* 1 * e 1 and as neben öffent⸗ Lebens e An⸗ innen⸗ inweis . Not e * Reichs ester 1 rüning tungen litiſche dem n Volk mehr k, ver⸗ tſchaft⸗ ſe Kri⸗ die meichs⸗ läßlich ie fol⸗ Bolizet 115 ch t ſie be⸗ d ver⸗ kom⸗ g und erung rheits⸗ Witte⸗ aren⸗ die in g 6 ern. wei eiden Hotel ch ein u den öͤtzlich urde. bäude d Be⸗ n, da ahnte. bäude ntars ings⸗ u de inn fünf tfalls n ge⸗ meine perrt. Grä⸗ fan⸗ t ſel⸗ einem aber, bnis⸗ e mit Hier r ge⸗ Vorte 9 * lden uns. 2 ſol⸗ * Gute mir, heute che in Jah⸗ rden. ihre kind, twas und mich aben, auch teren ellen die 0 römiſchen Gottheiten, Freitag, 2. Januar 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 2 Januar Der Januar iſt eigentlich nicht ein Monat, der zu beſonderer Freude Anlaß bietet. Das neue Jahr wird durch den kälteſten Monat wenigſtens unter unſeren Breiten⸗ und Längengrad eingeleitet. Daher hieß der Janaur auch früher in Deutſchland Hart⸗Monat. Im altdeutſchen Kalender trug er den Namen Winter⸗ monat. Nach dem römiſchen Kalender wurde er von Numa den früheren zehn Monaten des Jahres zu⸗ gefügt und dem Janus gewidmet, nach dem er auch benannt iſt. Janus ſelbſt iſt eine der vornehmſten deſſen eigentliche Bedeutung den Alten unklar war. Er erſcheint als Gott alles Anfangs und Eingangs und gilt daher für den Ael⸗ teſten aller Götter. Er wurde bei den Gebeten und Opfern zuerſt angerufen. Ihm waren heilig der Tagesanfang, die Monatserſten(ealendae) und der erſte Monat des römiſchen Kirchenjahres. Damit wurde er auch zugleich zum Gott des Jahres- und Zeiten⸗ wechſels. l Es iſt nicht verwunderlich, daß gerade im Januar zahlreiche Bauernregeln über den Verlauf der kommenden Ernte Auskunft geben.. wollen. Um dieſe Zeit herrſcht ja gerade darüber Unklarheit und demzufolge ſind allen Prophezeiungen Tür und Tor geöffnet. Das geht ſogar ſo weit, daß der Wetter⸗ verlauf an einem beſtimmten Tage genauen Aufſchluß geben ſoll. So heißt es: Am 10. Januar Sonnenſchein bringt viel Korn und Wein. Andere Sprüche beſagen: Januar weiß, der Sommer heiß. Aber auch: Januar warm, daß Gott erbarm. und: N Iſt der Januar nicht naß, füllet ſich des Winzers Faß. Wirft der Maulwurf im Januar, ſo dauert der Winter bis Mai. Vontiefer Erkenntnis zeugt der Vers: Auf trockenen kalten Januar folgt viel Schnee im Februar. Und noch ein Datumsvers: Ein ſchöner Tag an Pauli Bekehrung(25. Jan.) bringt allen Früchten reiche Beſcherung. Hoffen wir, daß ein nicht zu ſtrenger, vor allem nicht zu langer Winter nicht noch mehr Vorausſetzun⸗ gen für eine Verſchärfung der Wirtſchaftskriſe ſchafft. Vom Januar erhoffen viele Winterkurorte noch ein gutes Geſchäft. Der Beſuch zu Weihnachten und Neujahr war infolge mäßiger Sportverhältniſſe nicht überall befriedigend. Allzu großen Erwartungen wird man ſich allerdings kaum hingeben dürfen, da allenthalben das Geld zu Winterreiſen fehlt. E. D. Steuerkalender der Stadtkaſſe für den Monat Januar 1931. Bis 5. Jan. 1931: Gebäudeſonderſteuer