Abonnementspreis: e Manat 50 Pig.— Auswörte durch dir Poß 65 P6 in Maunheim bei der Expevition E 6, 2, ſowie be Fhedikionen und Trägerinnen.— Auswärts bei allen ſtalten des deutſchen Reiches und den Briefträgern. die Badiſche Volkszeitung erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Herausgeber Oe. lur. Hermann Daas in Mannheim. Na ————— 75. Volks Organ für 61 Jedermann. ——————— Täglich zwei Gratis⸗Blätter bis zum 1. April erhält leder neu eintretende Abonnent, welcher auf die„Badiſche Volkszeitung“ für das I. Quartal 1886 abonnirt. Die„Badiſche Volkszeitung“, welche in ganz kurzer Zeit alle Mannheimer Blätter weit überflügelt hat, erſcheint täglich 8 bis 16 Seiten groß und koſtet monatlich nur 50 Pfg., mit Bringerlohn 60 Pfg. und durch die Poſt bezogen monatlich 65 Pfg. Die„Badiſche Volkszeitung“ hat neuer⸗ dings ihren redaktionellen Theil auch für Schifffahrt, Handel und Verkehr erweitert, was ſeitens des Handelsſtandes großen Anklang gefunden hat und iſt für ſpäter noch eine beſſere Eultivirung des Handels⸗ theils in Ausſicht genommen. Der„General Anzeiger“ der Stadt Mannheim und Umgebung wird den Abonnenten der„Badiſchen Volkszeitung“ ohne Preisaufſchlag gratis beigegeben; beide Blätter zuſam⸗ men koſten alſo ohne Zuſtellgebühr monatlich uur 50 Pfg. Wer ſich für Politik nicht intereſſirt und nur die neueſten Lokal⸗Nachrichten aus Mannheim und allen umliegenden Ortſchaften leſen will, der abonnire allein auf den General⸗Anzeiger unpolitiſches und unpartetiſches Anzeigeblatt), deſſen ſchnelle und zuverläſſige Mittheil⸗ ungen aller ſtädtiſchen und ſonſtigen Angelegenheiten von keinem anderen hie⸗ ſigen Blatte erreicht werden. Abonne⸗ mentspreis monatlich nur 30 Pfg. nebſt 5 Pfg. Bringerlohn. Zu zahlreichem Abonnement ladet er⸗ gebenſt ein Berlag der„Bad. Volkszeitung“ ————————— Zur Lohnbewegung unter den Maurern und Steinbauern Mannheims. Sen —— Reges — Der Vorſtand des Vereins Ber⸗ liner Kaufleute und Fuduſtrieſſer hat dem Aelteſten⸗Collegium und dem Magiſtrat ietzt amtlich angezeigt, daß die von ihm im engeren Kreiſe vertraulich augeregten Zeich⸗ nungen zum Garantieſonds für die deutſch⸗ nationale Gewerbe ⸗ Augſtellung 1888 die von annähernd 850,000 M. erreicht aben. — Gefährliches Verkaufsgewölbe. In Plymouth ſtürzte am 22. d. ein im Umbau hefindliches Haus, in deſſen Erdcheſchuß ein Modewaaxengeſchäft betrieben wurde, plötzlich ein. Die Maurer hatten das dritte Stockverk mit Baumaterial überladen. Der Boden gab nach und ſtürzte mit dem Material und allen Werkzeugen durch die unteren Stockwerke mit furchtbarem Krachen in den Laden hinab, wo ſich zur Zeit außer dem zumeiſt aus P Mädchen beſtehenden Geſchäſtsperſonal, meh⸗ rere Damen befanden, welche Einkäufe mach⸗ ten. Von den unter den Trümmern verſchüt⸗ teten Perſonen wurden eine alte Dame als Leiche und neun junge Mädchen in ſchwerver⸗ letztem Zuſtande hervorgezogen. Mehrere andere Perſonen kamen mit leichten Ver⸗ letzungen davon. — Ein Akt grüßlicher Lyuchjuſtiz. Aus New⸗Nork, 18. März, ſchreibt man: Bom Miſſiſſippi kommt die Kunde über einen Akt gräßlicher Lynchiuſtiz, wie er ſelbſt hier zu Lande mit ſolcher Brutalität nur ſelten ausgeführt wurde. Ein Farmer in der Um⸗ ebung von Carrolten(Caroltowu?) machte ſich bei den Schwarzen der Umgebung beſon⸗ ders dadurch verhaßt, daß er die Weißen haranguirte, keine im Dienſte zu neh⸗ men und auch keine Negerauſiedelung in der Laufe dieſes Nähe zu dulden. Sleine Mittheilungen. Monats beim Herannahen der diesjährigen Bauperiode in den Maurer⸗ und Stein⸗ hauer⸗Fachvereinen Deutſchlands entfaltet. Neue Lohntarife wurden vielfach aufgeſtellt und den betreſſenden Arbeitgebern vorge⸗ legt. So hat auch die Lohnkommiſſion des Mannheimer Maurer⸗ und Stein⸗ hauer⸗Fachvereins an die hiefigen Bau⸗ unternehmer und Maurermeiſter ein Cir⸗ eular ergehen laſſen, welches wir in Nr. 71 unſeres Blattes bereits zum Abbruck Der„Allgemeine deutſche Maurer⸗ Congreß“, welcher in der Zeit vom 24. bis 26. ds. Mts. in Dresden tagte, hat in einer ſeiner Sitzungen