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Briefträgerin lächelte Moskau greift nach den Dardanellen! Die brüͤske Kündigung des Freundschaftsvertrages mit der Türkei stockholm, 22. März. Der Moskauer Nachrichtendienst gibt eine amtliche Meldung des sowietischen Außen⸗ kommissarlats wieder, wonach die Sowjetregie- rung den Vertrag mit der Türkei vom Jahre 1929 gekündigt hat. In der Erklärung heißt es, dall dieser vertragaẽnf Grund der inzwischen elngetretenen tiefgehenden veründerungen nicht mehr der neuen Lage entspreche und einer Verbesserung bedürfe. Diese Vertrasskundigung stellt ein bedeutendes Ereignis dar und steht zweifellos im usammenhang mit den Abmachungen von Jalta. wo die sowjetischen Aspirationen auf die Dar- darnellen im Sinne Moskaus erfüllt wurden. Der Treuebruch der Türken und ihre Churchill-Hörig- keit haben ihnen nicht, wie sie spekuliert hatten, die englische Hilfe eingebracht, vielmehr haben sich London und Moskau wieder einmal geeinigt, und zwar, wie nicht anders zu erwarten war, auf Kosten der Türkei. Und was sagt England? hw. Stockholm, 22. März. Zu der jähen Kündigung des türkisch-sowieti- schen Paktes lag bis Mittwochabend noch keinerlei englische Stellungnahme vor. Nicht einmal im eng- lischen Nachrichtendienst wurde das Ereignis er- wähnt. Die MoskauerIswestija erklärt rund heraus, die sowietisch-türkischen Beziehungen hättenin Anbetracht der Gegebenheiten des jetzigen Krie- ges stark zu wünschen übrig gelassen. Es läge in keinerlei Interesse, einen Vertrag in Kraft zu las- sen, der unter ganz anderen Umständen eingegan- Mach den Wahlen in Finnland Dle Kommunisten verlangen in der neuen Regierung die Führung hw. Stockholm. 22. März Für die flnnischen Wahlen natten die Kommuni- sten eine Wahlfirma mit dem schönen Namen Volksdemokratischer Verband aufgezogen. Jetzt stellt sich heraus, daß von den 43 Abgeordneten, die mit Hilfe dieser Liste gewählt wurden, 36 reine Kommunisten sind. Sie verlangen natürlich nun- mehr die Leitung. Der sowietische Hetzsender in unnischer Sprache erklärte bereits, dieVolks- demokraten würden nicht auf halbem Wege ste- hen bleiben, nachdem ihr Programm die Zustim- mung derbreiten Volksschichten gefunden habe. Die Kommunisten wollen in der neuen Regierung den Ton angeben. Ueberall gilt es als selbstver- 1 ständlich, daß sie mehrere Ministersitze erhalten. Von sozialdemokratischer Seite wird zugegeben, daß die Lage äußerst kompliziert sei. Ein Regie- rungswechsel sei unvermeidlich. Zur politischen Unruhe komme aber die auf dem Arbeitsmarkt mit immer neuen Lohnbewegungen und anderenschwie- rigkeiten. Die Eisenbahnergewerkschaft habe be⸗ reits weitgehende Forderungen erhoben. 3 In Schweden hat der sowietische Vorstoß so un- mittelbar nach den Wahlen beunruhist. Statt mit dem Wahlergebnis zufrieden zu sein, schreibt weh- klagend ein Stockholmer Blatt. habe Moskau seine politische Unzufriedenheit mit ernsten Anklagen zum Ausdruck gebracht. Jampf in den Nuinen Ziniens Von Kriegsberichter Fw. PK-Sonderbericht) rd. In Ostpreußen, 22. März(FS) Die Schlacht im Raum Zinten, dem Eckpfeiler der Verteidigungsfront in Ostpreußen, tobt mit un- verminderter Heftigkeit. Kaum ist den Männern eine Atempause vergönnt, weder bei Tag noch bei Nacht. Mit einem