für Dezember 1930 Schuldgeld der Höheren Handels⸗ ſchule für Januar 1931, Betriebsbeitrag für den Werk⸗ ſtättenunterricht der Gewerbe⸗ ſchulen im Winterhalbjahr 1930/81, Wohnungsluxusſteuer, IV. Viertel 1930, Gemeinde⸗ und Kreisſteuer, IV. Viertel der Vorauszahlungen 1930, Gemeinde⸗ und Kreisſteuer, IV. Viertel der Vorauszahlungen 1930 infolge Erhöhung des Steuer⸗ grundbetrags des Betriebsver⸗ mögens, Gemeindebierſteuer, die im Monat Dezember 1930 feſtgeſtellt wurde, Schulgeld der Höheren Lehr⸗ anſtalten, III. Tertial 1930/1, Gebühren für Dezember. * * Zulaſſung als Rechtsanwalt. Gerichtsaſſeſſor Dr. Friedrich Zinkgräf wurde beim Amtsgericht Weinheim und Landgericht Mannheim als Rechts⸗ anwalt zugelaſſen nach Verzicht auf ſeine Zulaſſung beim Amtsgericht Ueberlingen. 1 1 7. 11 Fbb!!!õãõãũõũũũũũũã swiſchen den beiden Proſaſtücken zum Vortrag kamen.Der Steinhauer von Emanuel vnn Bodmann milderte den Uebergang von Albert GeigersWaldidyll! zu den in modernem Rhythmus klingenden GedichteDas Haſpelmädchen in der Fabrik undSaal in der Spinnerei von Hermine Mater⸗ häuſer. Einen ganz beſonderen muſb⸗ kaliſchen Genuß vermittelte das Kergl⸗ Quartett,(die Herren Kergl, Konradin, Neu⸗ meier, Müller) das in Uraufführung das Streichauartett in Es⸗dur op. 38 von Julius Klaas brachte. Man fühlte die Liebe, mit der ſich dieſe Künſtler des anſprechenden Werkes angenom⸗ men hatten. Die Hörergemeinde kann der Mann⸗ heimer Rundfunkleitung nur dankbar ſein, daß ſie nicht nur beſtrebt iſt, auf literariſchem Gebiete Gutes zu bieten, ſondern daß ſie dieſes Beſtreben auch auf die Muſik ausdehnt und hierbei geſchätzte Mann⸗ heimer Künſtler zu Worte kommen läßt. Carl Bartoſch⸗Uraufführung in Ludwigshafen. DieLiedertafel Ludwigshafen, die erſt vor kurzem einen a cappella⸗Chor(Walther von der Vogelweide) ihres Dirigenten Carl Bartoſch erſtmals gefungen hatte, brachte am Neujahrsabend ein weiteres Werk, das 42. des ſchaffensfrohen Mann⸗ heimer Komponiſten zur Uraufführung: die Glocken nacht am Rhein. Den warmempfun⸗ dem vaterländiſchen Text dichtete im Befreiungsjahre Wilhelm Daniel⸗Mundenheim, der Vorſitzende des Speyergau⸗Sängerbundes. Unter Glockenſchlägen hebt ein Orcheſtervorſpiel an, das in kirchentonart⸗ lichen Wendungen die heilige Nacht des mittelalter⸗ lichen Doms vor die Seele rückt, aus dem erzenen Glockenklang wächſt dann in freier thematiſcher Ver⸗ arbeitung des Deutſchlandliedes der Männerchor heraus. Die Weiſe, aus Moll ſich zum Dur aufhel⸗ lend, ſchwillt in ſchlagkräftiger Homophonie immer mehr an und verſtrömt als Jubelhymnus im Glanz des Orcheſters, des vollen Orgelwerks und dröhnen⸗ dem Glockenhall. Kleine Zwiſchenſpiele heben die Stimmung; ſo ein Fernwerk⸗Interludium und eine kriegeriſche Marſchweiſe. Der Chor derLieder⸗ tafel ſang die eintragſame Melodie mit Begeiſte⸗ rung; die Zuhörer vernahmen dankbar eine Wieder⸗ Neujahrs⸗Bierprobe der Liedertafel Die Neujahrsbierprobe der Mannhei⸗ mer