„rikanischenArmee, He, e NNeeess NNN * nheimer Großdruckerei ZZWEITEAUSGABE STADTGEBIEI MANNHII .70 RM zuzüglich Bestellgeld. Fritz Kaiser, Stellvertr, Dr. Alois Winbauer, Berliner Schriftleitung: Sw 68, Charlottenstraße 62 GmbE T. Z. ist Anzeigenpreisliste Nr. 14 gültig. 9 Unseren Pfalz-Fronthogen Von drei zeiten verstãter amerikanĩscher bruck gegen unzere Stellungen Berlin, 20. März Im Westen wie im Osten steigt von Tag zu Tage die Härte der Kämpfe. Die Nordamerika- ner suchen, durch Eindrücken unseres Frontbogens die Basis für die Schlacht um den Rhein zu erweitern, während sie gleichzeitig ihren Brückenkopf östlich Remagen als Sprungbrett wel⸗ ter auszubauen trachten. Unsere Truppen kühren den Abwehrkampf zwischen Mittelrhein und Saar als elastische Verteidigung und fingen durch zähes Halten oder enersische Gegenstöße vorgedrungene feindliche Angriffsspitzen an Rückhaltsstellungen oder an natürlichen Wider- standslinien auf. Das Schwergewicht der Kämpfe im Westen liegt gegenwärtig zwischen Mittelrhein, Saar und Ober- rhein. Die von Tieffliegergeschwader unterstützten Nordamerikaner konzentrierten ihre heftigen Stö- Be auf die Riume von Kreuznach und Birken- feld. Unsere in Kreuznach bis zur Selbstaufopfe- rung kämpfenden Panzerverbände fesselten starke Teile der hier angreifenden feindlichen Panzerver- bände, so daß der Gegner seine Angriffsspitzen Zwar strahlenförmig ansetzen, aber nur gering- fügig weiter vortreiben konnte Er war daher ge- zwungen, weiter westlich neue Stöße zur Ueber- windung des Nahetales einzuleiten. Dort trat er, vor allem bei Kirn und Idar-Oberstein, gleichfalls auf hartnäckigen Widerstand und blieb auch hier zunächst liegen. Die zweite starke Angriffsgruppe der 3. nordame- die aus dem Raum desschwarz. wälder Hochwaldes von Hermeskeil und Birkenfeld aus nach Süden operiert, konnte dagesen trotz er- bitterter Gegenwehr die Glantalstraße bei Kusel und das obere Theeltal erreichen. Ihre gleichzeitig beiderseits der Blies in Richtung auf Blieskastel und Zweilbrücken angesetzten Durchbruchs- versuche liefen sich den——— unserer Westbefestigungen fest. 52 des an vielen Stellen gleichzeitig auftretenden Druckes führten unsere Truppen zah reiche Gegenangriffe, vor allem im Ostteil des um- ver kampf um die Autobahn Köln—Frankfurt An den welteren Versuchen der 1. nordamerika- nischen Armee, ihren Brückenkopf östlich Remagen durch Angriffe nach Norden, Nordosten und Süden weiter auszubauen, entbrannten gleichfalls schwere Kämpfe. Trotz starker Tiefflieger und Artillerie- terstützung konnte der Gegner nur örtliche Ein- prüche da ihn unsere Truppen durch dau- ernde Gegenstöße zu kortgesetzten Verlagerungen der Stoßrichtungen zwangen. Die Brennpunkte la- gen an dem Reichsautobahnabschnitt zwischen Nonnenberg und Windhagen. ferner westlich des Wiedtales und bei Hönningen. Die Kämpfe im Osten Im Nordabschnitt der Ostfront versuchen die Bolschewisten zwischen Stettin und Königsberg un- sere Bastionen durch pausenlosen Einsatz von Ar- WMilerie und Schlachtfliegern zu zermürben. in Ostpreußen meisterten unsere selt Wo- men in schwersten Kämpfen stehenden Truppen zie infolge der Ueberlegenheit des Feindes immer Vieder entstandenen Krisen durch ihren unerschüt- terlichen Kampfeswillen. Erfolgreiche Gegenstöße verbhinderten trotz örtlicher Geländeverluste den von den Sowiets erstrebten Durchbruch zum Meer. in Westpreußen lag der Brennpunkt der Schlacht hart