Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Montag, 4. Januar 1932 Verein ehemaliger Reſerve 40er Die Weihnachtsfeier im Verein ehemaliger Reſer ve 40er iſt alljährlich mehr als eine for⸗ melle Vereinsveranſtaltung unter dem Weihnachts⸗ baum. Sorgfältig vorbereitet, getragen vom Geiſte edelſter Kameradſchaft, wird ſie ſtets zu einer Feier⸗ ſtunde, wie man ſie ſich nicht ſchöner und inniger wünſchen möchte. Wenn dann nach dem ernſten Teil der Frohſinn zu Worte kommt, dann bleibt immer noch die große Linie gewahrt, die alle Kameraden und Freunde der Reſerve 40er zu ſchätzen wiſſen und deren Geſtaltung ſie rückhaltlos anerkennen. So wax es weiter ni verwunderlich, daß auch die diesjährige Weihnachtsfeier im Kolpinghaus ſehr gut beſucht war und in allen Teilen einen Verlauf nahm, der jedem Teilnehmer unvergeßlich bleiben wird. Mit einem ſelbſtverſaßten Prolog, in dem gerade der Kameradſchaſtsgeiſt der Reſerve 40er ein wür⸗ diges Denkmal geſetzt wurde, wußte Frl. Erna Kaiſer die ſtimmungsvolle Ueberleitung zu der Anſprache des 1. Vorſitzenden Paul Stahl zu ſchaffen. Sein Feſtesgruß und Weihnachtsgruß galt wie ſtets zu erſt den Damen, den Hüterinnen von Haus, Herd und Hof und den treuen Mithelferin⸗ nen bei den ſozialen Aufgaben, die ſich der Verein geſtellt hat. Sein Gruß galt ferner dem Vorſitzen⸗ den des Hauptvereins Karl Stahl, den zahlrei⸗ chen Abordnungen der einzelnen Militärvereine, den Herren Dr. Hieke und Voigt vom Rhein⸗ Neckar⸗Militärgauverband dem Vertreter der„Han⸗ ſeaten“ und Major Tüchert, der als einer der wenigen aktiven Offiziere bei dem Reſerveregiment Dienſt machte und bei allen Kameraden in beſter Erinnerung ſteht. Der Redner ſprach dann von den Aufgaben des Vereins, der gerade in der jetzigen Zeit nicht nur die Kameradſchaft pflegen will, ſon⸗ dern ſein Ziel in der Durchführung der in dem Felde geübten Nächſtenliebe ſieht. Durch Ueberrei⸗ chung von Weihnachtspaketen konnten zahlreichen Kameraden, die ſich in wirtſchaftlicher Notlage be⸗ finden, eine große Freude bereitet werden. Wenn wir unſerer lieben Toten gedenken, dann müſſen wir als deutſche Männer erneut verſprechen, unſere ganze Kraft für das Vaterland einzuſetzen. Stille folgte dieſen Worten, als aus der Ferne, auf einer Geige geſpielt, das Lied vom guten Kameraden er⸗ klang und ſich die Anweſenden zum Gedenken der Gefallenen von ihren Sitzen erhoben. Für den Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverband ſprach Dr. Hteke, der mit wärmſten Worten die Führer⸗ ſchaft des Kameraden Paul Stahl pries und ihm ganz beſonders für die gute Betreuung der Kriegsbe⸗ ſchädigten und Kriegerhinterbliebenen dankte. Karl Stahl von dem Hauptverein der Reſerve Jer bat, ſtets an das große Ganze zu denken, an das was uns eint: an das deutſche Vaterland. Mit dem Deutſch⸗ landlied ſand dieſe kernige Anſprache ihren Abſchluß. Mit der Gralserzählung aus„Lohengrin“ und dem Preislied aus„Meiſterſinger“ erzielte Wilhelm Trautßz nicht endenwollenden Beifall. Wir hatten vor wenigen Wochen Gelegenheit, den jungen Künſt⸗ ler bei ſeinem erſten öffentlichen Auftreten kennen zu lernen und waren über die in der Zwiſchenzeit ge⸗ machten Fortſchritte außerordentlich überraſcht. Man wird dieſer Stimme, die gegenwärtig von Frau Ma⸗ rianne Keiler