Jahrgang 
1927
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Die Gründung Mannheims durch den Kurfürsten Friedrich IV. im Jahre 1606

Der Ursprung Mannheims verliert sich in frühe Vorzeit zurück. Schon in karolingischer

Zeit wird in den Urkunden ein Dorf Maninheim erwähnt, zuerst 765 in einer Urkunde des benachbarten Klosters Lorsch, das 763 von dem Grafen Cancor gegründet wurde. Der Name Mannheim, der früher vom Gotte Mannus abgeleitet oder alsHeimat der Männer erklärt wurde, rührt jedenfalls daher, daß hier ein Franke namens Manno eine Villa, einHeim, d. h. eine Hofbesitzung gehabt hat. Der Gerichtsverfassung nach gehörte Mannheim zur Cent Kirchheim, dem südlichen Teil des alten Lobdengaues-. Mit Verleihung des Lobdengaues an die Pfalzgrafen gehörte Mannheim zur Pfalz, deren Herrscher die Kurfürstenwürde erlangten. In der Nähe des Dorfes, zu dem große Felder, Obst- und Weingärten gehörten, stand die pfälzische Zollburg Eichelsheim, an der Stelle des jetzigen Rheinparkes. 1369 stiftete Kurfürst Ruprecht IL. in dieserFeste zu Mann- heim uff dem Rhin eine St. Jakobskapelle. 141518 war sie das Gefängnis des Papstes Johann XXIII., 1462 des bei Seckenheim besiegten und gefangenen Bischofs Georg von Metz. Sie blieb während des Dreißigjährigen Krieges als einziges Bollwerk aus den Zer- störungen übrig und wurde 1684 von Kurfürst Karl in eine Schanze verwandelt, die er nach der Insel Negroponte(Euboea) nannte, jier soll er sich bei Aufführung eines türkischen Kriegsspiels den Tod geholt haben, Schon im vorigen Jahrhundert war das Bollwerk gänzlich beseitigt mit Ausnahme der damals aus dem Rhein ragenden Fundamente, Aus der Geschichte des Dorfes Mannheim ist nur wenig bekannt., Es lag an des

Stelle der jetzigen Oberstadt(Schloßviertel) und hatte eine St. Sebastianuskirche, die

zur Diözese gehörte unter der Aufsicht des St,. Martinstiftes daselbst. In Mannheimer

Gemarkung hielten die pfälzischen Kurfürsten öfters Jagden ab, verschiedene Urkunden

sind von hier aus datiert, Das von Fischern und Bauern bewohnte Dorf hatte weiter

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