Die ad d helitigei NMhtachaſtoleleu- Von Dr. Marie Bernays⸗Mannheim Die äußeren und inneren Schwierigkeiten unſerer Zeit, die man zuſammenfaſſend mit dem Wort„Kriſe“ bezeichnet, beruhen nicht nur auf erheblichen Störun⸗ gen des wirtſchaftlichen Kreislaufes, ſondern auch auf einer Erſchütterung der geiſtig⸗ſeeliſchen Grundlagen unſerer Kultur: die heutige Kriſe iſt Wirtſchafts⸗ und Kulturkriſe zugleich. Für uns Frauen erhebt ſich die Frage: hat dieſe, Wirtſchaft und Kultur erfaſſende Lebenskriſts des deutſchen Volkes für uns eine beſondere, über allge⸗ meine Einwirkungen hinausgehende Bedeutung? Dieſe Frage ſtellen, heißt ſie auch bejahen. Schon jeder oberflächlichen Betrachtung zeigt ſich, daß Lebens⸗ und Arbeitsformen der Frau von den neuen äußeren und inneren Schwierigkeiten ſtark berührt werben. Schwerer aber iſt es, eine eindeutige Rich⸗ kung anzugeben, der unter dem Einfluß dieſes Druckes das Leben der Frauen ſich zuwendet. Auf den erſten Blick wird man geneigt ſein, aus der Wirt⸗ ſchaftskriſe einen Rückgang, ja eine völlige Ver⸗ drängung der Frauenarbeit zu folgern. Die Arbeitsloſigkeit ſcheint gebieteriſch die Vertrei⸗ bung der Frauen vom Arbeitsmarkt zu fordern, um das Heer der Arbeitsſuchenden zu vermindern. So⸗ wett es ſich dabei um das viel erörterte„Doppelver⸗ dienen“ von Ehepaaren handelt, hat die Vertreibung der Frauen vom Felde der Arbeit ſehr häufig ſtattge⸗ funden, wie immer in ſolchen Fällen mit ſehr häß⸗ Uchen Begleiterſcheinungen. Auch Töchter angeblich „geſicherter“ oder„wohlhabender“ Väter mußten da und dort im Konkurrenzkampf weichen. Aber die wachſende Wirtſchaftsnot des deutſchen Volkes hat andererſeits die Notwendigkeit verſchärft, jede nichtverheiratete oder wirtſchaftlich nicht genü⸗ gend geſicherte Frau auf eigene Füße zu ſtellen, hat damit den Zwang zur Erwerbsarbeit für faſt jedes junge Mädchen gebracht und dadurch auch die Not⸗ wendigkeit, eine erhebliche Anzahl von Plätzen im Wirtſchaftsleben mit weiblichen Kräften zu beſ zen. Nur ein reiches, nicht armes Land kann es ſich auf die Dauer leiſten, menſchliche Kräfte brach liegen zu laſſen. Deutſchland als hochorgantſierter In⸗ duſtrieſtaat muß zwangsweiſe einen Teil auch ſeiner weiblichen Bevölkerung in die Arbeit von Induſtrie und Handel eingliedern. Der Kampf auf dem Arbeitsmarkt kann alſo nicht mit einer völligen Ausſchaltung der weiblichen Konkurrenz enden, wohl aber beſteht die große Gefahr, daß die Frauen in die ſchlechteſten, unerwünſchten Arbeitsſtellen hineinge⸗ ſchoben werden und ihnen die höheren Poſten auf jedem Gebiet immer ſchwerer zugänglich, wenn nicht gar ganz verſchloſſen werden. Der Beginn und Fort⸗ ſchritt dieſer unerfreulichen Entwicklung liegt bereits in Lohn⸗ und Gehaltsregelungen, Einſtufungen und Stellenbeſetzungen deutlich vor uns. Eine verſtändige und doch wirkungsvolle Abwehr Reſer Gefährdung des Frauenwirkens wird nun aber ſehr erſchwert durch die geiſtig⸗ſeeliſche Die Tänzerin Menaka, die Hauptbaſadere des Maharadſchah von Baroda tanzt mit ihrer Gruppe echt indi⸗ ſcher Bajoderen in Berlin. Es iſt das erſte Mal. daß in Europa die heiligen Tänze der Inder vor⸗ geführt werden. Erſchütterung, die wir als„Kulturkriſe“ bezeichnen können. Ihrem Ausmaß und ihrer Bedeutung nach iſt ſie wohl am beſten mit der europäiſchen Kultur⸗ bewegung des 14.