Abonnementeprers: — 50 Ifg.— Auswärts durch dir Not 65 fg an abonnirt in an i 11 allen Se ee— oſt⸗Anſtaſten des deutſchen Reiches und den Briefträgern. Die Badische Volkszeitung erſcheint täguch mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Herausgeber or. jur. Dermann Bgas in Maunheim. Smlertianepreis: Die einſpaltige Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg. Reklamen 30 Pfg Anzeigen werden von allen Annoncen⸗Eypeb n, von unſeren Agenturen und Trägerinnen, ſowie im Berlag entgegengenommen Bei größeren Aufträgen Nabatt, BRotatiensdruck der br. H. Haas'ſchen Fuchhrucereiyk/2 neben der katholiſchen Spitalkirche in Mannheim, Telephonanſchluß Nr. 218. SS Srnn 7 72 2 in — —— Die„Neue Badiſche“ und die Tabaks⸗Wucherer. (Der deutſche Handelstag und die Mann⸗ heimer Handelskammer.) Die„Neue Badiſche“ hat ſich den Vor⸗ wurf, welchen wir ihr kürzlich zu machen Gelegenheit hatten, daß ſie ihre eigene Geiſtesthätigkeit wenig anſtrenge und ihre Leid⸗Artikel aus der„demokratiſchen Cor⸗ reſpondenz“ und wenn dieſe erſchöpft iſt (was übrigens raſch geſchehen iſt!) aus der„Berliner Volkszeitung“ an Kindes⸗ ſtatt anzunehmen pflege, ſo ſehr zu Herzen geuommen, daß ſie jetzt die„Freiſinnige Zeitung“ abſchreibt, um zu zeigen, daß ſte die Abwechslung liebt. Ob ſie aber dieſen Artikel auch wirklich zuvor geleſen hatte, als er Gefallen vor ihren großen Augen ſand, das wiſſen allerdings nur die Götter. Die Vermuthung iſt aber eher dagegen, denn ſonſt müßte die„Neue Badiſche“ ge⸗ merkt haben, daß der Richter'ſche Artikel, welcher die Ueberſchrift trägt:„Der Handelstag und die Branntwein⸗ heſteuerung“ eigentlich nichts iſt, als ein Schlag ins Geſicht des angeſehenen und über jeden Verdacht der Kleinlichkeit erhabenen Manuheimer Handelsſtandes. Herr Richter liefert mit dieſem Leit⸗ Artikel den Beweis, daß ſelbſt bedeutende Männer ſehr kleinlich ſein können; aller⸗ dings geht aber von dieſer„Bedeutung“ auf die„Neue Badiſche“ durchaus nichts über, wenn ſie dieſen Leitartikel abdruckt. Wenn Herr Richter glaubt, ſich über den deutſchen Handelstag, in welchem ſicherlich eine Anzahl Männer ſitzt, die ihm an Capazität nicht nachſtehen, luſtig machen zu dürfen, weil derſelbe ſich über das Branntweinmonopol berieth, als ſchon die Reichstags⸗Kommiſſion im Begriff ſtand, die Gefahr deſſelben abzuwenden und wenn Herr Richter abſichtlich oder unabſichtlich die über alles Lob erhabene Thätigkeit unſerer Mannheimer Handelskammer igno⸗ riren will, ſo dürfen wir ihm das nicht beſonders hart anrechnen, denn er glaubt allein das Monopol zur Bekämpfung der Monopole zu beſitzen. Wir wollen durch⸗ aus nicht ſeine Verdienſte, die er ſich um die Agitation gegen das Branntweinmonopol Kleine Mittheilungen. „Tapfere Weiber, Schon wiederholt ik es in letzter Zeit in Porkugal in kleineren Orten zu Streitigkeiten zwiſchen der Bevbl⸗ lerung und den Behörden gekommen, wenn letztere die früher übliche, jetzt jedoch abge⸗ ſchaffte Beerdigung verſtorbener Perſonen innerhalb der Kirchen nicht geſtatten wollten. Ein ſolcher Fall hat ſich auch neulich wieder in Melgazo ereignet. Nachdem die Leiche enes verſtorbenen Mannes daſelbſt in der irche eingeſegnet worden, umſtellte eine große Schaar anweſender Frauen und Mäd⸗ en— Männer waren außer Prieſter und irchendiener nicht zugegen— den Sarg, während andere den Hupboden der Kirche aufriſſen und ein Grab gruben. Der Bürger⸗ meiſter des Orts, der von dem f0 ge⸗ hört, begab ſich in die Kirche und forderte die Frauen auf, ſich zu entfernen; ſtatt aller ntwort erhielt der Mann von den erboſten eibern Prügel, Er flüchtete und berief Militär. Ein Unteroffizier mit 14 Mann Varſchirte in die Kirche.„Schießt nicht auf auen,“ ſagte der Unterofſizier zu ſeinen Euten;„wenn es öthig ſein ſollte, gebt uen die Gewehrkolben zu koſten.