Werl aus⸗ ver⸗ gab e ab, tling ittag dorf ßen⸗ Der telle ge⸗ liche ame eſol⸗ tſch, rklä⸗ dem die dieſe okra⸗ von iſten, der mit 6 ſaku⸗ nen ſtoff⸗ ſanze and⸗ Be⸗ Ein⸗ opfer hwer n er⸗ hen von ttags ſchau Ver⸗ t ſei⸗ ter nken⸗ h der ichts⸗ durch inem dset Ein lichen ufge⸗ um Skon⸗ wird, m a jmen drue terte erden 7 tz ungs⸗ ft, iſt Ale⸗ 23 Gr. C. 4 Donnerstag, den 2. Januar 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 2 Städtiſche Nachrichten Sturm reitet durch die Nacht Ueber Städte, Dörfer, Wälder, Berge hinweg reitet der Sturm tolle Kapriolen. Ueberwindet Strecken, die nur der Sturm durchraſen kann. Ballt Wolken zuſammen, ſchiebt ſie vor ſich her, um ſie im nächſten Augenblick in toller Laune auseinander⸗ zureißen. Sturm tobt über den Flüſſen, über den Meeren. Ueberall iſt der Sturm. Alle Laute hat der Sturm. Wenn er an den Fenſterläden rüttelt, die Türen klappern läßt, durch die Telegraphendrähte pfeift und die Wipfel der kahlen Bäume biegt. Regen trommelt an die Scheiben, praſſelt vom Himmel herunter. Der Sturm macht ihn noch unheimlicher. Sturm reitet durch die Nacht, reitet durch den Tag. Wie lange noch? Etwas kälter, aber immer noch kein Froſt Die Höchſttemperatur betrug geſtern 4,7 Gr. C. (gegen 7,6 Gr. C. am Dienstag). Heute früh war es mit 4,9 Gr. C. wärmer als geſtern morgen mit In der vergangenen Nacht ging die Temperatur bis auf 2,8 Gr. C. zurück. In der Silveſternacht wurde mit 0,8 Gr. C. Wärme beinahe der Gefrierpunkt erreicht. Die Polizeibelanz der Silveſternacht die wir in letzter Nummer veröffentlichten, iſt zu er⸗ gänzen. Der heutige Polizeibericht meldet drei ſchwerere Unfälle bei der Neujahrsſchießerei. Ein 19 Jahre alter Bäcker, der in ſeiner Wohnung am Parkring mit einer Piſtole hantierte, ſchoß ſich in den Unterleib. Einem achtjährigen Volks⸗ ſchüler wurde von einem gleichaltrigen noch unbe⸗ kannten Knaben in Sandhofen mit einem Stopper⸗ gewehr in das linke Auge geſchoſſen. In Wallſtadt ſchoß ſich ein 55 Jahre alter Maurer, der in der Silveſternacht vor ſeiner Wohnung aus einem Walzenrevolver mit Platzpatronen ſchießen wollte, bei Beſeitigung einer Ladehemmung in die linke Hand. Die Verunglückten wurden ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. Der Notruf mußte achtmal alarmiert werden. Skandalsſe Vorgänge in der Silveternacht In unſerem Bericht über die Silveſter⸗Revue im Roſengarten wurde bereits angedeutet, daß ſich ein Teil des Publikums fkandalös benommen hat. In Ergänzung dieſer Mitteilungen wird uns von einem Leſer unſeres Blattes, der Augenzeuge war, u. a. folgendes geſchrieben: Im Roſengarten 11 Uhr 15. Beängſtigen⸗ des Gedränge, trotz zwei Mark Eintritt und 30 Pfg. Garderobegebühr, einſchließlich Tanzabzeichen. Nur die nach 11 Uhr Angekommenen tragen es! Die anderen drücken ſich, ſo gut es geht, die eine Mark noch zu zahlen. Ein älterer Herr wird faſt tätlich gegen einen Saaldiener, der ihn auffordert, ein ſol⸗ ches Abzeichen