ausgebildet wird, größte Beachtung ſchenken müſſen. Selten trifft man eine Stimme, bei der ſo viel Natürlichkeit mit künſtleriſchem Können gepaart iſt. Man darf auf die weitere Vervollkomm⸗ kung wirklich geſpannt ſein. Die gewährten Zugaben „Heimliche Aufforderung“ und„Zueignung“ von Richard Strauß offenbarten nochmals die ganze Schönheit dieſes ſtrahlenden Tenors. Kammermuſiker Krenz iſt ſtets zur Stelle, wenn es ſich um eine Pro⸗ grammbereicherung handelt. Seine Tubaphon⸗ und Kylophonvorträge waren wieder meiſterhafte Dar⸗ bietungen. Beſonders gut gefiel die Originalkompo⸗ ſition für Xylophon„Stratoſphärenflug“, mit der Herr Krenz ein außergewöhnlich gefälliges Werk ge⸗ ſchaffen hat, das feinſtes muſikaliſches Empfinden verrät und an Ausdruckskraft nichts zu wünſchen übrig läßt. Seine Wiedergabe erfordert virtuoſes Könen, an dem es ja bei dem ſelbſt vortragenden Komponiſten nicht mangelt. Das Erſcheinen des Weihnachsmannes löſte wieder große Heiterkeit aus, denn es wurden Guttaten belohnt und Sünden be⸗ ſtraft. Die enge Kameradſchaft kam gerade in dieſem Zuſammenhang deutlich zum Ausdruck. Sehr flott ge⸗ ſpielt wurde ein Schwank, der die Lachmuskeln reizte und beifällige Aufnahme fand. Einen entzückenden Fantaſtetanz bot Frl. C. Weiß dar, während Fritz Fegbeutel mit älteren und neueſten Darbietungen wahre Lachſtürme hervorrief. Eine Abteilung des Philharmoniſchen Orcheſters ſtellte die Unterhaltungs⸗ muſik und ſpielte auch ſpäter zum Tanze auf. Eine reich ausgeſtattete Tombola ſand ſtarke Beachtung. Geiftliches Konzert in FJeudenheim Eine angenehme Abwechſlung inmitten Dutzender von Weihnachtsfeiern bildete das geiſtliche Konzert, das der Geſangverein„Deutſche Einheit“ Man n⸗ heim Feudenheim veranſtaltete. Bei dem guten künſtleriſchen Ruf, den dieſe Sängerſchar genießt, war die Halle des alten Schützenhauſes bis auf den letzten Platz Heſetzt. Chormeiſter Oskar Pfeifer verfügt über ein ausgeſprochen lyriſches Material, das auch in der Ausge⸗ ſtaltung der Vortragsfſolge gebührende Berückſichtigung fand. So hatte man die Freude, wieder einmal nicht all⸗ täglichen Kompoſitionen zu begegnen. Bei den erſten Pro⸗ grammnummern, der Motette von G. Nägelt und den⸗ Predigtlied von C. Stöcklin, ſchien es, als müßte ſich der Chor erſt einſingen; tatſächlich waren die Raumverhältniſſe nicht fehr günſtig, worauf es vielleicht zurnckzuführen iſt, daß manche Forteſtellen etwas gedrückt klangen. Freier kam die Sturmbeſchwörung von Jul. Dürner heraus, ganz vorzüglich das„Geiſtlich Abendlied“ von Otto Scheuch, dem als Erſtaufführung für Mannheim„Nun ruhen alle Wälder“ folgte. Tief verinnerlicht kam„Mariä Wiegen⸗ fed“ von Max Reger zum Vortrag, wobei die ſanften Stimmen der erſten Tenöre beſonders zur Geltung kamen, ſodaß man ſich darüber hinwegſetzen konnte, daß dieſes Lied eigentlich für eine Frau uſtimme geſchrieben iſt. Aehnliches gilt für das Ständchen von Ph. Wolfrum, das wiederholt werden mußte. 