“ Haum hatte er dies geſagt, ſo ſtürzten ſich die Wüthendſten unter den Frauen auf die Soldaten; biſſen, kratzten und drängten lich vom Sarge zurück, den andere in⸗ Wiſchen zu der Grube ſchleiften. Um dem tollen Treiben die Krone aufzuſetzen, waren jetzt auch einige Männer in die Kirche edrun en. Einer derfelben ergriff ein auf em Altar ſtehendes Heiligenbild und ſchlug es dem den —— Mannßeimer etworben hat, ſchmälern, allein eben weil Organ für Jedermann. er für ſich das Vorrecht des„Juerſtauf⸗ geſtandenſeins“ in Anſpruch nimmt, hätte er wiſſen ſollen und müͤſſen, daß die Mannheimer Handelskammer die erſte geweſen iſt, welche in der gewandeſten und ſachkundigſten Weiſe in wiſſen⸗ ſchaftlicher und wirthſchaftlich correcteſter Arbeit ſich gegen das Branntwein⸗Mono⸗ pol gekehrt hat. Aber, wie geſagt, wir entſchuldigen Herrn Richter, denn ſelbſt große Männer ſind nicht frei von der Blindheit kleinlicher Eiferſucht und wenn Einer etwas nicht ſehen will, ſo thut er eben, als wäre es gar nicht vorhanden. Daß aber die„Neue Badiſche“ in ihrem Wiederkäuer⸗Organismus das noch einmal in den Mund nimmt, was ihr Herr Richter in tendenziöſer Weiſe vorgekaut hat, damit ſie ſich ihre alten Zähne nicht beſchädige, das läßt darauf ſchließen, daß ſie entweder den Artikel nicht angeſehen hat, bevor ſie ſich denſelben aneignete oder aber, daß auch ſie damit bezweckt, dem Mann⸗ heimer Handelsſtande eines zu ver⸗ ſetzen. Das Letztere wäre um ſo unvor⸗ ſichtiger, als die„Neue Badiſche“ eine gernegroße Mannheimer Handelszeitung ſein möchte; man gewinnt aber bekanntlich nicht an Anſehen, wenn man diejenigen verkleinert, für deren Intereſſen einzutre⸗ ten man berufen zu ſein behauptet. Das Erſtere, daß ſie nemlich den Artikel gar nicht erſt näher angeſehen hat, als ſie ihn in ihre weiten Arme ſchloß, können wir uns von einer ſo großen Seele gar nicht denken; erklärlich iſt es aber dennoch, wenn man den Artikel näher anſieht und bemerkt, daß Herr Richter in demſelben auch den Mannheimer Tabakfabrikanten eines ver⸗ ſetzt und bei den Mannheimer Tabakfabri⸗ kanten und Tabakshändlern vulgo„Ta⸗ baks⸗Wucherern“, wie ſie die Neue Bad, Landeszeitung zu nennen liebt, iſt ihr ja ſchon einmal ein gewaltiges Malheur paſſirt. Es wird uns gewiß Niemand nachſa⸗ gen, daß wir auch nur die leiſeſte Urſache häͤtten, für die Nationalliberalen einzutre⸗ ten, aber wenn Herr Richter wörtlich ſchreibt, wie folgt: „Den Nationalliberalen, welche Männer mit Stöcken und Nevolvern bethei⸗ ligten. Plötzlich fiel ein Schuß und einer der Soldaten ſtürzte ſchwer verletzt Boden, ein anderer Soldat ward durch einen Stein am Kopfe verwundet. Der Unteroffi⸗ zier ließ hierauf, um die Wüthenden abzu⸗ chrecken, eine Salve in die Luft abfeuern. Da Niemand getroffen worden, ſo riefen die Frauen:„Sie haben keine Kugeln. Drauf, drauf!“ Ein neues Handgemenge folgte. Der Unteroffizier kommandirte zum zweiten Male„Feuer“. Ein Mann der eben herein⸗ ekommen, um ſeine Frau aus der Kirche zu olen, ſtürzte todt nieder; andere wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt, darunter auch die Frau deren Mann ſein Leben ver⸗ loren hatie. Da die Soldaten noch einmal zu ſchießen drohten, ſo legte ſſch der Aufruhr und die Leiche des Verſtorbenen, die den Anlaß zu dem blutigen Vorgange gegehen, konnte unbehelligt auf dem allgemeinen Fried⸗ hofe zur Erde beſtattet werden. — Eine verfehlte Ueberraſchung. Vor wenigen Tagen wurde bei einer vornehmen Familie der Polterabend der älteſten Tochter efeiert. Ein Freund und Kamerad des Bräuligame, ein junger Lieutenant, hatte dem Brautpaar in einem koſtbaren Vogelbauer zwei ſchöne Kanarienvögel als Geſchenk dar⸗ gebracht und in einem eigens von ihm ſelbſt verfaßten Widmungs⸗Gedicht das friedliche Zuſammenleben dieſer Thierchen den Braut⸗ leuten zur Nachahmung empfohlen. Als er bei der Ueberra 01 des Geſchentes die Hülle ahnahm, welche bis dahin das Bauer el bel ea P gerieth das geſiederte Pär⸗ chen, das ſeit Kurzem die S die M annheimer Handelskammer wilde Prügelei, an der ſich die eingedrungenen Zu. .—————— beherrſchen, Steuern gerade recht, wenndieſelben nur nicht den Tabak betreffen. Hier aber beten auch die Mann⸗ heimer Tabakfabrikanten zum hei⸗ ligen Florian: Behüt uuſer Haus, zünd' andere an!