Samstag, 2. Jan./ Sonntag, 3. Jan. 1932 Sonntags-Ausgabe Nr. 2 Staatsgarantie für Lübecker Geldinſtitute Zu der Zablungseinſtellung der Vorſchuß⸗ und Spar⸗ Vereinsbonk Olwbeck teilt der Lübecker Senat u. a. mit, daß der Staat perſucht habe, die zahlreichen Einleger der Bank vor Verluſten zu ſchützen. Die Verhältniſſe der Bank hätten ſich jedoch als ſo unüberſichtlich erwieſen, daß der Staat von einer Uebernahme der Haftung habe Abſehen müſſen. Da bei einer Fortdauer der Unruhe auch ſolide einheimiſche Unternehmungen gegebenenfalls ihre Aufgabe der Lübbecker Wirtſchoft zu dienen, künftig erheblich ein⸗ ſchränken müßten, habe ſich der Senat entſchloſſen, für die von der Unruhe der Bevölkerung vornehmlich betroffenen Inſtitute, nämlich die Commerzbank in Lübeck und die Spar⸗ und Anleihekaſſe in Lübeck, die Staatsgarantie zu Übernehmen, nachdem ſich die Regierungsbehörde von dem einwandfreien Stand der Geldinſtitute und der ſoliden Art der Geſchäftsführung überzeugt hat. Barmer Kreditbank, Barmen Genoſſenſchaftliche Umgründung perfekt Barmen, 2. Jan.(Eig. Dr.) Die Verhandlungen über die Neugründung der Barmer Kreditbank e..m. b. H. ſind zum Jahresſchluß endgültig abgeſchloſſen worden. Das neu⸗ gegründete Inſtitut erhält 300 000/ aus dem Rationali⸗ ſterungsſonds gemäß der vierten Notverordnung. Die Berliner Bank für Handel und Grundbeſitz hat anerkannt, daß ſie der Vermögensmaſſe der Barmer Kreditbank einen Betrag von rund 390 000/ ſchuldet. Zur Vermögensmaſſe gehört auch ein Poſten von 150 000 Liquidationspfand⸗ brieſe, worauf ein Zurückbehaltungsrecht geltend gemacht würd. Darüber hinaus fließt ein Betrag von rund 100 000 Mark aus der vom Reich garantierten 30proz. Quote bei der Berliner Bank in das Vermögen der neuen Geſell⸗ ſchaft. Die Reviſion hat ergeben, daß das Geſchäft der alten Barmer Kreditbank im Kern geſund war und nach Zuführung der erwähnten Mittel auch rentabel iſt. 8 Hauſabauk e. G. m. b.., Maunheim.— Vergleichs⸗ verfahren eröffnet. Dem Antrage des Inſtitutes auf Er⸗ öffnung des gerichtlichen Vergleichs ver⸗ fahrens wurde ſtattgegeben. Wie wir hören, wurden dem Gericht zwei Vergleichsvorſchläge unterbreitet. Der erſte ſieht unter der Vorausſetzung einer Bewilligung der angeſtrebten Reichsunterſtützung eine Quote von 5 5 v. H. vor, während im Falle der Ablehnung dieſes Reichs⸗ zuſchuſſes dem Gericht ein Liquidationsvergleich unterbreitet wurde. Zur Vertrauensperſon wurde RA. Groſſart⸗ Mannheim beſtellt. O Kommandiſtiſche Beteiligung der Dresdner Bank am Bankhaus Wilhelm Ahlmann, Kiel.(Eig. Dr.) Die Dresdner Bank hat ſich an dem ſeit 80 Jahren beſtehenden Bankhaus Wilh. Ahlmann in Kiel komman⸗ ditiſtiſch beteiligt. * Waggonfabrik A. Uerdingen in Uerdingen divi⸗ dendenlos? Dividendenvorſchlog vorausſichtlich 0 v. H. (i. V. 10 v..). Der Reingewinn ſoll zur Stärkung der Betriebsmittel Verwendung finden. J Daimler⸗Benz Ac. in Stuttgarl⸗Untertürkheim.(Eig. Dr.) Die Auſſichtsbehörde genehmigte den Antrag der Ge⸗ ſellſchaft auf Entlaſſung von wieder 500 Arbei⸗ tern und Durchführung weiterer Kurzarbeit. Die Geſellſchaft begründete ihren Antrag damit, daß die bis⸗ herigen Lieferungen an die Wandererwerke durch Bildung des Sächſiſchen Autotruſtes in Wegfall kommen. Die Lieferungen für die Bayeriſche Motorenwerke kämen erſt ab April nächſten Jahres in Betracht. Einigung über die Sanierung der Auguſt Wegelin AG.