östlich Guassendorf, wo die Sowiets nach vielstündigem Trommelfeuer mit acht Divi- slonen und 60 Panzern am Dohnasberg angriffen. in schweren Nahkämpfen konnte der Feind den Berg nehmen. Als er dann aber mit drei scharf zusammengefaßten weiteren Divisionen nach Nord- osten angriff, um zwischen Gotenhafen und Zop- pot den Durchstoß zur Küste zu erzwingen, traf inn der wuchtige Gegenstoß unserer bereitgehalte- nen Reserven. Diese machten, zusammen mit mas- sferten Feuerschlägen aller Waffen, den Plan zu- die weiteren im Raum von Zuckau und bei Kleschkau angesetzten feindlichen Angriffe brach- ten nur geringfügige Aenderungen der Frontlinie. Als dritter Schwerpunkt an der Nordflanke der Ostkrönt zeichnete sich unser Brückenkopf bei Stettin ab. Auch hier verzuchten die Bolsche- wisten, den Widerstand unserer Truppen durch schwerstes Feuer und fortgesetzte Luftangriffe zu zermürben, um die Angriffe der von Panzerrudeln begleiteten Infanterie zu erleichtern. Trotz schwie- rigster Kampfbedingungen hielten unsere Grens- diere und Panzerschützen den Zusammenhang der Front. Vereinzelt von Süden und Osten her erzielte feindliche Einbrüche wurden abgeriegelt, eingeengt oder beseitigt. In der Mitte der Ostfront, also am Oderbogen, an der Lausitzer Neiße sowie bei Breslau und Glo- gau, entwickelten sich nur örtlich begrenzte Kämp- ke, bei denen insbesondere die Verteidiger v on Breslau dem von Süden her angreifenden Feind erhebliche Verluste beibrachten Außer im Bereich der Ostseeküste entwickelten sich aus den Versuchen der Bolschewisten, den Zutritt zur mährischen Senke zu gewinnen, in Oberschlesien weitere schwere Kämpfe. Nord- westlich Ratibor hielt unser Riegel zwischen Leobschütz und der Oder allen Angriffen stand. Der an dem Südriegel nach Westen entlang stohende Feind konnte sich gegen Neustadt vor- arbeiten und nahm hier Fühhing mit einzelnen Panzerrudeln auf, die aus dem Raum von Gottkau nach Süden vorgedrungen waren. Die beiden schmalen Einbruchsschläuche sind jedoch von star- ken Sperrstellungen flankiert, die der Feind trotz aller Anstrengungen nicht aufzubrechen vermoch- te. Gegen die beiden sich bei Neustadt berühren- 4 Frontabschnittes, ünd hielten damtit mrer-. e en, r r eenten kenkopf südwestlieh Siklos planmäßis gerännt. In Unkenntnis der Lage belegten sowetische Auch in Ungarn haben die Sowiets ihre An- grifke auf größere Frontbreite ausgedehnt. Wäh- rend unsere Truppen zwischen Drau und Plattensee weiter Boden gewannen, verstärkten die Bolsche- wisten ihren Druck gegen den Sio-Abschnitt und gegen unsere Stellungen am Sarvis-Kanal. Sie scheiterten jedoch am Widerstand unserer Trup- pen. Weiter nördlich gelang es ihner dagegen, bis in das Straßental zwischen Stuhlweißenburg und Mavr vorzudringen; Eingreifsreserven verhinderten aber im Gegenangriff das Eindringen in den Ba- kony-Wald und schlugen auch die am Nordrand des Vertes-Gebirges bei Felsoegalla angreifenden Sowiets blutig ab. RPK. 1/12. Verlag: Hakenkreuzbanner. verlagund Druckerei Gmbk., Mannheim, R 3, 16. Anzeigen und Vertrieb: Mannheim, R 1,-6. Fernsprech-Sammel-Nr 54 163. verlagsdirektor: Dr. Walter Mehls (z2. Z. im Felde), Stellv.: Emi Laub Erscheinungsweise sechsmal wöchentlich bruck: Mann- Bezugspreis: Hurch Tröger frei Haus 2,.