“ und die„Neue Badiſche“ zu ſeinem wie⸗ derkäuenden Organ ſich hergibt und dieſen Paſſus mit geſperrter Schrift nachdruckt, ſo ſagen wir ihr offen ins Geſicht hinein, daß ſie wider beſſeres Wiſſen ſich zum Herolde kleinlicher Verdächtigung hergibt und daß ſie dabei jedenfalls ihre Neben⸗ abſichten hat und eigene kleinliche Zwecke verfolgt. Die„Neue Badiſche“ weiß ſo gut wie wir ſelbſt, daß in der Mannheimer Handelskammer nicht blos nationalliberale Männer ſitzen, ſon⸗ dern auch Demokraten und zwar keine Demokraten mit dem chamäleonartigen Schimmer der„Neuen Badiſchen“, ſondern Demokraten von ächtem Schrot und Korn, die ſich als waſchächt erwieſen haben. Die „Neue Badiſche“ weiß ferner ſo gut wie wir ſelbſt, daß der Mannheimer Handels⸗ kammer jene kleinlichen Anſchauungen fremd ſind, durch welche das„Mann⸗ heimer Handelsblatt“ ſich auszeichnet und daß die politiſchen Anſchauungen und Ver⸗ ſchiedenheiten in dieſer hervorragenden Koͤr⸗ perſchaft ſtets in den Hintergrund treten, wo es gilt das wirthſchaftliche Wohl unſerer Stadt und unſeres Landes zu berathen und zu beſchließen. Die „Neue Badiſche“ weiß endlich ſo gut, wie wir ſelbſt, daß die Stadt Mannheim und das badiſche Land alle Urſache dazu haben, ſtolz zu ſein auf dieſes die Intereſſen unſeres Handels vertretenden Inſtitutes, welches weit über die Grenzen unſereg engeren und weiteren Vaterlandes hinaus das höchſte Anſehen genießt. Wenn der unermüdliche Syndikus unſerer Handels⸗ kammer, Dr. Landgraf, auf dem„ſogen. deutſchen Handelstage“ erklärt hat, daß der Branntwein an und für ſich ein geeignetes Organ ſei, zur Erzielung erheblich höherer Steuererträge, ſo hat derſelbe dieſes in der vollſten Ueber⸗ einſtimmung mit den Beſchlüſſen jener badiſchen Intereſſentenverſammlungen ge⸗ than, welche ſich in Folge des drohenden die Eltern der Braut dagegen ſehr ernſt ſtimmte und den„ſinnigen Geber“ ganz un Hoffentlich wird dieſer kleine gmiſche Zwiſchenfall ſich nicht als böſez Omen für die ſonſt mit Glücksgütern reich geſegnete Ehe erweiſen! — Vergangene Woche produzirte ſich die bekannte Preſtidigitatrice Sidonie Roman, Tochter des Profeſſors Roman, in Gatſchina vor der ruſſiſchen Kaiſerfamilie. Die junge Dame hatte bereits unter großem Beifalle mehre Kunſtſtücke ausgeführt, lötzlich ſagte ſie dem Zaren: Majeſtät, ich habe mir er⸗ laubt, Ihre Brieftaſche verſchwinden zu machen.) Der Zar erhob 0 und meinte raſch:„Um Gotteswillen, ſchaffen Sie ſie fort zur Stelle, Niemand darf darin Einblick nehmen.“ Fräulein Roman ür te hinaus, führte bald darauf einen die Wache haltenden Koſaken bei der Thüre herein und hegte zum Zaren, ſelbſt ganz erſchreckt:„Ich habe ſie vor⸗ hin dem Mann hier in die Taſche geſteckt, er kann keine Ahnung davon haben.“ Der Kaiſer athmete auf und ſagte: Hier hat es auch keine Gefahr, meine Kofaken können nicht leſen.“ Der Zar hierauf das todtenbleiche Mädchen u. meinte galant:Ein ſo junges Mädchen kann es wohl gar nicht erfaſſen, welches Unheil ihr Schelmenſtreich hätte im Gefolge haben kön⸗ nen. — Auf dem Hunsrück liegen ſo gewallige Schneemaſſen, daß zwiſchen manchen Ortſchaf⸗ ten und vor den Dörfern Pfähle mit Schildern aufgenflanzt wurden, welche den Namen der Gemeinden tragen, da man 85 ſonſt durchaus K b60 nder r dem Uebel zu leiden ung an i — len Poſt- 0 Sanitaen Werkeüt Uantker Bce Un Cänber ug. Dienſtag, 23. März 1896. ſind hiernach neue Monopols Zuſammengefunden haben und Gäſte und auch des ——————————————— eben der Umſtand, daß die Branntwein⸗ brenner und Sprit⸗Fabrikanten jetzt einer erheblichen Mehrbeſteuerung des Branntweins das Wort reden, beweiſt ihre eigene Uneigennützigkeit. Aber die „Neue Badiſche“, dieſes große„Handels⸗ blatt“ zur Vertretung der Mannheimer Handelsintereſſen will davon nichts wiſ⸗ ſen, weil ſie Nebenzwecke verſolgt und aus Gründen, die wir heute nicht näher er⸗ örtern wollen, es für nützlich hält, gegen beſſeres Wiſſen das Jnſtitnt als ſolches wie auch einzelne Mitglieber des⸗ ſelben herabzuſetzen. Glücklicher Weiſe ſind dieſe ſeine Bemühungen vergebliche, denn man merkt die Abſicht und wird nicht verſtimmt. ——— Aus dem Badiſchen Lanbtag. Karlsruhe, 20. März. Die zweite Kammer hatte zur heutigen itzung auf der Tagesordnung: 1. Einen Nachtrag zu dem vom Landtag 1875/76 genehmigten Regulativ für das Dienſt⸗ einkommen i eden Dienerkategorien. 