eeee, WWVXSL KENKREI EINVZEIVERKAUTSFTREIS 10 Rr. NER (2 2 neimer Großdruckerei ZWEITEAUSGABEJ TADTGEBIr NANENTLHrrrs 7 ** im Felde). Stellv 1,70 RM zuzüglich Bestellgeld Fritz Koiser. Stellvertr bDr Alois Wwinbauer Bertiner Schriftleituns Sw 66 Charlottenstraße 32 RPK I/12 verlag Hakenkreuzbanner Verlas und Druckerei GmbH., Mannheim, R 3. 14. und Vertrieb Mannheim R I.-6 Fernsprech Sammel-Nr 54 165 Emi! Laubh Erschein ungsweise sechsmal wöchentlich RM. durch krei Nr Haus.— 14 gültig Gmb Bezugspreis Durch Tröger 2 2 ist Anzeigenpreisliste in Pfalz und Nheinhessen Stragenkämpfe gegen die in Kob'enz eingecrungenen Mordamerkaner Der von Tag zu Tag im Westen wie im Osten wachsende feindliche Druck führte nur zwi⸗ schen Hunsrück und Oberrhein zu größeren Verschiebungen der Kampflinien. Nachdem die laufend von Tieffliegergeschwadern unterstütz- ten Nordamerikaner den Uferübergang über die Nahe erzwungen hatten, warfen sie aus dem Raum von Kreuznach rasch nachgeführte Kräf- te fücherförmig nach Osten, Süden und Süd- westen vor. Während sie südlieh Kreuznach in den Nordausläufern des Pfälzer Berglandes wieder zum Stehen kamen. konnten unsere, Truppen den nach Osten vordringenden Teil erst bei Niederolm an der Straße Mainz— Alzey und die südwestliche Stoßgruppe in der Gegend von Meisenbheim und Lau- terecken m Kampf stellen und auffangen. Im Gegensatz zu diesen beweglich beführten Kümpfen steht das an feste Stellungen gebundene. Ringen im Süden der Pfalz: Hier stützten zich unsere Verbände jetzt auf die tief gestaffelten Verteidigungsanlagen des Westwalles und schlugen etwa auf der Linie Saarbrücken-Zweibrücken- Welhenburg-Lauterburg starke zum Teil mehrfach wWiederholte feindliche Angriffe blutig ab. Die übrigen gleichfalls sehr harten Kämpfe im Westen brachten nur geringe Frontveränderungen. Den in Koblenz eingedrungenen Nordamerika- nern Ueferten die von Volkssturmeinheiten ver- stürkten Panzer verbissene Straßenkümpfe und schafften sich durch energische Gegenstöße immer wieder Luft gegen den von allen Seiten andrän- genden Feind. Nicht weniger hart wurde am keindlichen Brückenkopf östlich Remagen um jede Hähe, jeden Meter der Autobahn und jedes xleine Horf gerungen. Die massierten Stöße der Nord- amerlkaner richteten sich vor allem gegen die nördliche Abschirmung zwischen Königswinter und gegen den Abschnitt von Hönningen. Nördlich Oberkassel wurde der Gegner geworfen. Bei- derseits der Autobahn sah er sich in den Be- wegungen zwischen Eudenbach und dem Elsaff-Tal von neuem abgeriegelt und nur in den unüber- sichtlichen Wäldern zwischen dem Wiedtal und Rheinbrohl dauern zur Stunde die Kämpfe zur Ver- stärkung der südlichen Abschirmung noch an. Im Osten lag das Schwergewicht der holsche- wistischen Angriffe zwischen Stettin und Königs- berg, in Kurland, in Oberschlesien und in Ungarn. In West- und Ostpreußen verhinderten un- sere Truppen wiederum den vom Feind erstrebten Durchbruch zum Meer. Hier zeichneten sich die Abschnitte südwestlich Gotenhafen und südwest- lich Danzig als Schwerpunkte ab. Der bei Quas- sendorf und längs der Bahnlinie Zuckau-Goten- hafen angreifende Feind wurde nach geringem Bo- dengewinn in den Waldungen südwestlich Goten- hafen zum Stehen gebracht. Ebenso scheiterten die mit fünf Schützendivisionen über Kleschkau in Richtung auf Danzig angesetzten Durchbruchs- versuche. Am Oderbogen blieben die Kämpfe örtlich begrenzt. Südwestlich Küstrin