Liedertafel iſt im Laufe der Jahrzehnte zum eiſernen Beſtand geworden. Es iſt eine alte ſchöne Sitte der Liedertäfler, ihre Freunde bei dieſer Gelegenheit durch Geſang und Muſik zu erfreuen, die finſtern Sorgen zu bannen und im deutſchen Liede neuen Lebensmut zu ſchöpfen. Zu dieſer Ver⸗ anſtaltung, die ſich ſtets größter Beliebtheit erfreut, hatten ſich auch am geſtrigen Tage ſo außerordentlich viele Sangesbrüder eingefunden, daß das ſchöne Vereinsheim bis auf den letzten Platz beſetzt war. Unter den Ehrengäſten bemerkten wir u. a. die Re⸗ gierungsräte Neumeier, Dr. Heim und Mül⸗ ler, die Bürgermeiſter Dr. Walli und Büchner, Landtagsabg. Dr. Waldeck, Beigeordneten Dr. Zeiler, Krankenhausdirektor Kißling, Stadtrat Ludwig und Sty.⸗Vorſt. Ludwig Haas. Die Standesorganiſation der Rechtsanwälte war durch RA. Anton Lindeck und die Schwetzinger Lieder⸗ tafel unter Führung von Fabrikant Baſſermann vertreten. Des weiteren bemerkten wir eine Reihe von Abordnungen hieſiger Vereine, ſo u. a. den Feuerio mit ſeinem Präſidenten Bieber an der Spitze. Das Programm war dem Tage angepaßt. Es enthielt heitere Weiſen mit künſtleriſchem Einſchlag und turneriſche Glanzleiſtungen, die ſehr bald eine fröhliche und angeregte Stimmung hervorriefen. Der Stoff für die Neujahrsbierprobe ſtammte aus dem bürgerlichen Brauhaus Habereckl. Unter der feinfühligen Leitung von Herrn Tunze brachte das Hausorcheſter zunächſt zwei Muſikſtücke zum Vortrag, von denen wie bei der Weihnachtsfeier die Ouverture ausBanditenſtreiche von Suppé eine beſonders prächtige Wiedergabe erfuhr und ſtürmi⸗ ſchen Beifall errang. Die Liedergaben des Männer⸗ chors unter Leitung von Herrn Ulrich Herzog waren auf einen heiteren Ton geſtimmt. Erwähnt ſei vor allem das Schreckſche LiedIch ſpring an die⸗ ſen Ring, das launigeMädel, heirat mich von Milarch und der humorvolleSchweinauer Tanz von Moldenhauer. Beſonderen Anklang fanden auch die Solis des Opernſängers A. Weig vom Natio⸗ naltheater, der, am Flügel von Herrn W. Walter begleitet, dasMeeresleuchten von Löwe,Ihr Bild von Schubert und die Arie ausFigaros Hochzeit mit ſeines Baſſes Gewalt gar herrlich zum Vortrag brachte. Neben den muſikaliſchen und ge⸗ ſanglichen Darbietungen des Abends erregten auch die Vorführungen der erſten Turnriege des Tur n⸗ vereins Mannheim von 1846 am Pferd und am Barren allgemeinen Anklang. Die ſchwierigen Leiſtungen wurden mit Schneid ausgeführt. Der 2. Vorſitzende der Liedertafel, Dr. Brun⸗ ner, hielt die Feſtanſprache. Er erinnerte insbeſondere an den Sangesbruder, der niemals fehlte, der ſtets im Kreiſe der Sänger ſaß und ſtets mit ſeinen Liedern erfreut hat, Handwerkskammerpräſident Jakob Groß, der in der Liedertafel niemals vergeſſen werde. Alsdann warf der Redner einen kurzen Rückblick auf das ab⸗ gelaufene Jahr, das, abgeſehen von einigen fröh⸗ lichen Stunden, viele große und ſchwere Sorgen ge⸗ bracht habe. Der Kampf um das tägliche Brot, der Kampf um die