Abonnementspreis: Pro Monat 50 Afs.— Auswärts durich dir Poß 65 fg Man abonnirt in Maunheim boi ber ebiion E 8, 2 i allen Seuetn Erped Kust und ae Ausw 45 en ee Zoſt⸗Anſtalten des deutſchen Reiches und den Briefträgern. Anſertionsprei. Die einſpaltige Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg Anfsigen werden von allen Annoncen⸗Expebiki Agenturen und Trägerinnen, ſowie im Verlag e Bei größeren Aufträgen Rabatt. Weit geſetzlicher Rechtswirkung, — —— ———— 8332 Die Babiſche Volkszeitung erſcheint käglich mii Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Herausgeber Dr. jur. Hermann Baas in Mannheim, Mannheimer Volksbl W 54. Der VI. badiſche Handelstag. Sahr, 28. Februar 1886. (Schluß.) Als nächſter Gegenſtand der Tagesord⸗ nung ſteht das Branntweinmonopol zur Berathung, zu welcher der Syndikus der Handelskammer des Vorortes Mannheim Dr. Landgraf das Referat übernommen hatte und in nahezu einſtünidger Rede eine Reſolution, welche die Nachtheile eines Branntweinmonopols mit beſonderer Wir⸗ kung auf das Land Baden zur Folge hat, begründet. Hierauf gab Herr Felix Baſſermann— Mannheim einen ſehr ſchätzenswerthen Beitrag auf Grund ſeiner geſchäftlichen Erfahrungen. Er wies insbeſondere zif⸗ fermäßig nach, daß trotz der in Ausſicht geſtellten Berechnung des Antheils Badens an dem Monopol nach der Kopfzahl, ſtatt nach dem Konſum des Landes, nicht nur keine finanziellen Vortheile für Baden ent⸗ ſtehen, ſondern ſogar poſttive Nachtheile, nicht zu gedenken der weiteren Schädigungen, wiſche die Hilfsgewerbe der Branntwein⸗ induſtrie(Koſten für Etiquettirung, Aus⸗ ſtattung, Kork, Flaſchen u. ſ..) erlei⸗ den. Heute würden dafür in Baden nach der Berechnung der Monopolverwaltung ſelbſt 1,12 Millionen Mark ausgegeben, für welche zahlreiche kleinere Gewerbe⸗ betriebe im Lande beſchäftigt ſeien. Unter der Monopolverwaltung würden dieſe Anſchaffungen natürlich nur im Großen und wenn überhaupt aus Baden nur von wenigen größeren Geſchäften gemacht— nicht zu gedenken endlich auch der] wein⸗Monopols mit' beſonderer Bezieh⸗ laſſung nicht hat, Steuerbetriebskapitalien[B 1 Benachtheiligung der zahlreichen Betriebe] ung auf die badiſchen Verbüllkniſe nicht an⸗beſitzt, nur dann für letztere Handels⸗ reichen mögen. für Holzfällen und Holzſägen im Walde, uerkenen, weil ein ſolches einmal den ge⸗] kammer zum Beitragen angehalten werden dadurch, daß die betr. Unternehmer künf⸗ feninten Peane und Ktobohiſcher kann, wenn dieſe letzteren wenigſtens] Zum Brauntwein⸗Monopol. tig den gerade für dieſe Arbeiter unent⸗ Gettanke 5 en 1 100,000 Mark betragen, wurde als be⸗“ Wir haben, ſo ſchreibt das„B. Tes behrlichen Branntwein für ihr Geſinde] dererſeits dieienigen zahlreichen Gewerbe⸗ friedigend anerkannt. Es iſt das nur bereits hinlängſich die Heimlichthuerei ge⸗ unverhältnißmäßig theuer bezahlen müſſen,— fen eine Analogie des neuen Erwerbſteuer⸗ kennzeichnet, mit der in der Generalver⸗ den ſie bisher faſt koſtenlos ſelbſt erzeugt ſtunde nicht Erahe 8 wiffen in ihrek geſetzentwurfes. ſammlung der Spiritusfabrikanten bel der haben u. ſ. w. u. ſ. w. freien Beweglichkeit und eben deshalb auch Die Anfrage von Herrn Dr. Land⸗ Abſtimmung über das Monopol verfahren 0 Dann ſprach noch ein gewerblicher beim Wettbewerbe auf fremden Märkten graf, ob es nicht möglich ſei, in dieſem] worden iſt. Aus der Mitte des Vereins Obſtbranntweinbrenner vom Oberlande, Herr Oberföll von Achern gegen das Monopol. Herr Geheime Referendär von Stößer theilt mit? daß aus den land⸗ wirthſchaftlichen Kreiſen des Landes faſt durchaus die Erklärung eingelaufen ſei, daß man in der Einführung des Mono⸗ Kleine Mittheilungen. — Die Rache der Geſchmähten. Ein Hausherr in Frankfurt g. M. nahm eine hübſche Mietherin in den dritten Stock ſeines Zinskaſtens auf und freute ſich ihrer. Die Freude dauerte indeß nur ſo lange, als er von der Integrität ihres Lebenswandels über⸗ zeugt war; als er aber Beweiſe vom Gegen⸗ theil erhalten zu haben glaubte, zog