uzifix zu Sie mer) üller, hörde iftian Hau⸗ erden u Ge⸗ mwalt an rihe ſinger Schöf⸗ D 3 e den Fried⸗ ereien ndern zatten⸗ Ihre 2 einge iedrich dem Fällen zum ilhelm e von Kbonnementspreis: p Sonat 50 Big.— Auswärts durch die Mog 69 P Nan abonniet in Maunheim bei der Expedition E 6, 2, ſowie be Anwärts bei alle oſt⸗Anſtalten hes deutſchen Reiches und 125 Brieſträgern. Die Badiſche Volkszutung erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ allen und Trägerinnen.— und Feiertage. Herausgeber ör. ſur. Permann Paas in Mannheim. G ————————.— 57. —————— auf die Badiſche Volks⸗Zeitung (Mannheimer Volksblatt) für den Monat März werden von unſeren ſämmtlichen Träge⸗ rinnen, Agenturen, ſowie Zweigexpeditionen gerne entgegengenommen. Abonnementsvreis monatlich nur 50 Pfennig nebſt 10 Pfg. Traggebühr. Der General- Anzeiger der Stadt Mannheim und Umgebung wird den Abonnenten der Bad. Volks⸗ zeitung(ohne Preis aufſchlag) gvatis beigegeben. Zu zahlreichem Abonnement ladet er⸗ gebenſt ein Verlag der„Bad. Volkszeitung“ „Fangprämien.“ Viele unſerer Leſen wiſſen wohl kaum, was das vorſtehende Wort„Fangprämien“ bedeuten ſoll. Ein oder der andere andere benkt vieleicht daran, daß in verſchiedenen Ländern für ein paar Wolfsohren oder, wie in Indien, für den Fang giftiger Schlangen u. ſ. w. Prämien gezahlt würden. In ſogenannten Heuſchrecken⸗ oder Maikäferjahren wurden auch in Deutſchland immer noch in den heimge⸗ ſuchten Gegenden Prämien gezahlt für ein gewiſſes Quantum dieſes verheer enden Ungeziefers. Aber Prämien auf den Menſchenfangl, In den Sklavenländern wurden für den Fang fluͤchtiger Schwarzen Prämien ge⸗ zahlt und auch in unſerem Vaterlande werden ja noch immer Prämien geſetzt auf den Fang flüchtiger Verbrecher. Auch erhielten früher die Polizeimann⸗ ſchaft wohl in ganz Deutchland für den Fang von Leuten, die mit dem Polizei⸗ verordnungen und Geſetzen in Konflikt gerathen waren, durchweg ihre Prämien. Daß ſolche Prämien ausnahmsweiſe noch jetzt bei flüchtigen Verbrechern von all zu Fall feſtgeſetzt werden, iſt ganz natürlich und auch kaum zu bekämpfen, daß aber noch in vielen Gegenden unſeres Vaterlandes„Fangprämien“ für die Er⸗ greifung von Bettlern ousgeſetzt werden, Kleine Mittheilungen. — Das Geſchlecht der Pygmäen in Berlin. In ſeinem Werke:„Drei Jahre im Herzen Afrikas erzählt Dr. Schweinfurth, wie er eines Abends— es war in der Nähe des Ngami⸗Sees— mit ſeinen Begleitern ein Dorf betreten, das, wie all' die anderen, durch die ſeltſame Erſcheinung eines Weißen in nicht Aufregung gerieth. Aber zum Er⸗ taunen unſeres Landsmanes ſchien es nur die liebe Jugend zu ſein, welche der räthſel⸗ haften Erſcheinung Beachtung zollte und lär⸗ mend und tanzend überall ihnen folgte. Als er nun an ſeine Begleitung ſich mit der Bitte wandte ihn doch vor der läſtigen Neugierde dieſer Kinder zu bewahren, da lachten ſeine Leute und rieſen:„Das ſind keine Kinder! Das ſind Krieger!“ Soſort kam unſerem Forſcher der Gedanke:„Sollte ich es nicht hier mit dem räthſelhaften Geſchlecht der Pygmäen zu thun haben, von dem ſchon Hero⸗ dot berichtet, daß es im Innern von Afrika hauſe? Einige Exemplare dieſes Pyamäen⸗ Geſchlechtes Präſentiren ſich ſeit geſtern in den men des Concordia⸗Theaters. Hart an der Greuze zwiſchen Menſch und Affen ſtehen dieſe Zterggeſchöpfe aus dem inneren Afrilg; das zeigt vor allem die Naſe, dann die wunderbare Beweglichkeit der einzelnen Fingex und auch der Zehen. Dagegen ſchei⸗ nen ihre zeißigen Gaben auf keiner gar ſo niederen Sufe zu ſtehen, wie unter Anderem daraus hervo 5 daß der Häuptling der Truppe ih. Wun iner weiten Reiſe, wie er ſie zu Wagen, Sbiff und Eiſenbahn zu durchlaufen halte, ich mimiſch darzuſtellen wußte. Jeden Freunze der Völkerkunde aber rathen müi, nien n nerahſumen. di⸗ Aünfeentsbrffcüung Mannheimer Volksblat Organ für Jedermann. Sfertieneprels Ore enfperbige Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg. Reklamenso Prg Anzsigen werden von allen Annoncen⸗Eypeditionen, von unſeren Agenturen und Trägerinnen, ſowie im Verlag entgegengenomnien Bei größeren Aufträgen Rabatt. Rotakionsdruck der Ir. Y. Daasſchen Fuchdruckerei, E 6,2 neben der katholiſchen Spitalkirche in Maunhim Telephonanſchluß Nr. 218, und Handels⸗Zeitung. Dienſtag, 9. März 1886. 