7— handelt es ſich um eingeſchlichene irregu⸗ äre Befolgung des fraglichen Regulatids. 2. Ein Nachtrag zum Entwurf des Budgets der Badeanſtalten für 1886 und 1887. Die wachſende Frequenz des Fried⸗ richsbades in Baden macht eine Erweikerung nöthig. Dieſe wird getroffen durch Errichtung eines beſonderen neuen Frauenbades, Platz für dieſen Neubau wird der es ſeitherigen Armenbades gewählt, das aufgehoben, abgetragen unb auf einen anderen Platz ein neues Armen⸗ aus erbaut. Ein beträchtlicher Theil der aukoſten wird von dem Badfond zuge⸗ ſchoſſen. In der Budgetkammer als e Note 100,000 Mark. 3. Ein Nachtrag zum Budget des Miniſterium des Jnnern betr. den Titel 10. Milde Fonds und Armen⸗ anſtalten. 4. Budget des Gr. Finanzminiſte⸗ riums, betr, Schuldentilgung. 5. Budget der Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe Es wird ein Anlehen von etwas über 26 Millionen gemacht Abg. Friderich, Vorſtand der Budgeito ⸗ ſion, trug eine umfaſſende Reſolution vor, die bem Bruck zu übergeben von der Kammer heſchloſſen wurde. Wir werden uns um ein Exemplar deſſelben bemühen. Debatten von Erheblichkeiten kamen keine vor. Die ſämmt⸗ lichen f. Mächhe Si 8 wurden ange⸗ nommen. Nächſte Sitzung, Dienſtag, 28 März, Karlsrube, 21. März. „Die Sitzung der zweiten Kammer vom vo⸗ rigen Mittwoch, 17. d. bot unvermuthet ein höheres Intereſſe durch den Umſtand, daß Präſident Lamen von ſeinem Abgeordneten⸗ Armenba nicht zu denken. Die Perſonenpoſt, welche von Bacharach abgehend Abends in Simmern eintreffen ſoll, kommt am nächſten Mittag oder oft noch ſpäter daſelbſt an. Seit Dien⸗ 109 E8 die Moſel von Trier bis Coblen; mi Aus Kalau.„Ich möchte nur wiffen, von wem unſere Auna ihren loſen Mund hat, von mir gewiß nicht,“ ſagte Frau zu ihrem Mann.„ anz recht,“ ſagte die agheftia„von Dir nicht, denn Du haſt en——— eg 11 Ein frenguplicher Schwiegerſohn Mietherin:„Die Waſchküche iſt ſchön! Kber haben Sie auch einen Speicher zum Wäſche⸗ aufhängen?!“— Hausherr„Allerdings: Doch das muß ich Ihnen gleich ſagen: hier üe 5 nur meine Schwiegermutter auf⸗ ängen — Vortheil.„Seit meiner Verheixath bin ich viel beſſer'ran. Früher hah ich meine Geliebte jeden Sonn⸗ und Feiertag ſpazieren führen müſſen und jetzt— ſelt ſie lafſer fBran iſt— kann ich ſie doch daheim aſſen! — Reue. Pfarrer:„Warum rauft denn ſo firerch e Bauer:„Weil uns auf'm Amt ütlich verglichen haben und das reut uns jetzt!“ — Redaktionskniff. Redakteur 5 einem Reporter):„Für jede intereſſante Nachricht bekommen Sie eine Mark; iſt ſie nicht wahr, bekommen Sie zwei, denn dann kann ich am nächſten Tage dementiren!“ S10 * — Widerſpruch. 1. Freiwilliger: Du gehft heute Abend ſchon wieder auf den Ball— zwei Nächte hintereinander wäre mit viel! 2. Freiwilliger:„Nun, morgen m—9 auf die Wache— dg kaun ich aus⸗ Babitch⸗ Bolls-Zeitung⸗ luftreten des Abg⸗ Vermuthung, daß egen den Leiter der b e, indem vor * bei Gelegenheit der B gets der Steuer⸗ und Zoll⸗ herwaltung vorgekommen war. Der Finanz⸗ Miniſter hatte die Streichung von 18,000 Mk. jährlich für Creirung von 10 neuen Steuer⸗ kontroleurſtelten die mit Finanzpraktikanten und Zimanzaſiſtenten beſetzt werden ſollten, ſeinen Unmuth in hrüsker Weiſe hervortreten küſſen, und ebenſo begegnete er auch der Zu⸗ — gleich den anderen Miniſterien auch E Mäner mit Realſchul⸗Vorbildung als Hiſen in den Finanzdienſt aufzunehmen. der erſteren Beziehung war einem direl⸗ Unmuthserguſſe das Budgetrecht der Pammer im Wege, hinſichtlich des anderen Palles hingegen ſprach der Finanzminiſter von uzulhmmlicher Einmiſchung in die Exekutive, man habe die Frage ſtürmiſch in das Haus geworſen, die Finanzverwaltung wiſſe ſelbſt beurtheilen, welche Borbildung ihre Ge⸗ Alfen mitzubringen haben; ſie ſei mit ihrem Perſonal zufrieden. Dieſen Auslaſſungen Segenüber erklärte der Abg. Kiefer mit ſcharfer Betonung, daß die Volksvertretung ſich das Recht, die