zersprengte unsere Artillerie stärkere feindliche Bereitstellungen. Die Besatzungen von Breslau und Glogau schlugen stärkere feindliche Angriffe ab. Der Schwerpunkt der Kämpfe in Schlesien lag zwischen Ratibor und Grottkau. in Ungearn verstärkte sich der feindliche Druck erheblich. Am Nordostrand des Vertes-Gebirges gewann der Feind zunächst ebenfalls Boden, bis es unse- ren Truppen gelang, an Riegelstellungen westlich Tartas weitere Fortschritte zu verhindern. Die übrigen am Sarviz-Kanal und am Sio-Abschnitt geführten feindlichen Angriffe blieben bis auf ver- einzelte geringtügige Einbrüche ohne jeden Er- folg. An der Südwestspitze des Plattensees ver- nichtete eine Sturmgeschützbrigade neun feind- „liche Panzer und erzielte damit ihren 501. Pan- zerabschufl. Fehwere HKämpfe in Haiserslautem Starke Feindangrifte östlieh Aus dem Führerhauptquartier, 21. März Das Oberkommando der Wehrmacht sibt bekannt: Südlieh des Plattensees wurde gegen zühen Widerstand ein stark befestigter Stellungsabschnitt der Bowjets im Angriff genommen. Inder Schlach deiderseits des Vvertes Gebirses wurde un- sere Front durch das Heranführen von Reserven weiter gefestigt. Der Getzner erzielte nur nord- westlich Stuhlweißenburs und Tata ge⸗ ringen Bodengewinn, während sich die Mehrzahl der feindlichen Vorstöße vor Riegelstellungen fest- W oberen Gran schoben sich die Bolsche- wisten nach verlustreichen Waldkämpfen gering- tügig weiter nach Norden vot. im Kampfraum von Oherse hlesien verei- telten unsere Panzer und Grenadiere in erfolgrei- cher Abwehr und wendig geführten Gegenangrif- ſen beiderseits Leobsochütz. östlich Ziegen- hals und bei Neiße-weiteren Raumgewinn der sowietischen Divisionen gegen die Sudeten. Zwischen Riesengebirge und Ostsee⸗ küste kam es nur beiderseits Küstrin zu er- folglosen Aufklärungsvorstößen der Bolschewisten. In wochenlanger erfolgreicher Abwehr und durch den Abschuß von über 600 Panzern hat die Besatzung des Brückenkonfes östlich Stettinf den sowietischen Durchbruch auf die Oder ver- eitelt und dem Feind hohe Verluste zugefügt. Sie wurde nunmehr auf das Westuter zurückge- N. 4 Doppelschlacht beiderseits der panziger BZucht halten unsere Truppen den starken Angriffen von über fünfzig Schützen- und zahlreichen Panzerverbänden stand. Die mit Schwerpunkt westlich Go tenhafen und Dan- 218. güdwestlich Praust sowie gegen den Front- bogen südlich des Friso hen Haffs andrön- genden Bolschewisten wurden innerhalb des Haupt- kampffeldes aufgefangen, dabei gestern 108 feind- lche Panzer vernichtet. in Kurland exrangen unsere tapferen Ver- pénde südwestlieh PFrauenburg wiederum ei- nen vollen Abwehrerfolg und brachten die sowie- tischen Angriffsgruppen östlich der Stadt nach un- dedeutendem Bodengewinn in wuchtigen Gegenan- griffen zum Stehen. Fesselungsangriffe des Gesners südöstlieh Libau und südlich Tuckum blieben Erfolg. — We + en verstärkte der Feind selne Angriffe im Abschnitt nordöstlich Königs w' inter, um zur Sleg durchzubrech-s. Kacb erbitterten Kämp- fen konnte er bis östlich Bonn vůrdringen, wurde aber durch Gegenagnriffe zum Stehen gebracht. An der Ostfront des Brückenkopfes Re- ma g en erstickten die Angriffe bereits in der Ent- wicklung in unserem zusammengefaßten Feuer. Die zchwache Besatzung von Koblenz wurde auf das östliche Rheinufer zurüekgenommen. In Bingen wird gekömpft. Südlich davon konnte die dritte amerikanische Armee ihren Ein- bruchsraum üher die Nahe nach Osten und Süd- osten gegen den Rnhein bhin erweitern. Aus dem Pfüirer Berglan d vorst-Bgend. drangen ihre Penverrpitver in 2 erslzutern ein. wo schwere Kömpte im Honne sin Per Druek des Gegners gegen den Westwan an der Südgrenze der Rheinpfal?