* 8 3. Seite 45 ſtiegen. Das ſeien Nr. 283 . Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 19. Mat 1928 2300 mehr, als unſere Gegner erwartet hätten, mehr auch, als aus dem Zuwachs von Wählern dem Kandidaten prozentualiter hätte zugute kommen müſſen. Vor⸗ züglich habe 4 Auswahl des Kandidaten als Demokratie und der mit ihr verbündete Freiſinn ſeien unge⸗ fähr auf dem alten Standpunkt ſtehen geblieben. Wahlkreiſe anſäſſiger Kandidat, der zu den auch das Zentrum abgeſchnitten, das von 4600 auf 7100 Stimmen kam und ſeine eigenen Erwartungen um mehr als 1000 Stimmen überholte. Auch hier habe ſich die ſehr geſchickt erwieſen. Die 7. . lie Ein im Wählern ein mehr perſönliches Verhältnis gehabt hätte(Muſer war in Offen⸗ burg anſäſſig), würde pPereinigt haben. auch hier wohl mehr Stimmen auf ſich . Bei der Stichwahl am 26. Juni 1903 kiegte Drees bach mit 23 015 Stimmen, während Reiß 47 562 Stimmen auf ſich vereinigte.Das Ergebnis der Stich⸗ wahlen, ſo wird zu dieſem Ausgang des Kampfes ausge⸗ Sührt.iſt nicht ungünſtig für die nationalliberale Partei, am wenigſten in Baden, wo ſie zu ihrem bisherigen Beſitzſtande das Mandat des Bundesführers Lucke hinzuerobert hat, Auch in der Pfals hat ſich die Partei, aller Minierarbeit des Bun⸗ des zum Trotz mit Ehren behauptet. In Heſſen hat ſie einige bemerkenswerte Eroberungen gemacht, ſo Offenbach dem 2Großh. heſſ. Hofſozialdemokraten Ulrich(bis vor kurzem eſſiſcher Staatspräſident) entriſſen. Ein ſehr, ſehr bitterer Tropfen fällt freilich in die Freude am ſchönen Erfolg in Südweſtdeutſchland durch die Niederlage in Karlsruhe(Ernſt Baſſermann unterlag mit 14338 Stimmen gegen den Sozial⸗ demokraten Geck(15 005 Stimmen). In Mannheim hat das Zentrum wie in Karlsruhe wohl in überwiegendem Maße Stimmenthaltung geübt, während anſcheinend ein Teil für den Sozialdemokraten geſtimmt hat. Herr Dreesbach, der den Weg zum ultramontanen Teil der bewußtenSauherde mit worurteilsfreier Schnelligkeit wieder gefunden hat, wurde ja von Herrn Amtsgerichtsbirektor Gießlerermächtigt, zu er⸗ klären, daß das Zentrum die Art und Weiſe, wie die Natio⸗ Ralliberalen um die Stimmen des Zentrums werben, ver⸗ urteile. Was die Zuſammenſetzung des neuen Reichstags im Ganzen betrifft, ſo wird ſich hier nicht allzu viel ändern. Die Sozialdemokratie gewinnt etwa 22 Dutzend Sitze, was zumteil durch Verluſte der bürgerlichen Linken ausgeglichen wird. Die anderen großen Parteien kommen un⸗ gefähr in der alten Stärke wieder. Arbeiten wird die Re⸗ e mit dem neuen Reichstag ziemlich ebenſogut und ſo ſchlecht können, wie mit ſeinem Vorgänger. Es wird haupt⸗ ſächlich von ihr abhängen, ob er leiſtungsfähig bleibt. Da das rabiate Agrariertum ziemlich ausgemerzt iſt, hat die in ber neuen Legislaturperiode ſogar leichteres pie 5 5 Der Rückblick auf die Wahlen vor 25 Jahren richtet an alle Mitglieder und Freunde der Deutſchen Volkspartei die eindringliche Mahnung, dafür zu ſorgen, daß in ihren Reihen von keiner Wahlflauheit geſprochen werden kann. Alle Säu⸗ migen und Gleichgültigen, von denen man annehmen kann, daß ſie für die Liſte 4 ſtimmen, müſſen, wie Stadtrat Tu d⸗ wig bei der vaterländiſchen Kundgebung in ſeinem Schluß⸗ wort betonte, herangeholt werden, damit man auch in Mann⸗ heim von einem ehrenvollen Wahlausgang ſprechen darf. Wahlrecht iſt Wahlpflicht! Niemand fehle! 