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9. Seite/ Nummer 610 5 i Samstag, 31. Dez. 1982/ Sonntag, 1. Jan. 1933 Neue Mannheimer Zeitung Neujahrs⸗Ausgabe Jei ör⸗ Ismayr, Gewichtheben 8 Brendel, Ringen Földeak, Ringen . Gehting, Ringen Schleinkofer, Boxen Campe, Boxen Braumüller, Speer Wir hatten im letzten Jahr von einem Notjahr des deutſchen Sports geſprochen. Seither ſind die Verhältniſſe noch ſchlechter geworden. Der deutſche Sport hat es aber verſtanden, ſich ſehr geſchickt den ſchwierigen Verhältniſſen anzupaſſen, ſein Optimismus fand immer wieder Wege, die nach oben führten. Der deutſche Sport ſtand im Jahre 19382 ganz im Zeichen der Olympiſchen Spiele in Los Angeles. Die großen Erwartungen, die man in das Abſchneiden der deutſchen Vertreter in Los Angeles geſetzt hatte, wurden nicht ganz erfüllt. Man hatte die Leiſtungen der anderen Völker viel zu wenig in die eigene Betrachtung eingeſetzt. Abgeſehen von der Leichtathletik, die ſeit Beſtehen der Olympiſchen Spiele noch nie einen Stiegerringen konnte, ſchnitten die deutſchen Boxer, Athleten und Ruderer ausgezeichnet ab. Bei den Boxern ſchied der ausgezeichnete Mittelgewichtsmeiſter Bernlöhr durch Fehlurteil aus, Campe, Ziglarſkt und Schleinkofer kamen in die Endrunde, wurden Europameiſter und Zweite in der Weltmeiſter⸗ ſchaft. Die Athleten holten wie 1928 in Amſterdam die meiſten Medaillen für Deutſchlan d. Js mayr und Brendel wurden Weltmeiſter. Sievert und Eberle hielten ſich im Zehnkampf ausgezeichnet. Jonath war über 100 Meter der ſchnellſte Weiße. Die kleine Abordnung unſerer Damen hielt ſich ſehr gut. Wir werden an anderer Stelle noch auf die Olympiſchen Spiele zu ſprechen kommen. Bei Betrachtung der einzelnen Sportarten iſt ſeſtzu⸗ ſtellen: Die deufſche Ahle an der Spitze In vorderſter Linie ſteht der Münchener Student J8⸗ mayr, der ſeine verſchiedenen Weltrekordleiſtungen im Mittelgewicht der Gewichtheber in Los Angeles mit der Weltmeiſterſchaft krönen und für Deutſchland die erſte goldene Medaille holen konnte. Es iſt hier unmöglich, die einzelnen Leiſtungen Ismayrs be⸗ ſonders aufzuzählen, wir haben hierüber im Laufe des Jahres jeweils ausführlich berichtet. 1931 konnten unſere Athleten 3 Weltrekorde und 15 deutſche Rekorde aufſtellen, in dieſem Jahr brachten ſie es auf 8 Weltrekorde und eine ganze Anzahl deutſcher Rekorde. Auch die anderen deutſchen Gewichtheber hielten ſich aus⸗ gezeichnet. Bei den Eu ropameiſterſchaften wurde Is may r Europameiſter, Mühlberger, Helbig belegten in ihren Klaſſen knapp geſchlagen den zweiten Platz. Die Ringer konnten den Länderkampf gegen die Tſchechei in Nürnberg am 23. April mit:1 gewinnen. Den erſten Länderkampf gegen die Tſchechen gewannen die 5 Rilgleten, Boger und Ruderer reiten in Tos Angeles die beutſche Ehre Guter Durchſchnitt boi den Teicktathleten Deutſchen am 18. Mai 1930 knapp mit:3. Gehring und beſonders Fäldeak vertraten Deutſchland bei ver- ſchiedenen Starts im Ausland ſtets ſehr ehrenvoll. Ganz hervorragend ſchnitten die Ringer in Los Angeles ab. Brendel wurde im Bantamgewicht Weltmeiſter, zweite Plätze belegten Ehr l im Federgewicht, Sper⸗ ling im Leichtgewicht und Földeak im Mittelgewicht. Amſere Amateurboger Weltklaſſe Genau wie die Athleten haben uns die deutſchen Boxer