(Eig. Dr.) Ueber die Sanſerungs⸗ und Bilangz⸗ ſitzung des Aufſichtsrats der Aug. Wegelin AG. wird nach⸗ kräglich bekannt, daß ſich grundſätzlich auch der An mit den Sanierungsvorſchlägen von Direktor Hahn im Verhältnis 10:1 von 2,48 auf 0,248 Mill. bei Aleichzeitiger Wiedererhöhung des AK. um 0,8 bis 9, Mill. Mark auf 0,55 oder 0,6 Mill. 4 ein verſtanden er⸗ klärt habe. Die Hauptſchwierigkeit liest aber in der ge⸗ ringen Neigung der Banken, neue Aktien zu übernehmen, da an ſich die Beträge aus der Neuemiſſion nur zur teil⸗ weiſen Schuldendeckung infolge der notwendigen Verluſt⸗ deckung anderer Art Verwendung finden könnten. Dazu find die Ausſichten bezüglich einer Rentabilität in der Rußinduſtrie nur ſehr gering. Auch im erſten Halbjahr 1931⸗52 hat die Wegelin AG. wieder mit Verluſt gearbeitet und man erwartet auch für den Reſt dieſes Jahres kaum eine weſentliche Beſſerung. Verlängerung der Zeichnungsfriſt für die ſtenerfreie Reichsanleihe.(Eig. Dr.) Die nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen mit dem 31. Dez. 1931 abgelaufene Friſt für die Abgabe der Zeichnungserklärunden wird bis zum 1. Febr. 1932 einſchließlich verlängert. Bei Zeichnungen nach dem 31. Dez. 1931 iſt ſogleich die erſte Einzahlung von 10 v. H. zu entrichten. Die übrigen Teilbeträge und Zah⸗ lungszeiten— je 30 v. H. am 15. Febr., 16. Mai und am 15. Aug. 1932— bleiben unberührt. Größere Teilzahlun⸗ gen vor den genannten Terminen und jederzeitige Voll⸗ „Rette ſich, Eine teure Lehre für Gläubiger und Schuldner Senſationelle Feſtſtellungen der Reichskredit AG. zur Jahreswende Keiner der Rückblicke auf das Jahr 1931, ſtamme er nun aus der deutſchen Bankwelt, oder aus der Wirtſchaft, iſt dazu angetan, die Aufmerkſamkeit des geſamten In⸗ und Auslandes ſo auf ſich zu lenken, wie der jetzt von der halb⸗ ſtaatlichen Reichskredit Ac der Oeffentlichkeitt über⸗ gebene. Legt er doch mit ſeltener Klarheit die Ver⸗ heerungen offen, die die Vertrauenskriſis in 1981 an⸗ gerichtet hat. Was dem Werke eine beſondere Note gibt, iſt die haarſcharſe Analyſe des zahlenmäßig vorliegen⸗ den Materials, an deſſen Ende der Satz ſteht: ohne Verſtändigung Aller iſt ein Aufbau der Welt nicht mehr möglich. Nur durch eine mutige Abkehr von der Politik des„Rette ſich wer kann“ ſind Werte zu ſchaf⸗ ſen, die dem Gläubiger zu ſeinem Rechte verhelfen und dem Schuldner die Möglichkeit der eigenen Geſundung bieten. Den intereſſanten Ausführungen entnehmen wir: Das Ausmaß der weltwirtſchaftlichen und binnenwirt⸗ ſchaftlichen Verſchuldung, die Größe der jährlichen Zins⸗ und Tilgungszahlungen mußten zu ſchweren Span⸗ nungen führen, als Preiſe und Produktion ſich in kriſenhaftem Sturze um ein Drittel und mehr verminderten und gleichzeitig die internationale Kapitalbewegung noch ſtärker als bisher unter unwirt⸗ ſchaftliche Einflüſſe geriet. Rechtzeitige Anpaſſung der Schuldenlaſten an die ver⸗ änderten Verhältniſſe hätte die Spannungen löſen oder doch mildern können. Die Panik der Gläubiger hat dagegen einen al l⸗ gemeinen Krieg der Gläubiger und Schuldner her⸗ aufbeſchworen und damit für die internationale Verſchul⸗ dung eine neue Lage geſchaffen. Ste hat nicht nur offen⸗ bar werden laſſen, daß eine„Solidarität“ der Geld⸗ und Kapitalmärkte lediglich beſteht, ſo lange die Völker zur Zuſammenarbeit entſchloſſen ſind, und zu beſtehen aufhört, ſo bald politiſche Ueberlegungen den Kapitalverkehr ent⸗ ſcheidend beeinfluſſen. Sie zwingt auch dazu, mit gänzlich anderen, erheblich geringeren Größen in allen Fragen künftiger Kñapitalbewegung, in erſter Linie der internationalen Kapitalbewegung, zu rechnen, als es bisher der Fall war. Sie hat der Welt die Lehre erteilt, daß die Formen der internationalen Kapitalver⸗ flechtung und das Ausmaß der Zahlungsverpflich⸗ tungen auf den ungünſtigen Fall mangelnder Zuſammenarbeit Rückſicht nehmen müſſen, daß in⸗ ternationale