— RM, durch die Post Hauptschriftleiter: muurmannbomesatung Aur KniEGspAUEn Mrr DpENM HR- zuSAMUMMENGELEOT Pflichten der Stunde Mannheim, 20. März Die Fenster unserer Häuser, soweit sie noch ste- hen und Fenster haben, klirren unter dem Feuer der sich nähernden Front. Es entspräche nicht dem Rernst der Stunde, wollten wir verschweigen, daß auch unsere Herzen mitbeben, nicht in Feigheit und Angst, aber in Sorge und Erschütterung vor dem Kampfe und dem Schicksal unseres deutschen Vaterlandes. Es entspräche aber ebensowenig der anderen Pflicht dieser Stunde: klaren Kopf undru- hige Nerven zu behalten. wollten wir die Gefahr, die jetzt heraufzieht, mit dem Maß der Angst eines schwachen Herzens, und nicht mit dem Maß der Klarheit und Entschlossenheit ruhiger Vernunft und tapferer Verantwortung messen. Wie ist die Lage? Der Feind hat gegen den großen deutschen Frontbogen westlich des Rheins, im wesentlichen gebildet aus Saargebiet und Rhein- pfalz, einen konzentrischen Angriff gerichtet mit dem Ziel, dieses letzte Stück der deutschen west⸗ rheinischen Front herauszubrechen. in drei Stö- hen, die vom Norden aus dem Raum Bad Kreuz- nach, im Westen im Raum Saarbrücken—Saarge- münd, und nun auch im Süden, von der pfälzisch- elsässischen Grenze aus angesetzt sind, versucht der Gegner, diesen Frontbogen aufzuspalten und Zzum Einsturz zu bringen. Dabei sind der im Raum Bad Kreuznach operierenden Gruppe tiefere Ein- brüche gelungen, während sich die Westwallstel- lungen bei Saarbrücken und Saargemünd wider- standsfähiger erwiesen haben. Im Südabschnitt ist Heftige Kämpfe im Osten und Westen ber Drau-Brückenkopf planmäßig geräumt/ krkolgreiche Gegenangriffe beiderseits Leob- schütz und Neisse/ Feindliche Gegenstöße am Mittelrhein zum Stehen gebracht Sehwere Kämpfe in der Rheinpfalz/ Neue kErkolge unserer Schnellboote Aus dem Führerhauptquartier, 20. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Vvom Feind ungestört, haben unsere Truppen in der Nacht vom 18. auf 19. März den Drau- Brük- Schlachtflieger und Artillerie unsere inzwischen von bulgarischen bolschewistischen Kräften besetzten Stellungen auf dem nördlichen Drau-Ufer mit Bom- ben und Feuer. Zwischeßn Stuhlwelßenburg und Felsoegalla setzte der Gegner mit etwa 20 Schützendivisionen und zahlreichen Panzerverbänden seine Angriffe fort und konnte den Einbruchsraum an den Ausgän- gen des Vertes-Gebirges nach Nordosten erweitern. Hier kam er jedoch nach erbitterten Kämpfen vor unserer Abriegelungsfront westlich Tata zum Stehen. Am Ostrand des Bakony- Waldes wurden die feindlichen Angriffsgruppen schon nach gerin- gem Geländegewinn aufgefangen. In züher Abwehr vereitelten unsere Truppen im slowakischen Erzgebirge den in Richtung Neu-⸗ sS o hl1 erstrebten Durchbruch der Bolschewisten. Infolge unserer Gegenangrifte im Raum beider- seits Leobschütz und Neiße konnten die verbäünde der 1. ukrainischen Front ihre Einbrüche nach Westen und Süden gestern nicht mehr erwei- tern. Unsere Truppen behaupteten ihre neuaufgebau- ten Stellungen in zähem Ringen und Wwarfen ein- gebrochene feindliche Kräfte in mehreren Abschnit- ten nach Nordosten zurück. Die tapferen Verteidiger des Brückenkopfes von Stettin fingen alle mit Panzern und Sturmge⸗ schützen geführten Angriffe der Bolschewisten vor inren verkürzten Linien auf. Die groſſe Schlacht in West- und Ostpreußen nahm gestern noch an Heftigkeit zu. An den Brenn- punkten westlich Gotenhafen und Zoppot südwestlich Praust sowie an der Front südlich des Frischen Haffs drang der Feind in einige Stellungs- abschnitte ein. Trotzdem wahrten unsere Truppen, in ihrem Kampfwillen unerschüttert, den Zusam- menhalt der Front, vernichteten erneut 119 Panzer und vereitelten den bedrohlichen Durchstoß der So- wiets zur Küste. 