Montag, 4. Januar 1932 Der Ertrag der Amſatzſteuer in den Monaten April bis Oktober der letzten drei Nechnungsjahre Nach den mehrfachen Ankündigungen in den letzten Mo⸗ taten iſt damit zu rechnen, daß die z. Zt. 0,85 v. H. be⸗ tragende Umſatzſteuer in abſehbarer Zeit eine Erhöhung erfahren wird. Die Erörterungen über dieſe Frage ſind innerhalb des Kabinetts bisher allerdings noch nicht aus dem Stadium der Erwägungen herausgekommen. Trotzoͤem iſt aber zweifellos ſchon deshalb mit einer Erhöhung der Umſatzſteuer zu rechnen, weil das Umſatzſten Aufkommen infolge der Auswirkungen der wirtſchaf hen Kriſis be⸗ Mo⸗ trächtlich hinter dem Voranſchlag zurückbleibt. naten April bis Oktober der letzten drei Rechnun wurden an Umſatzſteuer vereinnahmt(in Mill. 1980/1 April Mai Juni Juli Auguſt September Oktober April Oktober Im Rechnungsſohr 1929⸗30 kamen insgeſamt 1013, Rechungsjahr 1930⸗31 996,2 auf. Die Steueraufkommen im Rechnung 2 kommen an Umſatzſteuer in hes von 109 dieſe Schätzungsſumme iſt nachträglich auf ermäßigt worden. 679,0 * Beſitzwechſel des Frankfurter Bankhauſes Franz Strauß Sohn. Das 1874 gegründete Frankfurter Bank⸗ geſchäft Franz Strauß Sohn, das in letzter Zeit ſeine Tä⸗ tigkeit ſtark eingeſchränkt hat, iſt von Leopold Kaufmann (ehemals Mitinhaber der Firma S. Kaufmann, Löffler u. Co., Immobilien) angekauft worden. Von den ausge denen Inhabern wird Theod. H. Schleſinger unter ſeinem Namen eine neue Firma eröffnen. * Deutſche Continental⸗Gas⸗Geſellſchaft, 52 Mill. Reichsentſchädigung. Zwiſchen der Deutſchen Continental⸗Gas⸗Geſellſchoft, Deſſau, und dem Reich iſt laut Baß in der Entſchädigungsongelegenheit der War⸗ ſſchauer Gas werke zum Jahresſchluß eine Ein i⸗ gung auf folgender Baſis erfolgt: Die Deſſauer Gas⸗ geſellſchaft erhält eine Geſamtentf chä digung von 52 Mill., davon den weitüberwiegenden Teil in proz. Reichsſchuldbuchforderungen gemäß dem Kriegsſchäden⸗ ſchlußgeſetz. Vorausſichtlich werden an die Geſellſchaft je⸗ doch auch 5 Mill. in bar ausgezahlt, die im weſentlichen auf rückſtändige Zinſen zu verrechnen ſind. Die War⸗ ſchauer Gaswerke waren das größte und auch ertragreichſte Werk von Deſſauer Gas geweſen. Sie waren ſeit 1855 im ousſchließlichen Beſitz des Unternehmens. Vor dem Krieg wurde durch die Warſchauer Werke mehr Gas abgegeben, als in ſämtlichen anderen ruſſiſchen Städten einſchließlich Petersburg und Warſchau. Die Forderung Warſchau ſteht, wie weiter verlautet, nur mit einem Minjmalbetrag zu Buch, ſo daß die Entſchetdung einen entſprechend großen Buchgewinn bringen wird. * Rheiniſche Linoleum⸗Werke AG., Bedburg. Wie mit⸗ geteilt wird, hat das Geſchäftsjahr 1931 bei dem Unter⸗ nehmen, bos als einzige Firmo außerhalb des Linoleum⸗ Truſts ſteht, mit dieſem jedoch ein Preisabkommen getrof⸗ fen hat, noch einen verhältnismäßig befriedigenden Ver⸗ lauf genommen. Die Umſätze ſeien zwar gegenüber dem Vorfahr rückgängig, doch werde es möglich ſein, auf Grund der vorſichtigen Dividendenpolitik der Verwaltung eine wieder angemeſſene Dividende(i. V. 10 v..) in Vorſchlag zu bringen. Deſſau. UND WIR TSC der Neuen Mannheimer Zeitung 4 Die Reichsbank am Jahresſchluß Geringe Inanſpruchnahme am Dezember⸗Ultimo/ Banknotenumlauf unter dem des Vorjahres Geſamter Zahlungsmittelumlauf aber 273 Mill. höher Wechſelbeſtand ſtark über Vorjahreshöhe 4 Berlin, 4. Jan.