5————————— dies iſt in der That ein trauriges Zeichen des geringen Fortſchritts, den wir in Be⸗ zug auf eine verſtändige Poltzeiwirthſchaft, auf eine verſtändige Rechtsanſchauung ge⸗ macht haben. So erhalten in Meckleuburg und auch in Lübeck die Poliziſten und Gendarmen noch immer„Fangprämien“ für die Er⸗ greifung von Bettlern. In Mecklenburg war bis vor Kurzem die Prämie für je⸗ den einzelnen Fall auf eine Mark feſtge⸗ ſetzt; der mecklenburgiſche Landtag hat die Prämie nunmehr von 1 Mk. auf 50 Pf. reduzirt. Aber die Ergreifung von Bett⸗ lern iſt in den letzten Jahren nicht ge⸗ ringer geworden trotz der Arbeiterkolonien. Man kommt unwillkürlich dabei auf den Gedanken, daß die Poliziſten der „Fangprämie“ halber manchen ehrlichen Handwerksburſchen zum Bettler gemacht haben und wohl noch immer machen. So iſt noch vor Kurzem in Lübeck der Fall vorgekommen, daß ein Poliziſt dieſer⸗ halb zu ſechs Monaten Gefängniß verur⸗ theilt worden iſt. Die Poliziſten in Lübeck, die ein Durch⸗ ſchnittsgehalt von 1200 Mk. jährlich be⸗ ziehen, erhalten nämlich 30 Pf. für die Ergreifung eines jeden Bettlers. Der betreffende Poliziſt wollte einen an⸗ ſtändig gekleideten Handwerksburſchen durch Züchtigung und Anlegung von Hand⸗ ſchellen zwingen, wahrheitswidrig zu ge⸗ ſtehen, daß er gebettelt habe. Der Poliziſt iſt ſchon lange im Dienſt und die Verhandlung ergab, daß ſich der⸗ ſelbe es ſich ſchon immer beſonders ange⸗ legen hatte ſein laſſen, die„Fangprämien“ zu verdienen. Welche Fülle von Grauſamkeit und Demoraliſation eröffnet ſich da den Blicken eines vernünftigen, humanen Menſchen! Und wenn auch dieſe Art„Fangprä⸗ mien“ in den meiſten Gegenden Deutſch⸗ land's abgeſchafft iſt, ſo iſt doch eine an⸗ dere Art wohl überall geblieben: Die Tüchtigkeit eines Poliziſten wird meiſt nach der Zahl der Fälle, die er zur Anzeige bringt, abgeſchätzt. Je mehr De⸗ nunziationen, deſto mehr Belobungen, je mehr„Faͤnge“, deſto größere Ausſicht auf Avancement! Daß aber bei ſolchem Syſtem ähnliche Gäſte aus dem ſonnendurchglühten Erdtheil ſich anzuſchauen.—— Ganz Antwerpen iſt ſeit einigen Tagen in die größte Aufregung verſetzt durch die Kunde von einem entſetzlichen Verbrechen An dem ſogenannten Holzquai entdeckten nämlich vorgeſtern ſpielende Kinder zwiſchen zwei Balken eingeklemmt die Leiche eines zwölfiährigen Mädchens, welches auf eine nicht wiederzugebende Weiſe das Opfer eines Scheuſals geworden war. Um den Hals trug das Kind einen Strick, mit welchem der Unmenſch daſſelbe ſchließlich erwürgt hatte, der Leib war über und über mit hlauen Fcken bedeckt, welche von den ſtattgehabten Mißhandlungen herrühren. Die Geſichtszüge zeigten in grauenhafter Weiſe die Spuren der empfundenen Todesangſt. Allen Anzeichen nach muß ein harter Kampf zwiſchen dem Mörder und ſeinem Opfer haben. Von dem Thäter hat man bis jetzt keine Spur, obwohl das Verbrechen nachweislich am hellen Mittag des Februar in der dort ziemlich menſchenleeren Gegend verübt wurde Doch ſoll eine genaue Unterſuchung der Leiche einzelne röthliche Haare, welche das Kind dem Verbrecher in der Vertheidigung gusgeriſſen hat, zu Tage gefördert hahen. Die auf eine o ſchreckliche Weiſe Umgekommene war ein ehr hübſches Kind, das einzige noch lebende ſeiner Eltern, welche fünf andere bei einer Epidemie verloren hatten. Die Theilnahme mit den allgemein geachteten Eltern iſt eine außerordentliche, zumal mit der bedauerns⸗ werthen Mutter, welche in ſolcher Verzweif⸗ lung ſich befindet, daß man ernſtlich für ihren Verſtand fürchtet. — Die ſchhue Geſchichte von dem kleinen Schneefalles geſtürzten Droſchlenpf Fälle vortommen müſſen, wie der oben erzählte