genanntes Rund⸗ ſchreiben zur Sprache gebracht und ſich dahin erklärt, daß die Verhältniſſe der Maurer und Steinhauer Mannheims„un⸗ bedingt“ einer Remebur unterworfen wer⸗ den müßten, und daß ſich ſämmtliche Dele⸗ girte mit dem Vorgehen der Lohnkommiſſion in Mannheim einverſtanden erklärten. Es dürfte demnach zu erwarten ſein, daß der hieſige Maurer⸗ und Steinhauer⸗ Fachverein an den geſtellten Forderungen feſthalten und alle ihm zu Gebote ſtehen⸗ den Mittel verſuchen wird, um die Herren Bauunternehmer und Maurermeiſter zu veranlaſſen, dieſelben zu bewilligen. In keinem Falle aber werden die Letzteren das gleiche Verfahren beobachten können, wie im Juni vorigen Jahres, wo ſie es für gut fanden, das an ſie gerichtete Rundſchreiben einfach zu ignoriren und, ohne dasſelbe irgend einer Antwort zu würdigen, ad acta zu legen. Allerbings war, wie zugegeben werden muß, der vom Maurer⸗ und Steinhauer⸗Fachverein ge⸗ wählte Zeitpunkt ein inopportuner, aber gleichwohl wäre es unſeres Erachtens das einzig Richtige geweſen, wenn die Herren Arbeitgeber es vorgezogen hätten, das ihnen zugegangene Circular zu beantwor⸗ ten, anſtatt ſich darüber auszuſchweigen.— Was nun die einzelnen der vom Mau⸗ rer⸗ und Steinhauer⸗Fachverein neuerdings geſtellten Forderungen betrifft, ſo ſind wir der Anſicht, daß dieſelben theilweiſe wohl⸗ berechtigt ſind, theilweiſe aber auch ent⸗ ſchieben zu weit gehen. In erſter Linie wird anſtatt ber bis⸗ Die Neger wollten ehen ein neues Dorf begründen, das ſie„Lineoln“ nannten, als eines Tages die erſten primitiven Hütten vom Feuer ergriffen und zerſtört wur⸗ den. Die Schwarzen vermutheten, daß das Feuer gelegt worden ſei, und hatten den Far⸗ mer Hopſy im Verdacht, der Brandſtifter zu ſein, der ihnen ihr Hab und Gut vernichtet hatte. Eines Tages wurde das Wohnhaus Hopfy's von einer Bande bewaffneter Schwar⸗ zen umringt und der Farmer auf beſtialiſche Weiſe getödtet. Der Angefallene hatte ſich mit dem Revolver, ſo gut es ging, zur Wehr geſetzt, doch unterlag er er endlich. Durch die Schüſſe aufgeſcheucht, eilten Leute herbei, welche einige der ſchwarzen Mörder noch einfingen, und durch deren Ausſagen ge⸗ lang es, die ganze Bande zu eruiren. Geſtern zwanzig Neger vor den Aſſiſen von Car⸗ rolten, der Ermordung Hopſy's angeklagt Dieſelben waren ſämmtlich geſtändig und der Anſtifter des Mordes rief:„Wir wiſſen, daß man auf uns lauert, aber das jagt uns keine Furcht ein. Wenn nur Hopſy, dieſer Hund, krepirt iſt, wir haben die That nicht für uns, ſondern für unſere Kinder gethan!“ In dieſem Momente, die Angeklagten jubelten ihrem Rädelsführer zu, wurde die Thüre aufgeriſſen und eine Rotte von fünfzig Ver⸗ mummten, die mit Revolvern bewaffnet waren, ſtürmte in den Gerichtsſaal. Im nächſten Augenblick krachten die Waffen und dreizehn Neger lagen todt am Boden, drei wälzten ſich ſchwer verwundet in ihrem Blute und die übrigen Schwarzen hatten ſich durch einen Sprung in's Freie gerettet. Die Vermummten entfernten ſich mit ehrer⸗ bietigen Verbeugungen vor den Geſchworene⸗ nen und dem Gerichtstiſche und verichwanden, gebracht haben. Mittwoch, den 17) ſtanden die Mädchen hat Dienſtag einen Selbſtmord ver⸗ herigen zwölfſtündigen täglichen Arbeits⸗ zeit die Einführung einer ſolchen von 10 Stunden unter Beibehaltung der üblichen Pauſen gefordert. Mit der Begründung dieſer Forderung erklären wir uns ein⸗ verſtanden. Es iſt ja eine nicht in Ab⸗ rede zu ſtellende Thatſache, daß durch eine lange Arbeitszeit einer großen Anzahl von Arbeitern die Möͤglichkeit genommen wird, Beſchäftigung und Verdienſt zu finden. Durch die vermehrte Arbeitsloſigkeit wird das Wohl der Geſammtheit in hohem Grade geſchäͤdigt und zwar einerſeits da⸗ durch, daß die in Arbeit Stehenden nicht Zeit haben, ſich von den köͤrperlichen Strapazen zu erholen, noch weniger, ſich geiſtig auszubilden. Die Arbeitsloſigkeit hat aber auch noch ein anderes Uebel im Gefolge. Sie iſt die Urſache der maß⸗ loſen Konkurrenz der Arbeitskräfte unter ſich, und dieſe wieder bedingt ein bedeu⸗ tendes Sinken der Löhne, ſo daß dieſelben unter den gegenwärtigen Verhältniſſen nicht ausreichen, die nothwendigen Lebens⸗ bedürfniſſe zu befriedigen.