(Eig. Dr.) Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. 12. 1931 hat ſich in der Ultimowoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 572,7 auf 4647,2 Mill. II er- höht. Im einzelnen haben die Beſtände an Handels⸗ wechſeln und Schecks um 403,8 auf 4144,0 Mill. /, die Beſtände an Reichs ſchatzwechſeln um 42,8 auf 97,9 Mill. und die Lombard beſtände um 68,3 auf 244,6 Mill. zugenommen. Die Beſtände an E ffekten erhöhten ſich um 57,8 auf 160,7 Mill. infolge endgültiger Verbuchung der in Zuſammenhang mit den ſeinerzeitigen Barabfindungsangebot der Reichsbank übernommenen Golddiskontbankaktien. An Reichs banknoten und Rentenbank⸗ ſcheinen zuſammen ſind 272,1 Mill./ in den Verkehr abgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbank⸗ noten um 263,6 auf 4775,8 Mill., derjenige an Renten bankſcheinen um 8,5 auf 421,9 Mill. erhöht. Dement⸗ ſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Ren⸗ tenbankſcheinen auf 5,44 Mill./ ermäßigt. Der geſamte Zahlungsmittelum lauf ſtellte ſich unter Einbe⸗ ziehung von etwa 1293 Mill. Scheidemünzen und etwa 188 Mill./ Privatbanknoten auf rund 6679 Mill., gegen 6406 Mill. Ende 1930. Die fremden Gelder zei⸗ gen mit 754,9 Mill.eine Zunahme um 348,2 Mill. I. Die Beſtände an Gold und deckungsfähi⸗ gen Deviſen haben ſich um 1,6 auf 1156,3 Mill./ er- höht. Im einzelnen haben die Go[d beſtände um 0,9 auf 984,0 Mill. abgenommen und die Beſtände an deckungs⸗ fähigen Deviſen um 2,5 auf 172,3 Mill./ zugenom⸗ men. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungs⸗ fähige Deviſen beträgt 24,2 v. H. gegen 25,6 v. H. in der Vorwoche. * Das hervorragende Merkmal des letzten Reichsbank⸗ ausweiſes des Jahres 1931 iſt die verhältnismäßig ge⸗ ringe Inanſpruchnahme der Bank, die eine Er⸗ höhung der Kapitalanlagen um nur 570 Millionen gebracht hat gegen 730 Millionen zur gleichen Zeit des Vorjahres. Es wäre jedoch verfehlt, dieſe geringe Inanſpruchnahme als ein Zeichen einer Gelderleichterung in Deutſchlond zu be⸗ trachten. Seitdem die öffentlichen Stellen dazu überge⸗ gangen ſind, die Gehälter raten weiſe zu zahlen, verteilt ſich der Bedarf der öffentlichen Stellen auf meh⸗ rere Termine. Trotzdem iſt bemerkenswert, daß der Banknoten umlauf mit 4,7 Milliarden noch etwas geringer iſt als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Infolge Erholung des Scheidemünzenumlaufs liegt der geſamte Zah⸗ Llungsmittelum lauf mit 6679 Mill. noch um 273 Millionen über demjenigen zum Schluß des Vorjahres. Eine durchgreifende Aenderung in der Notenhamſterung ſcheint demnach noch nicht eingetreten zu ſein. Der Wechſelbeſtand liegt mit 4,1 Milliarden noch immer ſehr erheblich über dem normalen. Er iſt um 1,8 Milliarden höher als Ende 1930. Hierzu kommt no Neigung zu Anlagekäufen im Freiverkehr . und ſer Ang f Unſicherheit blieb ohne Beachtung/ Belebtes Geſchäft/ Aktien 1 2 v. H. feſter/ Auch Altbeſitzanleihe plus 2 v. H. AE Berlin, 4. Jan.