Lübecker, iſt bei unſerer Menſchen⸗ natur unzweifelhaft. Wäre dieſe Aner⸗ kennungsſucht nicht vorhanden, dann wür⸗ den die oberen Polizeibehörden und die Gerichte mit vielen Fällen verſchont blei⸗ ben, die ſo unendlich unbedeutend ſind, oder aber als unaufgeklärt zurückgewieſen werden müſſen. Aber die indirekte„Fangrämie“, das Lob, die Anerkennung, die Hoffnung auf Beförderung tritt hier in„Recht“. Und gar bei Ausnahmegeſetzen, wo das Spionirſyſtem groß gezüchtet wird und ſich die Vorfälle meiſt im Dunkel ab⸗ ſpielen?! Was da zuſammenfabulirt wird, um die indirekte Fangprämie zu verdienen! Der Fall Mahlow⸗Ihring wird ja hoffentlich genügend aufgeklärt werden, um als leuchtendes Beiſpiel zu dienen, welche Wege die Poliziſten nicht wandeln ſollen. Auch dieſer Herr wollte ſeine„Fang⸗ prämie“ verdienen, und zahlreiche ſeiner Herren Kollegen handeln ebenſo, oder ver⸗ ſuchen es wenigſtens.——— Welche Aufgabe aber hat die Polizei im Grunde genommen? Doch nicht blos „Fänge“ zu machen, nicht blos die Hand⸗ werksburſchen nach dem Betteln abzu⸗ fangen, nicht die Menſchen nach den ver⸗ übten Verbrechen zu ſiſtiren, ſondern das Betteln, das Stehlen, das Rauben in der Hauptſache zu verhülen! Nicht die Polizei iſt eine gute zu nennen, in deren Revier recht zahlreiche Verbrechen und Vergehen durch ihre Fin⸗ digkeit zur Anzeige gelͤngen und geahndet werden, ſondern diejenige Polizei iſt die richtige, in deren Revier recht wenige Fälle vorkommen. Wo die wenigſten„Fangprämien“ direkte oder indirekte, gezahlt würden, da ſind die Poliziſten und Gendarmen am bra⸗ veſten, am wachſamſten. Wo viele„Fang⸗ prämien“ geleiſtet werden, da zeigt die Polizei, daß ſie nachläſſig iſt bei Ver⸗ hütung von Fehltritten.—— Und nun gar erſt das widerwärtige Wort„Fangprämie“! Bei den Neger⸗ verfolgungen auf Jamaika und Kuba wurden Fanghunde gebraucht, die, mit erde ſagte: „der Herr Jeheimrath ſind in den Ruheſtand verſetzt worden,“ hat noch ein Nachſpiel. Der Burſche hatte ſich entfernt, und der Droſchken⸗ kutſcher und etliche mitfühlende Paſſanten be⸗ mühten ſich vergebens, mit Hebebäumen, Peitſchenhieben und gutem Zureden den Gaul in die Höhe zu bringen. Da nahte ein Schuſterjunge, die Hände im Bruſtlatz und ein Paar Stiefel über den Achſeln. Er ünter⸗ brach ſich im Pfeifen des Gas paronewalzers, ſtellte ſich vor das gefallene Pferd und ſagte nach einer geraumen Weile ſinnender Betrach⸗ tung:„Kutſcherken, det Ferd ſcheint hinje⸗ fallen zu ſin!“—„Jawohl is es hinjeſallen, oller Döskopp!“ erwiderte unmuthig der Roſſelenker.„Na, ſein Se man jut, ick wer Ihnen helfen,“ ſagte der Schuſterjunge und entſernte ſich nach der nahen Zeitungsbude. Alsbald erſchien er wieder mit der letzten Nummer des„Kladderadatſch“ und hielt ſie dem in friedlicher Sieſta liegenden Gaul unter die Naſe. Mit einer bei einem Droſchkenpferde ganz unerhörten Elaſtizität ſprang dieſer auf.„Sehen Sie woll, Kut⸗ ſcherken“, ſagte der Schuſterjunge mit über⸗ legener Miene,„hab' ick's nich jleich jeſagt — die Politik von den„Kladderadatſch“ hält keen Ferd aus!“— Sprachs und ſchlug ſich ſeitwärts nach dem Schöneberger Ufer. — Vom klugen Pudel erzählt„Georg“ im„Gaſthaus“ folgende Geſchichte: Herr Vertrauensmann im Verein der Berliner Weißbierwirthe, beſitzt einen äußerſt klugen Pudel, der mit Leichtigkeit eine Menge von Kunſtſtiücken fertigbringt. Kürzlich hat er einen neuen Beweis ſeiner vorzüglichen Begahung zu ſein. ausfindig machten in Bergen, Schluchten und Sümpfen. Die Sklavenvögte hetzten dieſe Beſtien auf die meiſt Wehrloſen— als„Fangprämie“ erhtelten die Fang⸗ hunde eine gute Fütterung, die Sklaven⸗ vögte aber klingende Dollars! „Fangprämie“— möge dies Wort ſelbſt baldigſt aus dem deutſchen Sprach⸗ lexikon ausgelöſcht werden. Das Wort ſchon gereicht weder der Polizei, noch den deutſchen Landen zum Ruhme. Selbſt die nationalliberale„Magdeb. Ztg.