Titel
Das weite Land
Titelvarianten
Das weite Land : Tragikomödie in fünf Akten
Weitere Angaben
Zeit- und Sachbezug: eines der erfolgreichsten Stücke Schnitzlers u. eines der bedeutendsten Gesellschaftsdramen aus der Endzeit der österreichischen Monarchie; eine sensible Seelenanalyse des Wiener Großbürgertums. Schnitzler verwendete für sein Drama die Ecksteinvilla in Baden und den 1899 geborenen Sohn Percy Eckstein als Vorlage. Mit der zentralen Thematik einer Sprache, die nur mehr den Schein der Wirklichkeit wiedergibt, greift Schnitzler den zeitgenössischen sprachphilosophischen Diskurs auf, für den etwa Fritz Mauthners Beiträge zu einer Kritik der Sprache (1901/1902) stehen. - Inhalt: Hauptfigur der Tragikomödie ist der alternde Bonvivant und Fabrikant Friedrich Hofreiter; alle übrigen Personen sind auf ihn, der das Geschehen wie ein Gesellschaftsspiel auffasst, bezogen, da er die anderen dank seiner materiellen und gesellschaftlichen Position in sein Spiel hineinzieht. Die Ehemänner in dem Stück stehen ratlos vor einem Phänomen. Sie betrügen ihre Frauen und werden betrogen. Auf die Frage nach dem Warum fällt ihnen als Antwort nur ein, der Mensch sei ein „kompliziertes Subjekt“ und seine Seele „ein weites Land“. - Überlieferung: Urauff. am 14. Oktober 1911 gleichzeitig in Berlin, Breslau, Bochum, Hamburg, Hannover, Leipzig, München, Prag und Wien; Erste Auflage. S. Fischer, Berlin 1911; Verfilmungen: Das weite Land (Das Leben beginnt morgen), Regie: Peter Beauvais. ORF, ZDF 1970; Das weite Land (The Distant Land, Unknown Country, Terre étrangère). Regie: Luc Bondy, 1987, mehrere Hörspiele
Erschienen
1911
Autor*in
Schnitzler, Arthur
GND