—16. Jahrhunderts zu vergleichen, die wir etwas einſeitig nach einem ihrer Symptome Renaiſſance nennen. Ebenſo wie damals, von poli⸗ Aſchen Erſchütterungen begleitet, eine ſeit Jahrhun⸗ derten gefügte innere Lebensordnung, die chriſtliche Einheitskultur des Mittelalters und ihr wiſſenſchaft⸗ licher Ausdruck, die Scholaſtik, zerbrach, löſt ſich auch heute Stein auf Stein aus dem damals errichteten Bau der Kultur deſſen Grundlage der Individualis⸗ mus in ſeiner religtöſen, intellektuellen, politiſchen und wirtſchaftlichen Ausprägung iſt. Ein Blick in unſere Umwelt genügt, um das Zurückweichen indivi⸗ dualiſtiſcher Gedanken und Lebensformen überzeugend darzutun. Nicht auf politiſchem und wirtſchaftlichem Gebiet allein, wenn auch dort beſonders klar und ſcharf, auch in religiöſen, wiſſenſchaftlichen und künſt⸗ leriſchen Leben ſteigen neue Werte auf, die bei aller ſonſtigen Verſchiedenhett ſich in der Ablehnung des Individualismus begegnen. Es ſcheint, als habe das Feſige Weltgeſchehen, das über uns dahinbrauſte, uns nere Kleinheit und Wertloſigkeit unauslöſchlich em⸗ inden laſſen. Die heutige Jugend vor allem ſucht den Zuſammenſchluß durch die große, den Einzelnen beherrſchende, ins Ueberſinnliche weiſende Idee. Die Frauen bewegung aber, wie ſie heute in Erfolg und Forderung vor uns ſteht, iſt trotz der ſtar⸗ ken ſozialen Werte, die in ihr lebendig ſind, ein Kind der Renaiſſance und Aufklärung, ein Kind der indivi⸗ dualiſtiſchen Kulturepoche, die heute um ihr Weiter⸗ beſtehen mit einem in ſeinen Einzelheiten noch nicht ganz ſichtbaren Kollektivismus kämpft. Die aus in⸗ divldualiſtiſchem Geiſte entſprungene, ſorgfältig durch⸗ dachte Formulierung der Frauenfrage lautete bisher: Wie kann der Frau, die an menſchlich⸗ſeeliſchen Wer⸗ ten dem Manne nicht gleich, aber ebenbürtig iſt, unter Wahrung ihrer Eigenart und ihrer beſonderen Kul⸗ turaufgabe ein genügender Einfluß auf den Fort⸗ ſchritt des ganzen Volkes geſichert und damit zugleich ihre eigene Perſönlichkeit zu ſtärkſtem Lebensgefühl entfaltet werden? Antwort auf dieſe Frage war das Bemühen, die Frauen im Bildungs⸗, Wirtſchafts⸗ und Staatsleben des Volkes heimiſch zu machen und ihnen hier Einfluß zu verſchaffen. Es iſt kein Zufall, daß die Führerinnen der deutſchen Frauenbewegung aus der geiſtigen Welt des Liberalismus kamen, mochten ſie auch in einzelnen Fragen zurückhaltender oder ungebundener urtetlen. Aus dieſer Welt heraus muß auch der Verſuch zur Löſung der Frauenfrage in ihren heutigen wirtſchaftlichen und kulturellen Schwierigkeiten kommen. Faſchismus und Bolſchewismus kennen keine Frauenfrage in unſerem Sinn, der erſtere, weil er die Frau im weſentlichen auf ihre Gattungsaufgaben verweiſt; der zweite, indem er die Berückſichtigung weiblicher Eigenart und einer beſonderen Aufgabe im Gemeinſchaftsleben durch Herſtellung völliger geſellſchaftlicher Gleichheu vereint. Beide Auffaſſungen bergen durch ihre Einſeitigkeit nach unſerer Meinung Gefahren. Wir können zwei⸗ feln, ob die Frauenbewegung in ihrer alten Form zwiſchen den Geſtaltungen der neuen Zeit ihren Platz behaupten wird aber unſere Aufgabe wird es ſein, dafür Sorge zu tragen, daß durch alle heute von vie⸗ len erſehnten kollektiviſtiſchen Bindungen hindurch das Streben des deutſchen Menſchen zur Selbſtgeſtal⸗ tung und Weltgeſtaltung nach eigenen Idealen in der YM. n de meißt ERH Frau lebendig bleibt. Sen U Lu Amun. Natürlich ſteht R ußland an ber Spitze der Länder mit den höchſten Eheſcheidungszahlen, denn die ſowfetruſſiſche Geſetzgebung macht das Auflöſen der Ehe ſo überaus leicht. Hingegen iſt aus kirchlichen Gründen die Scheldun ein oft ſo unſolide bezeichnetes Land wie 8 in katholiſchen Ländern überaus erſchwert, weshalb rankreich in unſerer Aufftellung als letztes ſteht. Ale Heſbieh beit in des Jacuilie t wie ein Luftkiſſen. Innen iſt 5„ 8 1 die 1 85 902 des Lebens erheblich.