00.4 das inen e. 125 1 mn te n — äh 8 5 9 ö 5 5 Donnerstag, den 2. Januar 1980 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 2 Velebterer Jahresbeginn Nach luſtloſer Eröffnung auf ſpäter einſetzende Interventionskäufe allgemein lebhafter und feſter/ Ermäßigung des Privatdiskontſatzes/ Freundlicher Schluß Mannheim behauptet Im neuen Jahr war trotz des Coupons⸗Termins das Geſchäft an der Börſe recht kleln, die Kurſe am Aktienmarkt behauptet. Angeſichts der morgen beginnen⸗ den Haager Konferenz legten ſich Publikum und Spekula⸗ tion weiter Zurückhaltung auf. Farben und Wold⸗ hof wurden etwas niedriger notiert, ebenſo von Neben⸗ werten Knorr, Salzwerk und Wayß u. Freytag. Feſter lagen Mez u. Söhne und Setlinduſtrie Wolf. Von Ver⸗ ſicherungswerte waren Mannheimer und Continentale Ver⸗ ſicherungswerten woren Mannheimer u. Continentale Ver⸗ lagen Hypothekewbank eine Kleinigkeit feſter. Von Renten⸗ werten waren Liquidations⸗Pfandbrieſe und Reſtpartien angeboten. Frankfurt luſtlos, ſpäter etwas belebt Die erſte Börſe des neuen Jahres zeigte keinen Unter⸗ ſchied gegenüber der letzten im alten Jahr. Die Stim⸗ mung war luſtlos und das Geſchäft bewegte ſich in den denkbar engſten Grenzen. Es fehlte vor allem wieder an Aufträgen und auch an Anregungen. Ungünſtiges lag dagegen ebenfalls nicht vor. Gegenüber den Schluß⸗ kurſen vom 81. Dez. traten bei der beſtehenden Aufnahme⸗ unluſt zmeiſt Rückgänge bis zu 1 v. H. ein. Die feſte Newyorker Börſe vom letzten Dienstag konnte keine Anregungen bieten. Die Zahl der zunächſt zur amtlichen Notiz gelangten Kurſe war ſehr gering. Von Elektrowerten eröffneten Siemens 2 v. H. ſchwächer. Am Chemiemarkt lagen J. G. Farben gut behauptet, Montanwerte uneinheit⸗ lich. Schiffahrtswerte 14 v. H. ſchwächer. Am Banken⸗ markt lag Reichsbank mit minus 2½ v. H. ſtärker im An⸗ gebot. Renten ſtill und leicht gedrückt. Im Verlaufe wurde das Geſchäft auf Interventionen etwas leb⸗ hafter, ſo daß die Tendenz allgemein etwas feſter werden konnte. Es traten gegenüber dem Anfang Beſſerungen bis zu 17 v. H. ein. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 67 v. H. etwas leichter. Berlin nach ſchwacher Eröffnung feſter Nach einem ſehr ruhigen und kaum veränderten Vor⸗ mittagsverkehr konnte man ſchon an der Vorbörſe eine gewiſſe Unſicher het feſtſtellen, die hauptſächlich mit der beginnenden Haager Konferenz in Zuſammenhang zu brin⸗ gen war. Aber auch die Ungewißheit, ob die Exekutionen vom Dienstag ihr Ende gefunden haben, drückte auf die Stimmung. Zu den erſten Kurſen konnte man dann aber für einige Werte etwas Kaufintereſſe feſtſtellen, das ſich beſonders auf Auslandswerte erſtreckte, da aus London feſtere Vorbörſenkurſe gemeldet wurden. Leichtere Geldſätze im Auslande und die belgiſche Discontermäßigung von 4½ auf 37% v. H. machten wenig Eindruck, rückten aber eine Dis⸗ contveränderung in London in den Bereich der Möglichkeit. Die erſten Notierungen zeigten eine unein heitliche und eher ſchwächere Entwicklung, da doch noch einiges Provinzangebot vorhanden war. Die Rückgänge betrugen im allgemeinen—2 v. H. und gingen nur bei wenigen Papieren darüber hinaus. An lei hen ruhig, Ausländer meiſt gehalten. Pfandbriefe bet kleinem Geſchäft freundlicher, das Umſchuldungsangebot der Mel⸗ ninger lenkte verſchärftes Intereſſe auf die Liquidations⸗ pfandbriefe und Anteile. Am Geld markte nannte man Weizen leicht erhöht, Roggen vernach läſſigt Berliner Produktenbörſe v. 2. Jan.