(Eig. Dr.) Nachdem man urſprünglich glaubte, daß der matte Schluß der Newyorker Samstagbörſe und die zugeſpitzte Situa⸗ tton in Indien im heutigen Freiverkehr ſtärkere Unſicher⸗ heits momente ſein werden, ergab ſich als das Geſchäft zwar ſpäter als ſonſt einſetzte, daß die Tendenz doch wieder dtemlich freundlich war. Die Hauptanregung ging hierbet von der Feſtigkeit der Deſſauer Gasaktien aus, bet denen die Einigung über die Kohlenentſchädigung einen faſt 10pro. Kursgewinn zur Folge hate. Hiervon beeinflußt waren auch Charlottenburger Waſſer, weil dieſe Geſell⸗ ſchaft Deſſauer Gas⸗Aktien im Portefeuille hat. Die Un⸗ ſicherheit hinſichtlich der Innen⸗ und Außenpolitik blieb da⸗ gegen einflußlos und das Geſchäft war ziemlich rege, zumal von Publikumsſeite eher Neigung zu Anlagekäufen beſtand. Die einzelnen Märkte wurden hierbei zwar nicht gleich⸗ mäßig bedacht, hatten aber doch allgemein freundliche Stim⸗ mung. Bankakien waren kursmäßig wenig verändert, nur Reichsbankanteile zogen um etwa v. 5 an, Farben waren 2 v. H. über Samstag geſucht, Elektrowerte durch⸗ ſchnittlich um 1 v. H. gebeſſert, und auch Montanpapiere lagen in dieſem Ausmaße feſter, wobei Mannesmann und Rhein. Braunkohlen bevorzugt lagen. Sonſt fanden noch einige Umſätze zu etwas höheren Kurſen in AG für Ver⸗ kehrsweſen, Schultheis, Deutſche Erdöl und Rütgerswerke ſtatt. Die Kunſtſeidenwerte blieben vernachläſſigt und lagen unverändert. Am Anlagemarkt beſtand für Pfandbrtefe einige Nachfrage, und man nannte etwa, v. H. höhere Kurſe. Auch Farben⸗Bonds und Reichsbahnvorzugsaktien waren etwas gebeſſert. Im Vordergrunde ſtanden auch heute an dieſem Markte Altbeſitzan leihe, die gegen Sams⸗ tag etwa 2 v. H. gewann. Der Ultimoausweis der Reichs⸗ bank änderte an der freundlichen Stimmung nichts, zu⸗ mal die Anſpannung nicht über normal war. In den Mittagſtunden wurde die Tendenz an den Aktien⸗ märkten allgemein ſchwächer, da Gerüchte über Streiks und Unruhen in Berlin und im Reiche verſtimmten. Die führenden Werte verloren bis zu 27½ v.., ſonſt betru⸗ gen die Rückgänge bis zu 1 v. H. Am Pfandbrief⸗ markt blieb die Stimmung dagegen weiter freundlich, zumal ſich ziemliche Materialknappheit bemerkbar machte. Der Geldmarkt wies eine geringe Exleichterung auf. Tägl. Geld nannte man mit 796996 v.., bei der Diskont⸗ kompagnie mit 67 v.., der Privatdiskont blieb 7 Geld. Am Deviſen markt notierte das engliſche Pfund 10 Pfg. niedriger und entſprechend verloren die Norddeviſen 3075 Pfennig. Amſterdam fiel durch eine Erholung um 15 Pfg. auf. Kurseinbußen bis zu 10 v. H. in Amſterdam i Amſter dam, 4. Jan.(Eig. Dr.) Im Anſchluß an den matten Schluß der Newyorker Samstagsbörſe und unter dem Einfluß der Vorgänge in Britiſch⸗Indien zeigte die Amſterdamer Börſe bei Er⸗ öffnung eine ſchwache Haltung; das Geſchäft hielt ſich im allgemeinen im engen Rahmen. Bei den führenden Wer⸗ ten betrugen die Kurseinbußen10 v. H. Königl. Petro⸗ leum notierten 1101084, Unilevers 8887 und Handels⸗ vereinigung Amſterdam 177175. Pfund, Dollar und Reichsmark angeboten An den internationalen Deviſen märkten war das engliſche Pfund und die Reichsmark, ſowie der Dollar angeboten und ſchwächer. Bei dem eng li⸗ ſchen Pfund wirkten vor allem die Ereigniſſe in Britiſch⸗ Indien verſtimmend; gegen den Dollar ging es auf 3,3772 zurück, nachdem es am Samstag noch mit 3,4034 geſchloſſen hatte. Gegen den Gulden ſchwächte es ſich auf 8,40, gegen Paris auf 8576, gegen Zürich auf 17,28 und gegen die Reichs⸗ mark auf 14,22% ab. Der Dol lar gab ziemlich ſtark nach ndbriefe 4 v. H. gebeſſert/ Im ſpäteren Verlaufe Aktienmärkte auf Streik⸗ und Unrnhegerüchte allgemein ſchwächer (in Amſterdam 24996, in Zürich 51296 und in Paris auf 2548), da die neuen Bankſchwierigkeiten in den Vereinigten Staaten beunruhigend wirkten. Bei der Rei ch s mark verſtimmte die anhaltende Ungewißheit über die Regelung der Schuldenfrage. Sie ging in Amſterdam auf 59,10 zurück und in Zürich auf 121,30, nachdem ſie heute morgen noch mit 121,65 eingeſetzt hatte. Der franz öſi ſche France, Zürich und Amſterdam waren gut behauptet, die Norddeviſen tendierten leichter, ebenfalls die Südameri⸗ kaner. London ſchleppend und ſchwächer 1 London, 4. Jan.