“ Man ſagt uns Deutſchen nach, daß wir die Tu⸗ gend der Höflichkeit in keinem ſonderlich hohen Maße in uns verkörperten. Ausnahmen beſtätigen natürlich auch hier die Regel, aber ſo für den großen Durchſchnitt werden wir, wenn wir gerecht ſein wollen, nicht umhin können, dies zuzugeben. Wer hat nicht auch ſchon am eigenen Leibe dieſen Mangel an Höflichkeit und liebenswürdigen Umgangsformen unangenehm zu ſpüren bekommen, wenn er bei⸗ ſpielsweiſe im Verkehr mit Behörden es erleben mußte, daß er bei jeder geringſten Unſtimmigkeit gleich ſeinen„Anſchnauzer“ weg hatte; oder wer hat ſich nicht ſchon einmal beim Fahren in der Elektri⸗ ſchen darüber ärgern müſſen, daß ältere Damen ſtehen mußten, ohne daß es einem der mitfahrenden Herren oder Jugendlichen eingefallen wäre, ihr ſeinen Platz anzubieten? Es iſt ſchon ſo. Das kann man auch in ſonſtigen Situationen, in dem ganzen Ton unſeres Verkehrs mit unſeren Mitmenſchen be⸗ ohachten, daß uns eine gewiſſe äußere Glattheit und Abgeſchliffenheit des Benehmens fehlt, wie ſie etwa den Franzoſen, den Polen oder auch unſeren öſter⸗ reichiſchen Stammesbrüdern ſelbſtverſtändlich eigen iſt. Es gibt welche, die meinen, dies ſei auch kein Schade. Daß ſie ſich im Grunde wohler fühlen bei der deutſchen Derbheit und Geradheit als bei der Höflichkeit der anderen Völker; denn dieſe ſei doch nichts als Maske, bei den Deutſchen aber weiß man doch wenigſtens, woran man iſt. Man wird zwar nicht mit zarten Wattefingern angefaßt, aber man weiß, daß das, was man zu hören bekommt, wirklich ſo gemeint iſt, während man die übertriebene Höf⸗ lichkeit als leere Phraſe empfinden muß und ganz genau weiß, daß derjenige, der einem ins Geſicht ſo überaus liebenswürdige Worte ſagt, im Grunde ganz anders und vielleicht garnicht ſchmeichelhaft von einem denkt. Gewiß, überſchätzt darf die Höflichkeit nicht werden und muß als das erkannt werden, was ſie iſt, nämlich nur eine äußere Form, ohne tieferen Inhalt. Es iſt ein hübſcher Vergleich, den ein Weiſer einmal gebraucht hat, wenn er ſagte, die Höflichkeit gleiche einem Luftkiſſen, innen ſei ſie nämlich leer. Aber ſie gleiche ihm auch in anderer Weiſe— und nun kommt das Poſitive— ſie mindert alle harten Stöße des Lebens erheblich. Und um dieſer Stöße mildernden Eigenſchaft willen lohnt es ſich ſchon, die Höflichkeit zu üben, lohnt es ſich, die Kinder zu ihr zu erziehen. Immer und überall, auch in der Familie. Zuerſt mag das freilich als eine widerſinnige Forderung erſcheinen. Höflichkeit und Familie? Widerſprechen ſich dieſe beiden Begriffe nicht? Höflichkeit iſt äußere Form, eine geſellſchaftliche Norm und als ſolche er⸗ ſtarrt und kein lebendiges Leben mehr; Höflichkeit iſt auf Abſtand eingeſtellt. Alſo alles Dinge, die in einer Familie keinen Raum haben ſollten, denn in der Familte, dieſer engſten aller ſozialen Beziehun⸗ gen der Menſchen untereinander ſoll nicht Form, ſondern Natürlichkeit herrſchen; wenigſtens hier ſollte man doch keine Maske aufſetzen müſſen und dürfen, ſondern