“, der wir die Mittheilung aus Lübeck entnommen haben, iſt nicht einmal erbaut von den„Fangprämien“, ſondern hofft, daß dieſelben ſo bald als möglich abgeſchafft würden. Und wahrhaftig, eine ſolche Inſtitution iſt unwürdig des biedern deutſchen Volkes und des deutſchen Vaterlandes.“ Soziales und Arbeiterbewegung — Aus Gers erhält die„Berl.„Volkztg.“ aus Arbeiterkreiſen folgende Zuſchrift: In verſchiedenen Lokalblättern Sachſens und Schleſiens befinden ſich jedes Frühjahr aller⸗ hand Reklamen über angeblich in Gera herr⸗ ſchenden Arbeitermangel. Es iſt darin die Rede von Aufſchwung der hieſigen Induſtrie, von reichlicher Arbeitsgelegenheit, lohnenden Verdienſt, dauernder Beſchäſtigung ꝛc Wir ſind nun in den hieſigen Induſtrie⸗Verhält⸗ niſſen ſehr gut informirt und müſſen konſta⸗ tiren, daß alle dieſe Reklamen ſehr an Ueber⸗ treibung leiden. An Arbeitskräften haben wir hier gar keinen Mangel, indem die vielen in der Nähe Geras gelegenen kleinen Orle, z. B. Ronneburg, Weida, Münchenberndorf, Hohenlauben u. a. reichliche Arbeitskräfte zur Verfügung ſtellen, ſobald Nachfrage eintritt, Auch gibt es in Gera ſelbſt noch eine große Zahl guter Weber lche keine lohnende und auch gar keine Beſe gung finden. Alle in dieſer Beziehung entſtehenden Reklamen ſind darauf berechnet, durch ein Ueberangebot von Arbeitskräften den Arbeitslohn zu ſchmälern Und die ſeit Neujahr von verſchiedenen Firmen auf beſondere Vereinbarung hin eingeleitete Lohnreduktion perfekt zu machen. Letzteres Beſtreben ſindet ſelbſt in hieſigen Bürgerkreiſen ſehr wenig Sympathie, indem bei faſt regel⸗ mäßig im Winter eintretender Geſchäftskriſe der Stadtſäckel in Anſpruch genommen werden muß. Selbſt einige größere Firmen machen den Rummel nicht mit und ſind wegen in dieſer Beziehung entſtandener Meinungsdifferenzen aus dem Fabrikantenverein ausgetreten, Die armen Weber im Erzgebirge thun wohl daran, ſolchen Verlockungen gegenüber recht vorſichtig zum Kaufmann, Schlächter ꝛc, um Einkäufe zu machen; nachdem ſie beim Kaufmann alles beſorgt, begab ſich Frau B. zum Schlächter, wurde aber dort mit Schrecken gewahr, daß ſie ihr gut gefülltes Portemonnaie verloxen habe. Inzwiſchen hatte Herr., wie ſchon öfter, den beſagten Hund der Herrin nachge⸗ ſchickt. Zunächſt lief der Pudel zum Kauf⸗ mann, ein Blick in deſſen Laden überzeugte ihn aber, daß ſeine Herrin ſchon weiter ge⸗ gangen; eilig trottete er nun nach dem bekann⸗ ten Schlächterladen. Unterwegs jedoch, in der Nähe des Schlächterladens machte er ſich in auffälliger Weiſe mit einer Dame zu ſchaffen, indem er an derſelben hoch und namentlich nach deren Muff ſprang. Frau., welche vom Laden aus das Betragen ihres ſonſt ſehr wohlerzogenen Hundes mit Ver⸗ wunderung betrachtete, rief denſelben zu ſich, um ihn für dieſe Unart tüchtig auszuſchelten, doch ließ ſich der Pudel nicht lange halten er lief wieder der Dame nach, um ſein voriges Manbver bei derſelben zu wiederholen. Da plötzlich kommt Frau B. der glückliche Ge⸗ danke: ob die Dame dein Geld gefunden hätte? Kurz entſchloſſen und reſolut, wir un⸗ ſere Geſchäftsfrauen nun einmal ſind, geht Frau B. zu der Dame und bittet ſich ihr ortemonngie aus mit der Bemerkung, daß es im Muff ſei. Mit verlegenen Worken ſich vielmals entſchuldigend, übergab die Dame an Frau B. das gefundene Potemonnaie. abgelegt, von der ſein eigener Herr keine Burſchen, ſo ſchreibt die„B..⸗Z.“, welcher neulick Uun dem aelegentlich den nlünlichen Ahnung hatte. Die Frau des Herrn B. be⸗ gab üch am 20 u M. mit(Geld aut — Merkwürdig.„Sieh', welch' herr⸗ liches Haar Fräulein Bertha hat— dieſe ſchönen Zöpfe! E genthümlich daran iſt nur, daß der 1 Zopf dunkler iſt als der linke!“ 8 ig, das iſt ſonderbar; das letzte linke dunkler!“ Badiſche Bolks⸗Zeitung. Fr2 hrsſteigerung haben hen. Es iſt denn auch rämme von 51.000 i und 74,000 im Of „ſo daß ein A Uſtanden iſt. erry Schieferbrüchen welchen bis jetzt gegen 3000 ug fanden, iſt das Per⸗ in reduzirt, 1000 Arbeiter Der Grund dieſer zen der zwei größten Entlaſſenen gefunden, die e ohnehin ſchon enorm ſchäftigungsloſen Arbeiter.