wirtſchaftliche Poſition werde auch im neuen Jahre anhalten. Man ſei noch weit von Friede, Zufriedenheit und Einigkeit entfernt. Möchte doch bald der Tag erſcheinen, an dem nach den Wor⸗ ten von Stefan Georges das Große wieder groß iſt, Zucht herrſcht und das deutſche Vaterland wieder groß daſteht. Die mit lebhaftem Beifall aufgenom⸗ menen und mit freudigem Sängermut geſprochenen Worte fanden lebhaften Widerhall. Sie leiteten über zu der Ehrung von Mitgliedern, die der 1. Vorſitzende der Liedertafel, Herr Georg Müller, vornahm. In anerkennenden und dank⸗ baren Worten gedachte er zunächſt des verdienſt⸗ vollen Rechners, Herrn Karl Fauth, der nach auf⸗ opfernder Tätigkeit als Kaſſier der Liedertafel nun aufs neue wieder das Amt übernommen habe, wofür ihm die zuſtehende Ehrung zu gegebener Zeit auch zuteil werde. Mit dem Goldenen Sängerring und der Silbernadel vom Badiſchen Sängerbund wurden ausgezeichnet die Sänger Richard Deutſch, Karl Bender und Jakob Groß lein Neffe des verſtor⸗ benen Ehrenpräſidenten Jakob Groß). Die Silber⸗ nadel des Badiſchen Sängerbundes erhielten die Sänger Springmann, Fleck und Berndt. Der Vereinshumoriſt Jacob Frank warf als⸗ dann einen pointenreichen humoriſtiſchen Rückblick auf das abgelaufene Jahr und errang damit wie am Weihnachtsfeſt Beifall über Beifall. Der Män⸗ nerchor ſang noch Lieder von Silcher und Wicken⸗ hauſen, während Frl. Mizzi Seibold vom Natio⸗ naltheater durch ihre heiteren Vorträge die Zuhörer begeiſterte. Das Hausorcheſter ſchloß darauf mit einigen reizenden Tonſchöpfungen die zur allſeitigen Zufriedenheit verlaufene Neujahrsbierprobe. ch. C. ũ dw ããã y yd y Sturm im neuen Fahre Nach ergiebigen Regengüſſen brach in der vierten Morgenſtunde des zweiten Tages im neuen Jahre ein Sturm los, wie wir ihn ſeit Wochen nicht mehr erlebt haben. Mit unheimlicher Gewalt fegte er um die Ecken und klapperte mit den nicht feſt ein⸗ gehängten Fenſterläden. Mit kaum verminderter Kraft trieb er auch in den ſpäteren Stunden ſein tolles Spiel und machte den zu ihrer Arbeitsſtätte eilenden Radfahrern das Vorwärtskommen wirklich ſehr ſchwer, zwang ſie ſogar an ganz exponierten Stellen zum Abſteigen, da ein Ankämpfen gegen die Naturgewalten vollkommen ausſichtslos war. Doch mit dem Regen war es vorbei, als der Sturm ſeine Herrſchaft angetreten hatte. Sogar die ſichtbaren Spuren trocknete der wirſche Geſelle mit unheim⸗ licher Geſchwindigkeit. Ganz ſchüchtern machte heute früh die Sonne einige Durchbruchsverſuche und einige Fetzen blauen Himmels grüßten freundlich herab. Hoffentlich macht der Druckanſtieg und das Fallen des Thermometers dieſer ungewöhnlichen Witterung ein Ende und ſorgt dafür, daß das April⸗ wetter im Januar verſchwindet. * * Ins rechte Ange geſchoſſen hat ſich in der Sil⸗ veſternacht ein 38 Jahre alter, verheirateter Fuhr⸗ mann, dem beim Abziehen die Piſtole vorzeitig losging. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. holung. Das Pfalzorcheſter und an der Orgel Paul Vorholz trugen nach beſten Kräften zu dem Er⸗ folg bei. Zuvor ſang der von Bartoſch trefflich ge⸗ ſchulte Chor derLiedertafel mit Orcheſterbeglei⸗ tung NeffsSchön Teutſch Reiterlied. Konzert⸗ meiſter Detlev Grümmer, eine ſchätzbare neue Kraft des L. S.., ſpielte, von ſeinen Kollegen unter⸗ ſtützt, mit reinſter Bogenführung und großem tra⸗ gendem Ton Mendelsſohns Violinkonzert. Der zweite Teil führte vom Rhein zur Donau zu Johann Strauß. Das Orcheſter, das zu Anfang mit dem Meiſterſinger⸗Vorſpiel viel Beifall errungen hatte, wußte mit den Ouvertüren zuFledermaus und Zigeunerbaron unter des Oeſterreichers Bartoſch beſchwingter Stabführung zu zünden und die Lieder⸗ täfler bereiteten mit zwei Walzerchören Freude. X. Berthold Georg Niebuhr, einer der bedeutendſten romantiſchen Hiſtoriker, ſt arb am 2. Januar 1831 in Rom. 1776 geboren, lenkte er ſchon früh durch ſeine Veröſſent⸗ lichungen über alte Geſchichte die Aufmerkſamkeit der Wiſſenſchaft auf ſich. 1800 wurde er in den preußiſchen Staatsdienſt berufen und war 1816 bis 1823 Geſandter in Rom. Gefährliches Spielzeug Die Silveſterknallerei hat überraſchend ſchnell ein Ende gefunden. Es hat faſt den Anſchein, als ob um die Jahreswende aller Vorrat an knallenden, zi⸗ ſchenden und leuchtenden Feuerwerkskörpern ver⸗ pulvert worden wäre, da der Neujahrstag in dieſer Hinſicht ziemlich ruhig verlaufen iſt. Hiervon machten lediglich die ſelbſthergeſtellten Kanonen⸗ ſchläge eine Ausnahme. Es iſt ſehr zu wünſchen, daß der Unfug mit den Karbidbüchſen ein Ende nimmt, ehe ein größeres Unglück geſchehen iſt. Mit Schrecken mußte man ſchon vor Silveſter feſtſtellen, daß nicht nur halbwüchſige Burſchen, ſondern auch unerfahrene Jungens ſich dieſes gefährlichen Knall⸗ gerätes bedienten. Ganz unverſtändlich iſt es aber, wenn Erwachſene aus ſicherer Entfernung dem Trei⸗ ben zuſchauen, ohne einzugreifen. Es müßte un⸗ bedingt jedes dieſerSpielzeuge ſofort eingezogen werden, denn wieviel Unheil wurde ſchon durch explodierenden Karbid angerichtet. Nicht immer ſind ſich die, die damit ſpielen, im Klaren, was erfolgen wird, wenn die Sache einmal nicht klappt. Rabiate Burſchen In eine bedenkliche Lage kam geſtern nacht der Portier des Friedrichsparkes. Gegen 772 Uhr verlangten drei Burſchen im Alter von 20 bis 25 Jahren Einlaß in den Park zur Veranſtal⸗ tung der Württemberger. Als Einlaßkarte wieſen ſie Programme vor, die ſie ſich von bereits die Feier verlaſſenden Mitglieder derVereinigung der Würt⸗ temberger geben ließen. Der Portier bedeutete ihnen, daß das Programm bereits abgelaufen ſei und nur noch getanzt würde, wofür ſie ſich an der Kaſſe einen Tanzbändel löſen müßten. Als die Burſchen daraufhin frech wurden, wurden ſie vom Portier des Parkes verwieſen. Beſchimpfungen in der unflätig⸗ ſten Weiſe folgten. Als der Portier das Tor hinter ihnen ſchloß, drehte der füngſte um, zog ein Meſſer und verſuchte, durch das Tor