5 Das größte Intereſſe galt wohl der Uraufführung des Tages, dem Männerchor„Kloſterinſel“ von F. Gutmann. Der Text dieſes Chorwerks iſt nicht eben originell und auch in der Vertonung ſind nicht eigene Wege beſchritten, doch iſt der angewendete Choralſatz ſehr wirkungsvoll und dürfte de gewinnen. Die 2 0 ezeichnet; das des erſten Tenor zt ſich wahr⸗ ſche ch in einem heren Raum beſſer bringen. Der Komponiſt, der in Mannheim auſfäſſig iſt, durfte den herz⸗ lichen Beifall der Zuhörer entgegennehmen. Chormeiſter Oskar Pfeifer lichen Stimmenmgaterial vorbildlichen Chorgeſang zu for⸗ men. Er dirigiert ohne große Geſte und verſteht es, wäh⸗ rend des Vortrags— wenn es not tut— die Stimmen zu heben oder das Tempo wirkungsvoll zu heeeinfluſſen. Hervorgehoben ſeien noch einmal die weichen, ſchmiegſamen erſten Tenöre, auch die erſten iten Bäſſe, die den Klangkörper in geeignet W̃ en. Eine ange⸗ n Ergänzung er rogramm durch die Bari⸗ r Hans Kohl, deſſen Darbietun⸗ che Konzert einfügten. Hans imme iſt in beſonderer Weiſe zur icher Lieder geeignet, deren er einige von Beethoven, Händel und Schubert ſang. el. dem Werk viele Fr weiß aus dem vorzüg⸗ Kohls ſympathiſche St Wiedergabe ge Mendelsſohn, Jilm⸗Nundſchau Alhambra:„Der Hauptmann von Köpenick“ Wieder ſteht man hier vor der Frage der Verfilmung eines Bühnenſtückes. Sie iſt zunächſt nach der tatſächlichen Seite leicht zu beantworten; denn der Film hält ſich mit Ausnahme eines kleinen Präludiums äußerlich an die Folge der Szene in dem Stück Zuckmayers. Die dialogiſche Breite iſt natürlich nicht beibehalten, auch die dramatiſche Schilderung des jeweiligen Schauplatzes wurde ſehr ein⸗ geengt. Der Film iſt gegenüber dem Theater durch ſeine photo⸗ graphiſche Grundlage ſtets in einer anderen Dimenſion der Wirklichkeit zu Hauſe. Für Stücke von dieſer Art eignet ihm am beſten die Art des tonbilblichen Berichts. Dieſer wird denn auch in aller Ausführlichkeit in der Schilderung des Hauptſtreichs gegeben. So verbringt man bei dem Film eine ungleich längere Weile im Rathaus zu Köpenick als beim Theaterſtück. Und das gibt dem Film ſeinen eigent⸗ lichen Vorzug. Dieſer Streich iſt mit einer geradezu wohligen Breite dargelegt, und, was dabei beſonders anerkennens⸗ wert erſcheint, dieſe Darſtellung vermeidet jede Karikierung nach irgend einer Seite, ſondern beſchränkt ſich nur darauf, die Sache für ſich in ihrer ganzen, im Grunde doch ſo harm⸗ loſen Lächerlichkeit ſprechen zu laſſen. Auch ſonſt erſcheint jede Tendenz ungleich mehr vermie⸗ den als im Bühnenſtück. Durch ſeine Mittel iſt der Film in ber Lage, das Echo des bekannten Streichs in einer bis auf die unnötige Szene im Berliner Schloß geglückten Bild⸗ folge zu geben. Breiter als auf der Bühne iſt auch der Ausklang der Begebenheit ausgemalt, und ſchließlich ent⸗ läßt der Bildſtreifen den Zuſchauer befriedigter als das Theaterſtück. Endlich hat der Wilhelm Voigt mitſamt ſeiner kaiſerlichen Begnadigung auch ſeinen Paß wieder, um den es ihm angeblich allein zu tun war. Die Köpenickiade— eine Paßſchwierigkeit; man iſt faſt geneigt, die Bezeichnung Zuckmayers als deutſches Märchen aufzunehmen. Die Darſtellung zeigt Max Adalbert in der Titel⸗ rolle. Er ſpielt den armen Schuſter menſchlich überzeugend und wächſt ſchließlich in die Rolle des falſchen Hauptmanns mit der ganzen Wirkungskraft ſeiner trockenen Komik hinein. Was er hier gibt, wird durch die ſzeniſche Ausdeh⸗ nung und die ganze Anlage des Bildes ein Filmluſtſpiel für ſich, das verhältnsmäßig wenig mit der ganzen Zuck⸗ mayerei zu tun hat. Von ihr iſt durch den Wegfall der Ten⸗ denz auch ſonſt nicht viel übrig geblieben. Die übrige Darſtellung entſpricht der Art und Anlage des Ganzen. Vor allem erhalten die Szenen der Ausein⸗ anderſetzung Voigts mit ſeinem Schwager durch das dar⸗ ſtelleriſche Gewicht Kayß lers eine beſondere Note. Auch der Köpenicker Bürgermeiſter von Bienert iſt eine Figur, die viel zur Wirkung des Films beiträgt.