“ Badiſcher Landtag. Karlsruhe, 6. März. er nahm heute den Ge⸗ Theilverfahren und die indelgütern mit allen Enthaltung(v. Feder) 459, 484 Abſ. 1, 827 dieſes Geſetz abge⸗ mmung, daß bei Erb⸗ nicht öffentlich ver⸗ „ſondern ſolche unter 0 frei nd ver⸗ Juriſten ht gelegt. Geſetz auch terzerſtückelung vorge⸗ rdem berieth die Kammer Frauenvereine von m um Staatsunter⸗ enarbeitsſchulen, wurden Kenntnißnahme über⸗ d hatte eine längere hie beſonderes Intereſſe ede des Abg. Kiefer rauenfrage in te das ganze g unſerer Zeit zeiſe, wobei e von große en auf dieſe che Ueberſicht. Reich. Die Kommiſſion begann heute die Amendements Wind⸗ den zweiten Abſatz mtiver ſozialdemo⸗ en) zu ſtreichen, Puttkamer für unan⸗ Geſetz dann nicht mehr zu handhaben ſei. Der 12 gegen 9 Stimmen skuſſion angenommen. trag Windthorſt, das Druckſchriften erſt dann wenn das Verbot Härmer nt der 3⸗Spar⸗ und Darlehens⸗ der ſich das größte Ver⸗ rger zu erwerben wußte, iſtag verſchwunden, nach⸗ — wie es heißt— um J. v. R. war vor g ꝛc. zu ½ Jahr Ge⸗ (worden; daraufhin ſchöpfte nahm eine genaue Re⸗ „wobei ſich gar bald gen herausſtellten. zum Staatsanwalt hufs Erwirkung eines Haft⸗ jte v. R. das Weite unter eutenden Sumn dener Zweck. Student: wo wohnt denn jetzt der 1 Dienſtmann: vorne um die Ecke te Haus!“— Student; „Mein Herr, geh'n, ſonſt kommen Student:„Ich will Rſt u. Wiſſenſchaft. National⸗Theater den Göttern att des Wild⸗ einzelnen Nummer zum zweiten Mal wird mit gleicher Majorität ange⸗ Die nächſte Sitzung findet am K 7. März. Der heute Mittag nach Korſör abgegangene Poſtdampfer Holſatia“ iſt Nachmittags hierher zurück⸗ gekehrt. Er traf in See nicht zu über⸗ windende unabſehbahre Eisflächen, daher iſt bis auf weiteres auch die deutſche Spoſtfahrt Kiel⸗Korſör unmöglich. Ausland. n, 6. März. Aus Athen wird ge⸗ nis bot neuerdings ſeine liſſion an. Der König lehnte dieſelbe da er nicht die Verantwortung für die äffnung der Armee tragen will.— rsburg wird berichtet: Die trans⸗ kaſpiſche Bahn über Merw wird bis über den bochariſchen Staat Tochardſhuy am Amedaria umd dann event. bis Taſchkend und gewiß bis Samarkand fortgeſetzt.— zzar beſucht im April die Kvim und Nikolajew. Paris, 6. März. Der Senat ratiſi⸗ zirt nach kurzer Diskuſſion den Vertrag mit Madagaskar nahezu einſtimmig.— Die Regierung wünſcht, die Kammer werde am Donnerſtag die Interpellation Came⸗ linat über den Strike in Decazeville noch⸗ mals verſchieben, weil die Intervention des Parlaments gegenwärtig nichts nützen könne. Die Regierung wird das Votum des Pariſer Gemeinderaths, der für die ſtrikenden Arbeiter in Decazeville zehntau⸗ ſend Franks ausgeſetzt, anulliren.— Heute wurde unter Anweſenheit der Kronprinzeſſin das Aſyl für deutſche Gouvernanten und Dienſtmädchen feierlich eingeweiht. Paxis, 6. März. Im heutigen Miniſter⸗ rathe künd der Kriegsminiſter an, er werde nächſtens einen Getetzentwurf zur Unterdrückung der Spionage vorlegen.— In Decazeville dauert die Arbeitsenthaltung fort. Belgrad, 6. März. Der König hat ſich zur feierlichen Verabſchiedung von der Armee nach Niſch begeben. Neueſte Nachrichten. a Karlsruhe, 7. März, Morgens 10 Uhr. Nachdem der Verlauf des geſtrigen Tages im Befinden des Erbgroß⸗ herzogs verhältnißmäßig günſtiger, wurde der Nachtſchlaf durch die ſchon früher zeitweilig aufgetretenen Beklem⸗ mungsanfälle mehrmals unterbrochen. Heute Morgen iſt eine bedeutende Remiſſion (Nachlaß) des Fiebers eingetreten. Die Progreſſion(Fortſchreiten) iſt nicht — Paris, 7. März. Der„Gazette des Tribunaux“ zufolge ſoll der Menſch, wel⸗ cher am Freitag das Attentat im Börſen⸗ ſgale ausführte, ein Werkzeug der anarchiſt⸗ iſchen Partei ſein und nicht den Namen „Gallo“ führen, ſondern polniſchen Ur⸗ ſprungs ſein. Konſtantinopel, 7. März. Die Ver⸗ handlungen unter den Großmächten wegen des Zuſammentritts einer Konferenz und Sanktionirung des bulgariſchen Abkommens hat noch zu keinem Reſultat geführt, da die Pforte auf den ruſſiſchen Vorſchlag, die definitive Anerkennung erſt nach erfolg⸗ ter Reviſion des organiſchen Statuts vor⸗ zunehmen, durchaus nicht eingehen will.