er andere Saiten auf und wurde nicht nur malitibs, ſondern unangenehm. Jeder Beſuch, den die Dame empfing, wurde kontrolirt und geärgert, ſo daß ſie— die indeß gegen die Ueberzeugung ihres Hausherrn eine ſehr anſtändige Dame iſt— auf die Idee kam, Repreſſalien zu er⸗ greifen. Zwei Vettern halfen ihr dabei Die beiden Herren ſetzten ſich mit einem halben Pols das einzige Heil aus den Jehigen Verhältniſſen heraus erblicke. Dagegen hätte man ſich intden Handels⸗ und Ge⸗ werbekreiſen faſt durchaus gegen das Monopol ausgeſprochen. Der Stand⸗ punkt der badiſchen Regierung ſei bekannt⸗ lich der, daß ſie zur Sache deſinitiv erſt dann Stellung nehmen werde, wenn das einſchlägige Monopolgeſetz vollſtändig durchberathen ſei; dieſelbe wird daher mit großem Intereſſe die reichen Materialien, welche die heutigen Verhandlungen neu zur Frage geboten hätten, prüfen und deren Berückſichtigung ſpäter wenn zu⸗ ſammen mit den Ständen die Monopol⸗ frage etwa zu erörtern ſei, in Erwägung ziehen. Hierauf wird die nachſtehende Reſolu⸗ tion einſtimmig angenommen: Der VI. badiſche Handelstag in Lahr iſt war durchaus der Meinung, daß gerade er Branntwein ein Artikel ſei, für den eine ſogar ganz erheblich höhere und wohl auch zugleich für ganz Deutſchland auf einheitlicher, wenn auch angeſichts der verſchiedenen wirthſchaftlichen Verhältniſſe nicht gerade gleichheitlicher Grundlage Beſteuerung vorgeſtrebt werden Ollte, vermag aber auf Grund all' der Erwä⸗ gungen, welche einzelne der dem Handels⸗ tage angehbrigen Korporationen ſchon früher in mehr oder minder ausführlichem Gut⸗ achten an das Großh. Miniſterium des Innern niedergelegt haben und welche durch die mehreren Aenderungen und Verbeſſe⸗ rungen, welche der Braſintweinmonopolge⸗ ſetzentwurf im Bundesroche erfahren hat, in ihrer Bedeutung nicht oder doch nicht weſentlich abgeſchwächt werden konnte, die Berechtigung zur Einführung eines Brannt⸗ ganz erheblich beeinträchtigen würde. Ein weiterer Gegenſtand der Verhand⸗ lungen war ſodann eine Vorlage der Großherzoglichen Regierung betreffend die Abänderung des Hanbelskammer⸗ geſetzes; darüber referirt Herr Kom⸗ merzienrath Diffené. wohnte der Meſſe bei⸗ wohn Hiecauf ſetzte er ſich in eine Droſchte und ließ ſich noch einmal durch die Straßen ſeiner Vaterſtadt fahren, beſuchte nochmals den Zoologiſchen⸗ und den Palmengarten, ſpeiſte in einem feinen Reſtau⸗ rant zu Mittag, trank ein Glas Wein, ging dann in ein Café, ſpielte mit größter Ruhe mehrere Partieen Billard mit einem Freunde, von denen er ſogar den größten Theil gewann. Hierauf er ſich an einem Karten⸗ ſpiel und zeigte dabei ungebundene Heiterkeit. Fa, er äußerte ſogar zu einem Freunde, der ihn außergewöhnlich luſtig fand, heute ſei der ſchönſte Tag ſeines Lebens, könne er nie ſein. Gegen 7 Uhr Abends verließ er das Cafe, eilte nach ſeiner Wohnung, ſchrieb einige Briefe und legte ſich, nachdem er das Gift genommen, ruhig zu Bette. — Dr. Schliemann der, wie gemeldet, alt un Türkei wiedergekauft und ſie ebenfalls dem Organ für Jedermann. Es wird auf deſſen Vorſchlag folgender Beſchluß gefaßt: Es ſei im Prinzipe, der in erſter Linie vorgeſchlagene Modus zu acceptiren, wo⸗ nach künftig die Handelskammernſteuern, einmal vom Betriebskapital, zum andern mit einem Vielfachen der Einkommenſteuer aus gewerblichem Betrieb erhoben werden ſollen. Dagegen ſei der eventuelle Vor⸗ ſchlag, daß die Handelskammern ſelbſt die Wahlberechtigten nach Klaſſen ein⸗ ſchätzen und zur Steuer heranziehen, zu verwerfen. Das in dem badiſchen Ein⸗ kommenſteuergeſetze zur Annahme gelangte Prinzip der Depreſſion ſoll jedoch hier nicht zur Anwendung gebracht werden. Dem Vorſchlag das fünffache der Ein⸗ kommenſteuer als Baſis anzunehmen, wiederräth Herr Referent, indem er darauf hinweiſt, daß an der Hand dieſes Vor⸗ ſchlages die Geſchäfte mit großem Betriebs⸗ kapital viel zu ſtark herangezogen würden, nach ſeiner Meinung müßte das Mehr⸗ fache der Einkommenſteuer ein erheblich höheres werden. Es