noch nie enttäuſcht. Sie verloren in dieſem Jahr keinen Länderkampf. Am 3. Januar wurde in Dortmund Dänemark überlegen 12:4 geſchlagen. Beim Vierländerturnier in Berlin vom 30. April bis 2. Mai konnte ſich nur Lütke im Weltergewicht und Ber n⸗ löhr im Mittelgewicht durchſetzen. Im Geſamtklaſſement lag Deutſchland mit 2 Siegen hinter Italien, das es auf 5 Siege brachte. Anläßlich der Olympiafahrt wurde am Juli in Chikago der Länder kampf gegen Amerika, das ſich ſchon einmal den deutſchen Boxern mit:10 beugen mußte, unentſchieden 818 gehalten. Das Ergebnis iſt für Amerika noch günſtig. Auf der Rück⸗ reiſe ſtartete die deutſche Mannſchaft noch einmal in Milwaukee und erzielte gegen eine ſtärkere ameri⸗ kaniſche Mannſchaft ein überlegenes 14:0 Er⸗ gebnis. Die deutſchen Boxer wurden in Amerika groß gefeiert. Die Polen, die Deutſchland im November 1931 eine:10⸗Niederlage beibringen konnten, erlitten am 13. November in Dortmund eine vernichtende 14:2 Niederlage. Nur im Weltergewicht, wo Deutſchland Erſatz ſtellen mußte, waren die Polen erfolgreich. In Los Angeles wurden Ziglarſki(Bantamgewicht), Schleinkofer(Federgewicht) und Campe(Welter⸗ gewicht) Zweite. Bei den Berufs boxern verlor Schmeling am 22. Juni in Newyork gegen Sharkey trotz beſſerer Lei⸗ ſtung den Weltmeiſtertitel. Sein Können ſtellte er am 26. September gegen Walker erneut unter Beweis. Walker mußte in der 8. Runde, vollſtändig zuſammen⸗ geſchlagen, zum erſten Male einen Kampf aufgeben. Ganz weit nach vorn kamen noch Heuſer im Halbſchwergewicht um die Europameiſterſchaft mußte der Spanier Mar⸗ tinez d' Afara ſich in der erſten Runde auszählen laſſen er iſt Titelanwärter auf die Weltmeiſterſchaft, und Neu⸗ ſel im Schwergewicht, der durch ſeinen Sieg über den hervorragenden Mulatten Larry Gains ſich in vor⸗ derſte Linie ſchob. Ein weiterer Teil des deutſchen Boxer⸗ nachwuchſes verſpricht für die Zukunft Gutes. Apitzenleiſtungen der deulſchen Plioger Trotz aller Beſchränkungen, die man der deutſchen Luft⸗ fahrt auferlegt hat, konnten die deutſchen Flieger ihre Spitzenſtellung in Europa behaupten. Die deutſchen Teil⸗ nehmer am Europarundflug, der vom 12. bis 28. Juli mit Start und Ziel in Berlin ausgetragen wurde, ſah 9 deutſche Flieger mit an der Spitze; der Sieger von 1930, Morzik, kam nur durch Pech mit 404 Punkten auf den 5. Platz. Der ewige Zweite, Poß⸗ Deutſchland, endete auch diesmal wieder auf dem zweiten Platz hinter dem Polen Zwir ko, der mit 5 Punkten Vorſprung(416 Punkte) Sieger wurde. Kurz nach dem Flug ſtürzte dieſer hervorragende Flieger er war früher deutſcher Fliegerunterofftzier zuſammen mit dem Kon⸗ ſtrukteur ſeines Flugzeuges ab. Beide waren ſofort tot. Mit Ausnahme des 3. Platzes, den der Schweizer Fretz auf einer deutſchenKlemm belegte, wurden die Plätze bis zum Elften von Deutſchen eingenommen. Der ſchnellſte Pilot auf dem Streckenflug war der Deutſche Seidemann, der einen Durchſchnitt von 236,8 St.