Kapitalübertragungen daher in einem Um⸗ fang, wie ſie im vergangenen Jahrfünft vorgenommen worden ſind, in langen Jahren nicht mehr möglich ſein werden. Die Vorſtellungen von den möglichen Größen inter⸗ nationaler Kapitalübertragung, die der Krieg der Gläubiger und Schuldner jetzt als falſch erweiſt, beruhten hauptſächlich darauf, daß jene als möglich erachteten Größen an fal ⸗ ſchen Maßſtäben gemeſſen wurden. Die Anwen⸗ dung falſcher Maßſtäbe und der Glaube an unmögliche Größen ſteht in engem Zuſammenhange mit den Repara⸗ tionsforderungen und der Kriegs finanzierung. Insbeſon⸗ dere das Reparationsver langen hat ſich an Zif⸗ fern geklammert, die außerhalb ſeder Erfahrung liegen; zu ihrer Stützung ſind Maßſtäbe herangezsgen wor⸗ den, an denen die Fähigkeit zu internationalen Zahlungen nicht gemeſſen werden kann. Der Snggeſtion, die ſeit mehr als einem Jahrzehnt von dieſen Ziffern und Berechnungen ausgeht, iſt faſt die ganze Welt zum Opfer gefallen. Die Ernüchterung, die jetzt eingetreten iſt und durch die neuen Erfahrungen der Gläubigerpanik beſchleunigt wurde, erleichtert die Umkehr. Sie wurde mit großen Opfern bezahlt. Es geht darum, einen dauerhaften Frieden zwiſchen Gläubigern und Schuld⸗ nern herzuſtellen und die internationalen Zahlungen der an Hand der Erfahrungen ermittelten Fähigkeit zur Kapi⸗ talübertragung anzupaſſen. Das iſt der Angelpunkt der weiteren wirtſchaftlichen Entwicklung. Im Kapitel„die Produktion“ wird u. a. geſagt, daß die Inveſtitlonstätigkeit in Deutſchland ſo ſehr zuſammengeſchrumpft iſt, daß ſie jetzt erheblich dahlungen ſind nach wie vor zuläſſig. Am Pfandbriefmarkt nur Liquidationen befeſtigt i Berlin, 2. Jan.(Eig. Dr.) Zwiſchen den Feiertagen war mit keinem größeren Geſchäft zu rechnen. Die Jahresüberſichten in der Preſſe waren all⸗ gemein etwas zuverſichtlicher geſtimmt, die politiſche Unſicherheit hemmt aber vorläufig doch wohl noch jede Unternehmungsluſt. Gegenüber den ſtarken Abſchwä⸗ chungen, die Donnerstag in den Mittagsſtunden auf bisher immer noch unbeſtätigte Gerüchte über Bankſchwierigkeiten eingetreten waren, machte ſich allerdings mehr ſtimmungs⸗ als kursmäßig eine Beruhigung und Befeſtigung bemerkbar, wobei die Feſtigkeit der deutſchen Bondskurſe an der Newyorker Donnerstagbörſe nicht ohne Einfluß blieb. Das Geſchäft ſelbſt kam aber nur ſehr zögernd in Gang. Bankaktien lagen vollſtändig unverändert, Schiff⸗ fahrtswerte waren ebenfalls behauptet, Elektropapiere waren ihren niedrigſten Stand von Donnerstag ca 1 v. H. er⸗ holt und auch Farben beſſerten ſich gegen ihren niedrigſten Kurs anfangs 2 v.., im Lauſe des Vormittags bis zu 35 v. H. Reichsbankanteile waren bis zu 4 v. H. höher ge⸗ ſprochen, nachdem ſie allerdings am Donnerstag bis zu 6 v. H. unter ihrem Höchſtkurs nachgegeben hatten. Auch am Pfandbriefmarkt waren die Umſätze heute ganz gering, man hörte meiſt nur nominelle Kurſe. Nur für Li⸗ quidationspfandbriefe beſtand einiges Intereſſe bei weiter anziehenden Kurſen. Reichsbahnvorzugsaktien lagen un⸗ verändert, Farbenbonds ca. 2 v. H. unter Donnerstag, aber nur ca. 4 v. H. unter den Akten. Auch Anleihen lagen heute ſehr ruhig, konnten aber ihre Donnerstagskurſe behaupten. Leichter Jahresultimo in London A London, 2. Jan.