(Eig. Dr.) Der Produktenmartt eröffnete das neue Jahr bei nur geringer Geſchäftstätigkeit in gut ſtetiger Haltung. Das Angebot von Brotgetreide aus dem Inlande war weiterhin recht gering, für Weizen wurden höhere Preiſe gefordert, vereinzelt kamen auch auf etwa 1 4 höherem Preisniveau Umfätze zuſtande, wohin⸗ gegen Roggen vernachläſſigt blieb. Die vom Auslande vorliegenden feſteren weiteren Deckungskäuſen am Lieferungsmarkte, ſodaß Weizen und Roggen um 0,50 bis.—„ im Preiſe anziehen konnten. Das wicht wieder entwickeln können, die Forderungen blieben im allgemeinen unverändert. bei regulärem Konſumgeſchäft ſtetig. Amtlich notiert wurden: 274 B: Mai 284;: Roggen 168,50—70,50, ruhig; Mürz 196 bis 5,50; Mai 200,50—5,75; Gerſte 187203, ruhig; Futter⸗ gerſte 165—75, ruhig; Hafer 150—58, ruhig; März 169,50; Mai 179; Weizenmehl 29,75—35,50, feſt; Roggenmehl 23,50 bis 6,90, behauptet; Weizenkleie 114; Roggenkleie 6,50 bis 10, ruhig; Viktorkaerbſen 2038 Kl. Speſſeerbſen 24 bis 28; Futtererbſen 21—22; Peluſchken 20—21; Ackerbohnen 18,50—20; Wicken 23—20; Lupinen, blaue 14—15; gelbe 16,50 bis 17,50; Seradella, neue 26—91; Raps kuchen 18,40—90; Leinkuchen 28,80—24; Trockenſchnitzel 8,20—8,0; Soyo⸗ einen Tagesgeldſatz von—10 und einen Monatsgelbdſatz von 910 v. H. Im Verlaufe gaben die Kurſe bei kleinem Geſchäft zunächſt eher nach. Beſonders fiel ein proz. Kursrückgang der Danatbankaktien auf, Karſtadt lagen auf Interventionen bemerkenswert feſt. Später konnte man dieſe Interventionstätigkeit auch auf anderen Gebieten beobachten; Siemens gingen 2 v. H. über Anfang um und Schuckert 1% v. H. über Anfang. Am Kaſſamarkt war die Lage unausgeglichen. Die Tendenz bleibt bis zum Schluß der Börſe rechtfreund⸗ lich. Der Privatdiskont wurde um je 1c auf 696 v. H. für beide Sichten ermäßigt. Die Steigerung der Reichsmark ſetzte ſich fort. Der Dollar wurde mit.1875 gehandelt. Gegen die europäiſchen Valuten, die zur Zeit den oberen Goldpunkt erreicht hatten, ging der Dollar weniter zurück, London.88 nach.8810, Paris 3937 nach 394, Schweiz 1924 nach 194294, Holland 4034 nach 4035, alles Neewyorker Uſance. Spanien flau 36.60 gegen London. Die Swapſätze Dollar⸗Reichsmark ſind entſprechend dem geſtiegenen Dollarkurs niedriger, auf einen Monat 70 Stellen, auf drei Monate 160 Stellen. Deviſenkurſe gegen Kleines Produltengeſchäft extractionsſchrot 17,30—70; Kartoffelflocken 14,50—15,10; Sypeiſekartoffeln, weiße 2— 2,80; dto. rote 2,40 2,70; dto. gelbfleiſch. 2,80— 3,20; Fabrikkartoffeln in Pfg. 8,50—9; Rauhfuttermittel, unverändert. Allg. Tendenz ruhig. Maunheimer Produktennbörſe Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt war für Ge⸗ trebde leicht befeſtigt, für Futtermittel unverändert ruhig; für Mehl beſtand für prompte Ware beſſere Nachfrage An⸗ geboten wurden(alles in.): Rapskuchen—— Me 8 5 Auslondweizen 29, 2532,50 Tabst am Wesen sek, aa deen e Frockenſchnitzet 9 81000 ab i bad. Grünkern 40,00—50,00 Mehlgeſchäft hat ſich noch f 1.7 7% Weizenmehl ſüd. 99,25—41,.50 n An e Weizenbrotmehl 29,25—31,50 Hafer Gere offeriert, inl Bange 20,0022, 28 M e 3 1 Gerſte ruhig. Futter 60—70proz.