8. Feb. ſchreilt richtigen zler Dr 5 ſchweren bei der Woche 1 ten, den Brünſſ er ſich f erworben at in der bracht Figure Vor allen nt Wo, ſerſönlich auch vo wenn ſie Achtung a völkerung it in der Donnerstag, 26. Februar 1931 1 Vergleich der Steuerbelaſtung Von zuſtändiger Seite wird derKarlsruher 89 geſchrieben: Die Frage des Vergleichs der Steuerbelaſtung ſpielt in Baden ſeit mehreren Jahren eine beſondere Rolle. Die Frage iſt in längeren Auseinander⸗ ſetungen im Landtag behandelt worden mit dem brgebnis, daß ein Beweis nicht erbracht iſt, Baden die höchſten Steuerlaſten babe. In der letzten Zeit iſt neues Material in geſer Frage erwachſen. Der Begründung des von der Reichsregierung dem Reichsrat vorgelegten Ent⸗ wurfs des Gewerbeſteuerrahmengeſetzes waren näm⸗ lich u. a. als Material zum Vergleich der Meßziffern gach dem Geſetzentwurf mit der beſtehenden(Ein⸗ iommen⸗ und) Gewerbeſteuer in einigen deutſchen Ländern für fünf gewerbliche Betriebe mit den ver⸗ ſhiedenſten Beſteuerungsmerkmalen tabellariſche Berechnungen und Schaubilder beigegeben. Aus dieſen ergab ſich allerdings zunächſt, daß Baden bei alen genannten Beiſpielen in der Steuerbelaſtung an der Spitze ſtand. Auf Grund einer Nachprüfung wurde jedoch feſtgeſtellt, daß dieſe Berechnungen egen Nichtbeachtung weſentlicher Beſtimmungen es badiſchen Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes jetzt auen richtig waren. Nach Richtigſtellung durch das Sta⸗ ußlant ſteht in ines un⸗ volniſcher riefträger wurden Beamter inett des holniſchen ſche Note Zwiſcher, g, ferner n g, daß glich ge⸗ 1 reit retetg teilte an die Eng. Zucht s reiche Gemaßß en Gel! enswar, en un eikatelel verühfe deſſen , öh d hrt halte berühm t wurde werks N gwerls⸗ iler geht Düren ngskom⸗ ſind die icks noch ee ſelbſt mituntet können. trat dit ipfe det alſo an n Baſe⸗ ße Jod⸗ it durch Eiszeit mentlic 3 dahi, zeit fel 8 Eiszel nilderen ere auß flanzel⸗ te nac chen eil ze nuch zurüc⸗ cher und in der utreffen a Nadel- en auch f jedes, llt, So⸗ hritte rückte aus, twäldel hließlh ſen und Gothan 1 Jahr SBeißtraut 1015; Rotkraut 1218; Blumenkohl, Stü d von Dies en, daß ren de d. ſitiſche Reichsamt, das die neuen Berechnungen auf zwölf Betriebe ausdehnte, ergibt ſich nunmehr, daß Baden in einem Fall die niederſte Be⸗ laſtung unter den acht Vergleichsländern hat, in alen Fällen in der Belaſtung hinter Württem⸗ berg, in ſieben Fällen hinter Preußen und iu einigen Fällen auch hinter Heſſen zurück⸗ bleibt. Wenn auch die Berechnungsergebniſſe bei gieſen wenigen Beiſpielen aus mehrfach erörterten Gründen nicht hinreichen, um einen brauchbaren Fergleich der Steuerbelaſtung durchzuführen, ſo eigen dieſe Beiſpiele doch andererſeits, daß die Be⸗ Fauptung, das badiſche Gewerbe habe die höchſte Steuerlaſt zu tragen, durch nichts begründet und be⸗ wieſen iſt. Der widerſpenſtige Anhänger Es führt meiſtens zu nichts Gutem, wenn ein an ſich ganz unſelbſtändiger Laſtwagenanhänger plötz⸗ lich das Verlangen bekommt, eigene Wege zu gehen. Daß er aber in einem ſolchen Falle nicht weit kommt, zeigte ein Vorfall, der ſich geſtern Mittag an der Ebertbrücke