Massenaufgebot an schwerer Ar- tillerie versucht der Gegner unsern Widerstand zu zertrommeln. Hunderte von Schlachtfliegern un terstützen diesen Versuch. Welle auf Welle sowie- tischer Infanterie, begleitet von Panzerrudeln, flu- tet gegen unsere Stellungen und zerschellt am Ab- wehrwillen unserer fanatisch kämpfenden Grena- diere. Trotz Bombenhagel und Bordwaffenbeschuß, stundentangem Artilleriefeuer und berstendem Kra- chen krepierender Granaten, ist der Kampfgeist der Verteidiger des ostpreußischen Kernlandes un- gebrochen. Saalschlacht mit Flammenwerfern Es war den Sowiets galungen, einen Teil der Ka- derne am Stadtrand Zinten zu besetzen. Ein Block der Wirtschaftsgebäude war noch in unserer Hand, verteidigt von drei Sturmgeschützen und einer Handvoll Männern des Stammpersonals. Das dem FallschirmpanzerkorpsHermann Göring unter- stellte Plonierbatalllon des Hauptmanns R. hatte den Auftrag, den bedrängten Verteidigern Ent- lastung zu bringen und darüber hinaus die anderen Blocks und das Kasenengelände vom Feind zu säu- dern. In tiefdunkler Nacht gelans es im ersten An- sturm die Besetzung der Kellerräume des gegen- überliegenden feindlichen Wirtschaftsgebäudes. Stufe für Stufe drang Leutnant W. mit 15 Mann in die oberen Stockwerke vor mit Handgranaten sich eine Gasse bahnend. Zentimeter um Zenti- meter zog sich die sowietische Horde zurüek und stellte sich in dem saalartigen Kasino zum Kampf, Mann gegen Mann. Ungeaehtet der um sie herum peitsehenden Schüsse und des Krepierens der ent- gegengeschleuderten Handgranaten, robbten unsere Pioniere gegen die Eingangstüre vor und drangen, unterstützt durch Flammenwerfer, in den Saal. Ein Oftizler und 15 Mann gegen 150 Bolschewisten! Erbarwungslos war der Kampf. Ein Knäuel er- schlagener Sowiets lag im Dämmern des herein- bechenden Mogens in seinem Blut. Klubsessel als Scharfschützenstand Der Erfolg der ersten Narht mußte erweitert werden, das Bataillon trat in seiner Gesamtheit gum konzentrischen Angriff auf die übrigen, vom zerfaust innerhalb einer halben Stunde den Heinrich Papen die k Feind besetzten Blocks an. Während in dem mit MäGs gespickten Hauptgebäude nur ein Einbruch in die Kellerräume gelang, konnten zwei weitere Blocks im Sturm genommen werden. Verstärkt durch neu herangeführte Kräfte und unterstützt durch drei T 34 traten die Bolschewi- sten in den Nachmittagsstunden zum Gegenangriff an. Zur besseren Verteidigung des Bataillonsge- fkechtsstandes mußten die am Morgen eroberten Ge- bäude wieder aufgegeben werden Nun konzen- trierte der Gegner das Feuer seiner Panzer auf die Tragpfeiler des zweiten Stockwerks Es gelang ihm, die Decke zum Einsturz zu bringen, nicht aber den Widerstand der Verteidiger zu brechen Aus Schutt und Trümmern schälten sie sich wieder heraus, und traten nun ihrerseits zum Angriff an. Durch das Einstürzen der Stockwerke verlockt. waren die Panzer bis auf 30 Meter herangekommen. Ein Werk- meister des Stammpersonals konnte mit der Pan- Ab- schuß von drei Panzern für sich buchen und damit die Voraussetzung für unseren Angriffserfolg schaf- fken. Bei einbrechender Dunkelheit waren die vor- übergehend geräumten Kasernenblocks wieder fest in unserer Hand. 4 Eigenes Artillerlefeuer auf elgenen Standpunkt angefordert In der Nacht und am