hindurch dem Portier einen Stich beizubringen. Der Mann wich aber recht⸗ zeitig zurück. Man verſtändigte vom Häuschen aus den Vorſtand des Vereins, der einige Leute den Burſchen nachſchickte, leider ohne Erfolg. Im Saal hatte ſich die Nachricht verbreitet, es ſei ein Raub⸗ verſuch auf die Kaſſe verübt worden, was natürlich keine geringe Aufregung verurſachte. * * Ueber die Erhebung der Bürgerſteuer gibt die Veröffentlichung der Stadtverwaltung im Anzeigen⸗ teil dieſer Nummer ausführlich Auskunft. * Betriebsſtörung bei der Straßenbahn. Heute vormittag, gegen 9g Uhr, entgleiſte ein Wagen auf der Linie 25 der ſtädtiſchen Straßenbahn beim Elektrizitätswerk. Dadurch wurde die Betriebs⸗ führung auf den Linien 5 und 25 auf die Dauer von ungefähr einer Stunde geſtört, aber nicht vollſtändig unterbrochen, da man ſich durch Umleitung zu helfen wußte. Durch Perſonal der Werkſtätte der Straßen⸗ bahn wurde der aus den Schienen geſprungene Wagen wieder aufgegleiſt. e * Durch Meſſerſtich erheblich verletzt. Nach voraus⸗ gegangenem Wortwechſel wurde in der Silveſternacht ein 21 Jahre alter Burſche auf dem Luiſenring mit einem Dolchmeſſer in den linken Unterarm ge⸗ ſtochen. Der Geſtochene wurde mit einer erheblichen Schlagaderverletzung in das Allg. Krankenhaus ver⸗ bracht. Der Täter ein 21 Jahre alter Matroſe wurde feſtgenommen.. * Schlägerei in einer Wirtſchaft. In der Neu⸗ jahrsnacht entſtand in einer Wirtſchaft in der Wald⸗ hofſtraße eine größere Schlägerei, wobei von meh⸗ reren Burſchen mehrere Fenſterſcheiben und Bier⸗ gläſer zertrümmert wurden. Das herbeigerufene Notrufkommando ſtellte die Ruhe und Ordnung wie⸗ der her, Einer der Täter, ein 22 Jahre alter lediger Taglöhner, wurde feſtgenom men. 2 4 5 5 7 5 *. N 3 85 2. 2 Vereinigung der Württemberger Welche Bedeutung der Vereinigung der Würt⸗ temberger in Mannheim zukommt, davon legte geſtern der überfüllte Saal des Friedrichsparks Zeugnis ab. Der Andrang zu der Veranſtaltung war ſogar ſo ſtark, daß der äußere Eingang zum Friedrichspark poltzeilich ge⸗ ſchloſſen werden mußte! Manch einer wird ſich wohl ver⸗ geblich gefragt haben, warum die Vereinigung ſich den Nibelungenſaal nicht geſichert hatte, nachdem ein ſolcher Andrang zu erwarten geweſen iſt. Hierauf gab aber in ſeiner Anſprache der 2. Vorſitzende Tholleubeck ein⸗ deutige Auskunft: die Miete iſt im Verhältnis viel 3u teuer und kann in der feſtgeſetzten Höhe von den Vereinen wirtſchaftlich nicht getragen werden. Der Redner gab in ſeiner Anſprache der Freude Ausdruck, daß ſich die ſchwä⸗ biſchen Volksgenoſſen in ſolch großer Zahl unter dem Weihnachtsbaum einig zuſammengefunden haben. Er warf aber auch einen kurzen Rückblick auf das Jahr 1980, das nur Sorge und Mühe gebracht habe. Die Vereinigung darf allerdings mit dem Erfolg zufrieden ſein, denn die Mitgliederzahl iſt geſtiegen und auch in finanzieller Hin⸗ ſicht konnten manche Schlappen wieder aufgeholt werden. Der Preſſe dankte er