abſpielte. In elegantem Schwung bog ein mit Backſteinen beladener Laſtwagen mit ſeinem Anhänger von der Colliniſtraße auf die Ebertbrücke ein. Mitten in der Kurve riß die Kup⸗ belung der beiden Wagen, der Anhänger wollte ſeine eigenen Wege gehen. Damit hatte er kein Glück, denn die Schwerkraft wollte anders als die Räder. Das ganze Fahrzeug legte ſich auf die Seite und die geſamte Ladung machte ſich auf der Straße breit. Zum Glück war eine größere Anzahl Ar⸗ beiter der Straßenbahn in nächſter Nähe mit Gleis⸗ arbeiten beſchäftigt, ſodaß ſogleich Arbeitskräfte vor⸗ handen waren, die die verkehrsſtörenden Steine aus der Fahrbahn und von den Straßenbahnſchienen entfernen konnten. Neben den Gleiſen baute man die Backſteine auf, bis ein Erſatzwagen geholt wor⸗ den war, der die Laſt anſtelle des widerſpenſtigen Anhängers ihrem Beſtimmungsort zuführte. Als in großes Glück muß es bezeichnet werden, daß an der Unfallſtelle zur fraglichen Zeit kein Verkehr herrſchte, da dann die Sache ſicherlich nicht ſo glatt abgelaufen wäre. 8 Naßkalter Wochenmarkt Wenn Petrus ein klein wenig Einſehen haben würde, ſo hätte er ſchon längſt veranlaßt, daß wäh⸗ tend der Marktzeit die Wolkenvorhänge beiſeite ge⸗ ſchoben würden. Kalt und feucht iſt für einen Markt⸗ beſuch nicht das geeignete Wetter. Es wurde zwar berſchiedentlich behauptet, daß das Wetter heute aus⸗ geſprochen mild geweſen ſei. Die mit dicken Tüchern ausgerüſteten Verkäufer konnten dieſe Anſicht aber nicht teilen. Sie ſtanden frierend herum und verſuch⸗ len durch erhöhte Beredſamkeit den Umſatz zu er⸗ höhen. Die Hausfrauen glänzten natürlich wieder durch Abweſenheit. Was nützt dem ſchneeweißen Blumenkohl ſeine verlockende Farbe, wenn niemand da iſt, der von ihm Notiz nimmt. Für Salatlieb⸗ haber gab es wunderſchönen Endivienſalat und noch ſchöneren franzöſiſchen Kopfſalat. Gar zu verlockend ſchimmerten in ſchönſtem Rot kleine Büſchel Radieschen. Selbſtverſtändlich waren auch wie⸗ der ganze Berge Orangen aufgebaut, die trotz ihrer Ueberzahl immer noch nicht im Preiſe geſtürzt werden konnten. Ebenſo ſehr halten ſich die Aepfel auf der von ihnen eingenommenen Preisſtufe. Ver⸗ einzelt konnte man Walnüſſe antreffen, die aber wegen ihres verhältnismäßig hohen Preiſes ſehr geringe Beachtung fanden. Bei den Blumen beherrſchten Primeln, Alpen⸗ deilchen und Tulpen das Feld. Sehr gerne gekauft wurden kleine Sträußchen Schneeglöckchen. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden ſol⸗ Pide Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Larkoſſeln 44,5 Salatkartoffeln 1215; Wirſing 14 90 ck 30 5 1 n Gelbe Rüben 912; Rote Rüben 1210: Spinat 25 ö e Kepfſalat, Stück 1885 Endtvien⸗ i 1225 Oberkohlraben, Stück 20 25 Roſen⸗ 5; Tomaten 4550; Radieschen, Bſchl. 15 20; Une Stück 2025; Meerrettich, Stück 1035; Schl. Kune(groß! Stück 50120; Schwarzwurzel 3045 üppengrünes, Bſchl.12; Peterſilie, Bſchl. 8 12; tan, Pichl..12; Lauch. Stück 418. Lepfel 30 Stück Zitronen, Stück8; Orangen10, Bauanen, 100. 