(Eig. Dr.) Das Geſchäft an der Londoner Börſe war zu Beginn der neuen Woche recht ſchleppend; internationale Werte neigten zur Schwäche. In der Londoner City führt man die Schwäche des Pfundes, abgeſehen von den rein politiſchen Gründen, auch auf techniſche Momente zu⸗ rück. Die eine Möglichkeit für die Pfundſchwäche können größere Dollar⸗ und Franc⸗ Käufe der Bank von England ſein, um die Ende des Monats fälligen 30 Millionen Pfund Sterling des amerikaniſch⸗franzöſiſchen 50 Millionen⸗Kredits zurückzuzahlen, der der Bank im Auguſt gewährt worden war. Eine ſtändige Bedrohung des Pfundkurſes liegt auch in der Möglichkeit neuer fran⸗ zöſtſcher Zurückziehungen, die unter Umſtän⸗ den auch für die heutige Schwäche verantwortlich ſein kön⸗ nen. Soweit man hört, ſind die Sterlingguthaben der Bank von Frankreich ſeit dem 21. 12., an dem ſie ſich auf rund 62 Mill. Pfund beliefen, heute auf rd. 40 Mill. zurückgegan⸗ gen. Die Differenz wurde zum großen Teil in inländiſchem und ſüdafrikaniſchem Gold beglichen. Auf dem Geldmarkt herrſchte feſte Tendenz, die teil⸗ weiſe darauf zurückzuführen iſt, daß augenblicklich ſehr große Steuerzahlungen fällig ſind. Andererſeits beginnt aber bereits der Markt ſeine Verſchuldung bei der Bank von England abzudecken. Am Londoner Metallmarkt ging Kupfer um % Pfund per Tonne ca. zurück. Der Goldpreis zog um 10 Pence auf 122 Schilling 2 Pence per Unze an, wobei aber der Rückgang des Pfundes zu berückſichtigen iſt. Der Sil⸗ berpreis dürfte bei ſtetiger Tendenz 16 Pence höher liegen. Die Tendenz am Liverpooler Baumwollmarkt war ſchwach, die Preiſe wieſen Rückgänge von ca. 4 Punkten gegen Samstag auf. Berliner Devisen Diskontsätze: flelchsbank 7. Lombard 8, Privat 7 v. k. Amtlich in Rm. für Zuenos⸗Aires 1Peſo Ranada Itan. Dollar 7Ien giro. 1ägypt. Pfd. Türkei. IIürk Pfd. London... Sterl. New Vork. 1 Dollar Rio beJaneirotMillr. Uruguay 1Goldpeſo Holland 100 Gulden Athen 100 Drachmen Brüſſel 1008-5000 8 Bukareſt.. 100 Lei Ungarn. 100 Peng Danzig. 100 Gulden 10 5100 8M 2. Januar talien... 100 Lire ugoſlavientoh Dinar owno100 Kronen Kopenhagen 100 Kr. 8 5100 skudo r. 6 ch 100 Fr. Sofie100 Lewa Spanien, 100 Peſeien Stockholm.. 100 Kr. Eſtland.. 100 Eſtm. Wien100 Schilling der Poſten, der als Gegenwart des 100 Millionen⸗Redis⸗ kontkredits unter ſonſtigen Aktiven verbucht worden iſt. Dieſe ſonſtigen Aktiven haben um 120 Millionen zuge⸗ nommen, was darauf zurückzuführen iſt, daß das Reich von der Möglichkeit, zum Jahresſchluß ſeinen Kredit bei der Reichsbank um 100 Millionen zu erhöhen, Gebrauch gemacht hat. Ihren Beſtan on deckungsf mochte die Re bank wider Erwarten um Millionen zu erhöhen. Dem ft aber ein weiterer Goloͤverluſt um 0,9 Millionen geg er, ſodaß sgeſamt die Dek⸗ kungsmittel um 1,6 illionen en konnten. Augen⸗ ſcheinlich iſt der Bedarf für Zinszahlungen und Tilgungen der ausländiſchen Anleihen ſchon früher gedeckt worden. Die Verſchlechterung des Deckungsverlältuiſſes von 25,6 auf 24,2 v. H. iſt nicht ſo groß wie vielfach er⸗ wartet wurde. ähigen Deviſen ver⸗ (J Société Generale de Belgique, Brüſſel. Geſunkene Divdende. Brüſſel, 4. Jan.