dritten Tage hatten die Bolschewisten soviel frische Kräfte in und um das Kasernengelände herangezogen, daſf die einzelnen von uns besetzten Blocks wie umbrandete Festun- gen aus der sowietischen Flut herausragten. Immer drohender wurde die Gefahr für die Verteidiger. Da entschloß sich der Bataillonskommandeur zu einem gewagten Mittel. Er forderte Artilleriefeuer auf den eigenen Standpunkt an. Während die Ver- teidiger im Keller hockten prasselten dieschwe⸗ ren Brocken in die Haufen der in den Hallen und Garagen beflndlichen Bolschewisten. Die Wirkung war verheerend. Das Blut von dref feindlichen Bataillonen versickerte im Hof des Kasernenge- ländes, Sechs Panzer kostete dem Feind dieses e Ringen, dazu unzählige Waffen und Ma- erial. Im Schutz der hereinbrechenden Nacht konnte sich das Pionierbataillon. das sich s0 tapfer ge- schlagen hatte, befehlsgemäß auf andere Ausgangs- stelhingen der Verteidigung zurückziehen. Der schwer angeschlagene Gegner hatte die Lust zu weiteren Angriffen in diesem Abschnitt verloren. Das ambrosische Fenster/ vo.in- stezuveit An der Straße, die zum Bahnhof führt, steht ein großes Haus, in seinem Sockel befindet sich ein Luk, das eher ein breites Kellerfenster ist als lediglich ein Kellerloch. Aufmerksam wurde ich auf dieses Fenster durch einen Hund. Durch ein Köterchen jener schnurrigen Kreszenz, die man drahthaarige Foxe zu nennen pflegt. Sie tragen meist Namen, welche die Drolligkeit ihres Wesens und Mienen- apiels illustrieren; beispielsweise Puck, Strolch, Flocki und dergleichen. Das Schnäuzchen des von mir beobachteten Tieres war einem Knäuel weißer Putzwolle nicht unähnlich, und immerzu schnup- perte die Nase dem Kellerluk entgegen, voller Ver- jangen und Begierde so schien es. Kam aber eir. Mensch des Weges, trat Flocki zurück, blickte zum Menschen hinauf, sprang ihn gar mit zwei Pfo- ten an, sachte, ohne besonderen Laut. Allenfalls entfloh dem Hund ein Wimmern, als stimme etwas nicht, als brauche er Hilfe; dann hüpfte der Fox dedeutsam zum Kellerfenster zurück, als wollte er melden: hier ist es, was gehst du vorbei? Keiner der Passanten achtete des Spiels, nur die wohlgetan, ein rundlicher Melonenträüger brummte dafür um so verschlossener; Gott ja, im Krieg hat man Gedanken. Ieh ahnte, daß die Reihe an mir sein würde, sobald ich in Flockis Nähe kam- und siehe, auch mich bat der Hund ans Kellerfenster, so willfahrte ich denn und wußte des Tierchens Besorgnis zu enträtseln: Im Tiefgeschoß des Hauses rumorte eine Hotelküche, zowohl hörbar durch Geklapper mancher Pfannen und Gechirre, vor allem jedoch ruchbar durch jene pikanten Wölkchen, die mich an Flockis Seite inne- halten ließen. Wir schnupperten selbander, und ich bildete mir ein, daß sich meine Phantasie, vom am- drosisichen Duft etwas angeregt wie Pythias Visio- nen auf dem Dreifuß, mit des Hundes gleichen Ora- kein beschäftigte: Wir sahen nichts, wir blähten nur die Nüstern, und es ist möglich, daß da unten nur zeitgerechte Kohlrouladen, dosierte Frikadellen und llebevolle Bratwürstchen, teils gebrutzelt und teils türs Feldküchengericht, gesotten wurden, Was tat das, wir schlossen die Augen, wir wähnten viel mehr, wir träumten von Menus hochzeitlicher Provenienz. Genug, ich wußte erneut, daß es einen Sinn