wurde deßhalb be⸗ ſchloſſen, die Großherzogliche Regierung möchte die Erwägung dieſer Frage nach Maßgabe der geſchehenen Anregung noch einmal beſonders würdigen, damit ein ſolcher Coeffiziant gefunden wird, der allen betheiligten Intereſſen Rechnung trage. Auch die Regelung der Frage, wenn Jemand in mehreren Handelskammerbe⸗ zirken wahlberechtigt iſt, d.., daß wenn Jemand in einem andern Handelskammer⸗ bezirk, in welchem er ſeine Hauptnieder⸗ Jemand, der ſich nicht im Handelsregiſter ſtreichen läßt, ſo lange ſeine Firma regi⸗ ſtrirt ſei, auch noch zum Beitrage an die Handelskammern angehalten werden ſollte, beantwortete Herr Geh. Referendär Stoeſſer damit, daß leider eine ſolche Be⸗ Berliner Muſeum zum Geſchenk gemacht“ Es iſt ſchon Alles in Athen angekommen“, ſo ſagte er. Fünf Künſtler ſind mit der Zuſam. menſetzung beſchäftigt, ich werde nur dabei noch etwas überwachen müſſen, dann wird es ausnahmslos nach Berlin verſchifft“. Und er fügte hinzu, daß unſer Geſandter, Herr v. Radowitz, in gar nicht genug zu rühmender Weiſe die Vermittelung bei dieſem Rücklauf übernommen. Nur ſeiner Unermüblichkeit ſei der Abſchluß zu verdanken. Dabei kannte Herr Schliemann den Kaufpreis noch gar nicht.„Ich habe die nöthigen Anweiſungen zurückgelaſſen, als ich abreiſte, inzwiſchen iſt das Geſchäft perfekt geworden.“ Und im Laufe der Unterhaltung fügte er auf die Be⸗ merkung, daß der Löwenautheil ſeiner Funde demnach wohl in Berlin ſein werde, hinzu: Geſetze die Beſtimmung einzufügen, daß Retatzensdrum der br. B. Paas'ſchon Suchdruckevoi, Ebies neben der katholiſchen Spitalkirche in Mannheim, Telephonanſchluß Nr, 218. d Handels⸗Zeitung. Freitag, 5. März 1866. ——————————————————— ſtimmung, die auch von der Regierung erwogen worden ſei, nicht angänglich wäre. Bisher wurden die Beiträge zur Handelskammer zwei Mal im Jahre er⸗ hoben, von der Handelskammer Lahr wurde die Erwägung anheimgegeben, ob es ſich nicht empfehle, dieſe Beiträge auf einmal zu erheben. Endlich wurde auch der Vorſchlag, be⸗ treff. die Apotheker, welche künftig berechtigt ſein ſollen, die Betreffniſſe vom Handels⸗ kammerbeitrage in Abzug zu bringen, welche ſie nach Anordnung des Miniſte⸗ riums des Innern im vorausgegangenen Jahre zu den Koſten der zur Wahrung der Intereſſen der Apotheker beſtellten Vertretung entrichtet haben, angenommen. Einige weitere Anträge, welche auf der Tagesorbnung ſtanden(dte agrariſchen Beſtrebungen mit beſonderer Berückſich⸗ tigung der Angriffe auf die Währung, der Verſtaatlichung bezw. Kommunaliſir⸗ ung der Feuerverſicherung und der agra⸗ riſchen Zollanſprüche) die Aenderung der Statuten des deutſchen Handestages u. ſ. w. wurde wegen der vorgerückter Stunde von der Tagesordnung abgeſetz und den einzelnen Handelskammern über⸗ laſſen, auf dem bevorſtehenden deutſchen Handelstage dazu in geeignet erſcheinender Weiſe Stellung zu nehmen. Ein heiteres Mahl, gewürzt mit reichen Toaſten, an dem beſonders auch ſehr viele Angehörige des Lahrer Handelsſtandes Theil nahmen, beſchloß die Verhandlungen des Tages, deſſen Beſchlüſſe, ſo hoffen wir, Badens Handel und Induſtrie zum Segen ge⸗ gehen uns weitere Mittheilungen zu, die das wenig ſchöne Bild jener Verſammlung noch vervollſtändigen. Danach ſind alle Abänderungs⸗ und Vermittlungsvorſchläge kurzer Hand von der Diskuſſion und Ah⸗ ſtimmung ausgeſchloſſen worden. Auch einem Antrage der Herren Reinicke⸗Bröͤ⸗ ſtuck der Schatz des Priamos untergebrachk ſein wird. Nicht müde wird er, die Schönheiten dieſer Decke immer wieder zu zeigen. Und ex gönnt ſich nicht einen Moment Ruhe. Von Morgens 9 bis faſt um Sonnenuntergang verläßt er dieſe Räume nicht. Ein Glas Bier, ein belegtes Brödchen, das ein Diener ihm holt, bilden ſeine Erfriſchung, Ueber ſeine nächſten Pläne hat Dr. Schliemann Nichts mitzutheilen.