4. Selte 4 Geueral⸗Anzeiger, Badi 5 ſichtbar bleibt; in einzelnen Gegenden wird die Sonne, wenn auch nür für einige Sekunden, vom Mond gänzlich verdeckt. In an⸗ deren Gegenden, wie beiſpielsweiſe in unſeren, ſtreicht die Erde uur über einen kleinen Teil der Sonnenſcheibe. In unſerer Karte iſt der Verlauf der Sonnenfinſternis zu ſehen. Prüfung. Nach beſtandener Abgangsprüfung am Lehrer⸗ ſeminar I1 in Karlsruhe ſind 81 Zöglinge des 6. Kurſes unter die Volksſchulkandidaten aufgenommen worden.— Zur Unterrichtserteilung an höheren Mäd chenſchulen wurden 16 Kandidatinnen, welche der Lehrerinnenprüfung an der höheren Mädchenſchule in Mannheim ſich unterzogen und ebenda die Prüfung des praktiſchen Halbjahres abgelegt haben, für befähigt erklärt. Einführung des neuen Seelſorgers der Neckarauer evange⸗ liſchen Südpfarrei. Ein bedeutungsvoller Tag war der letzte Sonntag für die Neckarauer evangeliſche Gemeinde. Galt es doch, den neuen Seelſorger für die verwaiſte Südpfarrei der Gemeinde vorzuſtellen. Herr Dekan Simon aus Mannheim hatte es über⸗ nommen, Herrn Pfarrer Lamb in ſeinen neuen Wirkungskreis einzuführen. Die feierliche Handlung ging vormittags halb 10 Uhr vor ſich. Der Herr Dekan gab dem Wunſche Ausdruck, daß der neue Pfarrer das große Arbeitsfeld unermüdlich und unver⸗ droſſen bearbeiten möge und keinen Unterſchied mache zwiſchen Reich und Arm. Im weiteren Verlaufe ſeiner Rede gedachte Herr Dekan Simon auch des früheren Geiſtlichen der Südpfarrei, Herrn Pfarrer Sauer und wünſchte ihm einen ruhigen, ange⸗ nehmen Lebensabend. Zum Schluſſe bat Redner die Gemeinde um eine wohlwollende Aufnahme des neuen Pfarrers und über⸗ reichte ihm als Zeichen ſeines Dienſtantritts die von dem Groß⸗ herzogs am 11. Januar 1912 unterzeichnete Beſtätigungsurkunde, worauf die vorgeſchriebenen Amtshandlungen vorgenommen wur⸗ den. Herr Pfarrer Lamb beſtieg nun die Kanzel, um ſeine An⸗ trittspredigt zu halten, die bei der zahlreich verſammelten Ge⸗ meinde allgemeinen, tiefen Eindruck hervorrief. Als weitere Feier des Tages wurde vom Kirchengemeinderat mittags 12 Uhr im Sgale des Gaſthauſes„zum Bad. Hof“ ein Feſt mahl ver⸗ anſtaltet, an dem außer der Geiſtlichkeit, dem Kirchengemeinderat und der Kirchengemeindevertretung verſchiedene Gemeindemit⸗ glieder teilnahmen, ſodaß im ganzen ca. 70 Perſonen anweſend waren. DWDie diesjährigen Schwetzinger Spargelmürkte nehmen am kommenden Freitag ihren Anfang. Die Märkte finden täglich um 6 Uhr abends an den Schloßplanken in Schwetzingen ſtatt. Aus dem Großherzogtum. Karlsruhe, 16. April. Eine grauſige Entdeckung wurde lt.„Bad. Pr.“ heute nacht bei Ankunft des direkten -Zuges Nr. 100,(Friedrichshafen⸗Stuttgart⸗Amſterdam), hier um 12 Uhr gemacht. In einem Wagenabteil lag tot neben einander ein junges Liebespaar. Das Mädchen hatte Neinen Revolverſchuß in der rechten Schläfe, der junge Mann einen ſolchen in der linken; beide Schüſſe wirkten tödlich. Es iſt anzunehmen, daß der junge Mann zuerſt das Mädchen und dann ſich ſelbſt erſchoſſen hat. Soviel bis jetzt feſtgeſtellt werden kbonnte, beſtieg das Pärchen in Stuttgart den Zug; er ſoll ein klauſſiſcher Student, ſie ein Mädchen von hier ſein.