hat, fantasiebegabt und auch dankbar kür Erinne⸗ rungen zu sein. Du aber, lieber Flocki, bist wenig weise, dein Wimmern beleszt es. Ich will dir sagen, woran du leidest: Du warst und bleibst ein Zier- hund, lediglich zu dem Zweck auf der Welt, deko- rativ und puppig zu sein; nun hast du quälende Langeweile, da es keine Koteletten mehr gibt. Nimm dir ein Beispiel an deinen deftigeren Art- genossen, die einen Gemüsekarren zum Markte zie- hen, die eine LDämmerherde bewachen oder eine Meldung zur Artillerie bringen. Die leisten aller- hand, ein Schälchen Wasser schmeckt ihnen wie Bernkasteler Doktor und ein Kalbsknochen nach Omelette conflture. Ach, lieber eine Kartoffel im Keller als zehn Hesperidenäpfe' auf dem Dach. Das ist es. Wenigstens vorläuflg. Bitte schnuppere und wimmere weiter, ich muß nun gehen, mein Arbeitstisch wartet. Die Post brachte Pflichten. Vielleicht gelingt es mir, meine Begegnung mit dir parabolisch zu schildern, ich werde mich bemühen. Meine Freundin Ise Meine Freundin Ilse hat das Herz auf dem rech- ten Fleck, die beiden Füße fest auf dem Boden und den Kopf voll ff-Verstand, Friedensware, noch markenfrei. Gestern auf dem Heimwege vom Geschüft habe jch mir auf meinen letzten Raucherkartenpunkt die zwei allerletzten Zigaretten gekauft und ge- dachte mit ihnen einen netten und gemütlichen Abend zu verleben. Nach einer Viertelstunde lagen 149 abgebrannte Streichhölzer um mich herum und wmeine Hose hatte fünfzehn Brand- löcher. Nun hatte ich nur noch ein einziges Strelchholz, das ich nicht auch noch auf die Probe zu stellen wagte. Da kam Ilse, sah die Be- scherung, steckte das elektrische Bügeleisen an, als es warm war, hielt sle mein letztes Streich- holz vorsichtig und geduldig an den Bügeleisen- rand, bis es aufflammte, zündete sich meine Zi⸗- garette daran an, steckte sie in den Mund, holte Nadel und Faden berbel, flickte meine Brand- löcher zu, klebte mir ein Pflaster auf die Nase, die auch gelitten hatte und meinte dann besinn⸗ lich:Daß Ir Männer auch alle so furchtbar un- praktisch seid! Das sagte sie aber erst, als sile gerade die zweſte ngorette an der ersten anzündete, weil wir ja ine Zündbölzer mehr zu Hause hatten. Es war ein sehr gemütlicher Abend. England bt Moskau auch hier frele Hand gen sei.Das würde auch keiner ersprießlichen Entwicklung der internationalen Beziehunger im allgemeinen nützen. Dieser Gedankengang ist offenbar an England gerichtet, dem zu verstehen gegeben wird, daß es sich gefälligst von den türkisch-sowietischen Be⸗ xiehungen fernzuhalten hat. Im Gegenspiel zu den sowietischen Ambitionen auf die Dardanellen sucht England seine Position in Griechenland zu festigen und sein dortiges Marionetten-Regime Plastiras soweit möglich ge⸗ gen neue Bedrohungen durch Elas und Eam auszu- bauen. Der englische Minister Mac Millan ver- sprach in Athen dem Ministerpräsidenten Plastiras feierlichHilfe und Unterstützung der englischen und amerikanischen Völker und Regierungen. Plastiras versucht neuerdings, sein Regime durch eine Neubelebung der Monarchie zu verankern, sein nächster Freund Gonatas bildete soeben eine neue Partei mit dem HauptprogrammKonstitutio- nelle Monarchie. Die Agitation für und gegen- ist mit großen Mitteln in Gang gesetz wor- 1 Verpklidmung der Jugend am 