(Eig. Dr.) Der Jahresultimo iſt in London leichter überwunden worden als irgend einer ſeit langer Zeit. Die Flüſſig⸗ keit des Geldmarktes war außerordentlich groß. Neben Ausleihungen des Marktes bei der Bank von Eng⸗ land, die ſich überraſchenderweiſe aber nur auf 14 Mill. Pfd. elgüfen haben(Zunahme der Diskonte und Vorſchüſſe um 18, Mill. Pfund] gegenüber rund 44 Mill. im Vorfahre ind für die Flüſſigkeit vor dem Jahresultimo vor allem die größeren Auszahlungen auf Schatzwechſel maßgebend geweſen, die die Neueinzahlungen in der erſten Hälfte der Woche gons beträchtlich überſteigen. Die ſtarke Einſchrän⸗ kung des Geſchäftes am Privatdiskontmarkt hat natürlich ſehr zur Entloſtung des Goldmarktes beigetrogen. uußerdem wurde durch ſehr beträchtliche Ausleihungen des Staates bei der Bank von England zum Zwecke von Zins⸗ zahlungen gouf Staatsanleihen und Auszahlunden von Schatzwechſelfälliakeiten(Zunahme der Sicherheiten des Stkagtes um rund 27,7 Mill. Pfund) die Verflüſſigung des elsmarktes noch verſtärkt. Aus dem letzten Ban kaus weis iſt zu erkennen, Freiverkehr freundlicher und feſter Bei zögerndem Geſchäft anziehende Kurſe unter der Größe liegt, die bei gleichmäßiger Beſchäftigung Banknoten bereits eine recht beträchtliche Höhe erreicht hat. In der letzten Woche ſind rund 5,8 Mill. Pfund Noten wie⸗ der an die Bank zurückgefloſſen, gegen 18,8 Mill. in der gleichen Woche des Vorjahres, doch muß dabei berückſich⸗ tigt werden, daß die Zunghme des Notenumlauſes vor Weihnachten im Jahre 1930 weit größer gewaſen iſt. Der Notenumlauf iſt jetzt mit insgeſamt 364 Mill. Pfund um 4,6 Mill. Pfund geringer als im Vorjahre, die Noten⸗ reſerve beträgt 32 Mill. Pfund. 5 Kleines Deviſengeſchäft An den internationalen Deviſenmärkten war das Geſchäft natürlich ſehr begrenzt, die Verände⸗ rungen der einzelnen Depiſen waren nur ganz gering, Das engliſche Pfund, das am Donnerstag mit.3094 gegen den Doller geſchloſſen hatte, eröffnete heute etwas feſter mit 3,41, ging aber dann gegen mittag wieder auf 3,40% zurück. Gegen den Gulden ſtellte es ſich auf 8,48, gegen Zürich auf 17,41, gegen Paris auf 86,59 und gegen die Reichsmark auf 14,29. Der Dollar war unverändert. Die Reichsmark zog in Amſterdam auf 59½ an, da⸗ gegen ſtellte ſie ſich in Zürich mit 121,60 etwas niedriger, ſonſt ergaben ſich kaum Veränderungen. Berliner Devisen biskontsätze: Relchsbank 7, Lombard 8, privat 7 v.. wer kann der jahresdurchſchnittlichen Wachstums⸗ und Inveſtitions⸗ rate entſprechen würde. Fehler und Uebertre i- bungen, die im vergangenen Jahrfünft gemacht worden ſind, find durch die unterdurchſchnittliche Inveſtitionstätig⸗ keit der beiden letzten Jahre zu einem Teil berichtigt worden und werden zu einem weiteren Teil dadurch korri⸗ giert, daß auch bei einer geringen Belebung der Inveſti⸗ tionstätigkeit die Erzeugung von Produktionseinrichtungen unter der durchſchnttlichen Wachstumsrate bleibt. Die notwendige Anpaſſung der Unternehmertätigkeit au die der jüngſten Erfahrung angemeſſenen Größen des Juveſttitionsumfangs iſt offenſichtlich im Gange und zu einem beirächtlichen Teil bereits erfolgt. Ueber die Entwicklungs möglichkeiten der Landwirtſchaft heißt es u.., daß die Reſerven der Koſtenminderung und der Erlösſteigerung noch keineswegs erſchöpft ſind. Die Zinsbelaſtung von durchſchnittlich etwa 12 v. H. habe viele Betriebe in Bedrängnis ge⸗ bracht und es iſt eine Auseinanderſetzung mit den Gläu⸗ bigern notwendig geworden. Dieſe Auseinanderſetzung muß zum Ziele haben, den Frieden zwiſchen Gläubigern und Schuldnern wieder herzuſtellen. Dabei muß der Hypo⸗ thekenbeſitzer im eigenen Intereſſe bereit ſein, denjenigen ein Vorrecht auf die Erträge zu gewähren, die neues Ka⸗ pital oder neue Leiſtung hergeben um das bereits inveſtierte Kapital fruchtbar zu machen. Bei der Analyſe des feſtgeſtellt, daß in den ſeit Mitte 1929 verſtrichenen 28 Monaten Deutſchland einen Ausſuhrüberſchuß von 4,29 Mrd.. erzielt hat, während der Einfuhrüberſchuß in den 54 Monaten, die von Aufang 1925 bis Mitte 1929 