„Die Tat muß zwiſchen Pforzheim und Karlsruhe geſchehen ſein, denn beide Leichen waren noch nicht ganz erkaltet. Nach Lage der Sache bdürfte das Motiv der Tat unglückliche Liebe ſein. Der Wagen, in dem der Doppelmord vollbracht, wurde hier ausgeſtellt. Noch in der Nacht erſchien eine Gerichtskommiſſion auf dem Bahnhof zur Feſtſtellung des Tatbeſtandes, worauf beide Leichen nach dem Friedhof verbracht wurden.— Der Polizeibericht meldet hier⸗ zu? Heute früh gegen 12%½ Uhr, als der D⸗Zug 100 von Stutt⸗ gart am hieſigen Hauptbahnhof ankam, wurde in einem Frauen⸗ abteil 2. Klaſſe ein hieſiger Student und eine Kaſ⸗ fiererin aus Stuttgart erſchoſſen aufgefunden. Der Student erſchoß die Kaſſiererin, mit der er früher ein Verhältnis unter⸗ hielt, auf der Strecke zwiſchen Pforzheim und Karlsruhe aus Eiferſucht und brachte ſich dann ſelbſt einen Revolverſchuß in die rechte Schläfe bei. 5 Karlsruhe, 16. April.(Von unſ. Karlsr. Bur.) Die Einäſcherung des heute früh 7 Uhr in der Anſtalt Illenau verſtorenen früheren Chefs der fortſchrittlichen Volks⸗ partei Dr. Karl He imburger erfolgt am Donnerstag nach⸗ mittag 3 Uhr in der hieſigen Friedhofskapelle e eeeeeeeeeer-rerkf 5 ae unverſöhnliche Widerſprüche, die erſtaunlichſten Gegenſätze, ſo daß der Herausgeber daran verzweifelt, den wahrſcheinlichen Hergang aus dieſen Quellen herauszufinden und ſich damit be⸗ ſcheidet, die Briefe ohne jeden Kommentar abzudrucken.„Am Mittwoch, den 18. des Monats um 2 Uhr morgens,“ ſo ſchreibt Grzymala,„iſt Chopin in ein anderes Leben hinübergegangen, lächelnd bis zur letzten Minute, die ſeinem Tode voranging. In dieſer Minute noch hat er ſeinen Schüler Gutmann umarmt und ſich bemüht, auch Mme. Cleſinger zu umarmen. Einige Stunden, bevor er ſeine Sele aushauchte, hatte er die Gräfin Delphine Potacka gebeten, ihn drei Lieder von Bellini und⸗ Roſ⸗ ſini hören zu laſſen, die ſie mit von Tränen unterbrochener Stimme ſang: und Chopin, von ſeiner Träumerei umfloſſen, hörte dieſes letzte Echo aus einer Welt, der ſeiner Seele ent⸗ fliehen wollte.“ Alle dieſe Tatſachen beſtreitet die Nichte Cho⸗ bpins, indm ſie erklärt:„Mein Onkel iſt keineswegs in den Ar⸗ mien Gutmanns geſtorben, denn dieſer, der damals garnicht in Paris war, konnte auch nicht ſeinen letzten Gruß empfangen, wie man erzählt hat. Um dieſe Abweſenheit Gutmanns während der bten Augenblicke Chopins beſſer zu beweiſen, füge ich hinzu, daß meine Mutter und ich ſeine Bekanntſchaft erſt ſpäter ge⸗ macht haben, als er nach ſeiner Rückkehr nach Paris ſich beeilte, uns einen Beſuch zu machen Und es hat auch niemand mehr am Totenbette Chopins geſungen. Nur das iſt wahr, daß einige Tage vor dem Tode meines Onkels Mme. Delphine Potockg, die ihn beſuchte, ihm eine Arie von Bellini vorſang; das hat dann zu dieſer Legende Anlaß gegeben.