„5083, Weiz 52 ia gerſte 18,00 8 de, ais mt N 0 5 f 0 Beßugſchein 18,25—18,50 N 10,00— 405 Biertreber 15, 2516,00 109 42000 Die Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto, waggonfvei Mannheim. Rotterdamer Getreidekurſe vom 2. Januar.(Eig. Dr.) Anfang, Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.), Jan. 11,20; März 11,61,50; Mai 11,72,50; Juli 1187,50; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.), Jan. 147,25; März 157; Mai 157; Juli 158. Liverpooler 2 70 vom 2. Jaunar(Gig. Dr.) Anfang, Weizen 185 lb.), Tendenz feſt; März 10.—: 911,25; Mal 10/2, 10/1; Juli—, 10/1. kite, Tendeng ſtetig, März 10/058; Mai 10/278; Juli. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 2. Januar.(Ef Dr.). Jan. 9,75 B, 9,15 G; Febr. 9,0 B, 9,0 G. Mam 9,40 B, 9,30 G; April 9,55 B, 950 G; Mai 9,80 B, 9,70 G: Aug. 10,20 B. 10,15 G; Okt. 10,80 B, 10,20 G, Dez. 10,40 B, 10,30 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis geſtrichen. Melaſſe⸗Rohzucker 2,80; Tendenz ſtill. 1 * Bremer Baumwolle vom 2. Januar.(Eig. Dr). Ame⸗ rik. Univ. Stand. Middl.(Schluß 18,91. Liverpooler Baumwollkurſe vom 2. Jautar.(Eig. Dr.). Americ. Univerſal. Stand. Middl., Anf aug, Jon. 908909; März 922; Mat 981932; Juli 938; Okt. 988; Jan. 1931—; Tagesimport 5600; Tendenz ruhig und behauptet. Mitte, Jan. 911; März 924; Mat 934; Juli 940; Okt. 939; Jan. 1981 041; Loco 946; Egypt. Upper F. G. fair loco 1046; Tendenz ruhig und behauptet. Viehmarkt vom 2. Jannar 1930. Zufuhr insgeſamt 848 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in.: 88 Kälber 6) 8285 c) 74-80; d) 6872. 11 Schafe, c) 45—46. 208 Schweine c) 8885: e) 80—88. 451 Ferkel und Läufer. Ferkel bis 4 Wochen 3592; über 4 Wochen 34—44; Läufer 856. Marktverlauf: Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt, mit Schweinen mittelmäßig, geräumt, mit Ferkeln und Läu⸗ fern mittelmäßig. Berliner Meiallbörse vom 2. Januar 1930 Kupfer Bie! U Zink bei. J Brief] Geld bez. Brief] Geld dez. Brief] Geld Januar.]—.— 132, 1350—.— 42,59 41,25 12 0 38. Februar[—,— 132.—131.—— 42.25 175[.— 42.— 89.89 März... 132.5013125—— 3.-39.50 April 132.7132.— 13250—.— 43,42. Mai 183 25 133.75 133 251—.— 48, 41.25—— 8. 89 Junk.—.— 133,50 133.50—— 23.41.50, 48.— 39.— Juli. 133.75 184,— 133.75—.— 43,25 4,75—— 48. 40,50 Auguſt— 134.— 1.——. 43,50 48,—.— 43 4150 Sept.. 134, 134,50 184.——— 43.80 43.——— 43.— 41, Oktober.“—.— 133.50 184,—.— 43,50 43,25—.—— 43.— 42. Nov.—.— 184.50 134.-..50 43.50 ,.— 42,8 2. Dezemb.]—.— 134 5/184,. 43,75 63.50—.— 43,— 2. Elektrolytkupfer, prompt 170,25 Antimon Regulus 62,— 68, Orig. Hütten⸗Aluminium 190.— Silber in Barren, per eg 83.80 65,59 dgl. Walz⸗„Drahtbarrenſ194,.—[Gold, Freiverkehr, 10 zr. 28,— 28.20 üttenzinn, 60 v. ö.—[Platin, dio. 1-—10 einnickel. 98.99 v.. 950.—] Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 eg Londoner Mefiallbörse vom 2. Januar 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze E,(1870 fein ſtand), Platin Unze Kupfer, Standard 71,45 Zinn, Standart 189,2 Aluminfum— 3 Monate 70,15 Monate 183,6 Antimon 2 Settl. Preis 71,45 Settl. Preis 180,2 Queckſilber 28,28 Elektrolgt 84,75 Banka 189 2 Platin—— veſt ſelee ed 76,75 Straits 182.2 Wolframerz 34.— firvng ſheets. Blet, ausländ. 2112 Nickel—— El'wirebars 83.75 Zink, gewöhnlich 19.75 Weißblech—.