für die tatkräftige Unterſtützung. Zum Schluſſe brachte er ein Hoch auf Schwaben und auf das deutſche Vaterland aus. Der Männerchor der Vereinigung der Württem⸗ berger zeigte mit einigen prachtvoll geſungenen Chören, daß er unter der zielbewußten Leitung von Muſikdirektor Emil Sieh weitere beachtenswerte Fortſchritte gemacht hat. Der ChorWeihnachtsglocken von Sonnet wurde ebenſo fein nuanciert wiedergegeben, wie die beiden ChöreWir ſaßen am ſonnigen Morgen von Sturm undJuchhei, die muß ich haben von Silcher, wovon letzterer wiederholt werden mußte. Einen Bombenerfolgef brachte aber zweifellos das ChorwerkDie Mühle im Schwarzwald, für deſſen ausgefeilte Wiedergabe dem Chor und dem am Flügel waltenden Chorleiter die höchſte An⸗ erkennung zu zollen iſt. Das als Zugabe geſpendete Mäble ruck, ruck, ruck wurde ſo prickelnd geſungen, wie es eben nur die Württemberger fertig bringen. 8 Beſondere Freude löſte es aus, als nach dieſen Erfol⸗ gen der 1. Vorſitzende Joh. Lederer im Auftrage des Badiſchen Sängerbundes den Sängern Hans Scholl und Ludwig Rauſch für 25jährige Sangestätig⸗ keit die ſilberne Bundes⸗Ehrennadel überreichen konnte. Ludwig Rauſch dankte für dieſe Ehrung und gelobte auch für den anderen ausgezeichneten Sangesbruder, wei⸗ ter treu zum deutſchen Liede zu ſtehen. Als Soliſtin hatte man die bekannte Opernſängerin Ellen Pfeil gewonnen, deren Geſang einen muſtkaliſchen Hochgenuß bedeutete. DasWiegenlied von Max Reger klang ebenſo duftig, wie WeingartnersLiebesfeuer glanzvoll erſtrahlte. Mit außerordentlichem Feingefühl verſtand es die Künſtlerin, das Gebet ausTosca von Puceini zu vermitteln und d' AlbertsDie Droſſel ſprach zum Fink ſo neckiſch darzubieten, daß die begeiſterte Zu⸗ hörerſchaft eine Wiederholung erzwang. Ein anſchmiegen⸗ der Begleiter am Flügel war Muſikdirektor Emil Sieh, Das WeihnachtsſpielDer alte Sänger gab einer Reihe von Mitgliedern Gelegenheit, ihr ſchauſpieleriſches Können zu zeigen. Heinrich Bolz und Heinrich Mater hatten ſich mit beſonders großem Eifer ihrer Rollen an⸗ genommen. Das Glanzſtück des Abends bildete das Trachtenſpiel mit Geſang und TanzHie guet Württemberg allewege. Willi König hatte das von Eugen Molfender verfaßte Stück bearbeitet und es der Regie von Alfred Fär bach anvertraut. In langer Reihe zogen die Allegorien der ſchwäbiſchen Kreiſe Donau, Neckar, Jagſt und Schwarzwald ſamt den dort beheimateten Bauern auf und huldigten der Württembergia. Die Bauern in ihren verſchiedenen Trachten boten ein beſonders farbenfrohes Bild, das durch das bunte Durcheinander der einzelnen Gruppentänze noch weſentlich erhöht wurde. Atemloſe Stille herrſchte im Saale, als der Schwarzwald vortrat und Alfred Fär bach aus dem Hintergrunde mit ſtrahlender Stimme das Lied O Schwarzwald, o Heimat ſang. Der allen Mitwirken⸗ den gezollte außerordentlich ſtarke Beifall galt aber auch ihm, deſſen Stimme noch den alten Glanz beſitzt. Allge⸗ mein bedauert wurde nur, daß