815; Süßrahmbutter 1702007 Landbukter 130 bis 160 Beißer Käſe 46580, Eier, Stug 8 is; Aale 160 bis ſic Hechte 160180; Karpfen 140; Breſem 80100 Back⸗ 9 4 9 5 Kabeljau 3060; Schellfiſche 4060 Gold⸗ 0 705 0 Gch Stück 250500; Huhn, geſchlachtet. S uten, geſchlachtet, Stück 360-900; Tauben Stück 80.120, 2 Faldtacztet 130145; Rindfleiſch 90100 Kuhfleiſch 80; fleiſch 110; Schweinefleiſch 90100; Gefrierfleiſch 86. * Ueberfallen und niedergeſchlagen. Auf dem . wurde geſtern abend ein 22 Jahre . agufmann von mehreren Burſchen zu Bo⸗ 12 geſchlagen und mit einem harten Gegenſtand, mutlich einem Meſſer, an der rechten Stirnſeite⸗ und am Hinterkopf verletzt. Muſterkoffer aus dem Auto entwendet. Am Februar verſchwand aus einem Perſonenauto, Kfer cen 11 und UU 1 ſtand, ein ſchwarzlederner N 45enthaltend eine Kollektion von 30 bis 40 luſterſtücken von Damenſtoffen, Größe 100 zu 30 . ferner etwa 30 verſchiedenfarbige Damen⸗ ſcals in Seide und Halbſeide. ges lachtet, Gänſe, geſchlachtet, Stück 800 2400; Gänſe, Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Darlehen zu güünſtigen Bedingungen Das Kleine Schöffengericht Frank⸗ furt verurteilte den Kaufmann Köſter, der in der Schillerſtraße ein Büre für Darlehensvermitt⸗ lungen unterhalten hatte, wegen fortgeſetzten Be⸗ truges zu acht Monaten Gefängnis. In der Urteils⸗ begründung wurde der Angeklagte alsBlutſauger bezeichnet, der ſeine Opfer in die Netze betrügeriſcher Makler treibt. Der Angeklagte wurde ſofort ver⸗ haftet. Ein ſoigniert ausſehender Mann mit wechſelnder kaufmänniſcher Praxis: Buchhandel, Textilbranche, Süßwarenbranche. Er betrieb eine Agentur des in Berlin erſcheinendenGeldmarktes, eines ſogenann⸗ ten Kapitalfachblattes, das ſich angeblich mit der Ver⸗ mittlung von Darlehen beſchäftigt. Der Verleger, ein gewiſſer Paſch, iſt vor kurzem wegen Betruges zu anderthalb Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehr⸗ verluſt verurteilt worden. Die Verhaftung des Köſter dürfte dazu beigetragen haben, in das dunkle Ge⸗ werbe einer Schwindlerelique hineinzuleuchten, die ſich angeblich mit Darlehensgeſchäften be⸗ faſſen, in Wirklichkeit aber ihre Opfer gegen Provi⸗ ſton Betrügern zutreibt. Die Sache geht ſo vor ſich: In Provinzzeitungen mit ländlichem Leſerkreis, in Sonntagsblättern und Rundfunkzeitungen werden Geldſuchenden in einem Inſerat Darlehen zu beſonders günſtigen Bedingungen angeboten. Erſcheint der Inſerent auf dem angegebenen Büro, ſo wird ihm zwar kein Geld, dafür aber ein Inſerat in einem Kapitalfach⸗ blatt aufgenötigt. Da das Juſerierenvöllig koſten⸗ los iſt, gibt der enttäuſchte Beſucher ſchließlich ſein Einverſtändnis. Erſt für den Erfolg, die alsbald ein⸗ laufenden Offerten, iſt eine Gebühr zu bezahlen, die der Verlag per Nachnahme erhebt. Was dann ge⸗ ſchieht, zeigen ſehr eindrucksvoll die in der Verhand⸗ lung gegen den Angeklagten Köſter zur Sprache ge⸗ kommenen Fälle. Als Geldſucher erſchien ein Schulhaus ver⸗ walter, der durch die Krankheit ſeiner Frau in Schwierigkeiten geraten war und 500 Mark brauchte. Köſter erklärte ihm die Bedeutung eines Inſerates im Geldmarkt, der in Tauſenden von Exemplaren erſt⸗ klaſſigen Geldgebern, Großbanken und dem Aus⸗ landskapitalmarkt zugeleitet werde. In der Tat