2 Richard Schönfelder. Stäotiſche Nachrichten Wählt Lifte 4 'r Fritz, der hott en ſchwere Traam: Er wär' gebunne an en Baam, Die Aeſcht, die hänge voller Zahle Sei Seel, die leidet Todesquale. Unn jede Zahl des war eVier Unwahrſcheinlich war es ſchier, Der Wind, der ſchittelt an de Aeſcht Des war for ihn e großes Feſcht. Alle Zahle plumſe runner Unn'r Fritz der ſchdeht grad drunner, Alle falle uff ſein Kopp Des duht weh dem arme Tropp. Doch er kann halt nit vum Fleck mmer greßer werd ſein Schreck, Plumbſe duht es druff unn druff Unn es hört ball nimmer uff. Vun'r Schbirn rinnt ihm de Schweeß Als'r uffwacht'm heeß, Was'r Traam ihm wollte ſaache Des duht er ſich eifrig fraache. Doch die Löſung utt ſchwer Baßt jetzt uff unn hört mool her: An dem Baam die viele Hle Deite hiln] uff d Reichs dags wahle. Un dieVierer, des iz wichtig: Wählt bloßVier, dann's richd Wählt Liſte vier mit friſchem Mut, Nit gezaudert, dann's gut! 5* Die Wahlergebniſſe werden von unſerem Hauſe am Marktplatz durch Lautſprecher und Lichtſchilder bekannt gemacht werden. Zur Ausfüllung der Pauſen werden zwiſchendurch Schallplatten geſpielt und mehrere Illme vorgeführt werden. e Zu dem tödlichen Unglücksfall im neuen Rangierbahn⸗ 1 iſt noch zu berichten, daß der 50 Jahre alte Lampenwärker helm Schlipf, wohnhaft in Friedrichsfeld, von der Ma⸗ chine eines Perſonalzuges überfahren und 1 der Stelle getötet worden iſt. Wie feſtgeſtellt wurde, iſt der Verunglückte won einer in langſamer Fahrt befindlichen Zugsabteilung abgeſprungen. Dabei lief er vor die Maſchine des auf dem Nebengleis fahrenden Zuges, die ihm den Tod brachte, Eine Mutter will ſich mit ihrem Kind ertränken. In der Nähe des Bootshauſes des Mannheimer Rudervereins wollte fich geſtern abend eine 27 Jahre geſchiedene Arbeiterin aus Ludwigshafen zuſammen mit ihrem 11 Monate alten Kind im Rhein ertränken. Als ſie ſchon im Waſſer war, wurde ſie von einem Paſſanten an der weiteren Durch⸗ führung ihres Vorhabens gehindert. Der Grund zur Tat iſt noch unbekannt. Die Lebensmüde wurde ins ſtädtiſche Kran⸗ kenhaus aufgenommen. a Lebensmüde. In ſeiner in der Kirchenſtraße gelegenen Wohnung verſuchte geſtern vormittag ein 31 Jahre alter Giſendreher durch Einatmen von Leuchtgas ſich das Le⸗ ben zu nehmen. Ein Nervenleiden ſoll den Grund zur Tat bilden. Der Lebensmüde fand Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus... 5 Schwerer Unfall auf der Lokomotive. Ein 36 Jahre alter Heizer, der auf der Lokomotive des kurz nach 1 Uhr Kachmittags aus Heidelberg hier eintreffenden D⸗Zuges in der Nie des Neckarauer UHebergangs mit einem Feuerhaken Fheitete, erlitt dadurch einen Unterkieferbruch, daß K erausragende Teil der Stange von entgegengeſetzter Richtung fahren⸗ K.. Parteie Frieher do war halt alles ſcheener, wenn gewählt worre . Do hamwe ſich die Leit nit ſo uffgeregt unn die Sack hott doch geklappt. Do hott jeder ſchun lang vorher gewißt, weller Partei er ſei Schdimm abgewwe duht unn des war aach dann jedem ſei Iwwerzeigung. Awwer heitgzudags, do gibts Leit, die noch nitemool wiſſe, wen ſe wähle