Regierungshandlungen zu kon⸗ kroliren und derſelhen Rathſchläge zu ertheilen, gicht verkümmern laſſe; Fieſer wies energiſch den Vorwurf zurück, daß ſtürmiſch zu W 5 An ehangen ſei, er habe die Frage, wegen An⸗ Kung von Fungen Leute, die ihre Vorbil⸗ Bung in der Realſchule erhalten, mit voller Ruhe in aus gebracht, und es ſeien ebenſo rul ie Gründe dafür diskutirt wor⸗ f 1 Standpunkt des änkt ſtandes laſſe man ſie ückdrängen. Dieſer V Untertha dings iſenb 3 bei der? betriebsy rag auf ein Ta 9, geſtellt wurde, ſch hen Beleuchtung lediglich ſein, allzupeſſimiſtiſche An⸗ zerſtreuen und Verbeſſerungs⸗ achen. Er begann mit der An⸗ d, welches der Finanz⸗ herathung über den erhältniſſe entworfen, kt habe; Redner wolle nur ing mit Zahlen nachweiſen, e ſich verhalten. Wir kommen in das Defizit; gegenwärtig es noch, wenn aber ſo fort⸗ wird, wie in den letzten 10 t uns eine unheilvolle Zukunſt. zzeit des Eiſenbahnbaues im die damaligen Staatsmänner in ragsfähigkeit des Unterneh⸗ hohen Erwartungen gehegt; es ſei in te vom Jahre 1837 heſtimmt wor⸗ etwa eintretende Defizits aus der ſſe zu decken ſeien. Im Laufe der unter den wechſelvollſten Zuſtänden, ſich dann die urſprüngliche Annahme derart günſtige Reſultate überboten ge⸗ n, daß bis zum Jahre 1875 aus Ueber⸗ des Eiſenbahnbetriebes, außer der ind planmäßigen Abzahlung an —— r, Hunſt u. Wiſſenſchaft. Er. bad, Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. Sonntag, den 21. März 1886. Der Freiſchütz. Große romantiſche Oper in 3 Abtheilungen von Kind. Muſik von C. M. v. Weber. W. B. Eiwas raſch folgte auf jene Neu⸗ een die diesmalige Wieder⸗ des blühendſten und friſcheſten aller Feuiſchen Opernwerke. Eine Waidmanns⸗ wär, wie ſie und anheimeln⸗ der keines Poeten Kunſt je geſchaffen und en ſolche urkräftige, ſtrahlend geſunde Muſik auch keiner wieder zu f en verſtanden Dieier Weber. Das iſt deutſche Kunſt, Wie ſie gußer in Beethovens„Fidelio“ nur chen in Wagners geſammtem Kunſt⸗ noch eben ſo urſprünglich und vollkräftig ch wieder finden läßt. Wie ich mich ge⸗ iern von neuem des Freiſchützen erfreuen Punte, ſo konnte ich mich einer eben ſo herzlichen Befriedigung hingeben, wenn ich der wirklich vorzüglichen Leiſtung ge⸗ dachte, die Herr Mödlinger als Caspar hendete. Die geſanglich wie ſchauſpieleriſch enden Beweiſe ſeiner künſtleriſchen uus dieſer Sänger in den letzten ſeinem Daland Marcel und geſtern idern ließ, läßt uns den Beſitz Utlers als die fundamentalſte Baſis her Opernverhältniſſe erſcheinen. Nicht daß Herr Möglinger allein durch Rou⸗ iine und Gewohnbeit zu einer gewiſſen Ab⸗ Härung gelangt wäre, nein ſeine Leiſtungen erſcheinen heute lebensvoller denn ie, die ge⸗ mmte Beherrſchung der ihm zur Verfügung Mittel ſteht im Dienſte einer auf kiten des dramatiſchen Effekts ge⸗ muſikaliſch⸗ſchauſpieleriſchen Intel⸗ Mit nicht minderer Freude darf den Max des Herrn Göties eite tüchtige, von ernſtem eiſtung. Die ſeltene Be⸗ ſeiner Stimme laſſen alle Inten⸗ e Conpaniſten zur vollkommenſten 9⁰ ſammte ſtehend Hebrauch von ihren Waffen. zahlreiche Verwundungen vor; gegen hun⸗ dert Verhaftungen wurden vorgenommen. Erſt gegen Mitternacht war die Ruhe wieder einigermaßen hergeſtellt. erſchiebener Hilfskaſſen in chener Sozialdemokratie eine nicht Rolle ſpielte, auch bei der Reichstagsabgeordneten von uuge fungirte. Dr. Weiß h ſtattgehabten Dele⸗ erenz des Sanitätsverbands für München und ſeine Vorſtädte wegen ſeines 9 gebahrens auf's Heftigſte ange⸗ hielt aber damals durch Stimmen⸗ majorität ein Vererauensvotum. Frankreich. März beging Paris des Ausbruchs des Kom⸗ tände verleiteten zu dem falſchen Beſtändigkeit derſelben, es drauf und drauf Eiſenbahnen gebaut, chuldenſtand vermehrt— i ſelbſt nicht da⸗ re die 27 Millionen Ueber⸗ e waren bald aufgebraucht, anſtatt Ueber⸗ ſchüſſe auf die Seite legen zu können. Im Jahre 1881 Borlage an die Stände betreffend die Bewil⸗ zuſchuſſes aus der Staatskaſſe Betrage von 2,500,000 Mark jährlich, für 3 Budgetſahre zuſammen von 5 Mill. M. ie Kommiſſion bewilligte nur 3,500,000 M. 8 Ende 1887 werden ſich dieſe Zuſchüſſe aus der Staatskaſſe zum Budget der Eiſen⸗ bahnen auf 14 Millionen Mark belaufen. 