25. März Berlin, 22. Mära. Wie alljährlich flndet auch in diesem Jahr die Verpflichtung der Jugend in besonderen Feiern statt, die am Sonntag, 25. März 1945, von der Hit- ler-Jugend durchgeführt werden. Es ist erwünscht, daß auch die Väter und Mütter, deren Söhne und Töchter verpflichtet werden, an den örtlichen Ge⸗ meinschaftsfeiern teilnehmen. Im Zeichen der gro- ben Anstrengungen, die der Schicksalskampf von jedem einzelnen Deutschen fordert, werden zahl- reiche Männer und Frauen an diesem Tag beruf⸗ lich tätig sein. Den Eltern der Jugendlichen soll jedoch, wenn es die betrieblichen Verhältnisse zu- lassen, die Teilnahme an der Feier und das Zu- sammensein mit Kindern ermöglicht werden. Der Reichsarbeitsminister empflehlt daher in Uebereinstimmung mit dem Generalbevollmächtig- ten für den Arbeitseinsatz den Betriebsführern, Gefolgschaftsmitgliedern, deren Kinder oder Pflege- kinder am 25. März verpflichtet werden, nach Möglichkeit an diesem Tage von der Sonntags- arbeit freizustellen, gegebenenfalls durch Austausch mit anderen Gefolgschaftsmitgliedern. Die Ge werbeaufsichtsüämter sind ermächtist, erforder- lichenfalls notwendige Abweichungen von den Vor- schriften über Sonntagsruhe und Ersatzruhezeiten zuzulassen. Ende des Widerstandes auf Iwolima Selbstaufopferung der japanischen Garnison/ Schwerste Verluste der Amerikaner Toklo, 21. März. Wir werden um die Mitternacht des 17. März einen letzten Angriff unter der persönlichen Füh- rung des Oberbefehlshabers unternehmen. Wir beten für den Sieg und das Gedeſhen des Kaiser- reiches. Mit dieser letzten Meldung endete, wie das Kaiserliche Hauptquartier in Tokio bekannt- giht, der japanische Heldenkampf auf Iwojima. Seit dem 13. März traten nach Berichten des Kai- serlichen Hauptquartiers die letzten japanischen Truppen unaufhörlich zum Kampf um ihre Stellun- gen am Nordrand und entlang des Ostrandes an. 3 Verluste des Feindes betragen rund 33000 ann. Vor der Entscheidung in Birma Vom EP-Korrespondenten Ernst August, Sommer) EP. Tokio, 22. März. Aeußerste Spannung liegt über der gesamten Front in Birma, und man erwartet täglich den Ausbruch der Entscheidungssehlacht. Vor einem Jahre schwang sich die Frontlinie in Birma in einem großen Bogen von der Küste des Golfes von Bengalen über Manipur nach Myitkina, um weiter östlich an der Front entlang des Nu- Flusses einzumünden. Ein Jahr harter Kämpfe und den Einsatz gewaltigen Materials kostete es die Alliierten, um diesen Frontbogen zu reduzieren und zu erreichen, daß heute die Front in fast ge- rade Richtung vom Nordosten nach Südwesten verlävft. Im Osten ist der Ort Lashio nach japanischen Meldungen fest in der Hand der Japaner. Von dort aus verläuft die Front nördlich der Bahnstrecke, die Lashio und Mandalay verbindet. Im weitesten ist der Vormarsch der Alliierten südwestlich von Mandalay gelangt. Von Pakokku am Irrawaddy aus haben motorisierte englische Kräfte den Ort Meiktila erreicht, doch haben die Japaner in die- sem Abschnitt ein weiteres Vordringen erfolgreich verhindern können. Feindliche Truppen sind auf den Inseln Ramri und Cheduba gelandet, doch sind die weiter nördlich liegenden Gebiete östlich von Akyab noch in japanischer Hand. Die tief ein- geschnittenen zahlreichen Flußtäler, die von Nor- den