„Ich brauche Ruhe und nichts als Rühe. Die Arbeit an den Büchern, der Aerger bei den Ausgrabungen hatten mi ſchrecklich heruntergebracht. Vor anderthal Jahren ſchon hat mich Dr. Thompſon in London zum Tode verurtheilt, nachdem er mich unterſuchte. Bis jetzt habe ich ihn noch dementirt. Aber ich muß mich ſchonen, wenn er nicht ſchneller Recht behalten ſoll, als meiner Familie lieb iſt.“ Sonntag Mit⸗ Dutzend leichtfertiger Dämchen in Verbindung im Muſeum für Völkerkunde mit dem Aus„Nicht ber Löwenantheil, ſondern Alles, bis] tag iſt Dr Schliemann in heſonderer Audie 8 3 0„ londer„ 3 0 ER und e 111 Palt krgr packen der dieſem Inſtitut zugewendeten]auf das letzte Stück. Was ich in Athen noch vom Kaiſer empfangen worden, dem er 1655 auf dem letzten Saalbau Maskenball ihren Schätze beſchäftigt iſt, gedenkt ſich nur noch die Ergebniſſe ſeiner neueren Ausgrabungen Verehrern zu ſagen, ſie wohnten in der Fſtraße im erſten Stock, dem Logis des ſo überaus netten Hausherrn. Die Rache war eine vor⸗ treffliche. Jeden Tag ſchellt es, und 19 6170 ſetzt erſchallt die Frage:„Wohnt Fräulein Elſa oder Bertha oder Angeliea hier?— Die Wirkung dieſer Fragen kann man ſich vor⸗ ſtellen. Der Hausherr iſt in einer verteufel⸗ ten Stimmung, und obgleich er ſchon mehrere Beſucher hinausgeworfen, nimmt die Fragerei wenige Tage in Berlin aufzuhalten und ſo⸗ dann nach Athen zurückzukehren, wo ihn ſeine Frau und Kinder erwarten. Im Mai will er uns indeß, wie die.Z. mittheilt, wieder beſuchen.„Dann werde ich die anderen Sachen af„Die anderen Sachen? ſo fragte ihn ein Beſucher, mit dem er ſich bei der Arbeit im Muſeum unterhalten, e kommt alſo noch mehr?“ Und mit einer Be⸗ . als handelte es 10 um das eberreichen einer Apfelſine, gab Dr. Schlie⸗ habe, iſt teſtamentariſch an eutſchland vermacht. Es kommt kein Stück nach London oder Paris. Berlin ſoll Alles haben. Wenn ich todt bin, kommt Alles hier⸗ her.“. Sein Herz gehört voll und ganz Deutſchland und ſeiner Hauptſtadt„Ich werde mir hier in Berlin ein Haus kaufen“, er ſagte es wohl drei oder viermal im Laufe der Unterbaltung,„und wenn ich mich auch nicht dauernd hier niederlaſſe, ſo will ich doch öfter kommen und mein Heim hier finden.“ Ganz eingehenden Bericht erſtattete. Sodgnn folgte unſer verdienſtvoller Ehrenbürger einer Ein⸗ ladung des Erbprinzen von Sachſen⸗Meinin⸗ gen nach Charlottenburg. — Die bekannte Pariſer Schauſpielerin Madama Jane Hading klagte ſeit einiger Zeit über heftige Schmerzen im linken Knie⸗ Ein Konſiltum wurde abgehalten und die Aerzte erklärten, ſie hätten eine eigenthümliche kein Ende. beſondere 1 macht es ihm, mit welchem] Geſchwulſt vorgefunden, welche von dem— — Vergiſtung. Ueber die letzen Stun-] mann zur Antwort, daß er bekanntlich ſeiner] Berſtändnitz ihm hier von allen Seiten enk,] Ohnmachte anfalle herrührt, den, Madame annes, der ſich kürzlich in[Zeit die verſchiedenen Fermans zu Ausgra⸗ gegengekommen wird. In Orchomenos hat 1 allabendlich in„Sappho“ erleidet, den des jungen vergiftete, hört man Folgendes: An dem Morgen des Tages, an dem er ſein grauſiges Vorhaben ausführen wollte, begab er ſich— laut Aufzeichnungen, die er kur vor jeinem Tode gemacht— in den Dom un ungen von der Türkei nur unter der Be⸗ dingung erhalten habe, daß er zwei Drittel alles Gefundenen an die Türkei überlaſſe und nur ein Drittel für ſich behalte. Dieſe zwei Drittel ſeiner Junde nun hat er von der er eine Zimmerdecke freigelegt, die, in Stein gearbeitet, ein herrliches Muſter zeigt. Genau nach dieſem Muſter iſt von Herrn Baumeiſter Ende in verſchiedenartigem Metall die Decke des Sgales gearbeitet, in welchem als Haupt⸗ ie Künſtlerin mußte ſich entſchließen, dieſe Rolle abzugeben, da ſie erkärte, die Röcle „ohne Ohnmacht“ nicht ſpielen zu können. en, der für ein Roh⸗ intrat, widerfuhr das⸗ „ and als der Antragſteller g des Vorſchlages ſprechen de ihm das Wort abgeſchnitten. ſe, die in ſo ängſtlicher und iſe zu Stande gekommen welchen Eindruck auf den dorgen. Der Kulturkampf. Centrumspartei ſchweigt ſich über Herrenhausrede des Biſchofs Ko p p kandhaft aus. Auch heute vermeidet die „Germania“ es gefliſſentlich, auf die Rede zurückzukommen, deren friedlicher und faſt kegierungsfreundlicher Ton in klerikalen Kreiſen arg verſchnupft zu haben ſcheint. Man iſt wohl noch unſchlüſſig darüber, ob man auf den Biſchof die Meute der Kaplans⸗ Preſſe loslaſſen ſoll, wie kürzlich auf den Dekan Lender in Baden, oder ob man ſich burch Schweigen aus der Verlegenheit ziehen foll. Vorläufig ſcheint man das Beßztere vorzuziehen.