2 — wurde auf der k Vom Tage. * Ein großes Stü zierung, welche das L E1 ſchmückt, ck der Gyps⸗Ver⸗ ppſchütz'ſche Haus iy im Gewichte von Samſtag um halb ſieben Uhr be beinahe einen Vorübergehen⸗ Dieſer Vorfall zeigt wieder, kleidungen ſtets rechtzeitig auf ihre Dauerhaftigkeit zu prüfen älle verwieden werden. Architektur immer mehr von der Anwendung ſolcher Gypsver⸗ b. Die Kaiſerfeier des gymnaſiums fand verfloſſenen S Saale des Saalbaues ſtatt; eitung diente ein Lied, von Richter, welches auf einen erhebenden Eindruck machte; ſodann Vorträge von Quintaner Dreyfuß, ind Quintaner Genton; tlicher Gedichte hatte die Wiedererſtehung des deut erreiches und den Kai orgetragenen Geſängen, von welchen Hurrah Germania“ meiſten anſprach, de des Herrn Prof. Richter. orten ſchilderte Redner das Heldenkaiſers, ſein Wirken Ein Geſammtchor„Deut⸗ her ſchloß die ſchöne Verein der Kampfgenoſſen feierte den ers ſchon am Sonntag der Frühe und Bankett herab und ha den getroffen. daß Gypsver Pere Lachaiſe und alle großen Plätze ilich überwacht und faſt die Paris ſtund zum Der Tag verlief jedoch, ohne daß irgend eine Kundgebung er⸗ hieſigen Real⸗ Politiſche Ueberſicht. Deutſches Reich. Mannheim, 22. März. Die Sitzungen des Reichstags finden mit täglicher Regelmäßigkeit ſtatt, aber das Intereſſe der Reichsboten nimmt ebenſo Wenn nicht ſenſationelle Redetourniere in Ausſicht ſtehen, hält es ein großer Theil der Volksvertreter gar nicht für nöthig, im Sitzungsſaale zu er⸗ Nicht einmal eine an ſich wich⸗ tige Frage vermag ſie aus dieſer Theil⸗ nahmsloſigkeit zu bringen, wenn nicht der Reiz des Senſationellen, Tendenziöſen da⸗ In der nächſten Zeit dürfte allerdings ein ſtärkerer Beſuch zu erwarten ſein, da die endgiltige Begrabuug des Branntweinmonopols und die Be⸗ rathung des Sozialiſtengeſetzes in Ausſicht ſtehen, bei welch' letzterer jedenfalls die Nationalliberalen, Konſervativen und Frei⸗ konſervativen in geſchloſſenen Reihen auf dem Plane erſcheinen werden, um dasſelbe zu retten.— Das Branntweinmonopol iſt todt, es lebe die Branntweinkonſumſteuer; die Regierung möchte ohne Verzug die Scharte, die ſie im Monopolfeldzug erlitten, Wie nämlich der„Köln. Zei⸗ tung“ berichtet wird, ſollen die Vorbereitungen für die Einbringung einer Branntweinver⸗ zehrſteuer⸗Vorlage im Gange ſein; dieſelbe dürfte noch vor Oſtern, möglicher Weiſe mit einem Nothgeſetz, betreffend die Spiri⸗ tusbeſteuerung, im Bundesrath eingebracht Damit würde die Ausſicht, Reichstag vor Oſtern zu ſchließen, vereitelt lüsrücken bereit. Gebet für den Kaiſer“ alle Anweſenden Oberprimaner Förſter 1 hier eine große Arbeiterkundgebung ſtatt, der Hauptinhalt ſämm hervorgerufen durch eine von der Stadt⸗ behörde abgegebene Erklärung, daß ſie den Albeitern augenblicklich keine Arbeit mehr Ein großer Haufe ver⸗ ſammelte ſich vor dem Stadthauſe, wurde jedoch von der Polizei alsbald zerſtreut. Nun begab ſich ein Theil der Arbeiter in drohender Haltung in die Straßen, in denen ſich die bedeutendſten Kaufläden be⸗ finden, zertrümmerte die Fenſter eines großen Modewagrengeſchäfts und machte Anſtalten, die Juwelierläden zu plündern. Es gelang der Polizei, dies zu verhindern; drei der Unruheſtifter wurden verhaftet. regelmäßig ab. der Chor der Sextaner, folgte die Feſtre In markigen W Leben des greiſen und ſeine Thaten. ſcher Gruß“ von Me mit verbunden iſt. Geburtstag des Kaiſ mit Kirchenparade in am Nachmittag. Am Sonntag Abend fand die allgemeine Um halb 9 Uhr nach Be⸗ aſtengottesdienſte in den katho⸗ Glockengeläute die dann um 9 Uhr der große 3 der, wie üblich, Menſchenmenge anzog, folgte liberale Verein hielt ein Bankett im aſernen ſind wieder ſehr ſchön ſtern Abend illuminirt. 