- dauert an. ohne daß sich dle TLare wesentlich veränderte. Aus Mittelitalien werden ereebnislose Bonn zum Stehen gebraent keindliche Aufklärungsvorstöße an der Liguri- schen Küste sowie im Etruskischen Apennin gemeldet. Ein eigener Stoßtrupp ——— einen Stützpunkt des Gegners südlich mola. Im dalmatinischen Küstengebiet südlich Bihac sind erneut Abwehrkämpfe ent- brannt. Unsere Säuberungsunternehmen gegen stär- kere Banden im Raum Sara jevo schreiten er- folgreich fort Hamburg, der Großraum Wien sowie weitere Orte im norddeutschen und südostdeut- schen Raum waren das Ziel amerikanischer Bom- berverbände. Britische Terrorflieger setzten ihre Angriffe gegen das Ruhrgebiet fort und warfen in der Nacht Bomben auf Orte in Mitteldeutschland. In Luftkämpfen und durch Flakartillerie der Luft- waffe wurden 37 meist viermotorige Bomber zum Absturz gebracht. 4 Unterseeboote versenkten in harten Käömp- fen in den Gewässern um England sieben Schiffe mit 43 000 BRT. zwei Zerstörer und eine Korvette. Neue USA-Angrifte ouf Japan Tokio, 19. März. Wie das Kaiserliche Hauptquartier bekanntgibt, kührten über 100 feindliche schwere Bomber, von ihrem Stützpunkt auf den Marianen kommend, Montagmorgen einen etwa dreistündigen Bomben- angriff auf Wohn- und Geschäftsviertel von Na- goya aus. Die Flugzeuge warfen hauptsäch- lich Brandbomben. Von den durch den An- griff verursachten Bränden ist man der meisten bereifs Herr geworden. Vier Flugzeuge wurden mit Bestimmtheit abgeschossen und etwa 80 schwer be⸗ schädigt. Nach diesem Angriff auf Nagoya griffen, Trägerflugzeuge die Umgebung von Kobe und Osaka an. Verlagschrektor Ur Walter Mehls herrschaft des Bolschewismus in den von Moskau bholschewistischen Zersetzungs- Mann⸗ die Post Hauptschriftleiter Anzeigen Druck Schwerer Abschied FK. Das Gesicht unserer Stadt hat sich in den letzten beiden Tagen von Grund aus verändert. Tausende von Frauen und Kindern, Greisen und Ge- brechlichen, die durch Wehr- und Arbeitspflichten nicht an das Leben und Ausharren in den Resten Mannheims gebunden sind, haben den schweren aber sehr richtigen Entschloß des Abschie ds gefaſit. Für fast alle war es ein Abschied von Trüm- mern. Menschen, die vom Kriegsschieksal bisher weniger hart auf die Probe gestellt wurden als die Mannhei- mer, meinen vielleicht, dieser Abschied von Kellern und anderen behelfsmähigen Wohnlöchern wäre doch nicht ganz so schwer wie ein Verlassen einer unzer- störten Habe. Wir sind vom Leid ausgereift genug, niemandem eine solche Meinung zu verübeln. Wer nicht unter uns gelebt hat, kann ja gar nicht wissen, daß und warum unser Herz mit den Wohnecken in Kellern und dutzendmal durchgepusteten Zimmern mit geborstenen Wänden und vernagelten Fenstern eher noch inniger verwachsen war als mit der un- versehrten Wohnung von früher. Wir haben uns hier ja nicht aus Gefallen an der Primitivität mit allen Mitteln einer entschlossenen Selbsthilfe eingerich- tet, sondern weil dies die einzige Möglichkeit war, uns auf dem lieben Boden der vertrauten Heimat- stadt festzukrallen und die Familiengemeinschaft bis heute noch aufrecht zu erhalten. Jetzt auch dies noch preiszugeben ist