zu löſen. Feudale Kurgäſte! Es knallt fortwährend wie im Schützengraben. Vor 12 Uhr erlöſchen im Nibelungenſaal die Lichter. Der Nachtangriff beginnt auf die Toiletten der Damen und auf die vorgeſchriebenendunklen Anzüge der Herren. Dazu die Kurkapelle, die Tanzmuſik, die ſich verſtändnisvoll den aus Wiesloch zur Kur hier weilenden Rekonvaleszenten anzupaſſen verſteht. Die Menge tanzt auf eine ungariſche Weiſe! Kell⸗ ner werden über den Haufen gerannt. Sektkübel und Flaſchen werden von der Schwerkraft der Erde angezogen. Saaldiener bewachen die Scherben. Kellner und Garderobenfrauen ſchütteln die Köpfe. Eine Stimmung herrſcht, die den Hottentotten und Zulukaffern alle Ehre gemacht hätte. Auf beiden Backen kauende Damen(keine Backfiſche!) in elegan⸗ tem Abendkleid meſſen im Tanzſchritt den Boden ab. Die nicht in Ekſtaſe verfallenen Kurgäſte von Bad Mannheim ziehen es vor, als Zaungäſte in der Wandelhalle nach den Klängen der Kapelle des Reſtaurants dem Tanze zu huldigen. Bad Mann⸗ heim feiert Silveſter! Arme Kurgäſte, wenn ein ſolcher Geiſt euch im neuen Jahre beſeelt, dann nutzt euch keine Trinkkur mehr. Dann können euch nur noch Kaltwaſſerbäder einige Linderung verſchaffen. Zwei Uhr. Ich verlaſſe Bad Mannheim. Kaffee Palaſt. Kerwemuſik, gröhlende Men⸗ ſchen, Sekt, Wein und Wildweſtſchießerei. Herren im Smoking und Frauen in voller Kriegsbemalung ſchteben unentwegt zwiſchen Tiſchen und Bedienung hindurch. Wie oft noch: O Du ſchöner, deutſcher Rhein! Was hat das Lied:Argonnenwald und Bei Sedan wohl auf den Höhen mit Schramml⸗ muſik und Silveſterſtimmung zu tun? Kennen dieſe Menſchen überhaupt den Sinn und die Motive dieſer Lieder? Iſt denn das deutſche Volk anormal gewor⸗ den, daß es ſich auf ſolche Weiſen im Tanze wiegen kann? Herr Kapellmeiſter! Wir Frontſoldaten ver⸗ bitten uns ſolche Geſchmackloſigkeiten, Lieder, die für uns und unſere gefallenen Kameraden inhaltsreich und ſchickſalsſchwer waren, zu Zoten herabzuwürdi⸗ gen. Es gibt noch Menſchen, denen der Krieg ſeinen Stempel zu tief aufgedrückt hat, als daß ein Jahr⸗ zehnt ihn hätte verwiſchen können. Herr, ſiehe dein Volk an... Volk in Not! S. O..!!! Das war meine Silveſterfeier, auf die ich mich ſo gefreut hatte. Mit dieſen Eindrücken und Gedanken trat ich über die Schwelle ins neue Jahr. Artur Loh. N* * Ein ſeltenes Doppeljubiläum konnte am Neu⸗ fahrstag Herr Karl Fleiner, Inhaber der be⸗ kannten Mannheimer Spezialhutgeſchäfte, begehen. 205 Jahre ſind ſeit dem Tage verfloſſen, an dem der erſte Fleiner ſein Geſchäft gründete, das ſich ununter⸗ brochen durch ſechs Generationen vom Vater immer wieder auf den Sohn vererbt hat. Einen ungeahnten Aufſchwung nahm die Firma, als vor 25 Jahren Herr Fleiner die Firma Dippel übernahm und mit der Gründung von Filialen begann. Die Firma gehört heute mit 16 Zweiggeſchäften zu den größten Be⸗ trieben der Hutbranche. Mit dem Bruder feierte geſtern zugleich die Schweſter, Frl. Babette