er⸗ hielt der Mann nach einiger Zeit ein Bündel Of⸗ ferten, für das er vierzig Mark Nachnahme einzulöſen hatte. Er wandte ſich an zwei der Geldgeber, deren Angebote beſonders verlockend wa⸗ ren und erfuhr, daß er gegen eine weitere Ge⸗ bühr, die in einem Fall ſechs, im andern acht Mark betragen ſollte, das Geld haben könne. Auf Verlangen ſandte er ſeine Papiere ein. Nachdem er geraume Zeit überhaupt keine Antwort bekommen hatte, er⸗ hielt er auf wiederholte Reklamationen den tröſt⸗ lichen Beſcheid, daß er gegen Einſendung von drei Markſeine Papiere wieder haben könne. Die Witwe eines Landwirts aus dem Dillkreis wollte auf ihrem Gütchen von drei Morgen bauen. Ihr Ortspfarrer, der imSonntagsgruß ein Inſe⸗ rat geleſen hatte, wies ſie an das Frankfurter Bürvp des Angeklagten. Sie gab ein Inſerat über eine Hypothek von 3500 Mark auf. Für die eingehen⸗ den Offerten waren neunzig Mark zu entrichten. Unter Mitwirkung des Angeklagten entſchied ſie ſich für ein Angebot Schneeweiß⸗Berlin, das ſechs Prozent Zinſen in Vorſchlag brachte und in dem auf jeglich⸗ Proviſion verzichtet war. Der Geld⸗ geber erklärte ſich ſogar zur hälftigen Uebernahme der Notariatsgebühren bereit, die er mit 50 Mark berech⸗ nete. Die fünfzig Mark wurden nach Berlin über⸗ wieſen. Schneeweiß hüllte ſich in Grabesſchweigen. Die Frau wartet heute noch auf ihr Geld. Der dritte Zeuge hatte dem Angeklagten Köſter ſeineGoldgrube für 2000 Mark abgekauft. Damit hatte er die Generalvertretung für denGeldmarkt am Frankfurter Platz erworben. Der Augeklagte Köſter führte ihn zwei Tage lang auf dem Büro ein, dann verſchwand er plötzlich. Statt ſeiner tauchten randalierende Kunden auf, die unter heftigen Be⸗ ſchimpfungen ihr Geld zurückverlangten. Köſter gab an, er habe eine Vertretung in der Schweiz über⸗ nehmen wollen, die ſein Vater bis dahin innegehabt hatte. Das Gericht nimmt an, daß die Zahl der Ge⸗ ſchädigten bedeutend größer iſt, als den Behörden bisher bekannt wurde. Der Fall zeigt wiederum, wie notwendig eine ſcharfe Nachprüfung dieſer Inſerate durch die Zeitungen iſt. Die NM verweigert ſchon ſeit langem allen derartigen zweifel⸗ haften Anzeigen die Aufnahme. Es regnet im Flachland Wie iſt das Wetter in den Bergen? Für den Winterſportler wird beſonders am Wochenende die Frage brennend, wie das Wetter in den Bergen iſt. Es iſt für den, der ſich nicht laufend um das Wetter bekümmert, ſehr ſchwierig, einen ge⸗ nauen Ueberblick zu haben. Er iſt ganz von den Wetter⸗ und Schneemeldungen abhängig. Dieſe Mel⸗ dungen geſtatten aber nicht eine frühe Dispoſition, da man immer erſt auf ihre Veröffentlichung ange⸗ wieſen iſt. Oft kommt es vor, daß man kurz ent⸗ ſchloſſen abreiſen möchte, oder daß ſich eine beſonders günſtige Reiſegelegenheit bietet. Wie iſt es nun mög⸗ lich, ſich ſelbſt ungefähr ausrechnen zu können, wie die Temperaturen im Gebirge liegen, damit man nicht umſonſt die Reiſe macht? Es iſt keine erfreu⸗ liche Angelegenheit, wenn man mit ſeinen Brettern in die Berge kommt und gar keinen oder recht wäſ⸗ ſerigen Schnee antrifft. Dieſe Gefahr iſt allerdings in dieſem Winter im Schwarzwald und