— Fürſt Alexander erbat ſich von der Pforte die Freilaſſung ſämmtlicher wegen politiſcher Vergehen gefangen gehaltener Bulgaren, dem wahrſcheinlich entſprochen wird.— In der heutigen Antritts⸗Audienz ſoll Thornton den Sultan feierlich der freundſchaftlichſten Geſinnungen Englands verſichern. Konſtantinopel, 7. März. Die Pforte hat ihren Vertretern im Auslande eine Note überſandt, in welcher ſie erklärt, daß ſie das modifizirte türkiſch⸗bulgariſche Abkommen nach Eliminirung des militär⸗ iſchen Theiles annehme. Hiernach wird das General⸗Gouvernement von Oſtru⸗ melien gemäß dem Artikel 17 des Berliner Vertrages dem Fürſten von Bulgarien übertragen. — Die von einer türkiſch⸗bul⸗ gariſchen Kommiſſion binnen vier Monaten vorzunehmenden Abänderungen des orga⸗ niſchen tatuts werden der Sanktion einer Conferenz unterbreitet und die durch das türkiſch⸗bulgariſche Ueberein⸗ kommen vom 2. Februar d. J. feſtgeſtellte proviſoriſche Berwaltung dauert fort, bis dieſe Sanktion erfolgt iſt. Die Pforte erſucht ferner die Mächte, die Botſchafter zur Theilnahme an einer Conferenz in Konſtantinopel behufs Sanktionirung des geſt abgeänderten Uebereinkommens ächtigen. k,„ 6. März. Die Angeſtellten Pferdebahnen haben abermals ihre Forderungen erhöht und den Dienſt heute Morgen von Neuem eingeſtellt. Eine Polizei⸗Abtheilung von 500 Mann wurde am Nachmittag zur Begleitung eines Pfer⸗ debahnwagens aufgeboten und fand ſtarken Widerſtand. Später gelang es, ein Arran⸗ gement mit den Strikenden zu treffen, wo⸗ durch der Strike beendet wurde.— Außer⸗ dem iſt unter den Arbeitern der Südweſt⸗ Pferdebahn ein Strike ausgebrochen. Die Zahl der Strikenden beträgt etwa 9000 Mann. Beamte der Pferdebahn ſind jedoch dabei nicht betheiligt und wird der Betrieb der Pferdebahn dadurch nicht geſtört. Vom Tage. g. Maskeuball, Der Geſangverein Flora hielt verfloſſenen Samſtag Abend im großen Caſinoſaale einen Maskenball ab, der ſehr gut beſucht war; es waren hauptſächlich Cha⸗ raktermasken, vertreten trotzdem unſere neuen „Landsleute aus Kamerun“ in mehr als nöthiger Anzahl ihre Anweſenheit bewieſen. g. Der kathol. Geſellenverein veran⸗ 0 5 letzten Sonntag in den Räumen des allhauſes eine äußerſt gelungene Faſtnachts⸗ Nachdem die Jünglingskapelle Vereins den Chor aus„Euryanthe“ von r vorgetragen hatte, begrüßte der Ver⸗ präſes, Herr Kaplan Becker, die An⸗ weſenden, worauf das fünfactige Luſtſpiel von Kotzebue:„Pachter Feldkümmel“ zur Aufführung kam. Es würde uns zu weit führen, dieſe gelungene Aufführung hier wie⸗ dergeben zu wollen; erwähnen müſſen wir nur des Herrn Kuab als„Pachter“, des Hern Buſam als„Schmerle“, ſowie der in Damenrollen auftretenden Herren Wenſauer und Schneider als„Madame Lafond“ und „Henriette“. Anerkennenswerth ſind die Leiſt⸗ ungen der Kapelle des neu gegründeten Jüng⸗ lingsvereins, da in verhältnißmäßig kurzer Zeit wirklich Schönes geleiſtet wurde. Arbeiter⸗ Fortbilbungs⸗Verein. Der geſtern Abend ſtattgehabte närriſche Herrenabend war ſehr beſucht und ging es dabei recht lebhaft zu. Die ungefähr 25 Inſtrumente ſtarke, auf die Feier ſpeziell ge⸗ gründete Hauskapelle brachte herzerſchütternde Wirkungen mit ihren Leiſtungen hervor und verdient den erſten Platz in unſerem Bericht, ſchon in Bezug auf die Ausdaner, mit der ſie das Kalbfell, Blech u. ſ. w. handhabten. unterhaltung. des Nref ſchützen diesmal oben bezeichnete Mignon zu Gute kommen ließen. Welch unnennbar Ge⸗ heimniß dem nicht erſchienenen Wildſchützen zu Grunde liegt, kann ich laut offiziellen Ver⸗ ſchweigens nicht angeben. Daß mancher um ſein obligates Carnevalvergnügen gekommen iſt, indem man ihm den Schulmeiſter Baculus entzog und dafür die von der Glorie Göthe'ſcher Klaſſicität umſchatteten Geſtalten Wilhelm Meiſters, Mignons vorführte, mag ich wohl bekennen. Daran anfügend, möchte