ver⸗ ſtrichen find 5,83 Mrd./ betragen hatte. die Deutſchland in den Jahren der Außenhandels wird Von den Beträgen, Wirtſchaftsankurbelung aus dem Auslande entliehen und nach Deutſchland in Form von Waren tranferiert hat, hat es in der kurzen Zeit, die ſeit der Beendigung der Ankur⸗ belungsperiode verfloſſen iſt, bereits drei Viertel an das Ausland zurück übertragen. Nicht die Inveſtiti⸗ tionen und die Werteinbußen hieran haben der ausländiſchen Verſchuldung ihr beſonderes Gewicht ge⸗ geben, ſon dern die 10 Mir d. Reparations⸗ zahlungen, die Deutſchland jetzt als Schuld belaſten. Die Zahlungsbilanz Deutſchland ſchließt für 1931 mit einem Paſſivſaldo abgezogenen Kapitals von 4,0 Mrd.„ ab. Da der Ausfuhrüberſchuß des Jahres 1931 wahrſcheinlich nicht aufrecht erhalten werden kann, zeigt die Zahlungsbilanz(es handelt ſich um die Schätzung des zwei⸗ ten Bafler Ausſchuſſes) auch die Grenze an, die der Kapi⸗ talabgabe Geſetz iſt.— Die kurzfriſtige Aus⸗ landsſchuld beträgt gegenwärtig etwa 11 Mrd., davon entfallen auf die Bank 5 Mrd., auf die Reichsbank und Golddiskont⸗Bank 0,6 Mrd. und auf Induſtrie, Handel und öffentliche Körperſchaften 5,4 Mrd.. Die Banken ſind durch den Aderlaß des Vorjahres ſehr geſchwächt. Soweit der Warenverkehr der Kredite nicht entraten kann, wird der direkte Kredit der Kauf⸗ leute untereinander bezw. der Wechſel an ihre Stelle treten mitſſen. Als Ausblick wird u. a. geſagt: Der Krieg, der in 1931 zwiſchen Gläubigern und Schuldnern aller Art und in allen Ländern ausgebrochen iſt, macht eine Be⸗ lebung des Warenaustauſches unmöglich. Die Völker der Welt und innerhalb eines jeden Volkes die einzelnen Wirtſchaftseinheiten ſtehen ſich untätig gegen⸗ über, lieber bereit, auf einen beträchtlichen Teil ihres Wohl⸗ Commerz- und Privatbank Ac. fordert Wiedereinführung des Börſen-Freiverkehrs (J Berlin, 2. Jan.(Eig. Dr.) Wenn auch die jetzige Handhabung des telephoniſchen Wertpapiergeſchäftes den ödringendſten Anſprüchen genügt, ſo haften dieſer doch, wie die Commerz⸗ u. Privatbank in ihrem Bericht über die ausführt, ſo viel deutſche Wirtſchaft am Jahresende a 5 Mängel an, daß man ſoweit wie möglich auch die Bör⸗ ſenräume für den Freiverkehr zur Ver⸗ Die Kursentwicklung des ten gerichtet, daß zum hochqualifizierte Werte fügung ſtellen sollte. Freiverkehrs war ſo ſcharf nach un Jahresende nur noch ganz wenige ö über parti ſtanden. Die geforderte Maßnahme würde am beſten die Vorausſetzungen für die Wiederingangſetzung des offiziellen Börſenverkehrs ſchaffen können. Produkte, die ſie ohne Mühe mit Hilfe der vorhandenen Einrichtungen erzeugen können, miteinander auszutauſchen. Je länger dieſer Zuſtand dauert, um ſo deutlicher tritt her⸗ vor, daß der Krieg der Gläubiger und Schuldner die Ver⸗ fügung über ausgeliehenes Kapital erſt recht erſchwert. Die überſtürzte Auflöſung lanigjähriger Kreditver⸗ verknüpfungen fügt den Gläubigern auch Verluſte zn, 5 die wahrſcheinlich größer ſind als die Beträge, die an den Forderungen jemals hätten verloren werden können. 2 Es gibt nur eine Möglichkeit, Gläubigern wie Schuldnern zu ihrem Rechte zu verhelfen.