beſonders im Hochſchwarzwald ſehr gering, da ſolche Schneemaſſen liegen, daß die Ausübung des Winterſports auf längere Zeit geſichert erſcheint. Weſentlich anders liegen dagegen die Dinge im Odenwald. Man wird hier ſchon ſehr vorſichtig einteilen müſſen, um nicht der Gefahr ausgeſetzt zu werden, keine Sportmög⸗ lichkeit zu finden. Der Winterſportlex ſollte es ſich augewöhnen, dauernd das Wetter zu beobachten und hieraus ſeine Schlüſſe zu ziehen. Durch die Wettermeldungen in der Zeitung die bekanntlich in der N. M. Z. ſehr gut organiſiert und umfaſſend ſind und durch den Rundfunk wird hierzu die beſte Gelegenheit geboten. Man erfährt, wie das Wetter in den Bergen wirklich iſt, wie die Geſamtwetterlage überhaupt ſich geſtaltet. Bei einiger Uebung wird man ſeine Erfahrungen erwei⸗ tern und etwas tiefer blicken können. Wenn die Wetterwarten melden, daß wir uns in dem Bereiche der Polarluft befinden, kann der Winterſportler un⸗ beſorgt ſeine Skier fertig machen. Selbſt dann, wenn es in der Ebene einige Wärmegrade hat, darf man ſich nicht beirren laſſen. In ſolchen Fällen haben be⸗ reits die Mittellagen der Berge Froſt und natürlich erſt recht die höheren Lagen. Niederſchläge, die in der Ebene als Regen niedergehen, fallen bis in die unteren Gebirgslagen als Schnee. Die Urſache iſt darin zu ſuchen, daß die Polarluft, die mit Weſt⸗ oder Nordweſtwinden zu uns kommt, einen weiten Weg über das Meer zurückgelegt hat und in ihren un⸗ terſten Schichten ſtark erwärmt worden iſt. Weiter oben iſt es noch ſehr kalt. Die Temperatur nimmt nach oben ſehr raſch ab und zwar durchſchnittlich etwa 8 Grad je 1000 Meter Höhe. In beſonderen Fällen kann der Temperaturabfall bis zu 10 Grad je 1000 Meter betragen. Das will alſo beſagen, daß 3 B. auf der Troem m noch Froſt herrſcht, wenn das Thermometer bei uns5 Grad Wärme anzeigt. Weſentlich anders liegen natürlich die Verhält⸗ niſſe bei der Luft, die aus warmen Gebieten kommt. In ſolchen Fällen iſt es in den Bergen oft wärmer als bei uns. Allerdings ſinkt dann auch im Gebirge bei einem Wetterumſchlag das Thermometer wieder raſcher, da ſich die meiſt nachſtrömende Polarluft ſtärker auswirkt. Um für alle Fälle geſichert zu ſein, hält der Winterſportler ja immer ſeine Bretter in Bereitſchaft. Wenn er dazu noch Wetterkunde treibt und ſich bereits die ganze Woche über um das Wetter bekümmert hat, dürfte eine Enttäuſchung ſo gut wie ausgeſchloſſen ſein. 5 nn.ͤ- Das Gegenſtück Unter Bezugnahme auf die Mitteilung in Nr. 91, mit der SpitzmarkeEs gibt doch noch ehrliche Fin⸗ der, wird uns von einem langjährigen Bezieher unſeres Blattes geſchrieben: Leider gibt es viel mehr unehrliche als ehrliche Finder. Vor drei Wochen verlor meine Tochter nach Schluß der Vor⸗ ſtellung des Nationaltheaters im Garderoberaum des Parketts beim Anziehen des Mantels ihre goldene Armbanduhr. Bei dem Gedränge in den engen Garderoberäumen bemerkte ſie aber den Verluſt nicht ſofort, ſondern erſt etwas ſpäter, aber noch innerhalb des Theaters. Alles Suchen und Nachfragen half nichts. Die Uhr war wie vom Erdboden verſchwunden. Weder auf Zeitungsanzei⸗ gen, noch im