— Die For⸗ derung einer zehnſtündigen täglichen Ar⸗ beitszeit müſſen wir jedoch trotzdem als eine zu weitgehende erklären, indem ja andererſeits auch zu berückſichtigen iſt, daß die Arbeitszeit in den Wintermonaten eine bedeutend kürzere iſt. Wir möchten daher die Einführung einer 11ſtündigen täglichen Arbeitszeits, einſchließlich der üblichen Pau⸗ ſen, befürworten. Die weitere Forderung, daß die An⸗ wendung von Ueberſtunden, von Nacht⸗ und Sonntagarbeit nur in dringenden Fällen ſtatthaft ſein ſolle, halten wir durchaus für berechtigt; mit dem hiefür geforderten Minimalſatz von 45 reſp. 55 Pfennig pro Stunde können wir uns jedoch nicht einverſtanden erklären, wie wir uns auch überhaupt gegen die Feſt⸗ ſetzung eines Minimallohnes ausſprechen müſſen. Daß die Nothwendigkeit einer Lohnaufbeſſerung ganz entſchieden vorhan⸗ den iſt, wird wohl Niemand beſtreiten können und man iſt darüber auch in den Kreiſen der Herren Arbeitgeber ziemlich einig. Der bisherige Lohnſatz betrug im Minimum M..80, im Maximum.50. Bei einem täglichen Verdienſte von nur .80 iſt es aber einem Intereſſant iſt es, daß die Aſſiſen und die Gerichtsbeamten während der ganzen gräß⸗ lichen Szene ſizen geblieben waren und die Geſchworenen ſich erſt erhoben, als der Prä⸗ ſident verkündete:„Wegen Mangels an An⸗ geklagten ſchließe ich die Sitzung!“ Man ver⸗ muthet, daß die Gerichtsbeamten, wie die worenen auf das Erſcheinen der Ver⸗ mummten vorbereitet waren. — Ein tragiſcher Borfall, der zugleich peinliche und geheimnißvolle Einzelheiten aufweiſt, wird aus der ungariſchen Haupt⸗ ſtadt gemeldet. Die„Wiener Allgemeine Zei⸗ tung“ berichtet darüber:„Auf dem Seeir⸗ tiſch der Todtenkammer des Rochusſpitales lag am letzten Sonnabend eines der ſchönſten Mädchen, welches die heurigen Bälle mitge⸗ macht hat, die Tochter eines hochgeſtellten Bahnbeamten, Irma Szereſenyi. Das ſchöne üht aus Verzweiflung über Ren. g ſ die wir hier nicht berühren wollen. Es ſei nur ſo viel geſagt, daß die Arme viel, ſehr viel gelitten, bis ſie den Entſchluß geſaßt, lieber 51 ſterben, als ſich zu ergeben. Die Eltern, ie wohl nicht gebacht, daß es ſo weit kommen werde, boten Alles auf, um den Todtesfall als normal erſcheinen zu laſſen, Der Hausarzt ſtellte das Zeugniß aus, daß Irma am Herzſchlage plötzlich verſtorben ſei. Er ſagte am Ende nichts Unwahres, denn ſie ſtarb faktiſch an Herzen! Der Todtenbeſchauer beſtätigte dieſe Todesur⸗ ſache, und Irma's Leiche wurde in ihre ſchönſten Kleider geſteckt und, zwiſchen Hlumen gebettet, auf die Bahre gelegt. Am Mittwoch ſollte die Beerdigung vor ſich gehen. Da erſchien am Abend ein Polizei⸗ beamter bei den Eltern und wies die Ordre des Ober⸗Stadthauptmannes vor, dergemäß Steinhauer, Maurer oder 2 —————————————————————— die Leiche obduzirt werden müſſe ſie wollte, Sarernonsprers, Die einſpaltige Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg. Reklamen 30 Pfe Auzeigen werden von allen Annoncen⸗Expebitionen, von unſeren Agenturen und Trägerinnen, ſowie im Verlag entgegengenommen Bei größeren Aufträgen Nabatt. Kotatiausdruck der Or. B. Baas'ſchen Kuchdyucrorel, 86,2 neben der katholiſchen Spitalkirche in Mannhoim, Telephonanſchluß Nr. 216. Dienſtag, 30. März 1886. welcher durchſchnittlich im Jahre nur 250 Arbeitstage hat, nicht möglich, eine Familie zu ernähren; deß⸗ halb würden die Herren Arbeitgeber nur einen Akt der Gerechtigkeit erfüllen, wenn ſie in der That dem an ſie geſtellten Ver⸗ langen nach Lohnaufbeſſerung nachgeben. Der Forderung eines Minimalſatzes von 85 Pfg. pro Stunde können wir nicht beipflichten und zwar aus dem Grunde, weil es unter den Maurern und Steinhauern ganz entſchieden Leute gibt, welche jenen Minimalſatz nicht ver⸗ dienen. Deshalb möchten wir ber Lohnkom⸗ miſſion des Maurer⸗ und Steinhauer⸗ Fachvereins den wohlgemeinten Rath er⸗ theilen, von der Feſtſetzung eines Mini⸗ mallohnes abzuſehen und nicht