4 Westlich Gotenhafen griflen schwere Seestreit- kräfte und Marineflak wirksam in die Kämpfe ein. Auch in Kurlan d stehen unsere Divisionen bei⸗- derseits Frauenburg in hartem Kampf gegen die bolschewistischen Angriffsarmeen, die sie in Abwehr und Gegenstößen unter hohen keindlichen Verlusten auffingen. Die Sowieis verloren sestern 84 Flugzeuge. Am Mittelrhein lag der Brennpunkt der Abwehrkäümpfe auch gestern nördlich Königs- winter und an der Autobahn östlich Honne f. Trotz seines starken Einsatzes wurde der Gegner durch Gegenstöße zum Stehen gebracht, oder zurückgeworfen. An der Südfront des Brücken- kopfes konnte er weiter Boden gewinnen. Der Kampfkommandant von Koblenz vertei- digt sich mit dem Rest der Besatzung tapfer gegen den von allen Seiten angreifenden Feind. Zwischen Rhein und Pfälzer Berglan d dauern schwere Kämpfe mit den über die Nahe und das Glantal vorgedrungenen feindlichen Pan-⸗ zerkräften an. An der Südgrenze der Rheinpfalz, wo unsere Truppen die Westwallbefestigungen be⸗ zogen haben, scheiterten sämtliche Angriffe der 7. amerikanischen Armee unter hohen blutigen Verlusten für den Gegner. Im Kampf gegen Tiefflieger schossen unsere Jä- ger 15 anglo-amerikanische Flugzeuge ab. An der Front in Mittelitalien und in den West⸗ alypen wurden durch Stoßtrupps mehrere Stütz- punkte des Gegners vernichtet und Gefangene ein- gebracht. In einem achttägigen Unternehmen säuberten kroatische Verbände und deutsche Kampfgruppen den feindlichen Spitzen sind Gegenmaßnahmen ein- Beleitet. die fruchtbare Landschaft der Moslavina süd- lich Bjelovar von Banden und fügten ihnen hohe Verluste zu. Der Gegner ließ zahlreiche Waffen und + mehrere Versorgungslager in unseren Händen. Weiträumitze Angriffe amerikanischer Terror- flugzeuge richteten sich gestern gegen Mittel- und die Reichshauptstadt und die Steiermark an. Unsere Schnellboote versenkten vor der eng- lischen Küste aus einem stark gesicherten Geleit- zug in harten Gefechten sieben Schiffe mit zusam- men 24 500 BRT, beschädigten einen Zerstörer so- wie zwei Motorkanonenboote. In der vorhergehenden Nacht schossen sie ein Artillerieschnellboot in Brand und beschädigten ein weiteres. Die Brillonten für Generalmajor Tolsdorft Führerhauptduartier, 19. März. Der Führer verlieh am 18. März 1945 das Eichen- laub mit Schwertern und Brillanten zum Ritter- kreuz des Eisernen Kreuzes an Generalmajor Theodor Tolsdorff, Kommandeur einer Volksgrena- dierdivision, als 25. Soldaten der deutschen Wehr- macht. Generalmajior Tolsdorff wurde am 3. Nov. 1909 in Lehnarten, Kreis Treuburg/ Ostpreußen, als Sohn eines Gutsbesitzers geboren. Herabsetzung der Fleischration in USA. Die USA- Regierung hat bekanntgegeben, daß vom 1. April ab die Fleischrationen der Zivilbevölkerung herab- gesetzt werden.