(Eig. Dr.) Dieſe belgiſche Großbank wird für 1931 eine Nettodividende von 140(im Vorjahr 200) Franken je Aktie ausſchütten. O Deutſche Projekte für ungariſche Elektrizitätsverein⸗ heitlichung. Frankfurt a.., 4. Jan.(Eig. Dr.) Die unga⸗ riſche Regierung beabſichtigt eine Vereinheitlichung ihrer Elektrizitätsverſorgung, die bisher in den einzelnen Orten durch verſchiedenartige Stromverſor⸗ gung erfolgte. Dazu hat eine Gruppe unter Führung der holländiſchen Finanzierungsgeſellſchaft für elektriſche Un⸗ ternehmungen, an der bekanntlich die Elektrizitäts AG. vorm. W. Lahmeyer u. Co., Frankfurt a. M. zum großen Teil beteiligt iſt, die entſprechenden Projekte und Angebote für die ungariſche Regierung ausgearbeitet. Es handelt ſich um Objekte von etwa 60 bis 70 Millionen Peng und eine Auftragsdauer von mehreren Jahren. Augenblick⸗ lich wird das deutſche Projekt von der Regierung geprüft. Im übrigen verfolgen auch ſonſtige Auslandsgruppen noch die Ausarbeitung des gleichen Projekts. * Adler⸗ und Hirſchbrauerei AG., Köln. Dividenden⸗ los. Die Geſellſchaft, die erſt im Vorjahre durch Zu⸗ ſammenſchluß der Adler⸗Brauerei AG., Köln und der Hirſch⸗Brauerei AG., Köln entſtanden iſt, wird für das erſte Geſchäftsjahr nach der Fuſion ohne Dividende bleiben. Im Vorfahre verteilte die Hirſch⸗Brauerei 10 v. H. und die Adler⸗Brauerei 7 v. H. Dividende. Die AR.⸗Sitzung findet am 13. Januar ſtatt. Kataſtrophale Lage am Auslanoòseiſenmarkt O Dortmund, 2. Jan.(Eig. Dr.) Die Lage in der Großeiſeninduſtrie war nach Berichten des Zweckverbandes rheiniſcher Handelskammern im Inland außerordentlich ungünſtig. D Preisſenkung wirkte nicht belebend auf den Morkt. Auf dem Aus kandsmarkt war die Lage kataſtrophal. Die Verkaufsergebniſſe für die Werke gingen, in erſter Linie wohl infolge der Verkaufs⸗ einſtellung des Stahl sverbandes und des verſtärkten Auftretens der engliſchen Konkurrenz, weiter beträchtlich zurück. Durch das ſt Abſin ken des Pfun⸗ des konnte die engl duſtrie die Stellung der deutſchen auf weiteren Auslandsmärkten beträchtlich er⸗ ſchüttern. ( Weitere Verf Roheiſenmarkt. Eſſen, 4. Jan. g a Nach be u Verbandsſeite trat im Roheif 5 zember in Erwar⸗ tung der Pr zurückhaltung der Roheiſenverb rfung der Lage ein. Bereits abgerufene Mengen e vielfach ſiſtiert. Infolge der Pfundentwertung e in ganz Deutſchland engliſches Roheiſen noch weit unte den ermäßigten Ver⸗ kaufspreiſen des Roheiſenverband angeboten. Unter der Entwertung der verſchiedenen europäiſchen Währungen litt beſonders ſtark der Auslandsmarkt. OO Von der Juternationalen Rohſtahl⸗Gemeinſchaft. i s, 2. Jau.