ſolle, wenn ſe im Wahllokal ſinn. Dann werd halt des Kreizel an e be⸗ liebige Schell hiln)gemacht und dabei denke ſe, daß der, den ſe gewählt hawwe, ſei Sach ſchun richdig mache duht. Des ß awwer grundverkehrt, denn wenn eener wähle duht, dann muß'r in dem Vertraue wähle, daß'r bloos den wühlt, dener for würdig hält, ſeine Intreſſe zu vertrete. Wer fleißig die Zeidung lieſt, der werd aach ſchnell feſchtgeſchdellt hawwe, welche Partei die richdige, unn do gibts dann kee langes Zaudere mehr. Ganz ſchwindlig werds eem awwer, wenn'r lieſt, was es alls for Parteie gewwe duht bei'r diesjährige Wahl. Mir hytt zuerſcht gemeent, daß die Leit vum letſchte Mool ebbes gelernt hawwe unn ſich dies⸗ mool mehr zuſammeſchließe, awwer weit gefehlt. Noch viel mehr Parteie duhts gewwe unn jede will alleen unſer Volk hochbringe. Alle paar Leit, die meene, ihre beſonnere Intreſſe mißte vertrete werre, gründe e Partei, unn wenns ſchun e paar annere gibt, die faſcht des gleiche wolle. Awwer wenn 'r die Sach richdig iwwerlegt, dann kann'r meene, daß's noch viel zu wenige Parteie gibt. E parteiloſe Partei jo ſchun do. do kennt'r ganz ſcheen noch e linksſchdehende unn e rechtsſchdehende parteiloſe Partei grinde, und wenn des nit langt, daun noch e neutrale parteiloſe Partei. Des wär dann for die erſchte Wahl, unn wenn wieder gewählt wird, dann teilt ſich jede vun dene parteiloſe Parteie noch emool in e alte unn in e neie Grupp unn ſo kennte des dann vun Wahl zu Wahl weitergehe, bis jeder Deutſche ſe eegene Partei hott. Wenn des alle Parteie mache däte, dann wärs in e paar Johr ſchun ſo weit. Was gibts nit alles noch for Möglichkeite for neie Par⸗ teie. Jede muß entſchbrechend vertrete werre. Do mißte eigentlich zum Beiſchbiel alle Jungg felke vertrete ſein, die eemvol angegange ſinn unn deswege nit heirate wolle, unn dann die negſchte Partei mißt die vertrete, die zweemvol angegange ſind unn ſo weiter. Awwer do gihts of viel Meglichkeite, daß'r gar nit damit fertig werre däht, die uffzuzähle. Unn wenn des mitm Wedder ſo weitergeht, dann grind ich bei'r negſchte Wahl e Partei for Wed⸗ derrefor m. Mir wolle doch emvol ſehe, ob dann die Sach nit anners werd. Dann redde'r gach große Tön unn 3 werd grad ſo viel erreicht werre, wie die was erreiche. wo heit ihr Klapp aach ſo weit uffreiße.. Frühzeitig wählen! Die Wahlzeit läuft von 8 Ahr vormittags bis 5 Ahr nachmittags Der Badiſche Volksfeſtwerein Newyork in Mannheim Geſelliges Beiſammenſein Die Mitglieder des Newyorker Badiſchen Volksfeſtver⸗ eins fanden ſich, wie mitgeteilt, geſtern abend im Roſengarten⸗ reſtaurant zu einer geſellſchaftlichen Veranſtal⸗ tung zuſammen, an der Namens der Stadtverwaltung Bei⸗ geordneter Dr. Bartſch und Dr. Cahn⸗Garnier kell⸗ nahmen. Der Reiſeleiter, Herr Otto A. Deffas ein ge⸗ horener Frankenthaler, nahm im Verlauf des Abends das Wort um die Entſtehungsgeſchichte des Badiſchen Volksfeſt⸗ vereins Newyork zu ſchildern. Es ſei nicht ſo, wie viele alaub⸗ ten, daß die, die aus Not oder anderen Umſtänden die heimiſche Scholle hinter ſich ließen, damit ihrer Heimat ganz verloren gegangen ſeien ſondern ſie hätten ſich immer gern der alten Muttererde erinnert und aus dieſem Grunde ſich zu lands⸗ mannſchaftlichen Verbänden zuſammengeſchloſſen, deren einer auch der jetzt hier weilende Verein ſei. Dieſe Vereine hätten auch in ſchwerer Zeit an Deutſchland gedacht und geholfen, wo ſte nur konnten. Im Geiſte dieſer Gefinnung heimatlichen Gedenkens überreiche er im Namen des Vereins und auf deſſen Erſuchen dem Vertreter der Stadt eine Gabe für die Krieaswaiſen(500 Mark). Die Gabe folle auch beweiſen, daß mau in Amerika den Krieg als vergeſſen betrachte und mit Deutſchland wieder in guten Beziehungen leben wolle. in An⸗ erkennung der aroßen kulturellen Güter, die die Welt Deutſch⸗ land verdanke.(Beifall] In dieſem Sinne bitte er alle An⸗ weſenden, mit ihm das Glas auf eine glückliche Zukunft des deutſchen Vaterlandes zu leeven. 5 Nach mehreren, mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommenen Darbietungen der Mitglieder des Nationaltheaters Hans Bahlina und Neumann⸗Hodiß, die im Weinzimmer des Roſenaartenxeſtaurants mit einer Anzahl Mitglieder des Ortsvereins Mannheim der Deutſchen Volkspartei die Rück⸗ kehr des Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Curtius von Schwetzingen, wo er zum drittenmal am geſtriagen Abend ſprach, erwarteten, nahm Beigeordneter Dr. Bartſch das Wort, der im Namen des Oberbürgermeiſters für das ſinnige Geſchenk für die Kriegerwaiſen dankte, ein Geſchenk, das ſeinen Worten am Nachmitaa recht gebe, in denen er von der ſeeliſchen Verbundenheit der Deutſch⸗Amerikaner mit den Deutſchen im Mutterland geſprochen habe. Wer an die Kinder denke, beweiſe damit, daß er die Quelle des nationalen Lebens erfaßt habe. Er hoffe zuverſichtlich, daß Beſuche wie der heutige, die Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern immer feſter und unverbrüchlicher knüpfen und auf dteſe Weiſe zur Erhaltung des Friedens in ver Welt bei⸗ tragen möchten. Der Redner wünſchte den Gäſten einen frohen Verlauf ihrer Reiſe und daß ſie die beſten Eindrücke von Mannheim mit nach Amerika nehmen möchten. Im Ver⸗ lauf des Abends wurde noch manches aute Wort geſprochen und viele alte Heimatlieder geſungen, die den Newyorkern mit merkwürdiger Geläufiakeit von der Zunge aingen. Auch die alten deutſchen Walzer wurden verſucht, aber die amertikani⸗ ſchen modernen Tänze trugen den Siea davon. Um das Arrangement der hieſigen Veranſtaltungen, ſoweit die Stadt⸗ verwaltung in Betracht kommt, hat ſich Amtsrat Kleemann beſonders verdient gemacht. * Roch keine Entſcheidung im Angeſtelltentsriſſtreit. Die eſtrigen Verhandlungn vor dem Landesſchlichter, die von den ugeſtellten wegen Verbindlichkeitserklärung des kürzlich von der freiwilligen Schlichtungsſtelle gefällten Schiedsſpruches im Generaltarif angerufen worden war, ſcheiterten. Die Par⸗ teien vereinbarten, den Landesſchlichter, Landrat Stehle (Karlsruhe), um Vorlage eines Vermittlungsvor⸗ ſchlages zu erſuchen. Dieſer Vorſchlag ſoll den Arbeit⸗ nehmer⸗ und Arbeitgebervertretern am Montag zugeſtellt werden. Im Falle ſeiner Ablehnung wird nach Pfingſten durch den Schlichter die endgültige Entſcheidung gefällt werden. i Veranſtaltungen Sonntag, den 20. Mai 1928 Theater: Nationaltheater:Triſtan und Iſo Ide,.00 Uhr. Apollo: Internationale Ringerolympiade..15 Uhr. Konzerte: Friedrichspark 