— Volk am Feind! Richtig melden— Kriegsentscheidend! Jetzt, wo der Krieg weite Teile der Zivilbevöl- kerung unmittelbar in sein Geschehen hineinge- zogen hat, wird jeder Einzelne unmittelbar Teil jener Abwehrfront, die in heißem Kampf sich gegen den Einbruch des Feindes anstemmt. Für die, die als Soldaten und Volkssturmmänner Waffenträger sind, ist Aufgabe und Ziel klar vor- gezeichnet. Aber für alle die anderen, die außerhalb dieser Verbände stehen, gilt es, eine der Grund- regeln dieses Kampfes ganz zu erfassen und zu ver- stehen, nämlich das Melden. Jeder Zivilist an der Front kann heute oder morgen sich plötzlich dem Feind gegenübersehen: Eine Panzerspitze, viel- leicht verstärkt durch motorisierte Infanterie, ist durchgebrochen. Nun gilt es, diese Meldung schnell- stens weiterzugeben an die Stellen, die allein helfen können, nämlich an die Truppe. Aber nicht das ist eine Meldung, daß ein Alarmgerücht, von Mund zu Mund durchgegeben, die Gefahr vergrößert und ver-“ vielfältigt. So viel Zeit, in Ruhe zu beobachten, zahlenmäßig genau die Panzer und Fahrzeuge fest- zustellen, ihre Marschrichtung und ihr Verhalten zu bestimmen, bleibt immer. Nur der, der selbst die Dinge gesehen hat, ist zur Meldung berechtigt. Die Beobachtung kurz niederschreiben, selbst weiterbe- obachten und die Meldung an die Truppe schicken — das ist in allen Fällen entscheidend. Denn die Gegenmaßnahmen können nur eingeleitet werden, wenn das Feindbild klar ist; und dazu hilft die Mel- dung jedes Einzelnen. Leitsätze 1 Ruhe und klare Beobachtung. Ferngläser bereit halten! 2 Feindfahrzeuge genau zählen, unterscheiden nach Panzern, Lastkraftwagen und Versorgungsfahr- zeugen! Fahrtrichtung und Verhalten(Rast, In-Stellung- gehen) unter genauer Ortsangabe feststellen! Datum und Uhrzeit festlegen! Sofort 9 ur nächsten der Truppe oder des Volkssturmes oder die schriftliche Mel- duns dorthin senden und selbst weiter beobachten! —=. zur Zeit, da diese Zeilen geschrieben werden, die Lage noch ungeklärt. Trotzdem genügt ein Blick auf die Karte, um sich darüber klar werden zu lassen, daß die Zu- rücknahme der deutschen Truppen aus dem pfäl- zischen Frontbogen hinter den Rhein, die stärkste natürliche Verteidigungslinie des westlichen Rei- ches, sich möglicherweise in kurzer Zeit als mili- tärische Notwendigkeit herausstellen kann. Sich mit diesem Gedanken vertraut zu machen, heißt nicht, zich an diesem Gedanken erschrecken. Es würde in einem solcher Falle dann für unsere engere Heimat und für unsere Stadt die gleiche Situation sich ergeben, wie sie seit geraumer Zeit kür eine Anzahl deutscher Städte, angefangen von Berlin bis Mährisch-Ostrau und von Karlsruhe bis Diüsseldorf, besteht: sie würde Frontstadt werden, nur mit dem Unterschied, daß sie, be- vorzugter als die meisten der anderen Kampf- und Leidesgefährten, vor sich den mächtigen Schutz- wall des deutschen Stromes hat, der wieder ein- mal, wie so oft in den Zeiten deutscher Ge- schichte, das Schicksal unseres Vaterlandes trägt. Und im großen gesehen würde dann nur jene Lage entstehen, die Foch, der Generalissimus der alliierten Armeen im letzten Weltkrieg damals ze- kürchtet hatte:„Hätten sich die deutschen Ar- meen“, so schrieb er in seinen Erinnerungen,„statt die Wafken niederzulegen, sich hinter den Rhein Zzurückgezogen und dort sich zu neuem widerstand Sesetazt, dann hätte Deuischland durchaus noch die Möglichkeit gehabt, sich lange Zeit zu behaupten. Und wer weiß, wie sich die Lage dann für uns entwickelt hätte!