durch hart⸗ näckiges Feſthalten an dieſem Punkte eine friedliche Auseinanderſetzung zwiſchen Ar⸗ beitgeber und Arbeitnehmer in Frage zu ſtellen. Daß die Ueber⸗, Nachts⸗ und Sonn⸗ tagsarbeit, wenn ſie nicht vermieden wer⸗ den kann, entſprechend vergütet werde, iſt eine durchaus berechtigte Forderung und bedarf dieſer Punkt wohl kaum einer näheren Erörterung, Was endlich die lette Forderung betrifft, ſo wäre hier allerbings, wenn die Ver⸗ hältniſſe in der That ſo liegen, wie ſie in der bezüglichen Begründung geſchildert ſind, eine gründliche Remedur am Platze. Wir ſind übrigens der Anſicht, daß die Er⸗ wähnung dieſes Mißſtandes genügen wird, um die Beſeitigung desſelben für immer herbeizuführen. Zum Schluſſe geben wir der zuverſicht⸗ lichen Hoffnung Raum, daß dieſe Angele⸗ genheit auf friedlichem Wege eine beide Theile, Arbeitgeber, wie Arbeitnehmer, zu⸗ friedenſtellende Löſung finden werde und daß die Letzteren nicht gezwungen ſein mögen, zur Durchführung ihrer Forderun⸗ gen zur ultima ratio, zum Strike die Zu⸗ flucht zu nehmen. Eine ano⸗ nyme Anzeige war an die Polizei gelangt, in welcher der Selbſtmord des Mädchens mit⸗ etheilt wurde. Der Polizeibeamte ließ die iche von einem feiner Untergebenen aus dem Sarge heben entkleiden und mittelſt Trag⸗ korbes nach der Todtenkammer des Rochus⸗ ſpitals tragen. Donnerſtag begann Dy, Aftaß die Leiche in der Polizeiärzte und Studirenden zu ſeziren. Da erſchien der⸗ ſelbe Polizeibeamte und ließ die Obduktion ſuspendiren da, wie er angab, der Verdacht vorlag, daß ein Verbrechen mit im Spiele ſei. An der Leiche waren nämlich kleinere Kontuſionen und 809 0 en wahr⸗ nehmbar, in Folge deren die gerichtliche Ob⸗ duction angeordnet wurde. Dieſelbe fand Sonnabend mit Ausſchluß aller nicht amt⸗ lichen Perſonen ſtatt. Das Refultat war: Todesurſache— Vergiftung durch Phosphor; aller Wahrſcheinlichleit nach: Selbſtmord.— Gegen die Aerzte wird nun die Unterſuchung eingeleitet.“ — Ein xeicher Reutier in Warſchan hat dem Fürſten Bismarck teſtamentariſch dreitauſend Silberrubel mit der Beſtimmung vermacht, daß er ſich irgend einen ihm ange⸗ nehmen Gegenſtand kaufen und den Teſtakor in gutem Andenken behalten möchte. — Eine gute Seele.„O, ſie war ein edles, ein herrliches Weib!“ ſagte der Schuh⸗ macher K. zu einem ſeiner Bekannten, indem er den Verluſt ſeiner beſſeren Hälſte beklagte⸗ EDie gute Seele konnte ſo zornig ſein, wie e, ſie ſchlug mich immer nur mit dem weichen Ende des Beſens.“ —„Bernhigung Gaſt: Was, das ſol ein Liter Bier ſein? Das ſa kaum drei Quart!“ Kellner: Sind S“ krob 1“ —————— — S 2 S 88 Pre. Badiſche Volks⸗Zeitung. 30, März Folge der auhaltenden Kälte ich in Magdeburg die Anſprüche an berwaltung von Tag zu Tag. anuar wurden wöchentlich 838 Zentner eltlich vertheilt, vom 14. bis 953 Zentner. In der gleichen Zeit ahl der Armenſuppen von 1476 E Eine allbekaunte Bahrheit ſpricht auch in ſeinem neueſten Jahresbericht abrikinſpektor von Düſſeldorf aus, in⸗ er ſagt:„Der Kampf der Maſchinen gegen die Handarbeit entwickelt ſich immer zu Gunſten der erſteren. In der Sei⸗ id Sammet⸗Weberei gewinnt dieſe in 9 reißender Weiſe an Boden. Ge⸗ Webe, welche noch vor zwei Jahren als der Handarheit für immer vorbehalten galten, Werden jetzt auf mechaniſchen Webſtühlen her⸗ geſtellt. Die Zahl der letzteren wächſt immer miehr. Die Zeit iſt nicht mehr fern, wo die kheiniſche Seiden⸗Hausweihetei nach harten Aud leider vergeblichen Anſtrengungen und ihrer Führer und Arbeiter ver⸗ Gichtet ſein wird“ Hierzu bemerkt die„Ger⸗ Wanic“ ganz treſfend:„Dieſelbe Erſchein⸗ ung tit guch in der im beroiſchen Lande ſtark Hertreteien Kleineiſen⸗Induſtrie her⸗ Borz guch hier vollzieht ſich, langſamer zwar als in Seiden⸗Induſtrie, aber eben ſo icher, der Untergang altehrwürdiger Arbeits⸗ maſchinelle Betriebe treten an Politiſche Ueberſicht. Deutſches Reich. Karlsruhe, 28. März. Der Erbgroß⸗ erzog iſt nach reichlichem Schlaf in der Nacht nahezu frei von Fieber. Die Pleu⸗ ritis iſt unverändert, die Gelenkgeſchwulſt wenig ſchmerzhaft. In der letzten Samſtagsſitzung des Reichstages wurde die Berathung der Branntweinmonopol⸗Vorlage fortgeſetzt. Abg. von Kardorff(konſerv.)