ich auch gleich bemerken, daß bei dieſer Oper größeren Theils außer den Namen nicht viel mehr als die Umriſſe geblieben ſind, daß die Verfaſſer der uns jetzt bekannten Opern⸗ ſch g mit einer geradezu ſündhaften Frei⸗ igkeit die Proſadichtung unſeres Alt⸗ meiſters für ihre Zwecke zugeſtutzt haben. Doch um nicht zu ſehr als Geſchmackverach⸗ ter, muſikaliſch⸗dramatiſcher Gourmand zu gelten, wende ich mich ab von dieſer Er⸗ örterung kunſtkritiſchen Standpunkts und be⸗ ſorge die lohnendere Aufgabe, der geſtrigen Aufführung nach allen Seiten lobende Worte nachzurufen. Wenn auch manches Verſehen ſich ſtörend dem Berichterſtatter, als zu no⸗ tiren, aufdrängte, ſo konnte man doch an dem im Ganzen vorzüglichen Gelingen ſeine Freude haben. Und das ſchien allgemein empfunden zu werden. Frau Seubert, Fräulein Prohaska, Herr Gum, Herr napp ſahen ſich einem begeiſterten Pu⸗ m gegenüber, das ſich keine Gelegen⸗ igehen ließ, ſeiner warmen Stimmun In onderen gebe 100 cken über die wahr⸗ g der Frau Senbert als Ausdruck; w excellenten k dieſer Dame zu preiſen, ſo un ihrer linitum ausdehnen. Ich möchte mit der außerordentlichen Lobſpendung, die ich Frau Seubert zu Theil werden laſſe, nicht die Verdienſte der übrigen Herrſchaften in Schatten geſtellt wiſſen, ſie verdienen je nach ihrer Individualität in gleichem Maße die Anerkennung für würdige Leiſt⸗ ungen. Eigentlich darf ich doch nicht ganz unerwähnt laſſen, daß es bei dem dies⸗ mal Frau Seubert geworfenen Bouquet wieder geraume Zeit bedurfte, bis endlich Herr Stein die nöthige ſchauſpieleriſche Ge⸗ wandtheit beſaß und ſolches aus dem Staube der Mutter Erde aufzuheben und es auf einen höheren Punkt des Bühnenraums zu ver⸗ bringen. Verzeihen Sie meine Herren, das gehört nach meiner Anſicht zum guten geſell⸗ ſchaftlichen Ton, daß man ein ſolch ſichtbares Zeichen der Anerkennung, wie es hier einer Dame geſpendet iſt, nicht unbeachtet liegen läßt, mag man nun Waffenſchmied oder Zi⸗ geuner, Ritter aus Schwaben oder Lothario heißen! Von der ſtets zweckentſprechenden Orcheſterleiſtung des geſtrigen Abends möchte ich als ſpeziell bewunderungswerth die mit virtuoſem Aplomb geſpielte Sittenn leitung namhaft machen. — In Stuttgart fand geſtern zur Feier des Geburtsfeſtes des Landesherrn die Auf⸗ führung von Silvana als Feſtoper ſtatt. Herr Kapellmeiſter Langer, welcher dieſe Aufführung perſönlich leitete, iſt der Gegen⸗ tand großer Aufmerkſamkeit und verſchiedener Ovationen geweſen Die Oper ſelbſt fand eine enthufiaſtiſche Aufnahme und hatte einen durchſchlagenden Erfolg. Wir werden auf dieſe Vorf a noch weiter zurückkommen.— Ein anderes Ereigniß von epochemachender Auch an Geſangs⸗ und anderen Vorträgen, Mignon⸗Darſtellung meine Lobſprüche acl in⸗ — dihchweg närriſcher Natur, war Herr B. trug„nach bekannter Melo ſelbſtverfaßtes, den Vorſtand und Perf keiten innerhalb des Ve Gedicht vor, Herr F. mehrere ein Anfänger fand in der heit den närriſchen Muth, die Br und entledigte ſich ſeiner Au Daß der Vereinskomiker Herr 1 war ſelbſtverſtändlich, ebenſo daß er meinen Anklang fand. Um zum Schlu gelangen— die Zeiit verflog ſo raſch, da feiner der Beſucher eigentlich wußte, wie ſchnell es 12 Uhr geworden war. Der Abend darf als gelungen betrachtet werden und ge⸗ bührt allen Mitwirkenden, die Leitung nicht ausgenommen, der beſte Dank. g. Vereinsunterhaltungen, Eine große Anzahl von Vereinen hielt in ihren Lokalen ſogenannte Kappenabende ab, welche ſich eines ſehr guten Beſuches zu erfreuen hatten; nicht nur dem Prinzen Carneval, ſondern auch dem Gotte Gambrinus wurde i ſten Maße gehuldigt; die allg luſtigungen waren derart umzukehren gezwungen wa SItalieniſche Nacht verſchiedenen Bierlokalen und werden auch morgen, Dienſtag, wieder ſolche ſtattfinden Im rothen Löwen, D Hof ꝛe. ſind dieſelben ſeit Jahren üb erfehlen nie, die Anziehungskraft auf die fidele auszuüben. Was Herr Lehn in der Brauerei Hochſchwender morgen, am Hauptearnevals. tage, zu leiſten gedenkt, ſoll jedoch alles bis jetzt Dageweſene übertreffen, weßhalb wir nochmals darauf aufmerkſam machen wollen o. Kellerbrand. Heute morgen gegen, 7 Uhr ſchlugen große Rauchwolken aus der Kelleröffnung des Hauſes der Herren Ciolina, Kaufhaus, N 1. 