— 50 M 10 Er wollte die Perſon ſogar heiraten, denn er war ſicher, daß er niemals wieder eine Frau ſo lieben könne— und,“ die Augen des Sprechers wurden ſanft—„es ſcheint mir jetzt, als hätte er die Wahrheit geſprochen. Dann kam das Unglück. Eine geheime Nachricht aus der Reſidentſchaft wurde am Baumwollmarkt zur Beeinfluſſung der Kurſe verwertet. Lord Kitche⸗ ner, damals britiſcher Reſident, ließ Nachforſchungen anſtellen; die Spur führte über einen ſyriſchen Mak⸗ ler zu einem reichen Aegypter und von da ſchließ⸗ lich zu Cradocks Freundin. Die Informationen waren ſtreng vertraulich geweſen und das Schickſal wollte es, daß ausgerechnet Cradock das betreffende Chiffretelegramm entziffert hatte. Es ſcheint, daß die gefährliche Frau den unerfahrenen Jungen tat⸗ ſächlich ſuggeriert hatte, ſich als heimlich„verlobt“ zu betrachten. Sie gab vor, ſeine Sorgen, ſeine Ar⸗ bet ſeine Intereſſen, ſein ganzes Leben mit ihm tei⸗ len zu wollen und bei einem ſolchen Geſpräch muß ihm jene kleine wichtige Nachricht entſchlüpft ſein. Können Sie ſich die Wirkung dieſer ſcheußlichen Geſchichte auf Kitchener vorſtellen, der ſowieſo nie viel für Frauen übrig hatte? Sind Sie ſich bewußt', donnerte der Lord mit ſeiner fürchterlichen Stimme, bei der uns allen die Knie wankten,„ſind Sie ſich bewußt, daß dieſe Kreatur eine gewöhnliche Aben⸗ teuerin iſt und daß ſie von Aegyptern bezahlt wird, denen ſie jene geheimen Mitteilungen weitergab: Cradock hatte den Mut eines Iöwen, wenn er ge⸗ reizt wird. Er brauſte auf: Das iſt nicht wahr! Daraufhin reichte ihm Kitchener wortlos den Poli⸗ zeibericht. Nun war alles ſonnenklar, und der arme Kerl, der bis dahin den Kopf hochgehalten hatte, brach völlig zuſammen. Man ſchickte ihn auf Urlaub und das Auswärtige Amt ſtellte ihm anheim, ſelber um ſeinen Abſchied einzukommen. Das, verehrte gnädige Frau, iſt die Wahrheit über Cradocks Ver⸗ Der Roman eines geheimnisvollen Aegypters von V. Williams murmelte ſie.„Jetzt kann ich mir erklären, warum Deutſches Recht bei Gg. Müller⸗München gehen. Dumm, unvorſichtig, gedankenlos— alles was Sie wollen! Aber unehrenhaft? Nein! Joans Augen ſchimmerten feucht, ihr Geſicht war gerötet, und ihre Lippen bebten.„Wie traurig!“ er ſo verbittert iſt! Aber ich finde, daß Lord Kitche⸗ ner viel zu ſtreng mit ihm verfuhr.“ Baſtable ſchüttelte den Kopf.„Das wird man nicht ſagen dürfen! Die britiſche Herrſchaft in Aegyp⸗ ten war ſtets von der Aufrechterhaltung des bri⸗ tiſchen Anſehens abhängig, Wir konnten es uns nicht leiſten, daß man uns in dieſem Lande des Backſchiſch nachſagt, britiſche Staatsbeamte nützen geheime Mit⸗ teilungen zu ſpekulativen Zwecken aus.“ „Aber das tat doch Cradock gar nicht! Man hat ihn doch ſchamlos hintergangen!“ „Gewiß. Aber darauf konnte Kitchener keine Rück⸗ ſicht nehmen. Er war ein ſtrenger Vorgeſetzter, doch immer gerecht. Cradock ſelbſt war der erſte, der das zugab.“ Joan lachte gezwungen.„Wie gerecht Ihr Män⸗ ner doch immer gegeneinander ſeid,“ bemerkte ſie ſpitz,„und wie ungerecht gegen uns Frauen!“ „Joan Averil!“ Aimée Richboroughs hohe Stimme rief vom Ende der Tafel.„Sie kommen doch heute abend zum Souper des Prinzen, nicht wahr?“ „Natürlich! Der Prinz telephonierte, daß er mir um dreiviertel neun ſeinen Wagen ſchicken wird.“ „Der Wagen holt uns zuerſt ab. Es ſoll eine ganz intime Geſellſchaft ſein— nur Sie und wir und noch ein paar andere, glaube ich. „Was iſt das für ein Prinz?