[beantragte hochmalige Verweiſung der Vorlage an eine Kommiſſion, welcher Antrag jedoch it 181 gegen 66 Stimmen abgelehnt wuürde. Hierauf wurden§§ 1 und 2 der lage mit 181 gegen 3 Stimmen abge⸗ ehnt, 37 Abgeordnete enthielten ſich der immung. Der Reſt der Vorlage wurde ohne Debatte abgelehnt.— Die Arbeiterſchutzkommiſſion hat in ſeiner Sitzung vom 27. den vom Abg. alben geſtellten Antrag angenommen: iterinnen in Fabriken ſind am Sonn⸗ abend Nachmittag um 5 Uhr aus der Fabrik 161 aufgreifend, eröffnet die„N. A..“ einle Artikel⸗Serie über die Nothwendigkeit eines V „Die W̃ in deutſchen Großſtädten und Vorſchläge zu deren Abhilfe“ führt Miquél aus, daß die natürliche Entwickelung, d. h. die auf ſelbſt angewieſene Privatthätigkeit, auf Gebiet allein nicht genügt, daß auch zelne Gemeinde, ſelbſt wenn ſie den guten Willen hat, zwar Vieles, aber nicht Ausreichendes leiſten kann, und daß end⸗ lich die Hilfe der Geſetzgebung in Deutſch⸗ land ebenſo wenig, wie es in England and Frankreich der Fall war, entbehrlich iſt. Nach der Ueberzeugung des Herrn Meiquél bedürfen auch wir dringend eines Reichsgeſetzes über das geſunde Wohnen.— Dem Ehrendomherrn Probſt Dinder zu Königsberg iſt mittelſt Urkunde vom 26. März die landesherrliche Anerkennung als Erzbiſchof von Gneſen⸗Poſen ertheilt FPPPPPPTf00T0T0T0T0T0T0TTTTTTTTTTTT——————— — Vom verſtorbenen Felbmarſchall⸗ Rientenaut Benedek. Im 1864er Feld⸗ zuge gegen Dänemark erſtürmte das öſter⸗ 5 9 iment Nr. 34 mit Dberſt Bene⸗ Ean der Spitze den Königshügel bei Overſelk. er verwundet traf Oberſt Benedek noch nbthigen Dispoſitionen zum Siege, der Rem gtegimente den Beinamen des„eiſernen“, E ſelhiſt aber den Orden der Eiſernen Krone ind den Rothen Adlerorden mit Brillanten kinbrachte. as feindliche Geſchoß, durch er verwundet worden, war in die PPengegend eingedrungen und hatte ſich Phe am Rückgrat, letzteres ſtreifend, entfernt. s Benedel— erfolgter Heilung bei dem Pnige von Preußen Audienz hatte und dieſer n theilnehmend fragte, ob keine weiteren Holgen zu befürchten ſeien, antwortete er, und Ein ſarkaftiſches Lächeln umſpielte ſeine Lip⸗ pen:„Keine, Mafeſtät,— nur werde ich mich dicht beugen können.“ — Aus der ſchweizeriſchen 79. In⸗ Kructionsſtunde. berſt:„Mine Herre Offiziere,'s Diſtanzenberechne iſch nit ſo liecht, wie me meint, mi cha ſich o trumpire irren). Herr Hauptme, chönnet Ihr mir ſäge, wie man ſich im Diſtanzenberechne trum⸗ Hrecha?“— Hauptmann:„Weit(abſcheulich), Herr Oberſt.“ — Im Affeet. Herr Sie Ihre Liebe entziehen, Compteſſe? würde mich Wagen Sie es nicht— i „Nun, dann iſt das letzte Band uns zerriſſen! Weichen Sie von — mit einem Selbſtmörder könnte ich 7 4* 9 — — 8 9 Rie le Poſten beim Kaiſer laſſungsgeſuch eingereicht haben, war krankheitshalber nicht weſen. worden. Zugleich verfügte der Kultus⸗ miniſter die Wiederaufnahme der Staats⸗ leiſtungen für den Umfang des Sprengels der vereinigten Diözeſen vom 1. Januar 1886 an.— In der Angelegenheit der Ausweiſung deutſcher Unterthanen erfährt die„Gazeta Torunska“ aus beſter Quelle, daß in einem Grenzkreiſe des Gouvernements Plock 320 preußiſche Unterthanen Befehl erhalten haben, in kürzeſter Zeit das Land 82 zu verlaſſen.— Zum Unterſuchungsrichter in dem Lan⸗ desverrathsprozeſſe Prohl iſt der Land⸗ richter Hirſchfeld vom Reichsgericht beſtellt worden. Es iſt dies derſelbe Richter, welcher bereits in dem Vorprozeß gegen den Capitain Sarauw die Vorunterſuch⸗ ung geführt hat.— Der vom König von Bayern für den eines Hofſekretärs auserſehene Herr von Sigriz hat ſich geweigert, die Stelle anzunehmen.