7 Uhr war Tagreveille durch die während die Dragoner⸗ hhausthurm Choräle ſpielte. esdienſt fand um 10 Vorfeier ſtatt. endigung der§ liſchen Kirchen n den Oſtſeeprovinzen des Czaren⸗ reiches folgen ſich jetzt die Ruſſifikations⸗ maßregeln gegen das Deutſchthum faſt Nachdem erſt kürzlich durch einen kaiſerlichen Ukas die Stellung der livländiſchen Volksſchulen und der Lehrerſeminare Eſthlands und Kurlands ter das ruſſiſche Miniſterium für Volks⸗ ingen angeordnet worden iſt, ge⸗ nehmigt ein neuer Ukas die Expropriation des privaten unbeweglichen Eigenthums, zwecks Errichtung von orthodoxen Kirch⸗ höfen, Kirchen, Pfarrhäuſern, Bethäuſern und Schulen in den baltiſchen Provinzen. Die Anordnung der Ausführung des Ukas geſchieht nach einem beſonderen Reglement. Und Deutſchland muß aus politiſchen Rüͤck⸗ ſichten dieſer ſyſtematiſchen Unterdrückung des Deutſchthums in den baltiſchen Pro⸗ vinzen mit verſchränkten Armen zuſehen! eine unabſehbare Der National⸗ Schlag auf Schlag. haus. Die K dekorirt und waren ge Infanteriekapelle, kapelle vom Rathh Der offtzielle Feſtgott er Jeſuitenkirche ſtatt. e Parade und am Nachmittag Feſteſſen im Saalbau und die Feſtlichteiten und Bewirthungen des Militärs. olgt die groß habe mir einen gründlichen Ka⸗ hört man oft und viele ind zu dieſer Jahreszeit mehr oder t befallen. Selten jedoch wird rrh die Bösartigkeit zuge⸗ elbe bei Vernachläſſigung chwere Krankheiten weniger dami einem ſolchen Kata trautt welche derf zeigt und es gibt viele F windſucht und andere f adurch entſtanden ſind. Als Sch Vorbeugungsmittel verdient der ächte rhein Trauben⸗Bruſt⸗Honig von W. H. Zickenheimer in Mainz allen empfohlen zu wrrden, welche den der Athmungsorgane zu lei⸗ den haben, da dieſer angenehme Saft die E ſitzt, den Schleim zu löſen, d dadurch den Reiz zum Huſten wodurch baldige älle erzielt wird. Die Ausweiſungen nehmen nach den Be⸗ richten der„Schleſ. Volkszeitung“ auch in Oberſchleſien ihren ungeſtörten Fortgang. So wurden dieſer Tage aus Zabrze 69 darunter 38 Kindern weiſungsbefehle zugeſtellt. ihrer Angelegenheiten wurde denſelben eine letzte Friſt bis 1. April gewährt. Auch aus mehreren anderen Orten kommen Nach⸗ richten über Ausweiſungen. In Golkowitz erhing ſich ein Ziegelar⸗ beiter aus Ruſſiſch⸗Polen, den in Folge Nahrungsſorge Berzweiflung getrieben hatte. Großes Aufſehen erregt in Münchener reiſen das plötzliche Walther Weiß, Wenn Herr Götſes mir nur öſter Gelegenheit geben wollte, ſeine Vorzüge aller Welt verkünden zu kö ſollte an mir einen ſehr gewiſſenhaften Beo⸗ bachter ſeiner dann progr den Entwicklung finden. ſich als Aennchen diesmal meiner beſonderen 5 weil ſie herzhaft belebte Tempis nahm und mir nicht durch Verſ pungen den reizenden Eindruck, den ſie per⸗ ſönlich wie als Künſtlerin hervorzubringen weiß, in etwas trübte. Wenn F§ nur nicht immer ein ſo entſetzlich larmoyantes Geſicht zur Schau tra bekennen, daß mi ſtets zum Weinen g machen kann.— F engagirt worden ſie beſitzt ſehr vie manche Eiger Zur Ordnung]— In Lüttich fand am Abend des 18. März aus Anlaß des Jahrestages der Pariſer Kommune eine Arbeiterdemon⸗ ſtration ſtatt, welche im Laufe des Abends einen ſehr bedenklichen Charakter annahm, chäftigungsloſen Arbeitern Haufen aus der niederen Volksklaſſe ge⸗ ſellten; dieſelben plünderten und ver⸗ wüſteten zahlreiche Kaffeehäuſer und zer⸗ trümmerten die zu mildern und zu heben, Beſeitigung der läſtigen Zuf WMöbel⸗Lager F. Schönberger Goldene Gerſte. T. 1. 13. Publikum aber wird das Repertoire dazu damit er weiß, welche Stücke nicht Ueber das Verhältniß der Theaterleitung zur hieſigen Pveſſe geden⸗ ken wir uns demnächſt noch d führlicheren auszuſprechen. Heute haben wir weniger wichti⸗ als ſich zu den beſ Fenſterſcheiben Die Polizei, die Gensdarmen ergarde machten mehrmals ſozialdemokratiſchen K ſchwinden des Dr. und die Bür ſucht der böſen Preſſe eine Vorleſung über Lokal⸗ Geltung gelangen. aufgeführt werden. Theater⸗Inſtitut zu würde in dieſen Bergpredigten betont, wie ſehr das Theater materiell und finanziell wenn durch eine abfällige und abſprechende Beurtheilung Seitens der Preſſe unſer Muſentempel in den Augen der „Fremden“, welche ſonſt ſo zahlreich zum Beſuche des Theaters herübergekommen ſeien, herabgeſetzt und 6 Insbeſondere iv vorwärts gehen⸗ räul. Sorger hatte geſchädigt werde, 2225 2——— Gunſt zu erfreuen, zu berühren, en