— Wenige Szenen, wie die der Verwandlung Voigts in den Hauptmann, könn⸗ ten in Wegfall geraten. Es bliebe durch die poſſierliche Köpenickgeſchichte, deren breiter Ausbau das Weſentliche des Films bedeutet, noch genug an Komik übrig. Weller. Vorausſage für Dienstag, 3. Januar: Meiſt bewölkt, ſtellenweiſe Frühnebel und etwas kühler, aber für die Jahreszeit noch mild bei ſchwa⸗ cher Luftbewegung. Höchſtens leichte Niederſchläge. Weller⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes welterſtellen.36 Uhr vormittags See. Luft D Wind 8 ei ee eee be „ n ee micht] Stürte Wertheim 151— 10 11 9 N leicht bedeckt Königsſtugl] 56876885 3 8 5„ müßig Nebel Karlsruhe 120 769,8 8 9*, ſchwach bedeckt Bad. ⸗Bad 2130771,.0 9 9 98 SW friſch bedeckt Villingen 712772,4 5 5 4. leicht bedeckt Bad Dürrh. 701[— 5 0 2 W leicht wolkig St. Blaſien 780— 3 4 3 W. leicht bedeckt Badenweil. 422 772,9 7* 6[SW leicht bedeckt Feldbg. Hof 1275 642, 0 1 0 SW mäßig Nebel Die ſtarke Ausſtrahlung über friſch gefallener Schneedecke ſteigerte den Froſt am Neujahrstage und in der folgenden Nacht zu beträchtlicher Strenge(bis 15 Grad in der Rheinebene). Das über dem Feſt⸗ land gleichzeitig entſtandene Hochdruckgebiet hat ſich jedoch gegenüber den von Weſten andrängenden Zyk⸗ lonen nur für kurze Dauer behaupten können. Ozeaniſche Warmluftmaſſen gelangten daher ſchon am 2. Januar nach Süddeutſchland und bewirkten einen überraſchend ſchnellen Umſchlag zu Weſtwetter. Bei ſtürmiſchen Winden fiel nachts Schnee, der dann allenthalben bis in größere Höhen in Regen über⸗ ging. Der Temperaturanſtieg betrug insge⸗ ſamt 23,4 Grad in der Rheinebene. Ueber Mitteldeutſchland liegt gegenwärtig die Grenze zwiſchen ozeaniſcher Warmluft und der öſtlich noch lagernden Kaltluft. Sie erſtreckt ſich entlang der Elbe über die Sudeten bis zu den Karpathen. Da über Mitteleuropa wieder kräftiges Steigen des Luftdruckes eingeſetzt hat, haben die Winde in⸗ wiſchen abgeflaut. Eine Aenderung der für die Jah⸗ keszeit milden Witterung iſt aber für morgen noch nicht zu erwarten. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar —— Rbein⸗Pegel 20. 20. 81. 2 4[ Nedar-Pegel, 30.81.4 J e 0 5.88% Sers 9 1 000048.550 Mannheim. 340 25 209843460 Kehl 8 14 928 1,841.72257 Jagſtfeld..44 1220808.90 Magau.4, 3,5.86.36.21 Heilbronn. 1,81.201.068 8,168 Mannheim. 188 34.462,16 2 50 Plochingen..44. Caub 128111 84..7175 Köln.26184.612,17 2,01 5 1 Maier⸗Labergo Ueber den Deutſchen Eiskunſtlaufmeiſterſchaften, die am Samstag und Sonntag auf dem Rieſſerſee bei Garmiſch⸗ Partenkirchen ausgetragen wurden, waltete ein Unſtern. Nachdem am erſten Tage das Wetter noch einigermaßen be⸗ friedigend geweſen war, ſetzte am Sonntag ein anhaltender Regen ein, der die Bahn ſtellenweiſe mit Waſſerpfützen verzierte. Dazu kam noch, daß Proteſte die Feſtſtellung des Endergebniſſes bis in die Abendſtunden hinein verzögerten. Wie bereits der Auftakt bewieſen hatte, wurde