“ fragte Baſtable. „Prinz Said Huſſein! Ein entzückender Menſch. Wir machten auf dem Schiff ſeine Bekanntſchaft. Kennen Sie ihn?“ Der Engländer ſtreifte ſie mit einem merkwür⸗ digen Blick.„O ja, ich kenne ihn ſehr gut. Er bietet ein Beiſpiel dafür, welch große geſellſchaftliche Er⸗ folge gewiſſe Aegypter außerhalb ihrer Heimat auf⸗ zuweiſen haben. Wir hierzulande nennen ihren Freund— ohne Titel— einfach Said Huſſein.“ „Iſt er denn nicht von hohem Adel?“ „Sein Großvater war ein gewöhnlicher Bauer, ein Fellach, der ſich durch Bodenſpekulationen ein Vermögen zuſammenſcharrte und nach Europa flüch⸗ tete, bevor der damalige Khedive, ein ziemlich er⸗ werbsſüchtiger Herr, es mit Beſchlag belegen konnte. Er ließ ſich in Frankreich nieder, wo ſein Sohn, Said werde nie mehr einem Klatſch Glauben ſchenken.“ Sie blieb in der ſonnendurchſtrahlten Halle nach⸗ denklich ſtehen, aber ihre Gaſtgeberin entriß ſie ihren Träumereien. 5 „Jetzt, meine Teuerſte,“ rief Frau Aimse lebhaft, „wird uns der Führer ein hochintereſſautes Kloſter tanzender Derwiſche zeigen. Ich habe meinen Wa⸗ gen draußen. Sie— die Fürſtin und Lady Rock⸗ hampton müſſen mich begleiten— und, oh, lieber Herr Simopulos,“— ſie hielt den Griechen am Arm — 2 9* 8 eee — Huſſeins Vater, eine Georgierin heiratete. Sie galt in ihrer Heimat als Prinzeſſin, und dies machte ſich ihr in Paris geborener Sohn zunutze.“ „Alle Briten hier ſcheinen einen heimlichen Groll auf den Mann zu haben,“ verwahrte ſich Joan pi⸗ kiert. Ich weiß, daß Said Huſſein die Engländer nicht mag, aber das zeugt doch ſchließlich nur von ſeiner Vaterlandsliehe.“ Die Geſellſchaft brach auf.„Nun,“ ſagte Baſtable, „wenn Sie immer daran denken, daß er ein Orten⸗ tale iſt, ſo kann Ihnen nichts geſchehen.“ Lächelnd reichte er ihr die Hand. Sie hielt ſie einen Augenblick in der ihren.„Ich danke Ihnen, daß Ste mir Cradocks Geſchichte er⸗ zählten. Ich habe eine Lehre daraus gezogen. Ich feſt, als er den Hut in der Hand vorbeigehen wollte —„möchten Sie nicht auch Derwiſche tanzen ſehen?“ „Gnädige Frau, zu meinem Bedauern muß ich verzichten. Ich habe eine dringende geſchäftliche Be⸗ ſprechung— ein Auto erwartet mich vor dem Tor!“ Geſchäftig eilte ſie davon, und Joan glitt durch die Drehtür. Bei der Auffahrt am Fuß der Treppe ſtand ein rieſiger Rennwagen. Sie erkannte ihn ſo⸗ fort. Er gehörte Said Huſſein, und am Steuer ſaß auch der ſchwarzbraune Chauffeur, der ſie neulich zu den Pyramiden hinausgefahren hatte. Gben ſtieg ein Herr ein, es war Simopulos, der„üble Grieche“, und„dunkle Ehrenmann“, deſſen Bekanntſchaft der Prinz auf der„Aquatic“ ſo brüsk abgelehnt hatte In beſter Lage der Breite⸗Straße(d 1, 2) Ubschäfts-Etage 5 ca. 120 m äußerſt preiswert, per ſofort od. ſpäter Zu vermieten d. A. Schermann. Immob. Moltkestr. 5 Tel. 285 68 5698 Moderne 15 064 6 Zimmer- Wohnung mit großer Diele und ſämtl. Zubehör, Dampf⸗ heizung, Warmwaſſer, iſt wegzugshalber ſofort zu vermieten. Richard⸗Wagnerſtraße 51, 4. Stock. Gut möhliert. Zimmer mit elektr. Licht(evtl. Penſion) ſofort od. 15. 1. zu vermieten. Schimverſtr. 12, 1. Stock. 640 Sehr gut möbliertes Zimmer an ſoliden Herrn zu vermieten. 220 L 12. 2, parterre, Telephon 294 31. Leeres Zimmer zu verm. F 4, 4, 1 Tr. 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