Schäden unſeres derzeitigen Syſtems zuzuzählen iſt. Durch dieſe willkürlichen Ab⸗ änderungen des Repertoirs, die häufig den Schein einer gewiſſen Launenhaftigkeit tragen, manchmal allerdings auch in der ungenügen⸗ den und vermuthlich gelockerten Disziplin in des Perſonals haben, werden nicht blos die Fremden in Harniſch gebracht, ſondern auch einheimiſche Abonnenten zu wohlberechtigten Beſchwerden Wir machen uns daher nur zu Dolmetſchern dieſer zahlreichen Klagen, wenn wir darauf aufmerkſam machen, daß ſeit der Aufführung des„Waffenſchmieds“ die K⸗Abon⸗ nenten keine Mittwochsoper mehr zu hören Gelegenheit gehaht haben, während vor dem „Waffenſchmied“ den B⸗Abonuenten das gleiche Schickſal zu Theil geworden war. fenden Theaterjahr iſt das Schauſpiel der Oper um die ſtattliche Zahl von 15 V ſtellungen bereits voraus, ein Gleichgewicht zwiſchen beiden läßt ſich nicht mehr herſtellen und die Differenz wird mit Naturnothwendig⸗ immer mehr ſolchen Umſtänden ſind jetzt die in einem ganz entſchiedenen, offenkundigen denn während die glücklicheren .Abonnenten wenigſtens hie und da noch zine(eidliche — herabgewürdigt werde. 1 Intereſſe unſeres Thegters auch durchaus ſachlich gehaltene Beurtheilung der zur Zeit an demſelben herrſchenden zahl⸗ eichen Mißſtände bezeichnete man me weniger verblümt als„Rückſichtsl Wer von beiden Theilen dieſen Tadel eigent⸗ lich mehr verdient: die böſe Kritik oder die unfehlbare Theaterleitung geht deutlich aus der Sprache hervor, welche f ch der Anblick eines ſolchen eneigten Geſichts nervös räul. Förſter ſcheint 9 Lſtimmliche Vorzüge und üſchaften, die ſie für unſer En⸗ voll gemacht hätten. Ich habe, as Eugagemenk des Frl. Förſter — doch Gott lenkt. ich kann nur ſagen, Olym⸗ ihren Schauſpielengagements Behutſamkeit entfalten wollten, wie ſie in dieſem Falle Förſter nach⸗ Doch hier Zauderer und dort friſch, fromm und frei den erſ Akteur feſthaltend. Wie iſt zureimen? Als Fürſt Ottokar machte Herr Kraze doch etwas zu energiſche Bewegungen; es kam mir vor, wie eine Scene auf einem Exercierplatze, wenn Herr Kraze ſchneidig mit ſich neuerdings die Blätter in der„Fremde“, das heißt in der Pfalz bedienen müſſen, um ihrem gerechten Groll Luft zu machen. So beklagt ſich unſer College der„General⸗Anzeiger“ in Ludwigs⸗ haſen mit vollſtem Rechte darüber, daß bei Gelegenheit des jüngſten Gaſtſpiels der Frau den“, das heißt unſere Pfälzer Nachbarn einfach„in den April ge⸗ Man hatte es durchaus nicht für nöthig gefunden, die Nachbarſtädte von dem plötzlichen Repertoir⸗Wechſel, durch welchen nochmals die„Geier⸗Wally“ anſtatt des angeſetzten Troubadour“ zur Aufführung ekommen iſt, in Kenntniß zu ſetzen. Wir aben ja mindeſtens jede Woche einmal reich⸗ che Gelegenheit, um uns über die Indole unſerer Bühnenleitung zu beklagen, die ſi aber nur an dem Geldbeutel der Steuerzahler ſelbſt rächt. So iſt z. B. nichts motivirten und gewaltthätigen Abände⸗ rung des Repertoires der That die Strafe auf dem Fuße gefolgt, denn die„Geier⸗Wally“ mußte vor entſetzlich leerem Hauſe zum zwei⸗ ten Male ihr Sprüchlein herſagen. Es hat einmal einer behauptet, daß die Sprache dem Menſchen gegeben ſei, um ihre Bedanten zu verbergen; unheimer ——1 glaube ich, das E ſehr warm empf Wenn nur dieſe, 2 2 ſten ſchlechten das zuſammen⸗ ſchickt worden ſein.“ VAbonnenten g er auch einmal die Modula⸗ tion auf ein anderes Gebiet lenken wollte und tatt Gis etwa 6 ſang das konnte ihm ein ller Hörer des Weber'ſchen„Freiſchütz“ entſchieden übel nehmen. * Den eingehenden Bericht unſeres Herrn das Concert des Phil⸗ Irſteren mit dem Brode von Luſt⸗ und Schauſpiel⸗Vorſtel⸗ lungen zweiter und dritter Kategorie ſich b dringende Abhilfe Noth, Wenn man nicht will, daß Publikum und r, die ja im vorliegenden Falle d, mit einem jewiſſen Eicero aus⸗ o Catilina, willſt du die Engelsgeduld der guten Mannheimer auf die Probe ſtellen!“ bei der letzten durch hegnügen; dant Muſikreferenten über harmoniſchen ſcangels an Reum morgen folgen. *Theater⸗Angelegenheiten. Bekannt⸗ Theaterkomite in ſeinen offi⸗ Fiaiſen Reclam e lange noch,