ſich geben, wie man iſt. Man ſollte nicht Abſtand wahren, ſondern eine möglichſt intime Beziehung von Menſch zu Menſch herzuſtellen ſuchen. Dies iſt alles ganz gewiß wahr. Ebenſo wahr aber iſt, daß man dieſe Intimität der Beziehungen nicht als einen Vorwand nehmen ſollte, um ſich ſel⸗ 5 Familtenangehörigen gegenüber gehen laſſen zu dürfen. Man kann es leider nur zu oft beobachten, daß manche Menſchen ihr Zuhauſe als eine Stätte an⸗ ſehen, in der ſie gleichſam keine Rückſicht nehmen zu müſſen glauben, in der ſie ihren Launen freien Lauf laſſen können. Es iſt gewiß nicht zuviel geſagt, daß es dieſe Unbeherrſchtheit, dieſes ſich Ge⸗ henlaſſen iſt, an dem ſo manche Ehe allmählich zer⸗ bricht. a Es gibt zuviel rauhe Reibflächen und an ihnen muß ſich das zarte, empfindliche Weſen Liebe unheil⸗ bare Wunden reiben. Man muß, beim Umgang mit ihr, wenn man keine zarten Hände beſitzt, ſchon lieber Handſchuhe anziehen, die Handſchuhe der höf⸗ lichen Umgangsformen. Warum ſoll man denn auch ſchließlich die ſelbſtverſtändliche Rückſicht, die man ſedem beliebigen Menſchen zuſpricht, indem man die verörteßliche und ärgerliche Stimmung, in der man ſich vielleicht gerade befindet, hinter den Formen, die die Höflichkeit vorſchreibt, verbirgt und ihm artig und liebenswürdig begegnet, nicht auch den Menſchen zubilligen, die einem am nächſten ſlehen? Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit iſt ſchon eine ſchöne Sache, aber man darf ſie doch auch nicht ſo auslegen, daß man deswegen auch jede unange⸗ nehme und gereizte Stimmung ſeinen Angehörigen zeigt und ſie darunter leiden läßt. Alle die kleinen Liebenswürdigkeiten und Aufmerkſamkeſten, die die Höflichkeit den Menſchen im geſelligen Verkehr vor⸗ ſchreibt, ſie ſoll man auch im engſten Familienkreiſe nicht vernachläſſigen. Sie haben gewiß mit dem tiefſten Weſen der Liebe nicht viel zu tun, aber ſie ſind doch anmutige, kleine Blumen die das Leben und den Alltag weicher und lieblicher machen. Aber nicht nur die Ehegatten ſollten im gegen⸗ ſeitigen Verkehr ſtets die höflichen Umgangsformen wahren, auch die Eltern den Kindern gegenüber ſollten ſich ihrer befleißigen(ſelbſt⸗ verſtändlich ein entſprechendes Verhalten auch don ihnen verlangen); denn es iſt nun ſchon o, daß man geiſtigen durch Moralreden, und mögen ſie noch ſo lang und noch ſo ſchön ſein, nicht viel erreichen kann, wenn nicht das gute Beiſpiel dazu kommt, und wenn man die Kinder zur Höflichkeit erziehen will, ſo kann man dies beſtimmt am beſten, wenn man eine Höf⸗ lichketisatmoſphäre um ſich herum ſchafft. Wenn die Kinder von früh auf daran gewöhnt worden ſind, daß man um ſie herum und ihnen gegenüber ſich nicht gehen ließ, ſondern den höflichen, liebenswür⸗ digen Toy wahrte, dann wird dies ihnen ald zur Selbſtverſtändlichkeit geworden ſein, ſie werden gar nicht anders können, als in demſelben Ton mit den anderen Menſchen verkehren. wertvolle Mitgabe fürs Leben, um dies noch einmal zu betonen, nicht die Haupt⸗ ſache, und dies ſoll man auch andererſeits ſtets den Kindern gegenüber betonen, daß man die Höflich⸗ teilsformen nicht überſchätzen darf. Lydia Borngat. 