der Kampf um die Herrenmeiſterſchaft zu einem erbitterten Duell zwi⸗ ſchen dem Münchener Mafer⸗Labergo und dem Berliner Bayer. Mit knapper Differenz konnte ſchließlich Maier⸗ Labergo den Meiſtertitel in ſeinen Beſitz bringen. Bei den amen plazierte ſich die Berlinerin Michaelis auf den rſten Platz, dicht; folgt von der erſt 13jähr. Münchenerin Herber und Frl. Schmidt⸗Berlin. Auch hier wurden durch die Gleichmäßigkeit der Leiſtungen die Kampfrichter vor keine leichte Aufgabe geſtellt. Den Abſchluß machten die Kämpfe im Paarlaufen. Der Sieg fiel in dieſer Konkur⸗ renz an das Paar Hempel⸗Weiße vor dem Ehepaar Grüm⸗ ling⸗Berlin und der Münchener Kombination Schwend⸗ bauer⸗Aichinger. Endergebniſſe: Deutſche Meiſterſchaft der Herren: 1. Maier ⸗La⸗ berg o⸗München, Platzziffer 7, 380,7 Punkte, 2. Bayer⸗ Berlin, Platzziffer 8, 882,7 Punkte; 3. Haertel⸗Berlin, Platz⸗ ziffer 15, 347,9 Punkte. Deutſche Meiſterſchaft der Damen: 1. Frl. Michae⸗ Li 3⸗Berlin, Platzziffer 6, 337,7 Punkte; 2. Frl. Herber⸗ Mitnchen, Platzziffer 10, 324,9 Punkte; 3. Frl. Schmidt⸗ Berlin Platzziffer 14, 319,3 Punkte. Deutſche Meiſterſchaft im Paarlaufen: 1. Frl. Weiße⸗ Hempel, Platzziffer 7, 9,8 Punkte; 2. Ehepaaar Grüm⸗ liga⸗Berlin, Platzziffer 8, 9,8 Punkte; 3. Schwendbauer⸗ Aichinger⸗München Platzziffer 17, 8,8 Punkte. Recht gute Leiſtungen bekam man auch bei den Juni o⸗ ren zu ſehen. Hier gab es bei den Herren einen Sieg des Berliner Laſſer mit der Platzziffer 5 und 130 Punkten, während ſich bei den Damen Frl. Ibſcher⸗München mit der Platzziffer 5 und mit 89,6 Punkten als Siegerin er⸗ wies. Deutſche Eiskunſtlauf⸗Meiſterſchaften 5 neuer Titelträger Abfahrtslauf des Schwäbischen Schneeſchuh⸗Bundes Der alpine Abfahrislauf des e Bundes fand am Neujahrs des Walſer⸗Tales ſtatt. mantel über den Grat durch d eingetretenen Neuſchnees waren gude geſchaffen, was ſich auch darin zeigte, nehmerzahl auf ca. 100 belief. Wenn auch Sie vorjäh Beſtzeit nicht ganz erreicht werden konnte ſo iſt do 8 Sverhältniſſe Teil⸗ die von Zeit des Siegers Felix Kaiſer(Pol.⸗SW Stuttgart 4,18 Min. als ausgezeichnet anzuſprechen. Die Ergebniſſe: Herren⸗Sonderklaſſe: 1. Fel. Kaiſer⸗Stuttgart:18; 2. Schuerle⸗SAS.:87; 3. Ant. Kaiſer⸗ Friedrichshafen:2: 4. Engel⸗ Reutlingen:47. Herreu⸗Kl 200% Beſtzei Ueberſchreitung: 1. Walter Koch⸗ S 581; 2. S t lingen:45.— Alterskl.: 1. J. Bacher⸗ Tuttlingen 5 Jungmannen: 1. Waiblinger⸗Reutlingen 5118. Olympiſche Winterſpiele 1936 in Garmiſch⸗ Partenkirchen Mit den 1936 in Berlin ſtattfindenden 11. Olympiſchen Spielen iſt auch die Austragung der gleichlaufenden 4. Olympiſchen Winterſpiele eine deutſche Angelegenheit geworden. Ueber den Austragungsort dieſer Winter⸗ ſpiele war man bisher im Unklaxen. Nunmehr iſt je⸗ doch die Entſcheidung zugunſten von Garmiſch⸗Partenkir⸗ chen gefallen, denn, wie Exz. Lewald, der Vorſitzende des Deutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes mitteilt, werden die 4. Olympiſchen Winterſpiele in dem bekannten ober⸗ bayeriſchen Kurort zum Austrag gelangen. Damit iſt eine Wahl getroffen worden, wie man ſie vorausſehen durfte, denn von allen deutſchen Winter⸗ ſportgebieten bietet das bayeriſche Hochland beſonders in klimatiſcher Hinſicht die beſten Vorausſetzungen. Deulſcher Vorſieg in Dortmund