Fundbüro meldete ſich derehrliche Finder. Es gibt eben leider auch unter den Thea⸗ terbeſuchern Leute, bei denen die Ehrlichkeit erſt dann beginnt, wenn ſie einen gefundenen Gegen⸗ ſtand wegen ſeines hohen Wertes nicht mehr unter der Hand verkaufen können, ohne Gefahr zu laufen, entdeckt zu werden. Solche Unehrlichkeit muß eben⸗ falls der Oeffentlichkeit bekannt gegeben werden. Vielleicht iſt es für denFinder dieſer Uhr und für andereFinder ein Anſporn, daß ſie wieder zur Ehrlichkeit zurückkehren und ihrenFund ſchleunigſt auf dem Fundbüro abgeben, dennUnrecht Gut ge⸗ deihet nicht! N * Schon wieder ein Bündel Wäſche entwendet. Es bleibt nichts anderes übrig: die Wäſchewagen müſſen ſtändig bewacht werden, wenn die Diebſtähle aufhören ſollen. Die neueſte Liſte unaufgeklärter Diebſtähle enthält ſchon wieder die Mitteilung, daß ein Bündel Wäſche entwendet wurde. Der Handwagen, von dem die Wäſche, 4 weiße, wollene Unterbettücher, 3 weißleinene Oberbettücher, 4 weiße Damaſtbettbezüge und 6 geblumte Damaſtkopfkiſſen⸗ bezüge verſchwand, ſtand in der Kronprinzenſtraße. Die Wäſche iſt teils mit L. L. und L. H. gezeichnet. Kommunale Chronik Bürgermeiſterwahl in Säckingen * Säckingen, 25. Febr. Bei der geſtern abend hier abgehaltenen Bürger meiſterwahl haben von 71 Stimmberechtigten 65 abgeſtimmt. Davon ent⸗ fielen 59 Stimmen auf den bisherigen Bürgermeiſter Trunzer, der bereits ſeit 27 Jahren die Geſchicke der Stadt Säckingen leitet. Sechs Zettel waren weiß. Die Kommuniſten und ein Teil der National⸗ ſozialiſten hatten ſich der Stimme enthalten. Beginn der Etatsberatung * Ludwigshafen, 25. Febr. Mit der Beratung des ſtädtiſchen Voranſchlages iſt am Mon⸗ tag im Stadtrat begonnen worden. Mit Ausnahme des Wohlfahrtsetats ſind, nach den Grundſätzen ſchärfſter Sparſamkeit, an allen Poſitionen Strei⸗ chungen vorgenommen worden. So iſt der Zuſchuß zum Krankenhaus um mehr als 300 000 Mk. ver⸗ ringert. Wie die Verwaltung mitteilte, reichen aber alle dieſe Einſparungen zur Abgleichung des Etats nicht aus, ſo daß mit neuen ſteuerlichen Belaſtungen gerechnet werden muß. 5,5 Millionen Mark Defizit * Offenbach a.., 23. Febr. Der Offen⸗ bacher Haushaltsplan weiſt ein Defizit von 5 457 348 Mark auf gegen drei Millionen im Vor⸗ jahre. Der Abſchluß des Rechnungsjahres 1930 dürfte einen Fehlbetrag von 4,2 Mill. Mark brin⸗ gen. Dieſe hohen Ziffern ſind in erſter Linie auf die Erwerbsloſigkeit zurückzuführen. So betrug die Belaſtung des Wohlfahrtsamtes nach der Rechnung von 1929: 5693 Millionen, nach dem Haushaltsplan 1930: 6438 Millionen, nach dem vorläufigen Ab⸗ ſchluß 1930: 7,1 Millionen und nach dem Haushalts⸗ plan 1931: 8,46 Millionen Mark. Dieſer Geldbedarf überſteigt die geſamten Steuereinnahmen der Stadt, die Reichsſteuerüberweiſungen und die ſtädtiſchen Steuern zuſammengenommen, 9. Seite/ Nummer 96 Zuſammenſchluß der Mainz⸗Wiesbadener Elektrizitätswerke * Wiesbaden, 25. Febr. Wie die Mainzer ſo has auch die geſtrige Wiesbadener Stadtyer⸗ ordnetenverſammlung dem Zuſammen⸗ ſchluß der elektriſchen Kraftwerke von Mainz und Wiesbaden zugeſtimmt. Somit iſt wieder der Beweis erbracht