0 0 Die Haucleloleſseaia Ein Weg ins Berufsleben Als Vorbedingung für das Handelslehrer⸗ Schlußzeugnis einer zweijährigen oder.) einer ein⸗ jährigen Höheren Handelsſchule lim letzteren Falle muß das Geſamtprädikat auf„gut“ lauten). In den Fällen 2 und 3 muß der Studierende an der Hau⸗ delshochſchule noch beſondere Kurſe für allgemeine Vorbildung belegen, die ſpäter mit einer reifeprüfung abſchließen. zunächſt eine praktiſche kaufmänniſche Tätigkeit er⸗ forderlich, die für die Abiturientin auf ein Jahr, nach Beſuch einer zweijährigen Höheren Handels⸗ ſchule auf zwei Jahre, einer einjährigen Höheren Handelsſchule auf drei Jahre bemeſſen iſt. Ob der Weg zur Hochſchule nun über das Abiturium oder dort bieten ſich gewiſſe Vorteile, Nachteile. Die Abiturientin tritt mit einem um⸗ faſſenderen allgemeinen Wiſſen in die Reifeprüfung als die Handelsſchülerin, die das Fehlende in den eingerichteten Privatkurſen der Hochſchule nach⸗ Die Schauſpielerin Hedwig Wangel, deren Lebens werk das„Tor der Hoffnung“, das Heim für entlaſſene weibliche Strafgefangene, war. Vor einigen Jahren gründete die Schauſpielerin edwig Wangel ein Heim, wo entlaſſene weibliche trafgefangene unentgeltlich zu den verſchledenſten Berufen ausgebildet und ſo dem Leben zurück⸗ gegeben wurden. Jetzt hat das Volkswohlfahrtsmini⸗ ſterium die Zwangsverwaltung über die Wangel⸗ Hilfe verhängt, da die Stifterin Sammlungen ent⸗ gegennahm, ohne zuvor vom Minkſtertum berechtigt worden zu ſein. Hedwig Wangel hat ſich daraufhin von ihrem Lebenswerk zurückgezogen. kurſus durchgemacht zu haben. Außerdem iſt zu be⸗ denken, daß die Handelsſchulabſolventen in ganz anderer Weiſe die Zeit des Praktikums wirklich zum Sammeln von kaufmänniſcher Erfahrung benutzen können als die Abiturientin, die ohne jegliche kauf⸗ männiſche Vorbildung einen Poſten annimmt und demzufolge nur mit allereinfachſten Büroarbeiten beſchäftigt werden kann. Nach Erledigung des vorgeſchriebe⸗ nen Praktikums folgt der dritte Teil der Aus⸗ bildung, das Hochſchulſtudin m. Es dauert dret Jahre und endet mit einer Diplomprüfung, in der in drei verſchiedenen Gruppen geprüft wird. Meiſtens wird die wirtſchaftswiſſenſchaftliche ge⸗ wählt, aber auch eine ſprachliche Gruppe oder die geographiſch⸗technologiſche Gruppe(mit dem Endziel der Lehrtätigkeit an Verkäuferinnen⸗Schulen) ſtehen dem Prüfling offen. Für diejenigen Studierenden, die das Lehramt an Verkäuferinnenſchulen wählen, empftehlt es ſich, bereits während des vorangehenden Praktikums längere Zeit als Verkäuferin tätig zu ſein und ebenfalls in einem größeren Fabrikunter⸗ nehmen den Bürobetrieb kennenzulernen. Für die ſprachliche Gruppe, die auf den Sprachunterricht an Handelsſchulen hinausgeht, muß unbedingt beſon⸗ ders ſprachliche Begabung vorhanden ſein, im übri⸗ gen ſind einige Jahre Auslandsaufenthalt, durch den die abſolute ſprachliche Sicherheit gewonnen werden kann, unerläßlich. 5 Die geſamte Ausbildungszeit zur Handels⸗ lehrerin umfaßt acht Jahre, gerechnet von der Ober⸗ ſekundareife an. Einbegriffen iſt ein pädagogiſches Probejahr. über die Höhere Handelsſchule führt— hier wie aber auch manche innen⸗Studium ſind drei Möglichkeiten des Befüht gungsnachweiſes gegeben:.) das Vollabitur,.) das Erſatz⸗ Nach abgeſchloſſener Schulbildung it holen muß. Andererſeits iſt es zweifellos für den ſwäteren Beruf und die erſten Jahre der Lehrtätig⸗ keit von großem Wert, ſelbſt einmal einen Handels i Das Ende der Heoͤwig⸗Wangel⸗Hilfe i Dies iſt aber eine zm wenn auch freilich, 5 ei bis 3 8 5 1. r er * 1
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142 (25.2.1931) 94. Abendblatt
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