Dänemark im Länderkampf von den Deutſchen 12:4 geſchlagen Die Dortmunder Weſtfolenhalle war am Sonntag der Schauplatz des Box⸗Länderkampfes Deutſchland gegen Dänemark. Vor ſtark beſuchtem Hauſe erfochten die deut⸗ ſchen Vertreter einen überzeugenden Sieg. Schon in den erſten vier Kämpfen zogen die Deutſchen auf:0 davon, der Endſieg wur damit bereits ſichergeſtellt. Staſch, Zig⸗ larſki, Schleinkofer und Schmedes waren ihren Gegnern in jeder Beziehung gewachſen und kamen zu klaren Punkt⸗ ſiegen. Hirſch⸗Wechter mußte im Kampfe gegen Schmedes verſchiedentlich den Boden aufſſuchen und konnte mit knapper Not die k..⸗Niederlage vermeiden. Nicht beſſer erging es Nielſen gegen Ziglorſki. Die erſten Verluſtpunkte für Deutſchland gab es im Wel⸗ tergewicht durch Kortz, der gegen den ſchnelleren und phyſiſch überlegenen Dänen Jenſen nie eine Chance hatte. Bernlöhr ſchlug dann Chriſtenſen trotz einer Verletzung am rechten Auge mit einem fabelhaften Endſpurt noch ſicher nach Punkten. Schiller hatte Ehriſtofferſen in der letzten Runde völlig groggy, mußte ſich aber ebenfolls mit einem Punktſieg beſcheiden. Eine Ueberraſchung gab es im Schwergewicht. Der däniſche Europameiſter Jakob Michgelſen ſtellte ſich bold auf ſeinen 35 Pfund ſchwereren Gegner Ramek ein And beherrſchte ihn dann in techniſcher und taktiſcher Hin⸗ ſicht vollkommen. Michaelſen ſiegte glatt nach Punkten und verhalf damit den däniſchen Farben zum zweiten Erfolge. Die Ergebniſſe(vom Fliegengewicht aufwärts): Stoſch (D) ſchlägt Chriſtenſen(Dän.] n. P. Ziglarſki(D) ſchlägt Nielſen(Dän.) n. P. Schleinkofer(D) ſchlägt Poulfen (Dän.) n. P. Schmedes(T) ſchlägt Wechter(Dän.] n. P. Kartz(D) unterliegt gegen Jenſen(Dän.] n. P. Bernlöhr (D) ſchlägt Arm. Chriſtenſen(Dän.) n. P. Schiller(] ſchlägt Chriſtofferſen(Dän.) n. P. Ramek(D] unterliegt gegen Jak. Michagelſen(Dän.) n. P. Mingländerkampf in München Südbayern ſchlägt Württemberg 10:8 In München fand am Samstag abend eine gut be⸗ ſuchte Schwerathletikveranſtaltung ſtatt, bei der im Mit⸗ telpunkt der Ringländerkampf zwiſchen den Vertretern Südbayerns und Württembergs ſtand. Den bayeriſchen Kämpfern gelang es, mit einem knappen 10:8⸗Punktſieg für die im Vorjahre erlittene 11:5⸗Niederlage Revanche gu nehmen. Die bayeriſchen Vertreter konnten heſon⸗ ders in den leichten Gewichtsklaſſen dominieren; über⸗ raſchend war, daß es viele Schulterſiege gab. Innerhalb dieſer Veranſtaltung wurde auch ein Fünfkampf im Gewichtheben ausgetragen, bei dem ſich einige Rekordleute beteiligten. Wie vorauszu⸗ ſehen war, ſiegte der Weltrekordler Is mayr(Sc. Roland⸗München) mit 10125 Pfund vor Gietl(1860 Mün⸗ chen) 1000 Pfund, Deutſch(Reichsbahn Neu⸗Aubing) 990 Pfund und Roß(1860 München) 975 Pfund. Spielausſchußſitzung der D in Dresden Der Spielausſchuß der DT. beſchäftigte ſich am erſten Tage ſeiner zweitägigen Beratungen in Dresden in nichtöffentlicher Sitzung mit der Durchführung der Mei⸗ ſterſchaften i n Handball, Fauſtball, Schlagball und Tennis, ſowie mit Vorbereitungen für das Deutſche Turnfeſt 1993 in Stuttgart. Es wurde beſchloſſen, daß im Handball der Männer erſt⸗ malig 32 Mannſchaften aus 18 Turnkreiſen an den End⸗ ſpielen um die Turnermeiſterſchaft teilnehmen werden. Davon ſtellen die großen Kreiſe je drei Vertreter. Bei