— Aus Potsdam kommt die Nachricht, daß elf Hauptleute des 35. Regiments bei gemeinſchaftlich ihr Ent⸗ vom Regimentscommandeur vor der Front mit ſcharfen Worten zurechtgewieſen wor⸗ den waren. Der zwölfte Hauptmann zugegen ge⸗ Der Kaiſer ertheilte nur zweien den Abſchied', befahl aber die Einleitung der Unterſuchung gegen Alle wegen Com⸗ plotts. Die Hauptleute wurden in Folge deſſen mit drei bis acht Wochen Arreſt beſtraft und haben ihre Strafe zum Theil bereits verbüßt. Die Stimmung im Re⸗ giment ſoll in Folge deſſen eine gedrückte ſein, die auch die Feier von Kaiſers Ge⸗ burtzigg beeinträchtigt hat. Belgien. Das Centrum der Bewegung in Belgien hat ſich ſeit letzten Freitag verſchoben. Während noch Tags zuvor die Situation in Lüttich und den naheliegenden Fabrik⸗ orten Seranig, Jemeppe, Tilleur ꝛc. au⸗ ßerordentlich gefahrdrohend war, iſt nun⸗ mehr eine kleine Beruhigung eingetreten. Dagegen lodert die Bewegung in dem Kohlen⸗ und Hüttenrevier von Charleroi im buchſtäblichen Sinne des Wortes auf. In Roux fand ein blutiger Zuſammenſtoß der Strikenden mit dem Militär ſtatt, welches zweimal feuerte. Hierbei wurden 5 Perſonen getödtet und viele verwundet. Viele Landhäuſer und Schlöſſer der Um⸗ gegend ſind von den Strikenden in Brand geſetzt worden; in der Nacht vom 26. auf den 27. ſind fünf Schlöſſer und acht große Glasfabriken vollſtändig geplündert und niedergebrannt worden. Aus vielen Orten der Umgegend von Charleroi kommen Nachrichten von Verwüſtungen, Plünde⸗ rungen und Brandſtiftungen. Es fanden zahlreiche Verhaftungen ſtatt, darunter die vieler Fremder. Die Striken⸗ den, mit Knütteln und Hacken bewaffnet, widerſetzen ſich den Truppen und bedrohen die Stadt, welche von der Bürgergarde vertheidigt wird. Der angerichtete Scha⸗ den iſt ein ſehr beträchtlicher. In Charleroi ſind 4000 Mann Verſtärkung eingetroffen. ſchichtsunterricht,„zerſiel einſt in Gaue, über welche Grafen geſetzt waren, die von dieſen Gauen ihren Namen haben. Wie alſo hießen die Grafen, Meyer? Nun, — Meyer:„Gauner!“ — Das genügt. Schutzmann leinen Stu⸗ denten anhaltend):„Wie heißen Sie?“ Student:„Schuſter!“„ Schutzm.:„Was ſind Sie? Student:„Student!! Schutzm.::„Student? Haben Sie Ihre Karte?“ Student:„Leider nein, aber hier iſt eine Schneiderrechnung!“ Schutzm.:(einen Blick darauf werfend): „Unbezahlt und vom Jahre 1881— Sie ſind legitimirt!“ — Berfehltes Compliment. Dame: „Sie finden mich alſo wirklich hübſcher als meine Freundin?“ 5 Herr:„Sie ſind zu beneiden, Sie ſind die ſchönſte Dame meiner Bekanntſchaft; Sie haben den herrlichſten Wuchs, das leuchtendſte Auge und den ſchönſten Mund— weit und breit!“ — Paſſender Platz. Gerichtsvollzieher: „Wenn Sie ſonſt nichts Pfändbares haben, muß ich Ihnen den Globus pfänden. Aber, wo kleb' ich denn's Pflaſter hin!“ Gepfändeter:„Pappen Sie's auf den Nordpol— da kommt doch Niemand hin!“ — Baſſende Technik. Künſtler: Wün⸗ ſchen Sie in Kreide, Paſtell, Waſſer oder Del ausgeführt zu werden 5“ Bräutigam:„Nu wiſſen Sie, da ich ſo dick bin, thut's für mich Waſſer, aber meine „„Das Vaterland“, er⸗ Braut könnt ſich doch beſſer in Oel aus⸗ Se r Setr nd, Silean in Ge- nebwten weil ſie Gau— Gau—“ Große romantiſche Oper England. London, 27. März. Wie der„Daily Telegraph“ erfährt, haben Chamberlain und Trevelyan geſtern entgiltig demiſſtonirt. Andere Mitglieder des Miniſteriums, welche nicht dem Kabinet angehören, dürften in der nächſten Woche ebenfalls demiſſioniren. Stansfeld wird als Nachfolger Chamber⸗ lains bezeichnet. Die Königin hat die Demiſſion angenommen. Neueſte Nachrichten. Karlsruhe, 29. März, 9 Uhr 36 M. Der Erbgroßherzog hatte eine gute Nacht und fühlt ſich heute früh geſtärkt.(M..) Charleroi, 28. März. Die Truppen in und um Charleroi ſtehen unter Befehl des Generals Van der Smiſſen. Heute wurden 14 Unruheſtifter niedergeſchoſſen. Lüttich und Umgegend ſind ruhig. Die ſämmtlichen Truppen von Namur ſind nach Charleroi ausgerückt. Auch von Arlon ſind Truppen herangerückt. In Namur wurde heute die garde civique unter Waf⸗ fen gerufen, um den Platzdienſt zu ver⸗ ſehen. Vom Tage. GHafenverbeſſerung. Mit der Tiefer⸗ legung der Sohle der Floßhafenſchleuße wurde beute begonnen und für die Dauer der Bau⸗ zeit, die etwa 4 Wochen dauern wird, die Einfahrt der Flöße geſperrt. I Der Arbeiter⸗Fortbildungs⸗Verein hielt geſtern im Saalbau eine zahlreich be⸗ ſuchte theatraliſche Abendunterhaltung ab, zur Aufführung gelangten: Der Vetter aus Bremen, Luſtfpiel von Th. Körner und das Feſt der Handwerke. Angely. Im erſtern, einem anſprechenden, Abwechslung hietenden und ge⸗ reimten Stücke hatte die Leitung einen Ver⸗ ſuch gemacht, der ſehr gut ausgeſallen iſt und allgemeine Heiterkeit hervorrief. Die Rollen varen in den Händen der beid. Rothweiler und r kleinen Schäfer, Mädchen von 6 bis 12 J. id wollen wir nur kurz ſagen, daß wieder⸗ bolter Beiſall und Hervorruf die kleinen Künſt⸗ ler lohnte.