(Eig. Dr.) Die nächſte Sitzung des jſtahlkartells, die om 5. Januar in Paris ſtattfinden te, iſt auf den 12. Januar verſchoben worden, da Dr.) Der Grundpreis für Bleifabrikate bei Ab- 1 e von 10 Tonnen iſt mit ſofortiger Wirkung um 1 4 je 100 Kg. auf 33 ¼/ frachtbaſis Dortmund ermäßigt worden. * Preisſenkung für Leitungsdraht. Der Bauelfa⸗Lei⸗ 5 1 59970 hat mit Wirkung vom 1. Jan. 1982 ſeine Preiſe geſenkt. Die Senkung geht im Ergebnis teil⸗ weiſe weſentlich über die von der Notverorönung vor⸗ eſchriebenen 10 v. H. hinaus. g 5 5* Preisermäßigung für e e Die Strihaga(Vereinigung deutſcher Fabrikanten von Baum⸗ woll⸗, Stick⸗ und Handarbeitsgarnen e..) hat mit Wir⸗ kung ab 2 Januar 1932 eine Ermäßigung der Preiſe ihrer letzten Liſte um 10 v. H. vorgenommen entſprechend der Preisſenkungsaktion der Regierung. Die 8 Rabatte, Lieferungs⸗ und Zahlungsbedingungen bleiben unverändert. a * Skrebba⸗Werk, Metallwarengeſellſchaft mb. Frei⸗ burg i Br. inſolvent. Das bekannte Unternehmen iſt in⸗ ſolvent geworden und befindet ſich jetzt im gerichblichen Vergleichs verfahren. RA. Dr. J. Grein, Frebburg, iſt Vertrauensperſon; der Vergleichstermin findet am 16. 1. 32 ſtatt. Produktenmarkt in feſterer Tendenz Geringes erſthändiges Angebot/ Mühlennachfrage nach Weizen/ Roggen ruhig und ſtetig Futtermittel ſtill 5 Berliner Produktenbörſe v. 4. Jan.(Eig. Dr.) Zu Beginn des neuen Berichtsabſchnittes machte ſich an der Produktenbörſe allgemein eine etwas feſtere Ten⸗ denz geltend, ohne daß aber das Geſchäft eine nennens⸗ werte Belebung erfahren hat. Das erſthändige Offerten⸗ material von Inlandsbrotgetreide blieb ziemlich gering, zumal die Witterungsverhältniſſe die Zufuhren naturge⸗ mäß erſchweren. Andererſeis hat ſich die Nachfrage der Mühlen für Weizen erhalten, ſodaß im Promptge⸗ ſchäft wiederum2/ höhere Preiſe als am Wochen⸗ ſchluß durchzuholen waren; der Lieferungsmarkt ſetzte 14% feſter ein. Roggen lag ſtetig aber ruhig, die Kaufluſt der Mühlen war hier vorſichtiger, da der Roggen⸗ mehlabſatz faſt völlig ſtagniert. Das Preisniveau war im Prompt⸗ und Lieferungsgeſchäft behauptet. Weizen mehl vereinzelt etwas gefragt, ohne daß ſich dies aber in einer nennenswerten Belebung der Umſatztätigkeit oder in Preisbeſſerungen auswirkt. Hafer blieb bei mäßigem Angebot und vorſichtiger Nachfrage des Konſums ſtetig, Gerſte weiter ſehr ſtill. Die Preiſe für Weizen⸗ und Roggenexvportſcheine waren nur wenig verändert. Amtlich notiert wurden: Weizen märk prompt ab Sta⸗ tion: 7576 Kg. 219221; Sommerweizen 8081 Kg. 231 ſeſt; Roggen 7273 bg. 185187 ruhig; Braugerſte 151 bis 164, Futter⸗ und Induſtriegerſte 1484150 ſtetig; Hafer 139 bis 141 feſter; Weizenmehl prompt 25,75 80,75 ruhig; Roggenmehl 70proz. prompt 25,65 27,65 feſter; Weizenkleie 8,759 ruhig; Roggenkleie9,50 ruhig; Viktoriagerbſen 2127,50 Kleine Speiſeerbſen 2,5024; Futtererbſen 15 bis 17; Peluſchken 1618; Ackerbohnen 1416; Wicken 16 bis 19; Lupinen, blaue 1012; Lupinen, gelbe 18,5015; Seradella neue 2227 Leinkuchen Baſis 37 v. H. 1212,20; Erdnußkuchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12; Erdnuß⸗ kuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 11,90; Trocken⸗ ſchnitzel 6,40 6,50; Extrahiertes Sojabohnenſchrot 46 v. H. H. ab Hamburg 10,40; dto, ab Stettin 11 Kartoffelflocken 12,1012,30; Speiſekartoffeln, weiße 1,501,60; rote 1,70 bis 1,90; Odenwälder, blaue 1,802,005 gelbfleiſchig außer Nieren 2,102,30; Fabrikkartoffeln in Pfg.9; allg. Ten⸗ denz feſter. Handelsrechtliches Lieſerungsgeſchäft: Weizen März 24041; Mai 248,5049 G; Roggen März 206 bits 206,50; Mai 214; Hafer März 154,75 155,50; Mai 161,50 bis 162,50. * Maunheimer Produktenbörſe vom 4. Jan.