— Die mutige Abkehr von der Politik des„Rette ſich wer kann“, die Rückkehr zur Zuſam⸗ menarbeit. Nur wenn neue Werte geſcha ffen wer⸗ ſtandes zu verzichten, als ſich die Hände zu reichen und die Erhöhter Anbau von Wintergetreide In Verbindung mit der Saatenſtandsberichterſtattung zu Anfang Dezember hat auch in dieſem Jahre eine Schätzung über die Veränderungen im An⸗ bau von Wintergetreide gegenüber dem Vorjahre ſtattgefunden. Auf Grund der hierbei gemachten Angaben ergibt ſich nach Mitteilung des Stat. Reichsamts, daß ſich der Anbau von Wintergetreide— begünſtigt durch milde und offene Witterung— bei allen Hauptgetreidearten im Vergleich zum Vorjahre vergrößert hat. Die Zunahme beträgt im Durchſchnitt für das ganze Reich bei Winter⸗ roggen 1,7 v.., Winterweizen 1,8 v.., Winterſpelz 1,3 v. H. und Wintergerſte 1,5 v. H. Unter Zugrundelegung dieſer Prozentzahlen würde bei Winterroggen eine Vergrößerung des Anbaus um 76 000 Hektar gegenüber 1930 anzunehmen ſein, die jedoch im Vergleich zu der ſtarken Einſchränkung des Roggenanbaus im Vorjahre(um 345 000 Hektar) nicht zu ſehr ins Gewicht fällt. Im Anbau von Winterweizen wäre nach den prozentualen Schätzungen der Saatenſtands⸗ berichterſtatter mit einer weiteren Zunahme um 36 000 Hektar und im Anbau von Wintergerſte um rd. 3000 Hektar zu rechnen. 5 Berliner Produktenbörſe v. 2. Jan.(Eig. Dr.) Die erſte Produktenbörſe des neuen Jahres bot ange⸗ ſichts des Wochenſchluſſes ein ſehr ruhiges Bild, zumol der Beſuch geringer als gewöhnlich zu ſein ſchien. Das erſthändige Offertenmatertal hielt ſich allgemein in engen Grenzen und die Forderungen lauteten kaum ver⸗ ändert. Am Promptmarkt zeigte ſich lediglich einiges Intereſſe für Weizen, der gut behauptet blieb, Roggen lag dagegen ſehr ruhig und die letzten Preiſe waren nicht im⸗ mer zu erzielen. Am Liefſerungsmarkt ſetzte Wei⸗ zen z, höher ein, Roggen war dagegen kaum behauptet. Das Mehlgeſchäft hat ſich noch nich! wieder entwickelt, auch für Hafer iſt die Nachfrage gering bei ollerdinas ſtetigen Preiſen. Gerſte in Brau⸗ und Induſtriequali⸗ täten geſchäftslos. Für Weizen⸗ und Roggen CEport⸗ ſchein e waren die Forderungen höher gehalten, es ent⸗ wickelt ſich aber kaum Geſchäft, da man erſt die künftige Regelung auf dieſem Gebiete abwarten will. Amtlich notiert wurden: d Weizen märk. prompt ab Sta⸗ tion 75—76 Kg. 21618 feſt; Sommerweizen 78—79 Kg. 219 bis 21; Roggen 72—73 Kg. 185—87 ruh.; Braugerſte 151 dis 64 ruhig; Futter⸗ und Induſtriegerſte 148.50 ruhig; Hafer 13841 ſtetig; Weizenmehl prompt 28,75—30,75 ruh.; Roggenmehl 70proz. prompt 25,50— 27,60 ruhig; Weizen⸗ eie 99,5 ruhig) Roggenkleie 9,25—9,75 ruhig; Viktoria⸗ erbſen 2127,50; Kleine Speiſeerbſen 21,50—24; Futter⸗ erbfen 15—17; Peluſchken 16—18; Ackerbohnen 1416. Wicken 16—19; Lupinen, blaue 10—12; Lupinen, gelbe 13 bis 15; Seradella neue 22—27; Leinkuchen Baſis 37 v. H. 1212,20; Erdnußkuchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12; Erdnußkuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 11,90; Trockenſchnitzel 6,40— 6,50; Extrahiertes Sojabohnenſchrot 40 v. H. ab Hamburg 10,40; ödto. ab Stettin 11; Kartoffel⸗ flocken 12,10—12,90; allg. Teydenz ſehr ruhig.— Handels⸗ vechtliches Lieſerungsgeſchäft: Weizen März 23999 50; Mai 247 u. G: Roggen März 205,50; Mai 213,50 B; Hafer März 154,75 B: Mai— * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 2. Jau.(Eig. Dr.) Gemahl Mehlis prompt per 10 Tage geſtrichen; Ten⸗ denz ruhig; Wetter unbeſtändig. Nürnberger Hopfenmarkt S. Nürnberg, 31. Dez.(Eigenber.) Die wenigen zwiſchen dem Weihnachtsfeſte und dem doß der Rückfkuß der zu Weihnochten ausgegebenen Amtlich in Rm. Dis-] 31. De emtzer 2. Januar Parität für font] Geld] Brief. Geld] Bri⸗ M duenos⸗Alres 1Peſo 7 1..072 1058.0682 8 ſtanada tan. Dollar 3,427.433.477 5 10 1 99—... ier 6,78.449.451 449 45¹ 177 ar. lAgout. Bid.— 14.58 14.60.68 14,67 3 Türkel. türk. Pfd.—.——.— 2 192 20.893 London„ Sterl. 6, dee, eee een New Vork. 1 Dollar 4.200 4217 3209 19 5 6 7 Rio de JaneirolMillr.—.256 0,258 0,258 5— 9 55 Uruguay. 1Goldpeſo.848.832.648 852 18 olland. 100 Gulden 3. 188,03 169 27 168.5. 