“ Wie in dieſe Dingen, gehen auch in den Berichten über die letzten Worte des Kom⸗ ſten die Zeugniſſe völlig auseinander. Sein Beichtiger ſagt, ſeine letzten Worte hätten Gott gegolten; der Freund, ein be⸗ geiſterte Pole, erklärt, Chopin habe ſich zuletzt an das Vater⸗ land gewendet; die Nichte behauptet, ſein letzter Ausſpruch hätte ſeiner Mutter gegolten. Und ſo befinden ſich in allem die Augen⸗ zeugen in einem unheilbaren Widerſpruch. Kleine Mitteilungen. Der Villa Romana⸗Preis dierten graphiſchen Ausſtellung des Deut ſchen Künſtler⸗ bundes verteilt. Das in Chemnitz tagende Preisgericht, unter dem Vorſitz Max Klingers verlieh den Preis dem Maler Georg Greve, Lindau in Weima.. Der ukrainiſche Genremaler würde aus Anlaß der darüber Ausdruck zu geben, ſche Neueſte Nachrichten. Abendblatt) 80 — Mannheim, 16. April. Letzte Nachrichten und Telegramme. W. Neuſtadt a.., 16. April. Der bei dem Weiden⸗ taler Eiſenbahnunglück ſchwer verletzte Wagenwärter Weber iſt heute nachmittag 84 Uhr im Krankenhaus ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. Straßburg, 16. April. Das Kgl. preußiſche Kriegs⸗ miniſterium hat der Leitung des Deutſchen Zuver⸗ läſſigkeitsfluges am Oberrhein zur Durchführung dieſes Unternehmens 10000 M. zur Verfügung geſtellt. 7. Baſel, 16. April.(Priv.⸗Tel.) Auf dem hieſigen badiſchen Bahnhofe ereignete ſich heute nachmittag kurz vor 2 Uhr abermals ein Zuſammenſtoß. Bei der Ausfahrt in der Richtung gegen Freiburg ſtieß ein Güterzug, aus Lokomotive und 4 Wagen beſtehend mit einem Rangierzug zuſammen. Führer und Heizer des Güterzuges konnten rechtzeitig abſpringen, ehe der Zuſammenſtoß erfolgte und ſind unverletzt geblieben. Dagegen wurde ein Bremſer des Güterzuges, der nicht mehr abſpringen konnte, leicht verletzt. Bei dem Zuſammenſtoß wurden die Lokomotive und 3 Wagen des Güterzuges aus dem Geleiſe ge⸗ worfen und ſtark beſchädigt. Das Ausfahrtsgeleiſe iſt geſperrt. Die franzöſiſch⸗ſpaniſchen Verhandlungen. Madrid, 16. April. Miniſterpräſident Canalejas er⸗ klärte mehreren Berichterſtattern, er könne ſich die Befürchtungen wegen der Möglichkeit eines Abbruchs der Verhandlungen nicht erklären. Es ſei kein Grund zu der Annahme vorhanden, daß die Beziehungen zwiſchen Spanien und Frankreich ihren freund⸗ ſchaftlichen Charakter verloren hätten. Die Beſprechungen nähmen ihren normalen Verlauf; auch die franzöſiſch⸗deutſchen Verhandlungen hätten ſehr lange gedauert und die franzöfiſch⸗ ſpaniſchen Verhandlungen wären länger als er gewünſcht habe, aber die Fragen, die erörtert würden ſeien von der größten Bedeutung. Man dürfe nichts außer Acht laſſen u. müſſe ſchon jetzt alle Einzelheiten regeln, um in Zukunft Verwicklungen zu vermeiden. Er glaube aufrichtig, daß ein großer Schritt nach vorwärts getan worden digung gelangen wird. Vermittelung der Mächte. * Konſtantinopel, 16. April. Um 11 Uhr begaben ſich die Ver⸗ treter der Mächte ins Miniſterium des Aeußern und unternahmen den bereits angekündigten Schritt. Der ruſſiſche Bevollmächtigte trat als erſter ein, ihm folgten der deutſche, der öſterreichiſch⸗ ungariſche, der engliſche und der franzöſiſche Botſchafter. Die Kataſtrophe der„Titanic“. Berlin, 16. April.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus London wird über die furchtbare Schiffskataſtrophe der„Ti⸗ tanic, noch telegraphiert: Die letzten drahtloſe vom Schauplatz des Schiffsbruchs des„Titanic“ eingetroffen ſind, laſſen in ihrer Verworrenheit nur die Rettung von 675 Paſ⸗ ſagieren, meiſt Frauen und Kinder erhoffen. Die Nachricht von der Kataſtrophe hat Newyork geradezu niedergeſchmettert, da die Telegramme, die anfänglichen Nachrichten vermuten ließen, daß keine Verluſte