(Eigenber.) Am Mannheimer Produktenmarkt war bei ruhigem Ver⸗ kehr Brotgetreide etwas feſter, Futtermittel und Mehl hin⸗ gegen lagen unverändert und ziemlich geſchäftsſtill. An⸗ geboten wurden in./ für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim: inl. Weizen 29,50 24,50; inl. Roggen 21,25 bis 21,50; inl. Hafer 16 17,50; Sommergerſte 18,2519,25; Futtergerſte 17 5018; Biertreber 12,5013; Erdnußkuchen 12,75; Sojaſchrot 10,7511; Trockenſchnitzel 66,25; Malz⸗ keime 1012; Weizenmehl ſüdd. 33,75; dio. mit Auskands⸗ 8 weizen 35,507 Weizenbrotmehl 25,75 27,50; Roggenmehl 29,50 30,50; Weizenfuttermehl 99,25; Weizenkleie freine 8; Roggenkleie 8,75, Grünkern 5060, Leinſogt 17. O Frankfurter Produktenbörſe vom 4. Jan.(Eig. Dr.) Weizen 280; Roggen 215; Sommergerſte für Brauzwecke 175, Hafer inl. 150157,50; Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 mit Austauſchweizen 34,75 35,75; dto. Sondermahlung 33 bis 34; Weizenmehl niederrhein. Spezial 0 mit Austauſch⸗ weizen 34,7535,50; dto. Sondermohlung 383,75; Rog⸗ genmehl 3031; Weizenkleie 7,908; Roggenkleie 8,75 Erbſen 3098; Linſen 2756; Heu ſüdd.5 5,25 Weizen⸗ und Rogenſtroh drahtgepreßt 3,754; dito, gebündelt 38,75 bis 4; Treber getrocknet 12,2512,50. Alles für die 100 Kilo. Tendenz: ſtetig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 4. Jau.(Eig. Dr.) Anfang Weizen(in hfl. p. 100 Kg.) Jan..15 März 4,52%; Mai 4,70; Juli 4,77% Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Jan. 71; März 75,50; Mai 76,50 Juli 76,75. * Liverpooler Getreidekurſe vom 4. Jau.(Eig. Dr.) Anfang Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig März 5/698(5/558; Mai 99855 5/8), Juli 5/ 9%(5/4); Mehl unn Mitte ſtetig März 5/578; Mai 5/8; Juli 5/9%½; Mehl unv. Mannheimer Großviehmarkt Preis für 50 kg Lebendgewicht Geſam tzufuhr 4733 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 4. Januar 1932 146 St. Kühe 14 St. Kälber 795 St. Schwein 2950 St . 3335 a) Mk. 2428 Mk. 8 Mk. 55. 2428 5) ). 2680 e. d) 5 70 d) 5 N ullen 134 St. Färſen 370 St. 255 8 2). Ml. 1 4) Mk. 84836 1 2831 A Mkt. 8.* bi 1622 Arbeitspferde St. 3 5 Mk. Ochſen 2 Der erſte Großviehmarkt im neuen Jahr eröffnete bei mittelmäßigem Geſchäft in ruhiger Haltung. Farren und Kühe waren gefragt, und die Händler konnten einen Pfg. mehr gegenüber der Vorwoche herausholen. In allen übrigen Gattungen blieben die Preiſe unverändert. Höchſt⸗ notiz für Ochſen 35 Pfg., für Rinder 36 Pfg. Es waren aufgetrieben 134 Farren, 146 Ochſen, 370 Rinder, 314 Kühe, zuſammen 964 Tiere. Der Markt wurde geräumt. Am Kälbermarkt hatte ſich die verſtäpkte Nachfrage vor den Feiertagen nicht mehr fortgeſetzt und bei mittelmäßigem Marktverlauf kamen Geſchäfte nur zu weichenden Preiſen zuſtande. Der Abſchlag beträgt vier Pfg. gegenüber der Vorwoche. Höchſtnotiz 48 Pfg. bei Räumung des Marktes. Es waren 795 Tiere aufgetrieben. Am Schweinemarkt war trotz des geringeren Auftriebs von 2950 Tieren das Ge⸗ ſchäft ruhig. Auch hier trat ein Abſchlag bis zu dier Pfg. gegenüber der Vorwoche ein. Höchſtnotig 45 Pfg. bis 46 Pfg. bei kleinem Ueberſtand. Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 4. Jan.(Eig. Dr.) Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage; Fan, 31,68; Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 4. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Midol.(Schluß) 7,44 Liverpooler Baumwollkurſe vom 4. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand Middl. Anfang Jan. 49697; März 49596; Mai 494; Juli 494; Okt. 49899; Tagesim⸗ port 16 700; Tend. ruh Mitte Jan. 499; März 497 Mai 405 Juli 494; Okt. 498; Dez. 503; Jan.(39) 5057 März(38) 511; Mai(33) 516; Juli(33) 520, Loco 534; Tagesimport 167000; Tendenz ruhig und behauptet Berliner Meiallbörse vom 4. Januar 1932 Ku pfer U Blei Zink bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez Brief] Geld 51,25] 51.50 anuar. 1 Ei . 14 0 1 Dezemb. * Kupfer flauer, Blei und Zink luſtlos. 5 * Berliner Metall⸗Notierungen vom 4. Jau.(Eig. Dr.) Amtlich. Elektrolytkupfer(wirebars) prompt cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 69,75/ für 100 Kg.; Raffinade⸗ kupfer loco 5758,50; Standardkupfer loco 5259,50; Stan⸗ dard⸗Blei per Jan. 2021,50; Original⸗Hütten⸗Aluminium 9899 v. H. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Draht⸗ barren 164; Banka⸗, Straits⸗ Auſtralzinn 223; Reinnickel 9899 v. H. 350 Antimon⸗Regulus 5052, Silber i. Barr. ca. 1000 fein per Kg. 4346,25 J. l Londoner Meiallbörse vom 4. Januar 1932 Metalle in E pro To. Silber Unze 4(4370 fein ſtand.), Platin Unze 8 Kupfer, Standard 37,65 Zinn, Standart 139,2 Aluminium 3 Monate ö 86,15 Monate 142,5 Antimon Settl. Preis 37.65 Settl. Preis 139,2 Queckſilber Elektrolyt 47,50 Banka 156.2 Platin beſt ſeleeted 39.25 Straits 142,2 Wolframerz ſtrong ſheets 77, Blei, auständ, 15.15 Nickel El'wirebars 47.50 Zint gewöhnlich 14,05 Weißblech & Kupfer ſtetig, Zinn, Blei willig, Zink ruhig. Preissenkung für Ncs-Metallhalbfabrikate Aufgrund der Notverorönung der Reichsregierung vom 8. Dezember 1931 und der Entſcheidung des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſters über die Art der zu treffenden Maßnahmen haben die zuſtändigen Halbzeugverbände folgende Preis⸗ ſenkungen mit Wirkung vom 1. Januar 1932 beſchloſſen: Kupferbleche: Senkung des Zuſchlages zur Bildung des Verkaufsgrundpreiſes um 10/ je 100 Kg., was annähernd einer Wyroz. Ermäßigung des Verarbeitungszuſchlages entſpricht. Senkung aller Ueberpreiſe im Durchſchnitt um 10 v.., ſoweit nicht ſeit dem 30. Juni 1931 Ermäßigungen mindeſtens in dieſem von der Notverordnung vorgefehenen Maße vorgenommen worden ſind. Die neuen Preiſe gelten nur für neue Verkaufsgeſchäfte. Kupferrohre: Senkung der Fabrikationszuſchläge um 7, je 100 Kg. unter Bei⸗ behaltung der bisßerigen Staffelung. Senkung der Ueber⸗ preiſe um 10 v. H. vom Geſamtüberpreis unter Abrundung auf volle 0,10/ nach unten. Kupferdrähte und ⸗ſtangen: Senkung der Bearbeitungsgrundpreiſe und Ueberpreiſe um 10 v. H. Fenerbuchſen: Senkung der Bearbeftun- zuſchläge und Ueberpreiſe um 10 v. H. Meſſingbleche, bänder, ⸗drähte und ⸗ſtangen: Senkung der Ueberpreiſe, der Bearbeitungszuſchläge, der Umarbeitungsgrundpreiſe und der Aufpreiſe für beſondere Qualitäten und Erzeug⸗ niſſe um 10 v. H. Erhöhung der Spezialrabatte für einge⸗ teilte Mengen um mindeſtens 10 d.., teilweiſe mehr. Senkung der Verpackungskoſten um 20 v. H. von 0,25 auf 0,0/ je Kg. Tara Meſſingrohre: Senkung der Bearbei⸗ tungs zuſchläge und der Umarbeitungsgrundpreiſe um 8 4 je 100 Kg. unter Beibehaltung der bisherigen Staffelung. Senkung der Ueberpreiſe um 10 v. H. e ⸗drähte und ⸗ſtangen: Senkung der Ueberpreiſe und Be⸗ arbeitungszuſchläge um 10 v. H. 5 neee ee eee reer S der gr ihrer zeichn erinn knoter vorſte friede wahrh habe i und i!