1. Es brannten in den Keller Kiſten und Papier. Die Feuerwehr war ſofort zur Stelle und verſuchte, nachdem dies mit Waſſer nicht gelang, durch Erſticken das Feuer zu bewältigen, indem man durch Verſtopfen der Kelleröffnungen mit Pferdedune das Feuer zu erſticken ſuchte, was bis jetzt nicht gelang, da in dem Augenblick, wo wir dies niederſchreiben, die Rauchwolken nock durch die Oeffnungen und ſelbſt den Dünger dringen, Ueber die Entſtehung des Brandes weiß man nichts Beſtimmtes. Das Feuer, welches in der Nacht von Sonntag auf Mon' tag zum Ausbruch gekommen ſein mußte⸗ da ſchon heute früh 5 Uhr der Laden der Herren Gebr. Löwenhaupt mit Rauch ange⸗ füllt war, iſt bis zur Stunde(9 Uhr) noch nicht gelöſcht und bedarf vorausſichtlich des ganzen Vormittags zu ſeiner Bewältigung Man hat nun auf den Dung noch Fuhren voll Kies geſchüttet und iſt ſoeben daran, das Trottoir aufzuhauen, um zur Zweigleitung zu gelangen, damit dieſe von der Hauytgas, leitung abgeſchnitten werden kann. Wie wir hören, ſollen zweimal kleinere Exploſionen vorgekommen ſein; wegen des Rauches, wel⸗ cher den Keller anfüllt, iſt es aber nicht mög⸗ lich, in denſelben dringen und die Gasleitung abtrennen zu können. 5 g. Schlägerei. In der Weber'ſchen Can⸗ tine kam es zwiſchen Arbeitern zu einer hef⸗ tigen Schlägerei, bei welcher einem Arbeiter ein Bierkrug an den Kopf flog, ſo daß der⸗ ſelbe ſchwer verletzt in das allgemeine Kran⸗ kenhaus verbracht werden mußte⸗ Wasserstands-Nachrickten. Rhein: 7. März 1886. 7. März 1886. Konstanz,.78, gest..02/ Sauh, 2 Kehl, 2,70, Cest. 0,10 Coblenz, Haxau, 4,05, gest. 0,68 Köln, Germersheim1,60, Best,0.60/ Duishuyg, Mannkeim, 4,22, Sef. 0,18 Ruhrort, Mainz, 1,52, gest. O,74 Emmerleh, Neckar: Hellbronn,.80 gef.— Eberbach,—— gef. Mannheim, 4,35, gef. 0,10. Mosel: Trier, 2,40, gef. 0,84 Main: Würzburg, 0,00, gef. 0,00 Frankfurt, 0,58, gek. 0,38 ————— An unſere verehrlichen Corre⸗ Wir erſuchen dringend, bei — ſpondenteu! Correſpondenzen und Berichte nur eine Seite des Papieres zu beſchreiben, da uns Nichtbeachtung dieſes Wunſches techniſche Schwierigkeiten macht. Bedeutung iſt die große Auszeichnung, welche bei dieſer Gelegenheit dem Intendanten des k Hoftheaters Hru. Geh.Hofrath Werther zu T geworden iſt Alle diejenigen, welche e bröste Gunſt, die dem Menſchen vom Sch ereitet werden kann, betrachten, wenn er in den goldenen Strahlen höfiſcher Fürſten⸗ ſonne wärmen darf, mögen in erfurchtsvollem Staunen erſchauern: Herr Werther iſt in den Adelſtand erhoben worden. Es heißt nicht mehr ſpießbürgerlich kurz und einfach Herr Werther, ſondern Herr von Werther. Mit welchen Gefühlen des aufrichtigſten Dankes und der herzlichſten Zu⸗ neigung mag Herr Geheimehofrath von Wer⸗ ther an dieſem Ehrentage unſerer Stadt und ſeiner lieben Freunde in derſelben gedacht haben, welche die freiwillige oder unfreiwillige ſeiner glänzenden Carriere geworden ind. Und wir haben im Stillen unſerem Theater für ſo Manches Abbitte zu thun; Wie hoch erhaben ſteht doch unſere Hofhühne neben dem kleinen königlichen Theater in Stuttgart da! Männer, die wir hier nicht mehr hrau⸗ chen können, werden anderswo zu Geheimen Hofräthen ernannt und mit Orden und Adels⸗ titeln überſchüttet. — Der bisherige erſte Liehhaber des Dres⸗ dener Hoftheaters, Herr Matkowsky, hat in Folge fortgeſetzter Reibereien mit der Inten⸗ danz, die zumeiſt in verweigerten Urlaubsge⸗ ſuchen und willkürlichen Entfernungen des Herrn M. ihren Grund hatten, ſeine Ent⸗ laſſung erbeten und erhalten, An jeiner Stelle iſt der jugendliche Heldendarſteller Grunert vom Hoftheater in Hannover be⸗ rufen worden, der in ſeinem neuen Enaage⸗ ment eine Jahresgage von nicht weniger als 115.000 Wark erhält, ——