Flei⸗ ner, das Jubiläum 25jähriger Tätigkeit in der Firma, der ſie eine unerſetzliche Stütze geworden iſt. Wir wünſchen dem beliebten Geſchwiſterpaar ein noch recht langes Wirken. Möge zugleich aber auch der 1 weiteres Blühen und Gedeihen beſchieden n 5 Jahreswechsel ohne richtigen Wintersport Nur in den Hochlagen des Schwarzwaldes Schnee. Temperaturrückgänge, doch nur wenig Neuſchnee Keine Eisbahnen Nun hat der unnormale Verlauf des Winters auch zum Jahreswechſel einen rechten Winterſport all den Tauſenden, die ſchmerzlich nach der Weih⸗ nachtsenttäuſchung darauf warteten, verſagt. Wohl gingen noch unter langſam abſinkenden Tempera⸗ turen einige leichte Schneefälle in den Lagen über 800 Meter nieder, aber ſie vermochten keine durch⸗ greifende Aenderung und Beſſerung in ihrer Ge⸗ ringfügigkeit herbeizuführen. Nur in den höchſten Lagen des Sſtoͤſchwarzwaldes war einigermaßen mit einer Möglichkeit zum Skilaufen, und auch da nur mit einiger Genügſamkeit, zu rechnen. Bei Schnee⸗ höhen von etwa einem Viertel Meter und bei wechſelnder Beſchaffenheit des Schnees ging es da immerhin. Aber der Großteil des Schwarzwaldes ſah den Uebergang vom alten zum neuen Jahr in dem gleichen ungünſtigen Sportgewand wie an den Weihnachtstagen; da und dort ein wenig Schnee, ſo als leiſen Hinweis, daß es derlei überhaupt noch gibt, aber von einem ſonſt gewohnten Sportleben Spur. Am Silveſtertag kam es zu weitreichender Au f⸗ klärung und einer hellen Nacht auf Neujahr. Unter dem Einfluß der dadurch bedingten ſtärkeren Ausſtrahlung kam es zur Ausbildung von Fröſten. Während am Morgen des Silveſters die Mittellagen unter Föhneinfluß wieder6 Grad Wärme hatten, der Feldberg auch eben nur noch leichten Froſt mit Schwankungen um den Gefrierpunkt, gingen in der Neujahrsnacht die Temperaturen in mittleren Höhen auf ein Grad Kälte, in den höheren und exponierten auf 4 bis 5 Grad zurück, ſodaß es auf den notleiden⸗ den Eisbahnen wenigſtens wieder zu einer erſten Eisbildung kam. Es werden aber immerhin 6 bis 7 Tage mit gutem Froſt nötig ſein, um die Freieis⸗ 2 72 Der erſte Markttag im neuen Fahr Der 2. Januar hat ſich nicht beſonders fein ange⸗ laſſen. In aller Frühe ſchon regnete es. Ein ſtarker Wind fegte durch die Straßen und rüttelte wütend an allem, was nicht feſt war. Es ſchien faſt, als ob das neue Jahr nachdrücklich auf ſeinen Einzug auf⸗ merkſam machen wollte. Dieſe Stimmung lagerte auch über dem erſten Wochenmarkt im neuen Jahr, der nicht das geſchloſſene Bild wie an anderen Tagen aufwies. Große Lücken in den einzelnen Verkaufs⸗ reihen machten den Markt weit überſichtlicher. Der Andrang ſo kurz nach einem Feiertage war nicht be⸗ ſonders ſtark, auch die Kaufluſt im Vergleich zu an⸗ deren Markttagen ſchwächer. Trotzdem konnte man feſtſtellen, daß die Zufuhr ausgezeichnet war. Der Vorrat an Gemüſe aller Art und Obſt konnte jeden Bedarf befriedigen. Die nächſten Maärkttage werden, wenn wieder Ruhe und Sammlung eingekehrt iſt, beſſer beſchickt und beſucht fein. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 5,56; Katroffeln 1012; Roſenkohl 2090; Wirſing 1215; Weißkraut10; Rotkraut 1215; Blu⸗ menkohl, Stück 20150; Karotten, Bſchl. 1015; Gelbe Rüben10; Rote Rüben 1012; Spinat 18-25; Zwie⸗ beln 1012; Grünkohl 15; Feldſalat 100120; Kopfſalat, Stück 2040; Endivienſalat, Stück25; Oberkohlraben, Stück 1025; Erdkohlraben 1012; Tomoten, ausl. 80 bis 109; Radieschen, Bſchl. 1220; Rettich, Stück 1020; Meer⸗ rettich, Stück 2070; Schwarzwurzel 4045; Butterrüben, Stück 1012; Suppengrünes, Bſchl.40; Peterſilie, Bſchl. 810: Schnittlauch, Bſchl.8; Lauch, Stück 825; Aepfel 1035; Birnen 1590; Trauben 7080; Preiſelbeeren 65; Nüſſe 5070; Haſelnüſſe 80; Kaſtanien 2025; Zitronen, Stück12; Orangen 1825, Bananen, Stück10; Süß⸗ rahmbutter 220-240; Landbutter 180200; Weißer Käſe 50; Eier, Stück 1122; Hechte 160190; Barben 100120, Korpfen 140160; Schleien 180: Breſem 80120; Backfiſche 5060; Kabeljau 5060; Schellſiſche 6070; Goldbarſch 50 bis 607 Seehecht 8090; Stockfiſche 3050; Hahn, ge⸗ ſchlachtet, Stück 200600; Huhn, geſchlachtet Stück 250600; Enten, geſchlachtet, Stück 500900; Tauben, geſchlachtet, Stck. 120140; Gänſe, geſchl., Stck. 6004600; Gänſe, geſchl. 140180; Rindfletiſch 120; Kuhfleiſch 904100; Kalbfleiſch 140 b. 150; Schweinefleiſch 140; Gefrierfleiſch 7476; Reh⸗gdagout 100; Reh⸗Bug 150; Reh⸗Rücken und ⸗Keule 270; Hoſen⸗Ra⸗ gout 120; Haſenſchlegel und Rücken 170; Haſen, ganz 140. 25 Fahre ſtädtiſcher Beamter Bürodirektor Paul Händel kann am heutigen 2. Januar auf eine 25jährige Tätigkeit bei der Stadt⸗ verwaltung Mannheim zurückblicken. Nach vor⸗ herigem Wirken bei der Thüringiſchen Eiſenbahn⸗ verwaltung und beim Standesamt Freiburg trat Herr Händel am 2. Januar 1905 als Verwaltungs⸗ aſſiſtent bei der Stadt Mannheim ein. Wenige Mo⸗ nate darauf wurde er ſchon in das Sekretariat des Bürgermeiſters von Hollander berufen. In dieſer Stellung hatte er Gelegenheit, auf den ver⸗ ſchiedenſten Gebieten der ſozialen Fürſorge mitzu⸗ arbeiten. Er iſt ſeit November 1919 in der verant⸗ wortlichen Stelle als Bürovorſtand in der Abteilung des Bürgermeiſters Böttger in einem beſonders ſchwierigen Arbeitsgebiet mit großem Erfolg tätig. Auch während des Krieges hat er bis zu ſeinem Einrücken zum Heeresdienſt im Hauptbüro der Zen⸗ trale für Kriegsfürſorge eine ſegensreiche Tätigkeit zum Beſten der zahlreichen Hilfsbedürftigen entfal⸗ tet. Herr Händel erfreut ſich unter ſeinen Kollegen wegen ſeines offenen, geraden Charakters beſon⸗ derer Beliebtheit, ſodaß ihm bei ſeinem Dienſtjubi⸗ läum freundliche Wünſche allſeits entgegengebracht werden. Wir ſchließen uns dieſen Wünſchen an. * * Veränderung im Strafgerichtsdienſt. Der ſeit⸗ herige Erſte Staatsanwalt Nebel, der ſeither die Anklagen bei den Sitzungen des Großen Schöffen⸗ gerichts unter Vorſitz des Amtsgerichtsdirektors Dr. Kley vertrat, iſt mit der letzten Freitagsſitzung