worden, daß Landes⸗ grenzen für eine enge Zuſammenarbeit kommunaler Einrichtungen kein Hindernis ſind, wenn auf beiden Seiten der gute Wille vorhanden iſt, den allgemeinen volkswirtſchaftlichen Intereſſen zu dienen. Für Wiesbaden von beſonderer Bedeutung war auch der Beſchluß der Stadtverordnetenverſammlung, das Kleine Haus des Staatstheaters den kul⸗ turellen Belangen der Stadt zu erhalten. Obwohl der preußiſche Staat nicht mehr wie ſeither vier Siebtel der Pflichtſumme beiſteuert und dieſe von 40 auf 50 000 Mk. erhöht worden iſt, haben die Stadt⸗ verordneten den abgeänderten Vertrag doch auf zwei Jahre genehmigt, weil ſie ſich nicht der Anſicht ver⸗ ſchließen konnten, daß eine Schließung des auch von den Fremden gut beſuchten Theaters für die Kur⸗ und Badeſtadt noch größere Nachteile im Gefolge gehabt hätte. Kleine Mitteilungen Die in Ettlingen ſtattgefundenen Gemeinde⸗ ratswahken brachten folgende Reſultate: Zentrums⸗ partei abgegeben 15 Stimmen(3 Gemeinderäte), National⸗ ſozialiſten 5 Stimmen(1 Gemeinderat), Bürgervereint⸗ gung, Einheitsliſte bürgerlicher Parteien(Deutſchnationale Volkspartei, Deutſche Volkspartei und Staatspartei) und Wirtſchaftspartei 23 Stimmen(6 Gemeinderäte), Sozial⸗ demokraten und Kommuniſten 17 Stimmen(3 Gemeinde⸗ räte). Nach einem Beſchluß des Stadtrats Baden⸗Baden wird die Vergebung ſtädtiſcher Arbeiten und die Ge⸗ währung von Wohnungsbaudarlehen mit der Verpflich⸗ tung für die Unternehmer verbunden, in der Zeit zwiſchen Auftragserteilung und Ablieferung der Arbeit, bei Be⸗ darf nur durch Vermittlung des Arbeitsamtes, auſäſſige Arbeiter einzuſtellen. Das Arbeitsamt wird hierbei bis zu 100 v. H. geeignete Wohlfahrtserwerbsloſe zuweiſen. Der ausgangs 1930 beim Bezirksamt Kehl geſtellte Antrag auf Feſtſetzung des Nachtragsvoranſchlags durch den Bezirksrat, wurde von der Stadtverwaltung zurück⸗ gezogen, nachdem in den letzten Tagen und Wochen auf Grund eingehender Erhebungen feſtgeſtellt werden kpunte, daß durch nicht erwartete Steuerzugänge der entſtandene Fehlbetrag gedeckt werden kann. Dieſer Beſchluß bedeutet, daß die Bürgerſteuer in dem genannten Rech⸗ nungsjahr nicht erhoben werden muß. Der ſtädtiſche Senat von Neuſtadt a. H. hat die Erlaubnis zur Abhaltung von Schießübungen und zur Errichtung eines Kleinkaliberſtandes der Deutſchen Jugendkraft im Gaſthauszur Glocke und des Ortsver⸗ bandes für Leibesübungen im Keller des Gymnaſiums er⸗ teilt. Ferner erteilte der Senat der Schützengeſellſchaft Neuſtadt die baupolizeiliche Genehmigung zum Umbau und zur Erweiterung des Schützenhauſes in der Karp⸗ linenſtraße, weiter der Freien Athletik⸗ und Sportvereini⸗ gung Neuſtadt zur Errichtung einer Uebungshalle in der Turmſtraße, der Gemeinnützigen Baugeſellſchaft zur Er⸗ bauung von zwei Vierfamilien⸗Häuſern im Hölzel. Aus Rundfunk⸗ Programmen Freitag, 27. Februar 13.10: München: Stunde der Frau. 15.20: Frankfurt: Erziehung und Bildung Eltern, ſtunde. 15.50: Frankfurt: Lebensſtil der Jugend. 16.30: Frankfurt, Mühlacker: onzert; Mün⸗ chen: Klavierunterricht, anſchl. Erziehungsfunk. 17.25: München: Zeitgenöſſiſche Muſtk, anſchl. Vor⸗ trag. 18.10: Fronkfurt: Stunde des Buches. 