder mit Familien ſreundlichſt eintaden. Vorſchläge für Einzuführende können an den Probeabenden im Lokal und deim Schriftführer, PE 4, 1, gemacht werden. 184⁰0 Der Vorſtand. ewerkverein der Tabrik- und Handarbeiter J. (Gängerelub.) im Saale von lean Müller, 2E l, 17, neuer Stadttheil Sountag, den 28. Febr., Abends 6 Uhr Cheatraliſche Abend⸗Auterhaitung mit nachfolgendem Tauze, wozu die Gewerkvereinsmitglieder mit Aa 0 angehörigen freundlichſt einladet Der Vorſtand des Süngerclub. NB Elnführungen ſind geſtattet. Abmeldungen, Nnerkenntniſſe (für zollflichtige Waaren) ſtets vorräthig in der C. MH. tiaas schen Buahxuctenet, 8 Sebäntwortlich für den kedak Mitglieder erſucht um vollzähliges Erſcheinen. R 3, 14. Sonutag den 21 d. Mts.: —BATL.L im Badner Hofe, Anfang punkt 7½ Uhr. im Lokal in Empfang zu nehmen. Zahlreiche Betheiligung erwartet 1590 Der Vorſtand. Karten für einzuführende Damen ſind bis längſtens Donnerſtag Abend in Bordeaux empfiehlt 1440 Arbeiter⸗Fortbildungs⸗Verein. Thalia Singchor. Dienſtag den 16. Februar a. e, Abends präeis /9 Uhr: Geſammt⸗Probe. 2 1591 Der Vorſtand. Geſaugverein Pulkauia, Mittwoch Abend nach der Singprobe: Verſammlung. Stadtpark Mannheim. Dienſtag, den 16. Februar 1886 Abends bis 10 Uhr Beleuchtung der 1508 Der Vorſtand. Eisbahn. Um vollzähliges Erſcheinen der Mit⸗ glieder bittet 1600 Der Vorſtand. Verein deutſcher Kaupf⸗Genoſſen. 9 2 5 Eröſfnung der Eisbahn. Das Abonnement betrügt: Für unſere Jahres⸗Abonnenten Mk. 8 die Perſon. 7 Nichtabonnenten 93 0 Tageskarten Das Betreten der Eisbahn iſt nur auf vorſtehende Karten, die ſichtba zu tragen ſind, genattet. 15 Der Beſuch des Parkes(ohne Abonnenten nach wie vor frei. NB. Die Reſtauration iſt geheizt. Der Vorſtand. Mannheimer Stadt⸗Park. Samſtag, den 27. Febrnar Fabends 8 Udr ueeue wee, f. ue Mabken⸗Kränzchen im Sacl zum„Grünen Haus“ woru wir unſere Kameraden mit Fa⸗ Meines demnächſtigen Umzugs wegen habe ich, um mein Lager möglichſt zu räumen, mein großes Bchuhwaaren⸗ lager zu ſehr bedeutend herabgeſetzten Preiſen dem Ausverkauf ausgeſetzt. Preis zu decken. Das Lager iſt complet ſortirt vom allerbilligſten bis zum hocheleganteſten Kinder⸗, Mädchen⸗, Knaben⸗, Damen⸗ und Herrenſtiefel und mache ich auf die während der kurzen Zeit der Dauer 5 des Ausberkaufs in meinem Schaufenſter mit Preisangabe 65 3 ausgeſtellten Artikel ergebenſt aufmerkſam. 98 3 Von billigeren Sachen erwähne ich: Sauber gearbeitete Damenftiefel von Mk..— an. 5 Sauber gearbeitete Herrenzugſtiefel v. Mk..— an. Mädchen⸗ und Knabenſchulſtiefel in derben gewöhnlichen u. ganz feinen Sorten ſehr billig. Winterſchuhe, Tanzſchuhe, ſowie eine 5 Parthie zurückgeſetzte Waaren unterm Koſtenpreis. Für alle bei mir gekauften Waaren üͤbernehme ich un⸗ bedingte Garantie. Meparaturen, ſowie Aufertigung nach Maaß raſch und billigſt. 1343 Hochachtungsvoll 8 LSeorg Hartmaan I. D 3, 11½ D 3, 114½ Planken am Fruchtmarkt, neben dem Fels'schen Neubau. Nach Oſtern beſindet ſich mein Laden in meinem Hauſe E 4, 6 Da ich, wie bekannt, nur das Beſte in fertigen 8 Schuhwaaren führe, iſt hier Jedermann Gelegenheit ge⸗⸗ boten, den Frühjahrsbedarf in gediegener Waare unterm milien und Freunde des Vereins höll, 152⁷ einladen, Der Vorſtand. NB. Die Liſten ſind bei unſerem Herrn Präſident J. B. Wiedenhorn, G 3, 5, Präſident 2, Stephan Müller, 0 5, 15, bei Kamerad Robert Heller, Gaſthaus zum grünen Haus, ſowie bei unſerem Bereinsdiener A. Leiſt, P 4,15 einzuſehen, wo man auch zu gleicher Zeit die Karten erhalten kann. Ohne Karten und Masken ohne Nummer iſt der Zutritt nicht.8. Geschäfts-Empfehlung Die Holzhandlung von Traub u. Fahrbach G 7. 17 erpfiehlt trocken Taunenholz, ſra vors Haus: (in Bündel), à Cir.20, (klein gemacht), à Etr. 1 35, Ab Lager Reckarhafen, getenüber dem Waaghäuſel: (in Bündel), à Ctr..10 (klein gemacht) à Etr..25. An Wiederverkäufer und Abnehmer von größeren Quantums entſprechend billiger. 13561 Kleingemich es hrima Eichenholz, beſonders für Metzger und zur Heiung von Badezimmern ſehr geeignet. 12⁴⁰⁵ Kleinere Parthien à 80 Pfg., größere Fbarthien von 10 Ctr. ab à 75 Pfh⸗ or. Etr. frei vor's Haus gelieſert. Munheiner Danpſſhleyp⸗ ſhiffehrts⸗Geſellſcaft. s In Ladung in Rotterdam: Schik„Mannh. 18“ Sch Fe. Schmitt. Schlk.„Mannh. 14“, Sch. Gg, Staab. lepp'.„Mannh 22 S Emſter. In Amſterdam: tägl, via Rotter⸗ dam verm. Schraubendampfer In Maunheim: Schleppk„Mannheim“7, Schiffer J. Waibler. Unterwegs: (Schleppk. Mannh. 8 Schiff. P. Gerwy, paſſirte am 14 Februar Coblenz. Hab. Sotäuben- Daupſhſf⸗ In Ladung in D isburg: Induſtrie VII Cap. H. Frank. In Ladung in Köln: Induſtrie III Cap. J. Gu ſahr, In Mannheim: Induſtrie VI Cap. J. Krapp. In Fahrt nach Duisburg: Induſtrie I Cap. N. Reinert. In Fahrt nach Mauuheim: Induſttie IV Cap. M. Scheidel. Induſtrie V Cap. P. Bornhofen. Induſtrie VIII Cap. Chr. Zöller. Nächſte Abfahrt von Maunbein nach Köſn, Düſſeldo⸗ F, Duieburg, Ruhrort und Zwiſchenſtationen! Induſtrie VI Cap. Joſ. Krapp. Mittwoch, den 17. Februat 1886, Ladeſtelle: Alter Rheinhaſen, Wegen Frachten ꝛc. beliebe man ſich zu wenden an Die Direktiek⸗ Sch ch. L Kühnle. (Schlt.„Mannh. 24., Schiſſer A. dan fährts⸗Geſelſhaft. o⸗