— Das Feſt der Handwerker, ein Stück mit vielem Aufwand an Perſonen, ſpielt bekanntlich ohne eigentliche dramatiſche Ent⸗ wicklung. Die Rollen der beiden ſich Lieben⸗ den und ſelbſtverſtändlich im Luſtſpiel ſich Kriegenden, waren in ganz guten Händen. Den Willem ſchien ſein Arm in der Binde etwas zu beläſtigen.„Frau Mietzel,“ die Wirthin war in den beſten Händen. Die ein Handwerker voran der„olle Kuhrſchneider, der Puff, Kluck und Stehauf, der Sparkaſſen⸗ verwalter, hatten ſich ihre Rollen aufs beſte zurechtgelegt. Die Frauen der drei letzteren wurden ebenfalls in heſter Weiſe dargeſtellt. Die eingelegten Muſikſtücke gingen wie am Suraee und der Schlußtanz mußte ſeiner Originalität halber wiederholt werden.— Das Bier war gut, die Hitze im Saale aber auch, beſonders am Anfang, eine drückende. b. Die Geſellſchaft, Olymp'“ hielt geſtern Abend in den Hocalitäten des Ballhauſes eine muſikaliſch⸗theatraliſche Abendunterhal⸗ tung, verbunden mit Tanz, ab; eröffnet wurde dieſer ſchöne Abend mit dem Marſche„Frei weg“ von Latama, welchem die Ouverture zur Oper„Titus“ folgte. Das darauffolgende einactige Luſtſpiel„Der Antiſemit“ von Max Werdlich wurde in jeder Beziehung gut auf⸗ geführt. Unter den Mitwirkenden müſſen wir hauptſächlich Herrn Neuberger, ſowie äulein Hildg Brandt lobend 15 bnd er zweite Theil des Programms beſtand abwechslungsweiſe aus Vorträgen komiſchen und heiteren Inhaltes, mit Mufik⸗ ſtücken; an dem darauffolgenden Tanze be⸗ theiligten ſich viele Paare; erſt in früher Morgenſtunde trennte man ſich, um in den Armen Morpheus die nöthige Ruhe zu finden. TConcerte. Das geſtern Nachmittag im Stadtpark ſtattgehabte Concert war ſehr ſtark beſucht, dagegen war der Beſuch Abends im Saalvau ſo ſchwach, daß die Kapelle nicht er Theater, Kunſtu. Wiſſenſchafk. Gr. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. Sonntag, den 28. März: Lohengrin. er in 3 Alten von Richard Wagner. W. B. Die geſtrige Aufführung des Lohen⸗ grin war in ihrem ganzen Gebahren ſehr anerkennenswerther Natur, ſie hat die Scharte, die ſich unſere Oper mit dem Figaro zugezo⸗ gen, wieder heil gemacht. enn auch die würdige Repräſentation Wagner'ſcher Helden jedem unſerer darſtellenden Künſtler näher liegt als es jemals denſelben Künſtlern gelin⸗ gen kann, enge Fühlung zu gewinnen mit der Filigranarheit eines Mozart'ſchen Euſemble⸗ ſatzes, ſo iſt doch eine dem hehren Wagner⸗ ſchen Werke einigermaßen nahekommende Wiedergabe nicht zu unterſchätzen. Fräulein Meyer iſt, wie man allgemein annimmt, als Elſa zum letztenmale aufgetreten und hatte ſich in Folge deſſen beſonderer Theilnahme zu erfreuen. Wer ſie nach ihrem Abgan zu erſetzen berufen ſein wird, das liegt no im dunkelſten Hintergrund; daß ſie eine muſikaliſch tüchtige ſchauſpieleriſch intelligente Künſtlerin iſt, das kann ihr mit Fug und Recht mit auf den Weg gegeben werden Ich wundere mich über ſo manches an dieſem Inſtitute, ich wundere mich auch über die leichtfertige Verabſchiedung einer ſolch zweck⸗ entſprechenden Kraft. Doch was nützt dies? Eine andere Sängerin, der ich weiter nichts nachſagen kann, als baß ſie Routine beſitzt und uns immer ſehr langweilig vorkommt, ſteht im Begriffe, einen auf eine kleine Ewig⸗ keit dauernden Contract mit der leiten⸗ den Behörde abzuſchließen. Ein armſeliger elender Standpunkt, wenn man ſick ſo behaa⸗ ſpielte und gab man den wer die ſich eingefunden hatten, ihr Eintri wieder zurück. Das Wetter war eben gar zu einladend zum Spazierengehen b. Säuberung. Vor einigen Tagen