168 53, 168,443 then 100 Drachmen 12 5,29.305.28 1 55 8 Brülſſel 100-500 f 2½ 58.49 88.81 8846 0— Zukareſt.. 100 Le 5ë.517 2,828.517 4 05 0 Ungarn 100 Peng 10 15 07 94099 1 1 belege 4 de 8 0 8044.653 10.812 elſingfors 0 0.1 5 dalien, 100 fire! 21,40 2144 2128 2740, 7555 ugoflavien io Dinar 7½.393.407 75893 43 N own„100 Kronen 6 42.01 22,09 4201 2833 11206 Kopenhagen 100 flr. 78.67 78.883 29.17 108 1485 Liſfabon„100 Cekuds? 1280 12% 38.9% 7928.74 ies. 0 Kr. 6 1% 1855 1844 Paris.„ 00 fr. 2½ 16.51 186.55 16.51 12 Ses„100 Kr. 6 12.47 12.49 12.47 1 80151 wels.„ 100 Fr. 2 22.05 ⁴ ¼ 82,1 10,.568 201 Sofia ewa 8.057.088.057 70 69˙87 Spanien töoheſelen 6½[35,78 38.84 35,71 79.84 112.05 e e ie i 8 8 8 and. m. 8 20 1 4 5 8 10 8. 50.05 48,85 50, 58.79 Wien„100 Schilling 5 markte weiterhin die bisher gewohnte ruhige Tendenz. * Weizen beſſer als Roggen beachtet Jahresſchluſſe liegenden Geſchäftstage zeigten am Hopfen⸗ den, können ſie übertragen werden. 51 Das vergangene Halbjahr iſt eine teure Lehre geweſen. Sie war nicht umſonſt, wenn ſie dazu führt, die auf beiden 9 Seiten gemachten Fehler auszumerzen. Das bedeutet, daß A. der Gläubiger dem Schuldner das Kapital ll beläßt, damit es Früchte trage, um Annuitäten zu bezahlen, die der Wirklichkeit angepaßt ſind. Es bedeutet beſte 0 ferner, daß die Störungen der weltwirtſchaft⸗ mit ſic lichen Zuſammenarbeit beſeitigt werden, Herr, die aus den Reparationen erwachſen und bei Großv ihrer Fortdauer immer wieder erwachſen zu bee müſſe n. Entſchloſſene Konſolidierung der Schulden unter Bedingungen, die ihre Abtragung ermöglichen, bringt die Gläubiger auf dem Wege der Ablöſung früher und ſticherer bei 15 in den Beſitz ihres Kapitals als irgend welche Pfänder oder 9 29 Repreſſalien. die Entſchloſſene Aufgabe der Reparationen, die zum Ziel 8 einer neuen Periode der Zuſammenarbeit wird, bringt 12 den Völkern einen größeren Gewinn, als ſie durch Feſt⸗ ö halten an vermeintlichen, aber uicht mehr erfüllbaren Anſprüchen je erzielen können. ö N 4 2 2 1 3 Der Status der Friedens hütte 5 5 Ueberſchuß von 37,6 Mill. Zl. 7 g Der Status der Friedenshütte, wie er dem Gericht f 0 gleichzeitig mit dem Antrag auf Eröffnung der Geſchäfts⸗ J aufſicht zugeſtellt wurde, weiſt in Ergänzung der Mittei⸗ 1 lungen in Nr. 601 B..⸗Z. folgende Zahlen aus(alles in—— Millionen Zloty): Grundſtücke 5,86 Wohnhäuſer uſw. e 17,14; Eiſenhütten 49,58; Dolomitbrüche, Gruben, Berg⸗ berechtigungen 0,31; Verkaufsbüro Warſchau 0,03; Neu⸗ bauten 2,18; Vorräte an Materialien uſw. 28,14 Wert⸗ papiere, Beteiligungen 12,90; Wechſel im Portefeuille 0,71; um 2 Debitoren 71,87; Verluſt 15,19; unter den Paſſiven Reſerve⸗ ehr le fonds 3,4; Anleihe 1 19,69; Anleihe 11,57; Hypotheken 8,95; 1 Bonken 16,55; Kreditoren 32,21; Avale 5,57. Nan Die Bücherreviſoren haben bei der Bilonzreviſion ins⸗ en beſondere erhebliche Abſtriche an den Poſten„Wertpapiere 0 32 und Debitoren“ vorgenommen, ſo daß ſich die Bilanzſumme 2 8 von 153,55 auf 121,01 ermäßigt. Die Vermögensaufſtellung ergab unter Berückſichtigung des geſamten Aktienkapitals einen Ueberſchuß non 37,64 Millionen Zloty, wobei aller⸗ dings tzſche Bürgſchaften uſw. in voller Höhe eingeſetzt des 1b wurden. Außerdem ſind ſämtliche Verbindlichkeiten voll die 2 eingeſetzt. Sucht Sehr ruhiger Produktenverkehr Vel (auch matiſch handelt 5 8. 