“ Wir wollen dabei freilich nicht unterschlagen, daß ein Unterschied zwischen unserer Lage von damals und der von heute besteht: Damals hatten wir unseren Rücken an der Ostfront eigekämpft: das bolschewistische Rußland der tion bildete zunächst keine militärische, nöchstens eine Heute wirft dieser Bolsche- Wismus seine technisierten Mi gegen unser Vaterland. Aber das ist eben das militärische Problem, das Süddeutschland. Schäden entstanden besonders in es jetzt zu meistern gilt und R Zueeee e Ve boer Teben und. Zulunt dir—— Bomber. In der Nacht nozen schwächere Verbände teldisungslznſe ztetzaut die starlte natur fer- teidigunsslinie des Rheins solange defensiv zu füh- ren, bis die große offensſve Befreiungsschlacht im Osten geschlagen ist, Daß für diese große Entschei- dungsschlacht im Osten umfassende deutsche Vorbe- reitungen getroffen sind, ist nach den bindenden Versicherungen der politischen und militärischen Führung des Reiches ebenso selbstverständlich, wie es klar ist, daß die Stunde dieses großen deutschen Offensivschlages im Osten nicht mehr lange auf sich warten lassen kann: eben nur noch solange, bis die Ausblutung der sowjetischen Angriffsarmeen zu einer solchen Erschöpfung ihrer Angriffskraft ge- kührt hat, daß unser Gegenschlag Aussicht auf jenen durchgreifenden Erfolg hat, den er bringen muß, e das Schicksal des Vaterlandes gerettet werden Soll. Daß Eisenhower mittlerweile am Rhein nicht un- tätig stehen bleiben wird, ist selbstverständlich. Er wird versuchen, den Rheinübergang zu erzwingen. Daß er es gerade an unserem Frontabschnitt ver- suchen wird, ist aus mehreren Gründen wenig wahrscheinlich. Ganz sicher wird er es versuchen am Niederrhein, wo er sich von einem Stoß die größte Breiten- und Tiefenwirkung verspricht. Kein Zweifel auch nach seinen bisherigen Anstrengungen, daſß er den Ueberraschungserfolg von Remagen zu einer operativen Operation großen Stils auszunüt- zen plant. Möglich auch, daß die Rhein-Main- Senké eine große Versuchung für ihn darstellt. Aber alles das sind augenblicklich müßige Speku- lationen. Es kommt jetzt für Mannheims Bevölkeruns nicht darauf an, in große strategische Konzeptio- nen zu flüchten; es kommt jetzt darauf, an, das Nächstliegende zu tun, was Pflicht und Verant- wortung von ihr verlangen: sich daran zu er- innern, daß die Gefahr im eigenen Umkreis immer am größten erscheint und daß man der Versuchung wicerstehen muß, unter der Perspektive der eige- nen Not die Lage im ganzen zu sehen. Und im übrigen hat sie Jahre tapferster Be- währung hinter sich. Sie hat in diesen Jahren gelernt, ihr Herz in die Hand zu nehmen, furcht- los und treu zu sein und jenen Geist der Opfer- bereitschaft zur Pflicht ihrer Gemeinschaft zu machen, der in Stunden nationaler Not immer die Föchste und stolzeste Tugend eines Volkes ist! DBr. A. W. Zum Nachdenłken und Behalten „Der jüdische Volksbürger ist berechtigt, eine öffentliche politische Tätigkeit als Staatsbürger, 2. B. in politischen Vereinen, bei Waklagitationen uswW. zu entfalten, jedock nur, soweit seine geisti- gen und seelischen Kräfte nicht dureh seine volks- bürgerliehen Pflichten absorbiert werden; er hat sich in Konfliktsfällen zuerst als Bürger des jüdischen Volkes zu fühlen, welehem der Vor- rang, gewissermaßen die erste Hypothelc auf seinen geistigen und seelischen Grundbesit: zusteht. In allen diesen Fragen muß unser Leitsatz bleibe daß wir zuerst jüdische Volksbürger sin und erst dann Staatsbürger, daß unsere jüdisches Pflichten die stärkeren sind.“ Dies schrieb wörtlich der Jude M. de Jonge in sei⸗ ner Schrift„Jüdisches Volksbürgertum und eur päisches Staatsbürgertum'“(Berlin 1905). Macht euch selber euren Vers darauf! — V
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15 (20.3.1945) 67. Zweite Ausgabe
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