— In der Provinz Poſen circulirt, wie w Halieniſche Blätter vaticaniſcher Tendenz verſichern, eine Adreſſe, welche die Diö⸗ teſanen dem Cardinal Ledochowski zu ſchicken beabſichtigen, um ihm für alles Gute zu danken, was ſie ihm ſchulden. Auch gedenkt man, eine bedeutende Summe aufzubringen, um ihm ein würdiges Ab⸗ ſchiedsgeſchenk zu überreichen. Eine be⸗ ſondere hutation wird ſich zu dieſem Behufe na om begeben. ſoll bereits dreißigtauſend Unterſchriften, darunter die der vornehmſten Ariſtokraten, Fragen. Soziale Arbeiterbewegung. — Dag Unfallverſicherungs⸗ Geſetz kpricht an den meiſt en Stellen nür von Ar'⸗ iſt deshalb die Frage au beitern oh daſſelbe auch auf Ar beiteri vendung findet, Dieſe Frage ingt bejaht werden. Der Ansdruc 9“ iſt in der ganzen Ge⸗ werbeor ig al ammtbegriff gebraucht, und au⸗ Al tpflichtgeſetz war immer yn dem Getödteten und dem gtede, wobei dieſes Geſetz un⸗ ) auf Arbeiterinnen Anwen⸗ hat. Das Krankenverſicher Juli 1883 bezeichnet ſich rift als„Geſetz, betr. die ng der Arbeiter“, und doch thaten deſſelben auch auf Ar⸗ lnwendung. Deutſches Reich. „3. März. Der Redakteur Fremdenblatt“) in der Ue Rrankenye finden beiterinne ichener atklageſache der Gothaer gögeſellſchaft vom Land⸗ I. unter Aufhebung des Urtheils freigeſprochen wurde in k 796 Vebe Die Koſten der erſten und zweiten Inſtanz wurden eſellſchaft auferlegt. Berlin, 3. März. Der„Poſt“ zufolge äußerte Bismark, als bei dem geſtrigen parlamentariſchen Diner die Währungs⸗ frage zur Sprache kam, ein Privatmann oder Ab eter könne ſich leicht bethei⸗ ligen an den Agitationen für Beſtrebungen, welche unſer ganzes wirthſchaftliches Leben doch in eine recht ſchwierige Lage bringen könnten. Er in ſeiner verantwortlichen Stellung müſſe vorſichtiger ſein. Die Nachtheile welche die Doppelwährung dem — Die Adreſſe Arr deutſchen internationalen Verkehr zufügen gland nicht n einem internationalen rtrag zu beiheiliger n könne er ſich nicht Vortheile, die ſich helwährung davon itreten würden. Dresde z. Der„Dresdner Zeitung“ zufolge iſt im 19. Reichste wahlkreiſe der Socialiſt Geyer mit 1000 Stimmen Mehrheit gegen den freikonſer vativen Zſchierlich gewählt worden. eeeeeee RISes 9984* Badiſcher Laudtag. in Bezug auf uen gegenüber der ie Fraktion Wacker, en hat ſich den Stand⸗ eſten Mißtrauens gewählt, Lender gehende Fraktions⸗ lein auf guten Willen der n auch auf den der national⸗ ihre Hoffnungen baut. Das rhielt den denkbar ſchärfſten h' den Abg. Wacker, der die ein Kulturkampfgeſetz tation als eine Remu⸗ ten, biſtimmt, die immer abhängiger von der ichen. Gegen den Abg. en Ausdrücken Partei Fraktion Lender gegen die Freiburger Verſammlung äußerte Wacker in einem s würde ihn lebenslang ben, wenn er das Unglück ieſer gelobt zu werden. fuhr zornig auf und rief Wacker zu:„Das hätten Sie guch gen können!“ Auf das Haus machten en Worte Wacker's einen pein⸗ Es iſt ſchade, daß dieſer ſo in, dem zuzuhören, wenn er ſpricht, ein Genuß iſt, ſich rſchen verſteht. Der Abg. e Mehrheit ſeiner poli⸗ ie dem Geſetze wegen der ſerungen deſſelben zu. Daß rch die Initiative der ung der Kammer er⸗ ind ſeine Freunde ein di htigkeit der Lender'ſchen daß ein friedliches Verhältniß en zat und Kirche den Intereſſen etzteren förderlicher ſei, als ein entgegen⸗ geſetztes. Von dem beſtehenden friedlichen Verhältniſſe zwiſchen der Stgats⸗ und der Kirchenregierung verſprechen ſich Lender und daß die noch zu beſſernden Geſetzes⸗ beſtimmungen mit Zuſtimmung der Kammer durch die Regierung der nöthigen Abänderung werden en. In dieſer Hoff⸗ beirren durch Wahr⸗ ˖ re Erfahrungen der