aus dem Strafgerichtsdienſt ausgeſchieden. An ſeine Stelle tritt der ſeither am Großen Schöffengericht unter Vorſitz des Amtsgerichtsrats Schmitt amtie⸗ rende Erſte Staatsanwalt Dr. Frey, während der vor einigen Monaten von Konſtanz hierher verſetzte, ſeither im Zivilgerichtsdienſte befindliche Amts⸗ gerichtsrat Gerard an Stelle des Erſten Staats⸗ anwalts Dr. Frey tritt. Dr. Nebel tritt in den Zivilgerichtsdienſt über. * Auf freien Fuß geſetzt. Karl Brauch, der zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis verurteilte Kaſſie⸗ rer der Beamtenbank, wurde vor einigen Tagen zur Beerdigung ſeiner Mutter auf einen Tag beurlaubt. Bei dem Juſtizminiſterium hat er es nun durch⸗ geſetzt, daß er bis auf weiteres auf freiem Fuß belaſſen wird. 7. Wettercharakter anzuha bahnen wieder benützungsfähig zu machen, da auch das harte Kerneis den warmen Föhnſtürmen nicht mehr ſtandhalten konnte und teilweiſe wegſchmolz. Der Neujahrstag begann mit leichtem oder mäßigen Froſt im Gebirge mit hellem Sonnenſchein. Es trat ſchon gegen Mittag neue Bewölkung auf, ohne daß es aber zu Schneefällen von Belang, nach denen es ausſah, gekommen wäre. Der Verkehr über Silveſter⸗Neujahr war, von inſelartigen Ausnahmen abgeſehen, nicht ſtark. Ein Sport⸗ verkehr im allgemeinen Sinn kam außer im Feld⸗ berggebiet nicht zuſtande und mancher Skiläufer, der immerhin als großer Optimiſt ausgezogen war, kehrte enttäuſcht heim. Auch der allgemeine Ver⸗ kehr ins Gebirge war nicht ſtark. Es fehlte die Stimmung als Stimulans, wie ſie ſich aus einer ſchönen Winterlandſchaft befruchtend ergibt. Zu dem wirtſ haftlichen Schaden der Weihnachtstage hat ſich nunmehr auch noch der Jahreswechſel geſellt. Oe: Neue Schneefälle Aus Triberg im Schwarzwald wird uns tele⸗ phoniert, daß dort geſtern abend gegen Mitternacht neue Schneefälle eingeſetzt haben, die aber nicht ſehr ausgedehnt waren. Die Temperaturen lagen dabei bis auf 700 Meter herunter unter dem Gefrierpunkt. Die Schneefälle, die nachts über an⸗ hielten, ſind aber in mittleren Lagen wiederum durch eine Welle warmer Luft in Regen verwandelt worden, da eine Temperaturerhöhung von3 Grad heute früh nachfolgte. Nur in den Hochlagen über 1000 Meter fällt noch der Niederſchlag als Schnee und nur in den höchſten Lagen ſind die Vorbedin⸗ gungen für den Skilauf einigermaßen annehmbar. Bei neuem Temperaturſturz ſcheint der unbeſtändige lten. 9 r Die Nacht gehört uns Ein autoſportlicher Tonfilm ein Sportfilm noch dazu, der im Gelände der Targa Florio ſpielt und auf dem grünen Raſen, bei einem Autlerball und im ſporthiſtoriſchen Palermo, dem Ausgangspunkt der berühmten ſizilianiſchen Auto⸗ Ein guter Film, ein glänzender Tonfilm, rennen.. ein Erfolgsfilm großen Stils iſt dieſer deutſche Tonfilm des Tobis⸗Tonfilm⸗Syndikats: Die Nacht gehört uns. Seine Erſtaufführung im Berliner Capitol bewies, wie rapid der deutſche Tonfilm ſich entwickelt hat man könnte faſt ſagen: bis zu