an Menſchenleben zu beklagen ſeien. Faſt jeder Staat wird von dem Unglück betroffen. Gerettet ſind meiſtens Paſſagiere der erſten Klaſſe, die zuerſt Aufnahme auf dem„Virginiam“ fanden. und dann auf die„Carpathia“ verſchifft wurden. Die„Vir⸗ giniam“ hatte Poſt nach Europa an Bord, während die„Car⸗ pathia“ ſich auf dem Wege nach Europa befand, ſodaß ſie Freitag morgen erwartet wird. Die White Star Line hofft, daß ein Teil der Paſſagiere der„Titanic“ von der„Pariſian“ gerettet wurde, die ſich gleichfalls auf dem Schauplatz der Kataſtrophe befand. Die Hoffnung iſt aber nur ſehr gering. Nach den letzten Tele⸗ grammen ſind von den 1350 Paſſagieren 1. Kl. und 305 2. Kl., 800 im Zwiſchendeck und 903 Mannſchaften, alſo insgeſamt 2558 Perſonen, die ſich auf der„Titanic“ befanden, 675 gerettet worden. Die 3418 Po ſtſäcke ſcheinen end⸗ gültig verloren zu ſein. Nach einer ſehr mangelhaften drahtloſen Depeſche, die von den Newyorker Zeitungen veröffentlicht wird, muß es auf der untergehenden„Titanic“ zu einer fürchterli chen Panik unter den Paſagierren gekommen ſein. Das Rieſen⸗ ſchiff fuhr offenbar mit dem Aufwandaller ſeiner Kräfte in dieRacht hinein, obwohl es dem Kapitän nicht unbe⸗ kannt ſein konnte, daß er ein ſchwimmendes Eisfeld von 75 Meilen Länge und ebenſogroßer Breite zu durchqueren hatte, in dem bereits verſchiedene andere Dampfer zu Schaden gekommen waren. Kapitän Smith hatte das Unglück gehabt, das Schweſterſchiff der„Titanic“, die„Olympta“ zu führen, als ſie im Hafen von Southampton mit dem Kreuzer„Hawke“ zuſammenſtieß. Die„Slhmpia wurde zur Zeit allerdings von einem Lotſen geführt. Aber ein derartiger Unefall wird von den Offizieren der britiſchen Schiffe ſtets als eine Schlappe empfun⸗ den, die gut gemacht werden müſſe. Die White Star Line gab Kapitän Smith die Gelegenheit dazu. Er wollte mit der Jung⸗ fernfahrt der„Titanic“ alle bisherigen Rekorde brechen. Deshalb wurde ſelbſt die Bahn der„Eisbergflotte“ mit Rieſeneile durchquert. Hierin iſt denn auch die Urſache des Unglücks zu finden. Der„Times“ zufolge iſt die Ladun g, die die„Titanie“ an Bord hatte, von ungeheurem Wert. Das Rieſenſchiff hatte ungefähr 50 000 Säcke Kaffee und wohl ebenſo viel Kiſten Tee an Bord. Außerdem befanden ſich Diamanten und Edel⸗ ſteine im Geſamtwert von über 100 000 Mk. an Bord. Die perſönlichen Effekten der Reiſenden repräſentieren ebenfalls einen Wert von mehreren 100 000 Mark. Ein einziger amerikaniſcher Paſſagier hatte beim Betreten des Schiffes Geſchmeide im Werte von über 3 Millionen Mark zur Aufbewahrung übergeben. Berlin, 16. April. Der Reichstag nahm heute ſeine Arbeit wieder auf. Präſident Kämpf eröffnete kurz nach 43 Uhr die Sitzung, die nur ſchwach beſucht war, mit der Begrüßung der Abgeordneten nach den Oerferien und widmete dann den Toten des engliſchen Schiffsunglücks folgenden Nachruf: Bevor ich in die Tagesordnung eintrete, glaube ich dem Schmerze daß ein großes Schiffsunglück hunderte bon Menſchenleben, ja vielleicht mehr als tauſend verſchlungen hat. Die„Titanic“, die der engliſchen Schiffslinie White Star Line angehört. Wir ſprechen unſer ſchmerzliches Bedauern aus über das Unglück, daß in erer Linie das engliſche Volk betroffen, in zweiter Linie die Nationen, die Angehörige bei dem Schiffbruch verloren haben. Sind wir doch nicht ſicher, daß nicht auch unſer Volk unter dieſem Unglück ſchwer zu leiden hat. Ich danke Ihnen in Kiew unerwartet 5 55 8 2 geſtorben. für den Ausdruck ſei und daß man bald zu einer Verſtän⸗ 200 Mann der Beſatzung gerettet worden. Sie dadurch bewieſen haben, daß Sie ſich von ihren Plätzen e hoben. m. Köln, 16. April,(Pr.