wahrhaftig sehr schwer. Ueber der Stunde des Abschieds von Mann und Vater, Bruder und Sohn, die in Mannheim verblei- ben müssen, steht die Ungewißheit, ob man sich überhaupt noch einmal sehen wird. Gewiß, das Er- lebnis solcher Abschiedsstunde teilen-wir mit Mil- lionen von Soldaten, Soldatenfrauen,-müttern und -kindern, die es schon drei-, vier- oder fünfmal hin- ter sich gebracht haben. Nur wenige werden in der Stunde des Abschieds die innere Ruhe zu einer 30 klaren und nüchternen Erwägung aufgebracht ha- ben. Aber sie ist notwendig, weil eine solche rea- listische Selbstführung der einzige Kraftquell ist, aus dem wir, die zurückbleibenden Männer sowohl wie unsere wegwandernden Angehörigen, schöpfen können, um das Leben der nächsten Wochen besser zu meistern. Denken wir auch daran, daß Millionen von Men- schen in den ostdeutschen Gauen unter ungleic schwereren Belastungen auch nicht zusammenge- brochen sind, als sie in härtester Winterkälta auf den schneeverwehten Straßen nach Westen Ziehen mußten, um sich drohenden Schicksalen zu ent- neuemannhamerZeitun Abr KnirdspAuRn Mrr ozu En- ZUSAMMENGZELEOGT von Trümmern ziehen, die schlimmer als der Tod gewesen würen. Auch für sie konnte eine im Großen organisierte Hilfe nicht bereitgestellt werden. Auch sie waren in der Hauptsache auf die improvisierte Hilfe von Menschen angewiesen, für die der Begriff der Volks- gemeinschaft mehr ist als die Parole einer Organi- sation, nämlich Verpflichtung von Gott und Ge- wissen. Solche Menschen gibt es in unserem Volk viel mehr, als man im allgemeinen annimmt, wenn man sich schweren Herzens auf einen Marsch ins Un- gewisse begeben muß. Diese schlichte Hilfe von Mensch zu Mensch wird bei uns kein Anständiger abschlagen, wenn sie Notwendigstes und Erfüllb: betrifft, und wenn sie vom Hilfsbedürftigen nicht wie die Erfüllung eines persönlichen Rechtsanspru- ches gefordéert, sondern mit einfachen Worten er- beten wird. Was in dieser Beziehung mütterliche und mitfühlende Herzen von Frauen auch heute noch vermögen, ist oft überraschend. Natürlich gibt es überall auch Leute, die ihr Herz selbst der härts- sten Not und der bescheidensten Bitte gegenüber verhärten. Aber sie sind in unserem schwergeprüf- ten Volk eine Minderheit, die der großen Mehrheit der Anständigen gegenüber nicht ins Gewicht fällt. Diese Feststellung ist kein billiges Trostwort. Sie spricht nur eine Erfahrung aus, die unsere Flücht- linge auch noch in den letzten Tagen immer dann gemacht haben, wenn sie sich zu einer herzlichen Bitte an einen„fremden“ Volksgenossen nieht zu stolz vorkamen und sich nicht dem Zefühl der Ver- bitterung hingaben, falls sie auch mit einer bdo⸗- scheidenen Bitte einmal abgewiesen wurden. Unser ganzes deutsches Volk ist durch die letzten Ereignisse dieses Krieges zu einer s0 unlösbaren Not- und Schicksalsgemeinschaft zusammense- schweißt worden, daß alle derartigen Gefühl mungen aus der Zeit einer versinkenden Gesell- schaftsordnung standesbürgerlicher Prägung jetat ndgültig über Bord geworfen werden müssen. Jeder Tag hämmert uns mehr die Erkenntnis ein, daſ wir die Prüfungen dieser Tage nur als Gemein- schaft bestehen können, oder als Gemein- schaft an ihnen zerbrechen müssen. Aus diesem Geist heraus müssen wir jetzt alle handeln. Die am härtesten Betroffenen, indem sie in erster Linie auf ihre eigene Krift und Zähigkeit vertrauen; die vom Schicksal bisher noch Geschonten mit einer