brach⸗ ten wir die Notiz, das Anſammeln von ſog. Bummlern an dem Marktplatze und der Ket⸗ tenbrücke betr., mit Vergnügen können wir conſtatiren, daß die Polizei„die ſtrengſten Maßregeln ergriff, um die der Paſſage dienen den Plätze— zu halten, was wir hiermit öffentlich anerkennen. Rauferei. In einer Wirthſchaft in G 5 entſtand geſtern Nachmittag eine Rau⸗ ferei, wobei ein Burſche eine Wunde am Kopf erhielt, in Folge deren er erheblich blutete. Verurſacht war dieſelbe durch einen Schlag mit einem dornigen Stock. Zwei, der That verdächtige Burſchen wurden unter Begleitung einer großen Menſchenmenge nach dem Polizeiwachtzimmer gebracht. d. Exzeß. In der Nacht vom letzten Samſtag auf Sonntag entſtand in dem Litra F 7 zwiſchen Civiliſten ein derartiger Streit, daß die Polizei ſich genöthigt ſah, einzu⸗ ſchreiten. Es kamen mehrfache Vorhaftungen vor, wozu nicht weniger als 5 Schutzleute aufgeboten werden mußten. b. Exceß. In einer hieſigen Wirthſchaft, an der breiten Straße Bolteſt⸗ wo am Sonn⸗ tag unſere heimiſchen Volksſänger immer ein großes Publikum anlocken, verſuchte geſtern Abend ein ächt Berliner Kind ſich mit Ge⸗ walt, ohne eneung des Eintrittsgeldes in das Concertlocal zu dieſes händel⸗ ſüchtige Individuum erlaubte ſich den ihn zur Ordnung verweiſenden Schutzmanne energiſch Widerſtand zu leiſten, ja ſogar die eine Achſel⸗ klappe abzureißen. Die Folge war natürlich die Verhaftung des Excedenten, welchem jetzt jedenfalls Gelegenheit geboten iſt, im kühlen Raume über ſein Handeln nachzudenken. Briefkaſten. Herrn S. A. hier. Die Stadtgemeinde hat das Recht der Pfändung für rückſtändige Steuern und Umlagen, weil ſie eine„juriſti⸗ ſche Perſönlichkeit“ iſt. Wir machen auf eine Annonce im Juſera⸗ tentheil über die Strickhmaſchiue von Reorg Eiſenbut beſonders aufmerkſam. 3041. Berliner Getreide⸗ Kümmel 9 0 8 in Berlin, per à M. 1. 60. Vorräthig bei Johannes Meier, C 1. Jur gefl. Beachtung! Im Intereſſe einer ſchnel⸗ leren Zuſtellung unſeres Blat⸗ tes an die verehrlichen Abon⸗ nenten, erfolgt vom 1. April ab eine andere Eintheilung unſerer Trägerinnen. Falls hierbei irgend welche Unregel⸗ mäßigkeit in der Zuſtellung unſeres Blattes eintretenſollte, bitten wir ja um ſofortige Nachricht; wir werden für prompte Zuſtellung unſeres Blattes beſorgt ſein. Verlag der Bad. Volkszeitung. Wlag der Ceuetälangeiger. lich begnügt an dem routinirten Mittelgute⸗ Fräul. Meher war immer eine gute Elſa, ſie war es geſtern mehr als je, weil beſondere Veranlaſſung ihr künſtleriſches Können ſteigern mußte. Vielleicht iſt es nicht ohne fördernden Einfluß auf ihre weitere Entwicklung, wenn ſie dem Sumpf, der bei uns geübten Theater⸗ praxis entzogen wird. Ich vermißte geſtern wieder in hohem Grade den dienſtthuenden Regiſſeur, alle Exmahnungen, die ich bereits bei der vorigen Aufführung an ihn ergehen ließ, ſind ſo gut wie unbeachtet geblieben. Die vernünftige Antheilnahme des Chor's an den hervorſtehenden Ereigniſſen der Hand⸗ lung, die treue Beachtung der ſzeniſchen Bor⸗ ſchriften, ſo die wachſende Morgenröthe des dritten Aktes, ich fand ſie auch dieſes Mal nicht vor. Na, vielleicht ein anderes Mal! „Ich ſah noch keinen glücklich enden“, der ſo Unausſprechlich leichtfertig, um nicht mehr zu ſagen, ein Theater in den Sand getrieben Das ſoll für dieſes und manches andere al mein ceterum censeo ſein. .B. Der Verein für Klaſſiſche Kirchen⸗ muſik geſtern Nachmittag ein Concert unter Leitung ſeines Muſikdirektors Herrn Hänlein, deſſen vortrefflicher Berlauf mich in die glückliche Lage verſetzt, alles wohlgethan finden zu können. Die Auswahl der Chor⸗ 9. ſche 6⁰⁵ 14 nummern war eine ſehr geſchickte, deren Wiedergabe eine nahezu tadelloſe. Ich habe das leidige Detoniren diesmal nicht ver⸗ nommen, war oft erſtaunt üher die maſſige Klangwirkung, wie ſie dieſer Chor produzirte. Jür die Vorführung der Parſifal Chöre kann ich dem Vereine nicht dankbar genug ſein, wenn ich ſage daß ich mich im Geiſte im W Wollaei 1 ſo alaube ich damit genügend mein Wohlgefallen ausaedrückt zu baben.