⸗Tel.) Einem Berliner Tele, gramm der Köln. Zeitung zufolge iſt der Hergang des Dampfer⸗ unglücks in vieler Hinſicht vollkommen underſtändlich. Es wird verſichert, daß mehrere Dampfer zur Hilfeleiſtung anweſend wa⸗ ren. Da ruhiges Wetter herrſchte, hätten dieſe ohne Schwierig⸗ keiten alle Paſſagiere übernehmen können. Aber ſelbſt, wenn dieſe Dampfer nicht zur Stelle waren, mußte die„Titanic“ aus eigenen Mitteln mehr Aus 675 Menſchen retten können. Mindeſtens die Zahl hätte in den vorhandenen Booten Unterkunft finden kön⸗ nen. Abgeſehen von den Rettungsflößen, welche doch ebenfalls auf der„Titanic“ reichlich vorhanden waren und von denen jedes ſehr viele Menſchen faſſen kann. Jedenfalls wird man hierüber weitere Nachrichten abwarten müſſen. Bei dem um dieſe Jahreszeit in jenen Gegenden herrſchenden ſtarken Nebeln iſt es bei Tage ſchon kaum möglich, Eisberge zu ſichten, und noch viel weniger bei Nacht. Wohl hat man in den ſyſtematiſch unter Waſſer feſtgeſtellten Meſfungen der Waſſertem⸗ peratur ein ſicheres Mittel, um die Nähe der Eisberge feſtzuſtellen. Sobald die Temperatur des Waſſers ſehr raſch fällt, kann auf die Nähe eines Eisberges geſchloſſen und es ſind dann ſofort die nötigen Maßnahmen zu treffen. Auch die Lage des Eisberges, wenn er nur in einiger Höhe über das Waſſer ragt, kann dadurch feſtgeſtellt werden, daß man mit der Dampfſirene Signale gibt. Werden dieſe vom Echo zurückgeworfen, ſo iſt ein Eisberg in der 1 55 und man muß dann ſehen, wie man ſich von ihm entfernen ann. m. Köln, 16. April.(Priv.⸗Tel.) Die Köln. Ztg. er⸗ hält aus Waſhington folgende Meldung: Die amerikaniſchen Hauptſtädte, wie ganz Amerika ſind vor Schrecherſtarrt ob des furchtbaren Schiffsunglücks. Die große Mehrzahl der Reiſenden der„Titanic“ ſind Amerikaner, darunter der frühere Adjutant des Präſidenten Taft, der een von einer Reiſe nach Rom zurückkehrte, nachdem er den Vatikan und den Quirinal be⸗ ſucht uned dem Papſte ein Handſchreiben des Präſidenten Taft überbracht hatte. Boſton, 16. April. Ein drahtloſes Telegramm von geſtern Abend von der„Olympie“ beſagt, daß die„Car⸗ pathia“ mit 868 Paſſagieren der„Titanic⸗ und zwar meiſt Frauen und Kinder auf demm Wege nach New⸗Nork iſt. Die Meldung ſchließt damit, daß ernſte Beſorgnis für das Schickaal der übrigen Paſſagiere und der Beſatzung gehegt wird. Nach einer Lloyd⸗ Meldung von Montreal ſind etwa 6 75 P aſſagiere und W. Newyork, 16. April. Daß 866 Gerettete wohlbehalten an Bord der„Carpathia“ ſind, iſt die willkom⸗ mendſte Nachricht über das Unglück, die geſtern abend auf draht⸗ loſem Wege von dem„Virginiam“ eintrüf. Die„Carpathi!