ſie legten Verwahrung ein en und Verdächtigungen Kiefer und Fieſer traten charf entgegen. Bemerkens⸗ ümliche Parteigruppirung, anzutreffen ſein wird: eine Art Friedens⸗Liga, zuſammen⸗ geſe gemäßigten Ultramontanen und Nationalliberalen, anderſeits extreme Ultra⸗ montane. (Nachtrag) Dieſe wenig erquickliche De⸗ t uns Neue beſtärkt in der An⸗ gift ſchi haben ſo Präf de durch die Verbannung itiſchen Streitigkeiten aus der d von der Kammer⸗Tribüne. e Rezept wäre, wenn die drei Verfaſſung entfernten die Autonomie derſch ten, in die Re mordverſuch unternahm am Sonnabend Vormittag ein Tiſchlergeſelle in Berlin, in⸗ dem er in der Leimküche ſeines Meiſters in der Fehrbellinerſtraße ſich durch Verbrennen ———————————————— — Einen ganz merkwürdigen Selb⸗ Gewaltig Bedeutendes wie⸗ if den Brettern ergreift und Ich verkenne ung zwingt. ve hochtachtbare künſtleriſche E das Leben nehmen wollte. Zu dieſem Zwecke hatte er ſein Hemd mit Spiritus getränkt und angezündel. Er wurde mit ſchweren Brandwunden bedeckt aufgefunden und nach dem Lazaruskrankenhauſe gebracht. — Ein Gemüthsmenſch hat ſeine Frau durch den Tod verloren und wendet ſich be⸗ hufs Beſtattung der theuren Verblichenen an ein Leichenbeſtattungsbureau. Jenes fordert für das Begräbniß 500 Mark. „Fünfhundert Mark?“ kreiſcht der Wittwer Sie wollen mir wohl die Freude an dem Perluſt verderben!“ Theater, Kunſt u. Wiſſenſchaft. Gr. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. Mittwoch, den 3. März 1886. Martha oder: D arkt zu Richmond. Oper i heilungen, theilweiſe nach einem von Friedrich Flotow. W. B. 2 x letzten Woche and auch Frledigung in Ausſicht ſ einer wiſſ r Beſchaf die unſere Oper mit dem herausge⸗ n Cellit eigen nennen darf; aber Stimmung, die ſich bei der Stellung dieſes Werks, das für loren nun gelten muß, um unſere igen Sinne legte, läßt es als erſehnenswerth erſcheinen, wieder ſo recht aus dem Vollen ſchöpfen zu wieder einmal ſo recht unbekümmert können.„Gemeine Atzung muß hren, da des Grales heilige Speiſe bleibt.“ Des unſterblichen Mo⸗ ine Meiſterwerke, ſie ſind uns vorenthalten worden, man ge⸗ wieder der Schöpfungen teihe der vernachläſſigten hren, würde Legionen gleich daß all dieſe ſchlafenden wiederum erweckt ihrung von Flotow's 3 gute Gelingen die ner Künſtler, dieſe ik unſerer deutſchen rade dieſer leichtflüſſigen, 1: Muſik fortwährend ine wirft. Während ſtimmlich in ausge⸗ — Frl. Prohaska tung vor dem ent⸗ mack, insheſondere ilette) Herr ia lieb und imlich etwas Actung JE natu Der Magerkeit gefolat, die uns den ſeiner Stimine bringt es mit ſich, daß ſich der Badiſche Volt Grundgeſetz aufgenommen Sdann bedürfte es keiner Revi⸗ eKulturkampfgeſetze mehr und dieſe rage wäre damit bei ihrem Ende an⸗ 1. Es kann nichts über das Erbe in dieſer Beziehung die geiſtigen eutſchen Liberalismus in den deutſchen Volkes von 1848 es hatte in Preußen keine jährigen konfeſſionellen en. Auf derſelben Baſis be⸗ fraglichem Punkte auch das Heil⸗ amm der demokratiſchen Paxtei ing des Dr. Joſ. Stern. Wir Umſchwunge der Verhältniſſe g; der nach den Siegen auf n herrſchend gewordene rottung des Katholizismus abe des neuen deutſchen gelebt und der National⸗ ſich mit ihm identifizirte, n5 de 1chel Nach unſerem Ideal müßte e Liberalismus von ehedem eiſter an ſich ziehen. „wahr vieder die G Deutſcher Reichstag. Berlin, 3. März. der Tagesordnung iſt ionen, die von der Kom⸗ erung im Plenum unge⸗ legt Verwahrung aſſenabſchlachtung von Peti⸗ aber von Rickert, Köller, Meyer(Halle) auf die Ge⸗ nung verwieſen, die ein Abhilfe⸗ ete. Kayſer beantragt zwei Peti⸗ örtern und dem Reichskanzler g zu überweiſen. 10 Erſteres 0 t, letzteres abgelehnt. Der Beſchluß des Bundesraths wegen Aufnahme der Celluloſefabriken in das Ver⸗ zeichniß genehmigungspflichtiger Betriebe wird ſter und zweiter Leſung genehmigt, ein t betreſſend das Patentamt und gericht zur Vorberathung an die kommiſſion überwieſen. 