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General-Anzeiger der Stadt Mannheim, ab 1924: Neue Mannheimer Zeitung

Basisdaten

Erscheinungsverlauf der digitalisierten Ausgaben: 1885, Nr. 187 (12. August 1885) - 154. Jahrgang, Nr. 323 (31. Dezember 1943)
Erscheinungsweise: anfangs 6x wöchentlich (teiweise auch zwei Ausgaben pro Tag); ab 1888 reglm. 7x wöchentlich; ab 1899 regelm. 12x wöchentlichlich (vor dem 1. Weltkrieg gelegentlich auch 3-4 Ausgaben pro Tag); ab September 1939 7x wöchentlich
1888 darin aufgegangen: Mannheimer Journal
1939 darin aufgegangen: Mannheimer neues Tageblatt
1944 aufgegangen in: Hakenkreuzbanner
Politische Ausrichtung: Nationalliberalismus

Geschichte

Am 4. September 1884 gründete Dr. Hermann Haas den „Mannheimer Stadt-Anzeiger“. Schon einen Monat später wurde die Zeitung in „Badische Volks-Zeitung“, zwei Jahre später schließlich in „General-Anzeiger der Stadt Mannheim und Umgebung“ umbenannt. Der General-Anzeiger war zuvor eine Anzeigenbeilage der Badischen Volks-Zeitung gewesen, bevor er schließlich zum Haupttitel beider Zeitungen bestimmt wurde.
"General-Anzeiger" war in Deutschland ein gebräuchlicher Titel für Zeitungen, die sich als "unpolitisch" verstanden. Dies war beim General-Anzeiger der Stadt Mannheim jedoch nie der Fall. Die Zeitung war von Anfang an als politisches Blatt nationalliberaler Stoßrichtung konzipiert und verbreitet worden.
Im Jahr 1888 erwarb Hermann Haas die Druckerei des Katholischen Bürgerhospitals in E 6. Das traditionsreiche Gebäude aus dem 18. Jahrhundert war der Druckort des 1790 erstmals erschienen "Mannheimer Journals". Von 1888 - 1901 wurde "Mannheimer Journal" nun im Nebentitel geführt und man übernahm stolz auch dessen Jahrgangszählung.
Im Jahr 1916 wurde die Zeitung in „Mannheimer General-Anzeiger“ umbenannt. 1920 wurde die Zeitung vom Huck-Konzern übernommen. Dieser nahm eine weitere Titeländerung vor, sodass die Zeitung ab 18. September 1924 unter dem Titel „Neue Mannheimer Zeitung“ firmierte.
Redaktion und Druckerei zogen 1929 vom traditionsreichen Druckereigebäude des katholischen Bürgerhospitals in E 6, in das Bassermannhaus am Marktplatz in R 1,4. Auf der Rückwärtigen Seite in R 1,12-13 wurde ein neues Druckereigebäude errichtet. 1933 wechselte die Zeitung ein weiteres Mal den Besitzer. Der aus einer Pforzheimer-Verlegerfamilie stammende Dr. Fritz Bode und sein Schwager Hermann Bauser erwarben die Zeitung im Juli 1933.
Ab 1939 war sie die einzige Mannheimer Zeitung, die neben dem offiziellen Propagandaorgan der NSDAP weiterhin geduldet wurde. Sie stellte jedoch durch die strikte nationalsozialistische Lenkung der Zeitungsinhalte kein Oppositionsblatt dar. Gegen Ende des Krieges wurde sie nach schweren Kriegsschäden an den Verlagsgebäuden beider Zeitungen, ab 1944 „auf Kriegsdauer" mit dem Hakenkreuzbanner vereinigt.

Weitere Informationen finden Sie unter Mannheimer Zeitungsgeschichte

Anmerkung

Das MARCHIVUM stellt die Ausgaben dieser Zeitung für Zwecke von Wissenschaft, Forschung und Lehre zur Verfügung. Das MARCHIVUM distanziert sich ausdrücklich von allen nationalsozialistischen, rassistischen und gewaltverherrlichenden Inhalten.

 
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