326% Uhr. Unterhaltung: KünſtlerſpieleLibelle,.00 Uhr: Lichtſpiele: Alhambra:Der Student. CapitolDer Ge⸗ faugene uf der Teufelsinſel. Gloria⸗Palaſt: N Die Warenhausprinzeſſin. Palaſt Theater: Mein Leben für das Deine. Segla⸗Theater:Der Gefangene auf der Teufels inſel. Schauburg: Das Schickſal einer Nacht, Ufa⸗Theater:Amor ci uf Sk. Muſeen und Sammlungen: Schloßbücherei: 111 Uhr und7 Uhr. Schloßmuſeum: 101 u. 5 Uhr. Muſenum für Natur⸗ u. Völkerkunde: 111 u. 3 Uhr. Städt. Kunſthalle: Dürer⸗Ausſtellung 101 und5 Uhr. Plane⸗ tarium: Vorführung.00 Uhr. -- Marktbericht In der Beſetzung des heutigen Marktes ſah man ver⸗ ſchiedene Lücken. Auch die Zufuhr war nicht ſo, wie man das ſonſt an Samstagen gewohnt iſt. Die kalte Witterung der letzten Tage hemmt nicht nur das Wachstum der Spargel, ſie läßt auch die übrigen Frühfahrsgemüſe nicht gedeihen. Die Zufuhr in Spargeln war heute ſehr gering. Infolgedeſſen haben ſich auch die Preiſe ganz erheblich geſteigert. Die Ver⸗ braucherpreiſe bewegten ſich für 1. Sorte von 1,20 bis 1⸗50 A. Der am meiſten vorkommende Preis war 1,40 /. Auch die Spinatpreiſe haben eine Erhöhung erfahren. Auf dem Gemüſemarkte waren in der Hauptſache Rettiche, Gurken und Kopfſalat vertreten. In dieſen drei Artikeln herrſchte ein ſtarkes Ueberangebot. Ferner gab es in kleineren Mengen Spinat, grüne Erbſen, Karotten, Zwie⸗ beln, Tomaten, Wirſing, Mangold, grüne Bohnen uſw. Auf dem Gemüſemarkt hat ſich das bisherige Bild verändert. Die inländiſchen Aepfel waren nur noch ganz ſchwach vertreten. Orangen, Bananen und Zitronen ſind immer noch in gleicher Menge angeboten. Verſchiedentlich ſah man auch Kirſchen und Ananas. Die Zufuhr in in⸗ und ausländiſchen Kartoffeln war gut. Der Fiſchmarkt hatte nur ein kleines Angebot, dagegen war die Beſchickung des Geflügelmarktes ſehr gut. Fluß⸗ und Seefiſche waren gleichfalls nicht ſehr ſtark angeboten. Der Beſuch war im großen und ganzen mittelmäßig. Dement⸗ ſprechend dürfte auch das Verkaufsgeſchäft geweſen ſein. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig fur ein Pfund. Kartoffeln6,5; Salatkartoffeln 2022; Wirſing 20 bis 30; Karotten, Bſchl. 20100; Spinat 2028; Mangold 1820; Zwiebeln 1520; Grüne Bohnen 200220; Grüne Eröſen 50603 Kopfſalat, Stück 1030; Kohlraben, Stück 2540; Rhabarber 1820: Tomaten 120130; Radieschen, Bſchl. 710; Rettich, Bſchl. 1015; Rettich, Stück 1030; Meerrettich, Stück 4080; Spargeln 1. Sorte 120150; Gurken, Stück 60120; Suppengrünes, Bſchl. 12157 Schnittlauch, Bſchl.10; Peterſilie, Bſchl. 1015; Lauch, Stück 10 bis 25; Aepfel, inländ. 2560; ausl. Aepfel 65100; Kirſchen 120 bis 200; Erdbeeren(Ananas) 400500; Orangen 3545; Zitronen, Stück12; Bananen, Stück 1825; Süßrahmbutter 200240; Land⸗ butter 180; Weißer Käſe 5055; Eier, Stück167 Aale 160180; Hechte 160; Schleien 160180; Breſem 80100; Backfiſche 5060; Kabeljau 4050 Schellfiſche 3560; Stockfiſch 50; Hahn, geſchlachtet, Stück 200850; Huhn, geſchlachtet, Stück 200800; Enten, geſchlachtet, Stück 400800; Tauben, geſchlachtet, Stück 100150; Gänſe, ge⸗ ſchlachtet, Stück 10001900; Rindfleiſch 110; Kuhfleiſch 7080, Kalb⸗ fleiſch 120130; Schweinefleiſch 90; Gefrierfleiſch 68; Zicklein 100. Film⸗Rundſchau Ufa: Amor auf