5 Es folgt die Berathung des Geſetzentwurfs über Prägung von Nickelzwanziapfennigſtücken. Uhden(konſervativ) wünſcht die Ausprä⸗ gung kupferner Zweieinhalbpfennigſtücke. Kardorff hält das Bedürfniß für die Vorlage für nicht genügend nachgewieſen. Staatsſekretär Burchard konſtatirt dem⸗ gegenüber, daß das Bedürfniß nach hand⸗ licher Zwanzigpfennigmünze beſonders in Nord⸗ deutſchland hervorgetreten ſei. Neueſte Nachrichten. — Der in München erſcheinende „Bayeriſche Landbote“, bisher Organ der Arbeiterpartei, hat plötzlich einen Tendenzwechſel vollzogen, wie wir bereits gemeldet haben. Der aus der Redaktion dieſes Blattes ausgetretene Herr Friedrich Löbenberg wird nunmehr in Gemeinſchaft mit dem Herrn Reichs⸗ tagsabgeordneten von Vollmar in Mün⸗ chen als neues Organ für die Intereſſen des arbeitenden Volkes die„Bayeriſche Volksſtimme“ herausgeben; die erſte Probe⸗ nummer wird ſofort erſcheinen. Die her⸗ vorragende literariſche Begabung und Gewandtheit dieſer beiden Schriftſteller läßt einen ſicheren Erfolg dieſes neuen Unternehmens vorausſehen, um ſo mehr, als die Mitglieder der Arbeiterpartei in München über den plötzlichen mitten im Quartal erfolgten„Abfall der Nieder⸗ lande“ mit Recht nicht wenig entrüſtet ſind. Berlin, 3. März. Die Kommiſſion für das Sozialiſten⸗Geſetz eröffnete heute ihre Berathungen mit der Generaldis⸗ kuſſion, in der Windthorſt, Helldorf, Hänel und Kröber, welch Letzterem der bayeriſche Miniſterialrath Hermann ant⸗ wortete, den bekannten Standpunkt der der Verlängerung und tieferen Lage ihehaglich fühlt, als in der ihm ge⸗ orſamer folgenden hohen Lage. Ich möchte der Meinung Ausdruck geben, daß Herr Gum ſich mit der Partie des Cellini eine allzu⸗ anſtrengende auf ſein im Ganzen ja gar nicht robuſtes Organ geladen hat und möchte ferner den Wunſch kundgeben, daß der Sänger in ſeinem Intereſſe, und die Leitung im allgemein menſchlich ſanitären, alle derartige Partieen, die widerſtandsfähige Stimmeigenſchaften borausſetzen, auf die Schultern des dafür qualifizirten Heldentenors abladen möge. Ich habe übrigens Herrn Götjes ſchon lange nicht mehr geſehen und gehört, zu lange in Betracht der Sympathie, die ich den ſich immer mehr entfaltenden ſtimmlichen Vorzügen des ge⸗ ſchätzten Künſtlers entgegenbringe.„Des widerſpänſtigen Vorhangs Zähmung“ war das Intermezzo des geſtrigen Opernabends, er wollte, ſollte und konnte nicht, bis er end⸗ lich dem begreiflichen Drängen des Orcheſters, das ſich auf dem Cdur⸗Dreiklaug nach allen Richtungen hin Genüge that, nachkam. Theater⸗Nachrichten. — Wie Berlioz's Oper„Benvenuto Cel⸗ lini“ ſchon vor beinahe 50 Jahren in Paris durchgefallen iſt, kann man aus folgender Er⸗ zählung erſehen: Die„Opeéra comique“ ſteht im Begriff, Berlioz' Oper„Benvenuto Cel⸗ lini“ wieder aufzunehmen, die ſeit 1838 nach den erſten drei Aufführungen vollkommen vom Repertoir verſchwunden iſt. Der Schöpfer der Titelrolle, G. Duprez, erzählt in den „Erinnerungen eines Sängers“ über die ſten Aufführungen folgende intereſſante Ge⸗ 0: Heim Erſcheinen der Oper ſtand ich im Begriff, zum dritten Male Vater zu wer⸗ des Geſetzes motivirten. Staatsſekr, Böttichen bezeichnete die Annahme der An⸗ träge Windthorſt als Ablehnung der Vor⸗ lage. Peſt, 3. März. Nach Informationen des„Peſter Aoyd“ ſteht die Einigung der Mächte bezüglich des türkiſch⸗bulga iſchen Uebereinkommens unmittelbar bevor. Danach wurden die Beſtimmungen über militäriſche Hülfeleiſtung eliminirt. Die Ernennung des Fürſten Alexander zum Gouverneur von Rumelien erfolgt ohne Namensnennung und Zeitbeſchränkung. Die Mächte ſind geneigt, ihre prinzipielle Zuſtimmung ſo⸗ fort auszuſprechen und überlaſſen es dem Sultan, die Konvention durch eine Irade zu promulgiren. Die formelle Sanktion ſoll jedoch bis nach der Reviſion des organiſchen Statuts ſiſtirt werden. Letztere ſoll durch eine Kommiſſion erfolgen, die der Sultan und Fürſt Alexander einſetzen. Paris, 9. März. In einer Verſamm⸗ lung der Union der Linken bekämpfte Ray⸗ nal die Prinzenausweiſung; wegen der bevorſtehenden