Alfred Färbach nicht noch einige Proben ſeiner großen Sangeskunſt gab. Als nach Beendigung der Darbietungen zum Tanze ausgeräumt wurde, konnten ſich nur wenige aus dem Kreiſe ihrer Landsleute losreißen, ſo daß die Platzfrage durchaus nicht als gelöſt betrachtet werden konnte. Die, Tanzmuſik ſtellte die Kapelle Schoenig, die auch vorher ſchon den muſikaliſchen Teil des Programmes beſtritten hatte. V Jilm⸗Runoſchau Schauburg:Kaſernenzauber Nach dem Erfolg mitDrei Tage Mittelarreſt mußte der Regiſſeur Carl Boeſe unbedingt das Gegen⸗ ſtück drehen. Der Titel läßt ſchon erkennen, daß auch hier der Militärſchwank wieder ſeine fröhliche Auf⸗ erſtehung feiert. Wer einfache Koſt und derben Klamauk liebt, wird an dieſer Poſſe aus der Vorkriegszeit ſeine helle Freude haben. Die Autoren Walter Waſſer mann und Hans Schlee ſind ja bekannt dafür, daß ſie ihre Einfälle da nehmen, wo ſie ſie finden und da ſie ein paar köſtliche Typen aus der Kaſerne herausfiſchen, haben ſie leichtes Spiel. Natürlich tragen zu dem Erfolg die bewährten Schwank⸗ Kanonen bei: Ueber Lucie Engliſch und Fritz Schulz ein Wort noch zu verlieren, iſt vollkommen überflüſſig. Dieſe beiden muß man geſehen haben, um den Lacherfolg zu begreifen den ſie erzielen. Jgo Sym, Oskar Sima, Truus van Alten u. a. ſtehen mit ihrem Spiel hinter den Hauptdarſtellern nicht zurück. Den be⸗ kannten Rundfunkhumoriſten Ludwig Manfred Lommel hat man mit einer ſeiner zugkräftigen Darbie⸗ tungen geſchickt in das Spiel eingeflochten. Die Tonwie⸗ dergabe läßt ſehr zu wünſchen übrig und beeinträchtigt ſtellenweiſe ſogar den Erfolg einzelner Szenen. Aus Rundfunk⸗Programmen Samstag, den 3. Januar 1931 rankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde; nchen: Bunte Schallplattenſtunde.. ü Konzert. Stuttgart, München: Konz. 17.55:: Jugendſtunde; Frankfurt: Vortrag 18.20: Fer a urt, Stuttgart: Stunde der Arbeit. 19.15: Königs wſth., Frankfurt: Vortrag:Ge- danken zur Zeit; Stuttgart: Konzert aus Mannheim. 5 7 14.30: 15.30: St 16.00: 1 19.30: Köln: Vortrag; Mailand Turin, Wien; Konzert; Toulouſe: Tanzmuſik. 7 19.45: London 1, 2, Daventry: Konzert. 85 20.00: Berlin, Oslo: Konzert; Breslau: K barett der Jungen; Frankfurt, Stutlgar Heils berg, Köln: Schwäbiſcher Heimataben Hamburg: Spaniſche Stunde; Belgra Oper; Tſchechiſche Sender: Sinfonfekonze 20.40: Rom: Oper. Ae 21.00: Hamburg: Ein KapitelGlasbrenner; Lon don 1: Kammermuſik; London 2: Konzert. 21.15: Berlin, Heils berg, Königs wſt.: 2. Akt der OperetteSchön iſt die Welt; Breslau: Konzert; Köln: Militärkonzert; Tou louſe: Sinfonieonzert. 28.30: Hamburg: Tanzmuſik. 24.00: Köln: Meiſter des Jazz. 00.30: Frankfurt, Stuttgart: Nachtkonzert. * Das Konzert aus Mannheim bringt Alte Mui aus dem 17. und 18. Jahrhundert von den Komponſten Krieger, Vivaldi und Telemann. Ausführende find: Lene Heſſe(Violine), Hans Mayer(Flöte), Walter Kötſcher(Cello und Viola da Gamba, Ka⸗ pellmeiſter Max Sinzheimer(Cembalo).