3 5 los bi Imerhin wurden käglich verſchiedene Poſten gehandelt und Verdie ein Geſamtumſatz an 4 Markttagen von 120 Ballen erreicht, 0 Zuf denen insgeſamt nur 30 Ballen Bahnzufuhren gegenüber⸗ burch 1 ſtehen. Auch der vierte Mongt der Saiſon 1931/32 hat mit der gegenwärtigen Berichtsausgabe ſein Ende erreicht und damit die Hauptſaiſon für die Ernte 1931. Im Monat De⸗ ö zember wurden bei einer Ankunft von rd. 300 Ballen(im Vorjahr: 530 Ballen) etwas über 6900 Säcke(1500 Säcke verkauft. Wie im ganzen Monat Dezember ſo blieben auch. in der heute ſchließenden Berichtswoche Hollexrtauer Hopfen N am meiſten begehrt, die durch das Vorrücken der Farben und Qualitäten eine leichte Wertbeſſerung erfuhren. Bei Wochenſchluß notieren noch amtlicher Feſtſtellung: Gebirgs⸗ hopfen primo 40—50, mittel 25— 35; Spälter prima 5570, mittel 4050; Hallertauer prima 4555, mittel 30—42; Ba⸗ diſcher prima 50—55, mittel 35—45; Tettnanger prima 75 bis 78, mittel 55-70/ per Zentner. Schlußſtimmung: ruhig. Am Saazer Markt unveränderte Geſchäfts lage bei unveränderten Notierungen.— Weſtliche Märkte ebenfalls ruhig und ohne bedeutende Abſchlüſſe. Notierun⸗ gen von 260 bis 950 Frones. * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 2. Jan.(„Heß⸗ kaffee“ Hamburg 35.) Die freundliche Stimung am Kaffee⸗ markt hielt auch in der abgeloufenen Verichtswoche an. der Annahme, daß es Braſilien in dieſem Jahre gelingen wird, trotz der großen Vorräte und der Ueberproduktion, die Lage durch weitere, bedeutende, planmäßige Vernich⸗ tungen von Kaffee zu meiſtern, blieben die Preiſe gut be⸗ hauptet. Auch die erſten Ankünfte der gewaſchenen Mittel⸗ amerikaner fanden bei leicht ſteigenden Preiſen gute Auf⸗ nahme beim Konſum. Metallpreiſe Ende 1931 auf 60 v. H. der Vorkriegshöhe Die Preisindexrziffer der„Metallwirtſchaft“, Metallwiſſenſchaft, Metalltechnik“, ſtellte ſich om 30. Dezem⸗ ber 1931 auf 60,0 gegen 60, am 23. Dezember 1931(Durch⸗ ſchnitt 1909/19 gleich 100), fiel alſo in der letzten Woche un 0,7 v. H. Für di: einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtande vom 30. Dezember 1931 folgende Einzelindex⸗ ziffern errechnet: Kupfer 52,4(am 23. Dezember 1931: 52,4), Blei 68,8(67,2), Zink 48,1(47,2), Zinn 56,4(55,9), Alumi⸗ der bisherigen Preispolitik Liſtenpreiſe empfohlen, die in nium 118,1(118,1), Nickel 107,7(107%), Antimon 76,2(76,2). noch b . u. ko * Preisſenkungsmaßnahmen des Vereins Deutſcher Guſte Eiſengießereien. Der Verein Deutſcher Eiſengießereien 5 Düſſeldorf hat für diejenigen ſeiner Gruppen, in denen am Z3Bollv 80. 6. 1931 Preisliſten beſtanden, neue Preiſe herausge⸗— geben, die den Beſtimmungen der Notverordnung entſpre⸗ 2 chen und mit Wirkung vom 1. Januar 1932 in Kraft trete. J Für die übrigen Gruppen des BD. werden entſprechend 5 Verbindung mit den ſeit dem 30, 6. 1931 bereits voroenom⸗ tägl. menen Preisſenkungen, die in Auswirkung der Notver⸗ n. ordnung vom 8. 12. 1931 eingetretenen Zelbſtkoſtenſenkungen ˖ angemeſſen berückſichtigen. 7 85 5 e * Preisſenkung für Motorräder. Nach einer Mitteilung Koſte der Vereinigung der Motorradfabrilen werden in lücken⸗ 5. 8 loſer Durchführung der Beſtimmungen der 4. Notverord⸗ nung die Motorradpreiſe mit Wirkung ab 1. Jan. 1932 gegenüber dem Stand vom 30. Juni 1931 um 10 v. H. geſenkt.— Die deutſche Motorrodinduſtrie hatte bereits durch die in den letzten Jahren erfolgten Preisſenkungen weitgehend der geſunkenen Kaufkraft Rechnung getraoen. Obwohl für weitere Preisſenkungen in den meiſten Fällen die kalkulatoriſchen Vorgusſetzungen nicht mehr gegeben ſind, haben ſich die in der Vereinſgung der Motorred⸗ ſabriken zuſammengeſchloſſenen Werke zu dem neuen Preis⸗ abbau entſchloſſen, um auch ihrerſeits zur Anfurbern na der Wirtſchoft beizutragen. Auf ödringende Vorſtellungen der Händlerſchaft hin wird an dem beſtehenden Preisſchutz für den Einzelhandel feſtgehoalten.„ a 8
Ausgabe
143 (2.1.1932) 2. Sonntagsblatt
Einzelbild herunterladen
verfügbare Breiten