vollendeter Reife! Das Motorengebrüll am Start vor den Tribünen zu Termini die Unter⸗ haltungen in der Schlucht am Madonie⸗Maſſiv, in die der Rennwagen abgeſtürzt war, dasO sole mio der Grammophonplatte Caruſos, die Ballmuſik beim Ball der 1000 PS., das kecke Wiener Schwatzen pon Lucie Engliſch, die memorierte Rede des Braut⸗ vaters Wallburg vor leerem Tiſch, das Schleifen der Zahnräder in der Automobilfabrik, das Aufwallen von Worten beim Pferderennen, all' das waren Ueberträgungen aus der Wirklichkeit, Krönungen techniſch und landſchaftlich vorzüglicher Aufnahmen. Man braucht nicht, wie Schreiber dieſes, die Targa⸗ Florio⸗Rundſtrecke von Meter zu Meter zu kennen und ihre Spitzkehren zwiſchen Kakteengeſtrüpp und Steilwänden im Rennwagen bis zur Neige gekoſtet haben, und wird doch dies Kämpfen der Rennwagen zwiſchen Fels und Hang miterleben, wird Freude haben an dem fabelhaft aufgemachten Ball der 1000 PS.(..: vorzügliche Anregung für geſell⸗ ſchaftliche Autoklubs!), Freude an der Natur des wunderſamen Sizilien. Der Sprechfilm aber iſt be⸗ wundernswert durch ſeine Lautſtärkenunterſchiede, durch Ausfüllen jener entſcheidenden, ergreifenden Sekunden, die ſonſt den Film eben Dichtung ſein laſſen durch ſeine lautloſe Stille oder durch banal zwiſchengelichtete Schlagworterklärungen, dieſer Tobis⸗Sprechfilm iſt das Vollendetſte, was wir bis⸗ her an deutſchen Sprechfilmen geſehen haben. Gott ſet dank es ſterben auch keine Menſchen, es gibt keine Kataſtrophen à la Atlantic, keine fremd⸗ ſprachigen Rührſzenen à 14a Sunnyboy, dieſer Sportfilm iſt deutſcher Tonfilm von prickelndem Reiz, ohne die Nerven der Kinobefucher zu zermür⸗ ben, dieſer Tonfilm iſt fröhliches Geſellſchaftsbild aus modernſter Gegenwart, iſt ein Film, wie ihn alle jene wollen, die nach des Tages Laſt und Arbeit ruhige Stunden in froher Abwechflung ſuchen, Blicke in eine ſchöne, ſonnige Welt mit fröhlichem Lachen, mit Sport und Motor, mit Witz und Satire, mit Ball⸗ und Gartenfeſten.. ein Film, der jedem, vor allem aber jedem Autler viel Freude machen wird. Siegfried Doerschlag. Selbſtanſchlußamt Mannheim-Oſt Das neu errichtete Selbſtanſchluß⸗Unteramt Mannheim⸗Oſt, Seckenheimerſtraße 65/67, wird in der Nacht zum 5. Januar in Betrieb genommen. An dieſes Unteramt werden die Teilnehmer im öſtlichen Stadtteil, in Feudenheim und Wallſtadt angeſchloſſen. * * Kind erſtickt. In vergangener Nacht iſt im Jungbuſch von dortigen Wirtseheleuten ihr acht Monate altes Kind in ſeinem Bettchen tot a u f⸗ gefunden worden. Der gerufene Arzt hat feſt⸗ geſtellt, daß das Kind unter dem Deckbett er⸗ ſt ick t iſt. 5 * Lebensgefährlich durch Meſſerſtich verletzt. Nach vorausgegangenem Wortwechſel wurde geſtern vor⸗ nittag ein 37 Jahre alter Taglöhner von einem 72 Jahre alten Taglöhner im Hausflur eines Hauſes in der Hangſtraße in Neckarau mit einem Meſſer in den Leib geſtoche n. Der Verletzte fand Aufnahme im Allgemeinen Krankenhaus. Es beſteht Lebensgefahr. * Zwei Raufbolde, die ſtark angetrunken waren, gerieten Mittwoch abend vor M 1 in Streit. Zu⸗ ſchauer, die ſich wie gewöhnlich bald eingefunden hatten, verſuchten vergeblich die beiden Kampfhähne auseinandeer zu bringen. Es wurde ſolange ge⸗ ſtritten und geſchlagen, bis zwei Radfahrer geſtürzt und eine 54jährige Frau durch Anfahren eines dritten Radfahrers den linken Arm ge⸗ brochen hatte. 