phrasenlosen Ta„die nie vertißt, do die Gebetenen von heute die Bittenden von morgen sein können. Englands nolifisches Diinkirchen Von Hans Schadewaldt „Der Bolschewismus an der Oder! Das ist ein Signal für die ganze europäische Kulturwelt - auch für England. Wenn auch der Brite die Bol- schewisierung seiner Insel nicht fürchtet, weil er sein Volk bei dessen konservativer Wesensart gegen das Mordsystem des Stalinismus für immun hält, s0 müßte ihm heute doch die mit Churchills Hilfe von Moskau geschaffene Gefahrenlage Europas zu den- ken geben. In den ost- und südosteuropäischen Län- dern reißt Stalin eine Bastion nach der anderen an sich; in Italien, Jugoslawien und Griechenland, in Frankreich, Belgien und Holland zernagen Hunger und Elend, Krankheiten und Seuchen, Arbeitslosig- keit, Inflation und Unsicherheit den Volkskörper; Demokratie und Freiheit gehen überall, wo der anglo-amerikanisch-sowjetische Feindbund einzieht, in katastrophalen Notzuständen unter. Die in Jalta erfolgte Sanktionierung der Gewalt- hesetzten und noch beanspruchten Gebieten ist die Vorstufe zur diktatorischen Alleinherrschaft der So- wiets über Europa; denn die als territoriale Siche- rungspolitik getarnte Europaeroberungspolitik Mos- kaus ist die Totalbolschewisierung des Abendlandes. Der Stand des imperialistisch- und Vernichtungs- prozesses gegen die Völker Europas läßt sich an der Tätigkeit der auf Weisung Moskaus errichteten Bluttribunale in Sofla, an der mit Verleumdungs- attacken, Straßendemonstrationen, Massenverhaf- tungen und Kabinettstürzen erzwungenen Durch⸗ setzung des bolschewistischen Regimes in Bukarest und Budapest, an der bolschewistischen Reifung Po- iens und Jugoslowiens durch die Sowietaktæure und ihre Helfershelfer, an der brutalen Einkassierung ner baltischen Lnder, der auf Befehl des Kremlis zur Beseltigung der demokratischen Restbestünde durchgeführ:en Lscollerung Finnlands, der beschlos- sepen Einverteibinę der Ostprovinzen des Deut- schen Reiches in ein Sowietpolen und an der plan- maßigen Auswitung und Verstärkung der bolsche- wistischen Positionen im mitteleuropäischen Raum von Helsinki bis Falermo ablesen. Stalins Agenten und die Sowietarmee sammeln Völker, Räume und Macht auf Kosten Ens- lands. Gleichzeitig wird Englands Stellung aber zuch durch oie Verelniuten Staaten bedroh', deren Einfluß in allen britischen Interessenzonen unauf- haltsam wüächst. In den alranischen Randgebieten des Mittelmeerraumes gewinnt zusehends nord- amerikanischer, in Aegypten und im lran sowiet⸗ russischer Einflufß Boden. Im Nahen Osten drängen nordamerikanische und sowjetrussische Interessen Englands Macht zurück. In Indien-bricht sich der neue UsA-Wirtschaftsimperialismus rücksichtslos Bahn: Die großen indischen Wirtschaftszentren sind von UsA-Kaufleuten und Finanziers uberfüllt. Sũd- amerika, einst die Domäne des britischen Auflen- handels, wird heute zu 60 v. H. seine: Austuhr von USAmerika kontrolliert. Die vereinigten Staaten treten als dis künftigen Monopolträger des Weltkredits, der Weltschiffahrt, des Weltluftverkehrs, der Weltsicherheit in Erschel- nung, und die Sowjetunion läuft als Schirmmaeht de Gaulle-Frankreichs England den Rans ab. Eng- lands Stärke lst dahin, es kann nur nosh eine zweitrangige Rolle in dem Konzert der großen Mächte spielen, obgleich es scheinbar mit den Ver- einigten Staaten und Sowijetrußland auf gleleher Stufe steht. von der größten-Glüubigermscht