Ski Man kann es Harry Liedtke weiß Gott nicht verden⸗ ken, daß er die Rolle des Prinzen Heinerich, dem das ent⸗ zückendſte Skihaſerl, das bis jetzt über die bayriſchen Berge gekollert iſt, in die Arme lief, im Privatleben fortſetzte und das goldige Mädel, das Amor im Schneegeſtöber an ihn knüpfte, für alle Zeiten feſtgehalten hat. Damit iſt eigentlich ſchon alles geſagt, was über den Film zu melden iſt, der ſich vor allem durch wundervolle Naturaufnahmen aus der bayri⸗ ſchen Hochgebirgswelt auszeichnet. Die Humoriſten, ober beſ⸗ ſer die komiſchen Geſtalten, werden von Lydia Potechina als Tante Roſalinde und Sylveſter Bauriedl als Mol⸗ kereibeſitzer Bolle verkörpert, zwei herbſtliche Semeſter, die im Sommer ihres Lebens inmitten des winterlichen Schnees den Frühling ihrer Liebe finden. Tante Roſalinde reiſt, um die Tugend ihrer Nichten beſorgt, den beiden nach und iſt entſetzt, dieſe in Männerkleidern anzutreffen. Das erſte Be⸗ grüßungswort lautet:Hoſen herunter! Aber nach wenigen Stunden ſchon ſtolziert ſie ſelbſt in dem verachteten Klei⸗ dungsſtücke neben dem Molkereibeſitzer Bolle, der ihr die Anfänge der weißen Kunſt beizubringen verſucht, durchs Ge⸗ lände. Juzwiſchen wird die Nichte Elli, die auf eigene Fauſt eine Wanderung unternommen hat, vom Schneewetter über⸗ raſcht. Prinz Heinerich iſt auch zufällig in der Nähe und hpingt ſie nach einer Unterkunftshütte. Dort wird ſie in warme Decken eingepackt und bald ſchlafen beide den Schlaf des Gerechten. Am anderen Morgen ſind ſie eingeſchneit und müſſen zur allſeitigen Beluſtigung den Weg durch das Dach nehmen. Dann kiſt da noch der Huber⸗Sepp(Franz Zos⸗ karn) ein Bergführer mit dem Prinz Heinerich die Rollen vertauſcht hat, um ungeſtörter zu ſein. Das führt zu man⸗ cherlei Verwechſlungen, die einen Hauptbeſtandteil des präch⸗ tigen Luſtſpieles ausmachen. D Aus dem Lande Einbrecherjagd in Heidelberg * Heidelberg, 19. Mai. In Ergänzung unſerer Meldung im heutigen Mittagsblatt teilen wir noch folgendes mit: In der vergangenen Nacht zwiſchen 3 und 4 Uhr wurden in der Nähe der Leopoldſtraße drei verdächtige Männer beobachtet, die ſich auf einer Bank in den An lagen in auffallender Weiſe unterhielten. Beim Eintreffen der Polizet flüchteten die Männer. Hierbei wurde ein Schuß auf die verfolgen⸗ den Beamten abgegeben, der aber fehlging. Bei der an⸗ ſchließenden Durchſuchung des Geländes durch die Beamten gaben auch die Schutzleute einige Schüſſſe auf die Flüchten⸗ den ab, ohne aber zu treffen. Erſt nach längerer Zeit gelang es, zwei Männer, Zimmerleute aus Sachſen, feſtzunehmen. Man fand bei ihnen Einbrecherwerkzeuge und einen Dolch aber keine Schußwaffe. Der dritte Mann, der ver⸗ mutlich geſchoſſen hat, konnte noch nicht feſtgenommen werden. Inzwiſchen wurde feſtgeſtellt, daß tatſächlich ein Einbruch an einem kleinen Berkaufshäuschen an der Leopold⸗ ſtraße verſucht worden iſt. Ob ein Zuſammenhang mit der Tat an der Bergſtraße, bei der bekanntlich vor einigen Wochen ein Schutzmann ſein Leben einhüßte, beſteht, wird erſt die Unterſuchung ergeben. i and e nd 8 3 7 Suck Mod. phys. diät. Kuranst u. Erholungsheim, Nähestrandbad. Arzt. Sommerkur, Deutsches Haus. Pens. V. Mk. 8. an. Prospekt. 815 1 . en