nach Süden verlaufen, erleichtern hier die Aufgabe des Verteidigers. Japanisches Bravourstück auf Pälau Tokio, 22. März. Für den verbissenen Kampfwillen der Japaner zeugt ein Bravourstück japanischer Soldaten, das Manitschi von der Insel Palau meldet. Am 10. März arbeiteten sich unter dem Befehl von Haupt- mann Tacagaki japanische Soldaten, beladen mit Sprengstoff, ziemlich nahe an amerikanische Trans- portschiffe heran. Als erster sprengte Hauptmann Tacagaki mit seiner Ladung an der Bordwand ein feindliches Schiff in die Luft. Ihm folgten seine Männer nacheinander. Insgesamt erfolgten zehn gewaltige Explosionen unter der amerikanischen Transportflotte. Ein Dampfer sank, ein weiterer erlitt schwere Beschädigungen, während fünf Fahr- zeuge leichter beschädigt wurden. Die meisten Teilnehmer kehrten von dem Unternehmen nicht zurũck. 7 MANNHIEIIM UNO UOUMGESUNG pie gute Hinderstube Mit der sogenannten guten Kinderstube ver- knüpfen sich nur allzu oft falscher Kastendünkel und irregeleiteter Ahnenstolz. Unzweifelhaft ist ge- rade in dieser Richtung in Deutschland ein wohl- tuender Wandel der Auffassungen zu verzeichnen, und namentlich hat der heiße Sturmatem des Krie- ges ganze Zentnergewichte von verjährtem Gips- staub hinweggeblasen. Doch gibt es auch heute noch Menschen, die unter Berufung auf ihre Kin- derstube eine anmaßend betonte Vornehmheit wie einen schweren Schuppenpanzer ständig mit sich herumtragen. Vor lauter Blasiertheit drohen sie allmählich zu ihrer eigenen Gipsbüste zu erstar- ren. Wirft das Schicksal derartige Zeitgenossen einmal aus der gewohntenBahn, so gleichen sie dem Fisch, den eine Sturmwoge ans Land schleuderte. Weil sie jedoch leider nicht stumm geboren sind, ist noch ihr Schwanengesang eine bewegliche Kla- ge, daß ihnen dereinst an der Wiege ein besseres Los bestimmt gewesen sei. 4 Niemand hat den geringsten Grund, sich deshalb 2 schämen, weil er kleinen und engen Verhält- nissen entwuchs. Die Lebensgeschichte zahlreicher Männer, die bei Mitwelt und Nachwelt zu hohen Ansehen gelangten, weist auf dürftige Bauernkaten und bescheidene Mietwohnungen zurück. Solche Menschen werden freilich niemals der Versuchung verfallen, die Bauernkaten hernach zum Rittergut, die Zwei-Zimmer-Wohnung zum Ahnenschloß prahlerisch aufzupulyern. Wer stets und auch bei den unmöglichsten Anlässen die angebliche Vor- nehmheit seiner Herkuntt betont. will entweder bluffen oder die eigene Lebensuntüchtigkeit be- mänteln. Die Kinderstube ist dei Ausgangshafen für die Lebensreise, weshalb die berte ohne Frage die- jenige ist, die uns das Rüstzeug mitgibt, mit dem wir den späteren Daseinskampf erfolgreich und ehrenhaft zu bestehen vermögen. Wem diese Aus- rüstung zuteil ward, der hat wahrhaftig Grund, seiner Väter gern zu gedenken. eeeeeeen er, Achtungl Der Kreisleiter gibt bekannt: Sümtliche Dienststellen der Stadt und des Staa- tes arbeiten im bisherigen Umfang weiter. Die Mit- arbeiter haben sich pünktlich einzufinden. Versorgungsbetriebe, Lebensmittelgeschäfte, Bäk- kerelen und Metzgereien usw. sowie die übrigen Einzelhandelsgeschäfte sind unter allen Umständen offen zu halten. Selbständiges Schließen und Fern- bleiben der Gefolgschaft wird schärfstens bestraft. Es ist kein Grund zur Nervosität und zu über- stürztem