der welt ist es zum Schuldnerstaat geworden. Seino wirtschaftliche Lage ist bedenklich nicht nur duren de Gaulle präzisiert seine annenionistischen Rnein-Wünsche „Der Nhein Frankreichs Strom, nicht Frankreichs Grenze“11! Drahtbericht unseres Korrespondenten) Kl Stockholm, 20 März Der französische Informationsminister Tietgen hat in einer amtlichen Erklärung bestätigt, daß Frankreich äuf einer Modiflzierung der Jalta-Be- schlüsse bestehe. Den in Jalta ausgearbeiteten Si- cherheitsmechanismus wünsche Frankreich durch ein System von Regionalpakten auszubauen und zu verstärken. Frankreichs Wunsch nach kollek- tiver Sicherheit sei vielleicht noch niemals so stark gewesen wie jetzt. Frankreich schwebe die Er- richtung einer wirklich internationalen Demokratie mit einer aktionsfähigen internationalen Exekutive vor, in deren Macht es liegen würde, internationale Zwistigkeiten zu beenden. Die in Dumbarton Oak ausgearbeiteten Pläne müßten als unzureichend be- trachtet werden. Frankreich müsse in erster Linie auf seine eigene Sicherheit bedacht sein. Wohin die französischen Sicherheitswünsche zielen, darüber hat de Gaulle kein Zweifel ge- lassen, als er in seiner berühmten elsässischen Rede erklärte, daf der Rhein nicht die Grenze Erst dadurch würde die linksrheinische Sicher- Wunschträumen mit einer Intensität Frankreichs werden dürfe, da der Rhein ein französischer Fluß sei. Der Mitarbeiter des französischen Nachrichten- büros Geraud Jouve spinnt diesen Gedanken weiter und erklärt, Frankreich müsse alles tun. um sich vor einer dritten Invasion zu schützen. Die fran- zösische Sicherheitsthese müßte mit aller Schärfe herausgestellt werden. Die französische Sicherheitsthese umschließe heute eine französische Okkupation nicht nur der linksrheinischen Gebiete bis Köln, sondern auch eine französische Okkupation rechtsrhei- nischer Brückenköpfe, einschließlich des rhei- nisch-westfälischen Industriegebietes. heitszone ihren Wert erhalten. Frankreich lehne eine internationale Kontrolle über die von ihm okkupierten Gebiete nicht ab. Diese Kontrolle dürfe jedoch nicht das Primäre sein. Das Primäre sel die französische Okkupation. Der Geist des Jahres 1919 feiert somit seine kröhliche Urständ und man gibt sich den alten hin, als ob Wünsche durchzusetzen. Frankreich in der Tat in der Lage würe, seine In den nächsten Tagen wird in Paris der Aufenminister der holländischen Exilregierung van Kleffens zu Besuch erwar⸗ tet, mit dem de Gaulle und Bidault die Idee eines Regionalpaktes diskutieren wollen. der Frankreich, Belgien, Holland und Luxemburs um- fassen soll. Als Einleitung für den geplanten Re- gionalpakt will man einen Vertrag über getzen⸗ seitige Hilfe in der Nachkriegszeit abschließen, der die gemeinsame Auschöpfung aller wirtschaftlichen Möglichkeiten zur Linderung der ersten Not vor- sieht. Hilfssendungen aus einem Land in das an- dere sollen völlige Zollfreiheit genießen, woraus sich später möglicherweise besondere Zollpräfe zen ergeben sollen. Es bedarf keines Hinweises darauf, daſ diese Pläne sowohl in London als auch in Washington und Moskau mit Mißtrauen verfolgt werden. Man rechnet mit ernsten Zusammenstößen in San Fran⸗ zisko, wenn die Franzosen Verzuchen oliten- Stim mung gegen die„drei Großen“ zu machen. —— 4
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15 (21.3.1945) 68. Zweite Ausgabe
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