den Turnkrinnen ſollen wegen der wirtſchaftlichen Not⸗ lage in dieſem Jahre die Endſpiele ausfallen. Für die Meiſterſchaften im Fauſt⸗ und Schlagball werden zu den Endkämpfen ſtatt 10 nur noch 8 Mannſchaften zugelaſſen, die ſich am 28. Auguſt in Bremen treffen werden. Die Durchführung der Tennis⸗ meiſterſchaften wird erſt vom Fachausſchuß in einer be⸗ ſonderen Sitzung feſtgelegt werden. Ferner wurde über das Verhältnis der DT. zu den anderen Sportverbän⸗ den gesprochen, wobei beſchloſſen wurde, die Einführung einer Sommerſpielpauſe bei der DT. der Vereinbarung der Kreiſe mit den einzelnen Unterverbänden der Sport⸗ ler zu überlaſſen. Rennsport in Not Eine Mahnung des Oberlandſtallmeiſters Die Anmeldung der Graditzer Stute Sichel zu dem fran⸗ zöſiſchen Hengſt Mon Talisman ſtellten das Kursen Graditz wieder einmal in den Mittelpunkt ner aus⸗ gedehnten Preſſeſehde. Dazu nimmt der Preußiſche Ober⸗ landſtallmeiſter, F. Gater mann, in einigen beher⸗ zeuswerten Zeilen Stellung. Er ſagt u..?„Die ſtaat⸗ liche Vollblutzucht will Höchſtleiſtungen wie der einſichtige Privatzüchter. Wird ihr das verwehrt und wird trotz über⸗ legter Entſchließungen ohne Kenntnis der ſorgſamſt durch⸗ dachten Gründe zweierlei Maß gefordert ſeit Jahrzehn⸗ ten ſchicken Graditz und ührende Privatzüchter einzelne Stuten zur Bedeckung ins Ausland— können Hauptgeſtüt und Rennſtall ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen. Das kom⸗ mende Jahr wird über Auflöſung oder Weiterbeſtehen von Graditz die Entſcheidung bringen.. Die allgemeine, ſchwere Kriſe hat auch die Vollblutzucht Deutſchlands in Mitleidenſchaft gezogen... Nicht Zwieſpolt, Mißtrauen und lauter Lärm iſt, was uns fehlt, ſondern ernſte Mäßi⸗ gung und vertrauensvolles Zuſammenhalten. Die Voll⸗ blutzucht ſteht vor Gefahren, wie ſie ihr nie zuvor er⸗ wachſen ſind. Fühle ſich ein jeder als verantwortliches Stück des Ganzen und handle danach!“ Vom deutſchen Turnierſport Im Hinblick auf das am 29. Januar beginnende große internationale Reitturnier in Berlin ſeien einige allgemein intereſſierende Zahlen aus dem Turnierjahr 1931 genannt. Als Reiterin konnte Frau Käthe Francke einen neuen Rekord aufſtellen, obwohl ſie im Herbſt durch einen Un⸗ glücksfall bei dem Turnier in Kreuz(Halle a..) nicht mehr reiten konnte. Sie vermochte die Geſamtzahl ihrer Siege im Juhre 1931 auf 54 zu bringen und damit ihren Rekord aus dem Jahre 1930 um zwei Erfolge zu überbieten. Frau Francke feierte 14 Siege in Eignungsprüfungen, 17 Siege in Dreſſurprüfungen, 21 Stege in Jagoͤſpringen, zwei Siege in Vielſeitigkeitsprüfungen. Es folgen nach ihr: in Jagd⸗ ſpringen Frl. Irmgard Georgius mit zehn Siegen, in den Dreſſurprüfungen Frl. Irmgard Brauns mit ſechs Siegen, in den Eignungsprüfungen mit zehn Erfolgen, Frl. Bretzfeld. Die Damen widmeten ſich auch lebhaft dem Fahrſport. Erfolgreichſte deutſche Fahrerin wurde Frl. Helga Biſchoff⸗Sonsfeld, die dreimal die goldene Schleife erhielt. Von den Herren hatte A. Staeck wieder ein ſehr er⸗ folgreiches Jahr. Mit 19 Siegen in Dreſſurprüfungen und zehn Siegen in Eignungsprüfungen ſteht er an der Spitze dieſer beiden Kategorien. In der Liſte der Dreſſurprüfun⸗ gen folgt auf Staeck an zweiter Stelle Richard Waetjen mit zehn Siegen. Rittmeiſter Gerhard, der Leiter