Handeln gegeben. Die Situation wird am besten durch Ruhe und Besonnenheit gemeistert. verzögerter Rentenempfang bei Rückgeführten Wenn Empfänger von Renten der reichsgesetz- lichen Renten- oder Unfallversicherung aus feind- besetzten oder bedrohten Gebieten zurückgeführt werden, können sich leicht Unterbrechungen in der Rentenzahlung ergeben. Deshalb wird den Rückgeführten, die eine solche Rente beziehen, empfohlen, sich alsbald an die Postanstalt ihres Aufenthaltsortes(nicnt an die Gemeindebe- hörde oder an den Versicherungsträger) zu wenden und die etwa noch in ihrem Besitz befindlichen Unterlagen über die Renter(Rentenbescheid, Ren- tenkarte oder dergleichen) vorzuweisen. Die Post- anstalt veranlaßt dann die Weiterzahlung der Ren- ten. Ist die Postanstalt. von der die Rente bisher gezahlt worden ist, nach zu erreichen. so genügt eine einfache Mitteilung der neuen Anschrift an diese Postanstalt. Haben Empfünger einer knapp- schaftlichen Rente ihre Bezüge bisher durch eine Postanstalt ausgezahlt erhalten, so gilt das gleiche; haben sie iühre Bezüge durch eine Zahlstelle oder durch Postscheck von der Knappschaft erhalten, so wenden sie sich an die zuständige Bezirksknapp- schaft ihres jetzigen Aufenthaltes. Worauf gibt es Schals? Die vor einiger Zeit aufgerufenen zehn Kleider- kartenpunkte geben unter anderem die Möglich- keit, einen kunstseidenen, kunstseidenhaltigen oder zellwollenen Schal für vier Punkte zu kaufen. Au- Berdem können Schwerfliegergeschädigte auf ſhre Zusatzkleiderkarte, werdende Mütter auf ihre Klei- derkarte oder Zusatzkleiderkarte. Burschen und Mädehen auf die vierte Kleiderkarte und ihre Zu- satzkleiderkarte und Burschen und Mädchen zwi- schen 15 und 18 Jahren auf die fünfte Kleiderkarte einen Schal erwerben. Auch auf die Zusatzkleider- karte für Trauerkleidung, soweit sie noch vorhan- den ist und Gültigkeit hat, sowie auf Kleiderkarten mit Vorgriffsberechtigung könnev die Verbraucher einen Schal kaufen. Ilvesheim. Das Fest der silbernen Hochzeit be- gehen heute die Eheleute Georg Metz und Frau Eva geb. Lohnert, Hindenburgstraße. 7 15 Verdunkelung von 18.30 bis.45 Uhr Waldmichelbach. Die Ns-Frauenschaft veran- staltete für verwundete Soldaten bei Speise und Trank einige schöne gemütliche Stunden. Eine Sammlung für das WHW erbrachte eine stattliche Summe. Oberflockenbach. In der hiesigen Kirche wurden 17 Kinder, 11 Mädchen und 6 Knaben, aus Heilig- kreuz und Oberflockenbach konflrmiert. Für Führer, Volk und Vaterland starben: XUftz u. Flugzeugf. willi Auer Terrorangriffen ſielen zum1 Georg Rupp, Reichsbahnamtmann, 60., 19. 3. Neulußheim, Bahnhofstraße. Sofle Rupp geb. Armbruster nebst Kindern u. Angehörig. Johann Daub 44 Jahre, am 15. März 1945. Schwetzingen, Karl-Theod.-Str. 5 Frau Elise Daub geb. Rösch; Kinder und Angehörige. Beerd. fand in aller Stille statt. Inh. EK 1 u. 2 u. Frontsp., 23½ J Liedolsheim- Hockenheim.* Michael Auer, Vater; Bruder mit Fam.; Braut u. alle Anv. Trauergottesd.: 25.., 13.30 Uhr, in Liedolsheim. 53 Jahre, am 19. Magdal. Moos Angehörige. Karl Friedr. Moos Schwetzingen, Karlsruher Str. 37 VERSCHIEDENES Wer nimmt Beilad.(2 gr. Koffer) vV. Pfeddersheim b. Worms nach Schwetzingen mit? Ch. Kaiser, schwetzingen, Ad.-kftler-Anl. 6. März 1945. geb. Knapp und