0 f Veranſtaltungen Wiener Blut im Nibelungenſaal Der Neujahrstag brachte als guten Auftakt des Jahres die reizende OperetteWiener Blut. Eine Operette, die man immer wieder hören kann; ſind doch die herrlichſten Melodien von Johann Strauß zu einem ſchönen Kranz ver⸗ einigt. Friedl Gierga gefiel als Tänzerin Cagliari wie⸗ der vorzüglich und Ellen van Statik konnte als Probier⸗ mamſell ſich wieder richtig austoben. Den Grafen Zedlau gab H. Brandt vom Opernhaus in Frankfurt a. M. mit darſtelleriſcher Routine und wohlklingender Tenorſtimme. Als ſeine Gattin gaſtierte gleichwertig C. Bommer vom Staatstheater in Wiesbaden. R. v. Schenk vom Opern⸗ haus in Frankfurt a. M. konnte als Fürſt und Premier⸗ miniſter die Lacher auf ſeine Seite bringen. Das Stück wurde ſehr flott geſpielt. Das zahlreich erſchienene Publi⸗ kum ſpendete reichen Beifall. Die muſikaliſche Leitung lag in den bewährten Händen von Karl Eberts, der die Roſengartenkapelle ſehr ſtraff und fein abgetönt dirigierte. Aus dem Lande Tragiſches Ende eines Geiſteskranken * Buchen, I. Jan. Aus der hieſigen Heil⸗ und Pflegeanſtalt entwich in der Nacht zum Samstag ein mit nur dünnem Nachtzeug bekleideter Geiſteskranker. Der bedauernswerte Mann irrte in dieſer mangelhaften Bekleidung im Stadt⸗ wald umher und wurde halb erſtarrt und völlig durchnäßt aufgefunden und in die Anſtalt zurück⸗ gebracht. Die ſtarken Witterungsunbilden hatten ihm ſo zugeſetzt, daß er bald darauf verſtar b. s Silueſter und Neujahr in.⸗Baden. rr. Baden⸗Baden, 1. Jan. Wie die Weihnachts⸗ feiertage, ſo ſtanden auch Silveſter und Neu⸗ jahrstag im Zeichen ungünſtigen Wetters. Am letzten Tage des Jahres war es bei kühler Tempe⸗ ratur trüb und regneriſch. In den Abendſtunden herrſchte Ruhe, aber von 10 Uhr ab wurde es etwas lebhafter. Als dann die Kirchenglocken den Beginn von1990 verkündeten, flammte Licht auf den um⸗ liegenden Höhen auf. Nach dem Schluß des feier⸗ lichen Glockenläutens hatten auch die Silveſter⸗ Feiern ihr Ende erreicht. Am heutigen Neujahrstag ſtanden trübe Wolken am Himmel und hin und wieder ſetzten bei kühlem Winde leichte Regenſchauer ein. Der Winter⸗ ſportverkehr war mäßig. Im Tale kam es nicht zu Schneefällen und auf den umliegenden Höhenkurorten liegt nur eine ganz leichte Schnee⸗ decke, d' eine Sporthetätigung kaum geſtattet. Die Temperatur iſt gegen Abend etwas geſunken. Schadenfeuer auf einem Gutshof Untereſchbach(Amt Villingen), 1. Jan. Auf dem benachbarten Hofe Hinter⸗ Hölzer brach geſtern nachmittag Feuer aus, das das Wohn⸗ und Oeko⸗ nomiegebäude des Landwirts Gaßner in kurzer Zeit in Aſche legte. Der Beſitzer, der mit Dreſchen beſchäftigt war, hatte das ausgedroſchene Stroh vor dem Hauſe aufgehäuft. In dieſem Haufen brach aus noch ungeklärter Urſache das Feuer aus, das ſo ſchnell auf das Oekonomiegebände übergriff, daß kaum noch das Vieh gerettet werden konnte. Wohngebäude konnte nur wenig Inventar in Sicherheit gebracht werden. Die am Braudplatz er⸗ ſchienene Motorſpritze konnte infolge Waſſer⸗ mangel nichts ausrichten. Der Schaden iſt ſehr groß, der Beſitzer ſoll ſchlecht verſichert ſein. 5 Zur Bluttat in Freiburg i. Br. * Freiburg i. Br., 1. Jan. wir von der Staatsanwaltſchaft zu dem im heutigen Morgenblatt gemeldeten folgenſchweren Streit, der ein Opfer gefordert hat, noch weiter erfahren, hat ſich die An⸗ gelegenheit nicht in der Wirtſchaft ſelbſt, ſondern auf der Straße zugetragen. Beſondere Motive für die Tat liegen nicht vor, ſondern ſie dürſte lekiglich auf Raufluſt in der Trunkenheit zurückzu⸗ führen ſein. Der Händler Karl Schen der dem Maurer Adolf Schweizer die ſchweren Stich ver⸗ letzungen, von denen eine in die Luftrßhre drang, beigebracht hatte, wohnt in den Baracken in Herdern. Er wurde heute morgen in ſeiner Woh⸗ nung feſtgenommen. Aus der Pfalz Selbſtmord im Arreſtlokal 5 5 * Ludwigshafen, 2. Jan. In der Arreſtzelle der Oggersheimer Polizeiſtation hat ſich in der Nacht zum 1. Januar ein 30 Jahre alter arbeitsloſer Taglöhner, der in betrunkenem Zuſtand in⸗ Haftiert worden war, erhängt. Wie man hört, ſoll der Taglöhner in letzter Zeit des öfteren Nr: Wie an ſeeliſchen Bedrückungen gelitten haben. Auffindung einer gräßlich verſtümmelten Leiche * Oggersheim, 2. Jan. Am 1. Januar fand ein Streckenwärter am frühen Vormittag auf dem Gleis der Bahn nach Frankenthal eine gräßlich verſtüm⸗ melte männliche Leiche. Der Körper des Toten war in zwei Hälften getrennt, wovon die eine etwa 25 Meter vom Zug mitgeſchleift worden ſein muß. Es ließ ſich nicht feſtſtellen, von welchem Zug der Unbekannte überfahren worden iſt und ob en Selbſtmord begangen hat oder einem Unfall zum Opfer fiel. Die Reichsbahndirektion teilt hierzu mit: Am 1. Januar 1930 um 7,35 Uhr wurde auf der Bahn⸗ ſtrecke Frankenthal Oggersheim neben dem Gleis in der Nähe des Wärterpoſtens 140 der 30jährige Handlungsgehilfe Renner aus Bautzen tot auf⸗ gefunden. Allem Anſchein nach liegt Selbſttötung durch Ueberfahren vor. 8 55 U Beim Silveſterſchießen getötet * Bruchweiler bei Pirmaſens, 2. Jan. In der Neujahrsnacht forderte der Unfug des Schie⸗ ßens mit ſcharf geladenen Waffen ein To de s⸗ opfer. Der 21jährige Karl Singer geriet in die Schußlinie eines Schützen und wurde auf der Stelle getötet. Der Täter iſt noch nicht ermittelt. Die Staatsanwaltſchaft hat bereits die Unterſuchung auf⸗ genommen. Schluß des redaktionellen Teils 522 N 8 Doppelt ist der Genuß mit Wybert, der Rachen ist vor Entzündung geschützt, der Atem rein! 1 4 9 N 1 nn Auch aus dem