der Kavallerie⸗ Schule Hannover, und Fritz Wolff⸗Erfurt kamen auf je neun Erfolge. Bei den Eignungsprüfungen folgt K. Lietz mit neun erfolgreich beendeten Ritten an zweiter Stelle. Das Championat der Springreiter errang mit 22 Siegen im Jagdſpringen der ausgezeichnete A. Holſt. Er ſiegte auch einige Male in der Tſchechoflowakei. Ihm folgt mit elf erfolgreichen Ritten Oblt. Schatte. Neun Sieger ſteuerte Oblt. Haſſe in Deutſchland, dazu kommen noch ſeine Erfolge in Rom und Streſa. Herbert Fick und G. Lange waren wieder ſtets mit vorn und kamen auf je ſieben Erfolge. t. Brandt führte ſechs Siegesritte aus. Beim Rekordſpringen wurde Oblt. Schaeffer der Champion, das er mit ſeiner Stute Elſa in drei Hochſpringen gewinnen konnte. In den Geländeritten ſchob ſich Major Ottenbacher mit drei Erfolgen nach vorn. In den Vielſeitigkeitsprüfun⸗ gen ſchnitten R. Olſon, G. Rude, Dr. G. Raettig, Fritz Borſter mit je zwei Erfolgen am beſten ab. Bei den erfolg⸗ reichen Fahrern errang Oblt. Stein mt zwölf Siegesfahren das Championat. Trotz aller Schwierigkeiten war 1931 ein gutes Jahr für den deutſchen Turnierſport, konnte doch die Ge⸗ ſamtſumme der bei den Turnieren gegebenen Geldpreiſe noch erhöht werden. Es wurden 1931 an Preiſen insgeſamt gegeben 551 584 Mk. gegenüber 548 885 Mk. im Jahre 1980. Im Halbblut⸗Rennſport iſt dagegen entſprechend der rück⸗ läufigen Bewegung des ganzen Rennſports eine Vermin⸗ derung der Preiſe eingetreten. Der düpierte Torwächter Zuſchauer als Pfeiſenmann Mit einem nicht alltäglichen Einſpruch hat ſich der Fuß⸗ ball⸗Spielausſchuß des Kreiſes Pommern zu befaſſen. In einem Verbandsſpiel war der Zülchower Se auf ganz beſondere Art gegen den Bfs. Stettin zum ſiegbringen⸗ den Tor gekommen. Ein Zuſchauer fühlte das Bedürfnis, auch einmal Schiedsrichter zu ſpielen und pfiff gerade in dem Augenblick, als ber Züllchower Sturm im Be⸗ griff ſtand, den Ball ins gegneriſche Tor zu praktizieren. Der Stettiner Torwart, in dem guten Glauben, der Un⸗ partetiſche hätte abgepfiffen, ließ das Leder ſeelenruhig paſſieren und war dann kreuzunglücklich, als der offi⸗ zielle Schiedsrichter das„Tor“ anerkannte Der Ein⸗ ſpruch nutzte nichts und ſo können ſich die Stettiner bei dem Spaßvogel für die verlorenen Punkte bedanken. Eilly Außem operiert Eillg Außem traf von ihrer Südamerikareiſe krank in Hamburg ein. Sie wurde am Neujahrstag in Mün chen an Blinddarmerkrankung opertert. Die Operation verlief ohne Komplikationen. Lehrgang im RNettungsſchwimmen Am Dienstag(F. Januar) abends 7310 Uhr, beginnen in der Schwimmhalle 1 des Herſchelbades die Lehrgänge im Rettungsſchwimmen des Bezirks Mannheim der Den. Die Ausbildung iſt kostenlos, die Teilnahme für Schwimm⸗ kundige offen. Anmeldungen werden zur genannten Zeit im Herſchelbad entgegengenommen. e * b rer pe ee * * * hat ei Folge Sams die N gen, l ſpäteſt des 2 bereit dings raſchu Di gliede chard mer des E Tagei ! bach 1 Mäd Arbei befan freier gefän * wiede heime in de cheſtr. ſo ra Flam hatte der 8 Uh: hauſe konnt unbek ſicher nicht ** jahrs ein a ſowie mußt 109 * 5 im J braut Hier büßte ein, 30. N Mari ſtam: riges durch Schr Dien Voß Tage Was D kennt „ nun bei ch nerſch Die unſcht Neub wir nung ausz! Rhen I. mati
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