“ ſtand während der Nacht in drahtloſer Verbindung und ſandte zeitweiſe eine Liſte der Geretteten. Man hofft, daß ſie in Kürze innerhalb der drahtloſen Zone kommen wird, wodurch es möglich wird, weiere Einzelheiten über das Unglück zu erhalten. Es ſteht leider ſo gut wie feſt, daß es ſich um das größte Un glück handelt, daß die Geſchichte der Schiffahrt kennt. Man glaut, daß wenigſtens 1200 Menſchen umkamen. Meiſtens wurden Frauen und Kinder gerette. W. Newyork, 16. April. Als geſtern ein Beamter der funken⸗ telegraphiſchen Station von Sable Island gefragt wurde, ob es möglich ſei, Nachricht den Reiſenden auf der„Tritanic“ zu über⸗ mitteln, erwiderte er, es würde ſchwierig ſein, da anſcheinend die Paſſagiere auf verſchiedene Schiffe verteilt ſeien. Selbſt dieſe ſchwache Andeutung, daß noch andere Schiffe außer der„Car⸗ pathia“ Ueberlebende aufnahmen, wird von Tauſenden Verwandten und Freunden der Paſſagiere begierig aufgenommen. W. Newyork, 16. April. Unter den Gereteten der„Tritanic“ befindet ſich auch Oberſt Simonius, Präſident des Schweizeriſchen Bankvereins. 8 ö 7 Bon Tug zu Tag. — Ueberfall durch Zigeuner. Reichenbeuren (Ober⸗Bayern), 16. April. Zigeuner überfielen einen Landwirt und richteten ihn mit Meſſern und Prügeln übel zu und ließen ihn bewußtlos auf der Landſtraße liegen. Die Gendarmerie un⸗ ternimmt Streifen auf die Zigeunerbande, die ſich tagsüber in den Wäldern des Tölzergebietes aufhält. 5 — In Unterſuchungshafkeingeliefert. Mainz, 16. April. Der Weinhändler Schober aus Oppenheim, der wegen bedeutender Wechſelfälſchungen ins Ausland geflüchtet war, wurde in das hieſige Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. ——— Ich bleibe bei der echten Scotts Emulſion, denn mit dieſer habe ich erreicht, was ich wollte, nämlich eine ſchnelle Kräftigung und Stärkung meines 63jährigen Sohnes Friedrich nach vorausgegangener Krankheit, während eine zuerſt angewendete, allerdings billigere Nachahmung Ihres Präparates keinen Erfolg herbeiführte. Mein Söhnchen hat Scolls Emulſion ſofort ſehr gern genommen; den Einfluß des Präparates auf den Appetit konnte man alsbald bemerken, denn Friedrich zeigte viel mehr Luſt zum Eſſen, ſein Körpergewicht hat ſich infolgedeſſen entſprechend vermehrt, auf ſeine Wangen iſt die friſche roſige Farbe zurückgekehrt, und er iſt auf dem beſten Wege, ein kräftiger Junge zu werden. Auch ſchläft er nachts viel ruhiger. (Cez.) Friedrich Schmidt, Weißenburg, Bay., Schrecken 188, 14. Sept. 1910, In der Wiedergeneſungszeit iſt es immer von Wichtigkeit, die In Kraft des Körpers und deſſen Ernährung durch ſtarkende Mittel zu haben bewieſen, daß Fordern. Zablloſe Beiſpiele, ähnlich dem obigen, hab en, da⸗ Scotts Emulſſon bierzu eines der allergeeignetſten Mittel iſt, die wir beſitzen. „ Scotts Emufſſon wird von ans ausſchließlich im großen verkguft, und zwar nie loſe nach Gewicht oder Maß, ſondern nur in verſiegelten Originalflaſchen in Gerlod wit Aniſerer Giſcher mit dem Dörſch). Skott& Bowne, G. nr b.., Franffurt g. P rima Glyzerin 50,0, unter⸗ „Beſtandteile: Feinſter Mepizinal,Lebertran 150,0, Ihres Bedauerns, und Ibres Schmerzens, den phochhorigſauret Kakk 43, untetphosphorigſaures 9e on 2,0, puv. Tragaut 30, Feaabe Senen ald. 20. Neale 120 10. Eieg arametiſ Salſaſſon mit Skunte Mandel⸗And Gaultertas öl je 2 Tropfen.
Ausgabe
(16.4.1912) 177. Abendblatt
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