18.20: Mühlacker: Berufskundlicher Vortrag von Mannheim. 18.35: Frankfurt: Viertelſtunde Deutſch. 18.50: Frankfurt, Mühlacker: Vortrag von Dr. Carl Hagemann. 19.00: Berlin: Konzert; Breslau: Koloraturarien. 19.20: Frankfurt, Mühlacker: Aerztevortrag; Budapeſt. Mailand, Turin: Konzert. München: Konzert; Tſchechiſche Sender: OperSoldaten; Wien: Uebertragung aus der Staatsoper. Frankfurt, Mühlacker: Ruſſiſcher Volks⸗ liederobend; Heilsberg, London 1, 2: Kon⸗ zert; Köln: Männerchöre; Daventry: Klapfer⸗ konzert. 5 20.00: Ber lin, Königs wſt.: Sprechſtunde vor dem Mikrophon; Breslau: Paul Withemann ſpielt; Hamburg: Deutſche Romantiker; Belgrad: Lieder; Bukareſt: OperAida; Os lo: Sin⸗ foniekonzert. 20.13: Budapeſt: Klavierkonzert; Kattowitz: Sin⸗ fontekonzert. 20.50: Breslau: Blick in die Zeit; Frankfurt Mühlacker: Renaiſſonce. Barock, Rokoko;! ul Ungedruckte Lieder; Belgrad, Mailand, Turin, Straßburg: Konzert. : Berlin: Orgelkonzert; München: Viertelſtunde Weltgeſchichte; London 1. 2 Daventry: Kon⸗ zert. 19.30: 19.45: 21.00: München: Szenen ausTriſtan und Iſolde Königs wſt., Köln: Sinfoniekonzert; Dö⸗ wen: Operette. 21.10: Berlin, Breslau, Heils berg: Heimat in Schleſien. 21.30: Bud oapeſt: Konzert anſchl. Zigennermuſtk; Mailand, Turin: Violinkonzert; Ro u; OperetteCaſa mia. 21.45: Frankfurt, Mühlacker: Nationen. 22.30: Berlin: Stunde für die Winterhilfe; Heils Neue Muſik der berg: Unterhaltungs⸗ und Tanzmusik; Main land, Turin, Wien: Konzert. 5 ** Von Mannheim 18.20 Uhr: Berufskundlicher Vor⸗ trag von Berufsberater ScheibleBerufs möglichkeiten für Schülerinnen mit mittlerer Reife, Geſchäftliche Mitteilungen * Sind Sie nervös, fühlen Sie ſich krank und matt, ſo verſuchen Sie einmal Vitonin ultraviolett beſtrahlt. Denn Vitonin iſt ein Blut⸗ und Nerven⸗Nahrungsmettel, das erſt nach langwierigen wiſſenſchaftlichen Verſuchen des bekannten Pharmakologe Hofrat Prof. Dr. med. tp⸗ liawfky nunmehr auf den Markt kommt. Die Tonin⸗Ge⸗ ſellſchaft, Berlin⸗Wilmersdorf 99a, Landhausſtr. 43, ſendet Ihnen gerne Probe und aufklärende Broſchüre. 2218 Wohnungsbau und Heizungsfrage. Beſchränkungen im Raum und Ausſchaltung verteuernder Nebeneinrſch⸗ tungen ſind künftig erforderlich. Die zwangsläufige Folge davon iſt die Rückkehr zum Einzelofen und Herd. In ihren neuzeitlichen Ausführungen entſprechen die Oefen und Herde allen Anforderungen, die in bezug auf äußere Form und Hygiene geſtellt werden können. Ihre Bedienung erfordert nur ganz geringe Mühe, zumal wenn als Brenn⸗ ſtoff das Braunkohlenbrikett verwandt wird, das ſauber und beguem in der Handhabung iſt, ſchnell an⸗ brennt und, ohne Schlacken zu hinterlaſſen, eine intenſive und anhaltende Wärme ſpendet. In wirtſchaftlicher Hin⸗ ſicht kann die Ueberlegenheit der Einzelfeuerungen be⸗ ſonders bei Verwendung der billigen und ausgiebigen Braunkohlenbriketts nicht weggeleugnet werden. Unlös⸗ lich verbunden aber ſind ſie mit dem Problem, Klein⸗ wohnungen zu erſchwinglichen Preiſen zu bauen und dis laufenden Unkoſten der häuslichen Wärmeverſorgung ſo niedrig wie möglich zu halten. 118