Weltausſtellung ließ die Verſammlung den einzelnen Mitgliedern der Union Freiheit des Votums. Man hält es für möglich, daß die Kammer morgen beide Anträge, Duche wie Rivet, verwerfen und durch eine Tagesordnung ihr Vertrauen in die Wachſamkeit der We ausſprechen wird. oſia, 3. März. Anläßlich der Unter⸗ zeichnung des Friedensvertrages wurde in der hieſigen Kathedrale ein feierliches TPedeum abgehalten. Die Proklamation des Fürſten dankt dem Volke auf beiden Seiten des Balkans ohne Unterſchied der Nationalität für die Vaterlandsliebe ſowie für die in den Tagen der Gefahr ge⸗ brachten Opfer und erinnert an die Wohl⸗ thaten des Sultans, welcher das der Re⸗ gierung des Fürſten anvertraute Gebiet vergröͤßerte; ſie ſpricht die Hoffnung aus, das Volk werde ſtets der Vergangenheit würdig bleiben. Gleichzeitig fand eine religidſe Feier zur Erinnerung des heute vor acht Jahren erfolgten Abſchluſſes des Vertrags von San Stefano ſtatt. Rom, 3. März. In der heutigen Kammerſitzung warnte Minghetti vor einer Rückkehr des Miniſteriums Cairoli, welches für Italien verhängnißvoll geweſen ſei. Cairoli wies entrüſtet die Beſchul⸗ digung über eine zur Geſchichte gewordene Thatſache zurück, die Minghetti ſelbſt nicht geändert habe, als ſie ſich vollzog. Er verlangte ferner, daß Depretis dieſe Ver⸗ antwortung theile, da er ſelbſt nur deſſen be⸗ ſonderes Werk vollendet. Depretis wies die Verantwortungfür alles zurück, was geſchehen ſei, ſo lange er nicht Miniſter war. Die Regierung wird vermuthlich die von Ming⸗ hetti eingebrachte Tagesordnung geceptiren Ds gibt immer doch Jbeiſter pelche trotz aller Beweiſe ſich nicht dazu entſchließen können, anſtatt der viel koſtſpieligeren Mittel, wie Rhabarber, Bitterwaſſer, Sulzberger Tropfen ꝛc. einen mit den Apotheker R. Brandt's Schweizerpillen zu machen und doch ſind wir überzeugt, daß die angenehme ſichere und unſchädliche Wirkung derſelben Jeden, auch die empfindlichſte Natur über⸗ raſchen und zufriedenſtellen wird. Man for⸗ dere ſtets R. Brand's Schweizerpillen und achte auf das weiſe Kreuz in rothem Feld und den Namenszug R Brandt's. Man wende ſich ſchriftlich am beſten und billigſten unter Einſendung des Betrages (à Schachtel Mk. Y in Briefmarken an die Apotheken in Ludwigshafen. 1398 Theater ging, verließ ich meine Frau in der Erwartung eines Exeigniſſes, das mir wenig Ruhe ließ. Nachdem ich nur Töchter gehabt, wünſchte ich mir leidenſchaftlich einen Jungen. Ich bat daher, als ich das Haus verließ, den Arzt, mich ohne Verzug davon zu benachrich⸗ tigen, ob der Familien⸗Zuwachs ein Knabe ſei. Als ich im letzten Akt noch auf der Bühne ſtand, bemerkte ich ſchon, ſtrahlend vor Freude meinen getreuen Doktor in der Kouliſſe. Vor Glück verlor ich den Kopf. Wenn man 5 aber einmal in der ſchwieri⸗ gen und gelehrten Berlioz'ſchen Muſik irrt, dann iſt es nicht leicht, ſich darin wieder zurecht zu finden Ich zog mich jedenfalls ſehr ſchlecht aus der Affaire und das Stück wurde begra⸗ ben. Obwohl Berlioz ſtets mich als die alleinige Urſache des geringen Erfolges ſeines Benvenuto Cellini angeſehen und mich auch dafür verankwortlich gemacht hat, ſo lag ſie doch auf anderem Gebiete. Der Kaſſenerfolg des Stückes war dem Leiter der Komiſchen Oper ein zu geringer, und darum ſetzte erses ab.“ Hoffentlich wird der neue Benvenuto Cellini nicht auch wieder Vater. Immerhin wird der Verſuch der Wiedererweckung der Oper ein intereſſanter werden, da er einen Maßſtab der Bildung des muſikaliſchen Ge⸗ ſchmacks der* in dem letzten halben Jahrhundert abgibt. — Ein neues vieraktiges Drama „Das Schweigegeld“ von Alexander Mosz⸗ owski und Richard Nathanſon hat bei ſeiner erſten Aufführung im Stadttheater zu Lübeck, wie uns ein Privattelegramm meldet, einen hier ſeltenen Erſolg gehabt. Das Publikum verfolgte mit Spannung das intereſſante Problem, das die Deniſe⸗Frage im eutgegen⸗ 0 den. Als ich zu der dritten Vorſtellung ins Pobegter Sinne köſt, und ehrte die Verfaſſer urch zehnmaligen Hervorruf,