⸗Km. erreichte. Beim Gordon Benett⸗Flug mit Start von Baſel kamen die deutſchen Teilnehmer auf den., 12. und 15. Platz. Die Ueberlegenheit der anderen Ballone in tech⸗ niſcher Hinſicht und Ausrüſtung war ſo groß, daß ſie auch nicht durch das hervorragende Können unſerer Ballonführer ausgeglichen werden konnten. Im Segelflug hält Deutſchland immer noch 3 Weltrekorde. Schulz hält den Entſfernungs⸗ Rekord in geſchloſſener Bahn mit 455,8 Km. und mit einer Geſchwindigkeit von 54,545 Stkm. Groenhoff flog mit 220,27 em. die längſte Strecke und Kronfeld erreichte mit 2589 Meter die größte Höhe. Schulz und Groenhoff wur⸗ den vom Fliegerſchickſal ereilt, ihre bahnbrechenden Lei⸗ ſtungen werden im deutſchen Flugſport aber unvergeſſen bleiben. In dieſem Zuſammenhang muß man auch auf die Lei⸗ ſtungen des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrt⸗ vereins Mannheim zu ſprechen kommen, der ſeinen früheren Erfolgen(Hin den burg⸗ Pokal, Richt⸗ hofen⸗Pokal und Sieger im Deutſchen Zu⸗ verläſſigkeitsflug) in dieſem Jahre ſeinen bisher größten Erfolg anrethen konnte. Die Beteiligung am Deutſchen Zuverläſſigkeitsflug 1932 mit zwei Maſchinen brachte dem Verein einen hundert⸗ prozentigen Erfolg. Mit geradezu muſtergültiger Leiſtung konnten die beiden erſten Plätze belegt werden. Eine nachträgliche, merkwürdige Berechnung will den Mannheimern dieſen Erſolg teilweiſe ſtreitig machen. Es iſt beſtimmt damit zu rechnen, daß das neue Jahr hier für die Mannheimer Flieger eine günſtige und gerechte Entſcheidung bringt. Bilanz im Fußball Das Jahr 1931 war für den deutſchen Fußballſport be⸗ ſonders unglücklich. Von 7 Länderſpielen konnte nur 1 Spiel gewonnen werden, 3 endeten unentſchieden und 3 gingen verloren. Das Torverhältnis war:17 zu un⸗ gunſten von Dentſchland. 193 2 hatte Deutſchland mit ſeinen Länderſpielen etwas mehr Glück, wenn es auch gegen Ungarn und Holland zwei vermeidbare Niederlagen hinnehmen mußte. Die Geſamtbilanz weiſt bei 5 Spielen 3 Siege und 2 Nieder⸗ lagen auf, bei einem Torverhältnis von 11˙8 für Deutſch⸗ land. Am 6. März verlor in Leipzig die Schweiz:2 Der Olympia⸗Vierer des Berliner Naß (zu einem:1⸗Sieg wie im Mannheimer Stadion wird es hier nicht mehr ſo raſch kommen). Finnland mußte ſich am 1. 7. in Helſingſors:4 beugen und Schweden unter⸗ lag am 25. September in Nürnberg knapp:4. Die zwei letzten Spiele endeten mit zwei Niederlagen für die deutſche Nattonalmannſchaft. Ungarn beſiegte Deutſch⸗ land am 30. Oktober in Budapeſt mit Glück:1 und Holland gewann gegen Deutſchland am 4. Dezember in Düſſeldorf mit:0. Die ſüddeutſchen Aus wahlmanunſchaften kämpften dagegen weit glücklicher, Am Tage der deutſchen Niederlage in Düſſeldorf ſchlug die ſüddeutſche Maunſchaft in Paris beſte franzöſiſche Berufsſpieler überlegen mit:2. Mit Ausnahme von 2 Spielen, die un⸗ entſchteden endeten gewannen die jeweiligen ſüddeutſchen Vertretungen ſämtliche Kämpfe. Am 1. Januar verlor eine norddeutſche Vertretung in Mannheim:5. Beim Pokalkampf wurde Brandenburg ganz überlegen :1 abgefertigt. Am 21. Februar mußte ſich Zentral⸗ ungarn in Budapeſt nach überlegenem Spiel der Süd⸗ deutſchen mit 316 geſchlagen bekennen. Am 20. März trat Sitodeutſchland in Mailand gegen die Lombardei an und ſpielte unentſchieden 111. In München trennten ſich am 22. Mai Süddeutſchland und Niederöſterreich unentſchieden 3283. Am 2. Weihnachtsfeiertag ſpielte die deutſche udentenmannſchaft in Catania tzilien) gegen die italieniſchen Studenten:3(:). Dieſes Ergebnis iſt unbedingt ein Erfolg des deutſchen Studenten⸗Fußballs. Sehr gut hielten ſich im allgemeinen deutſche Vereine gegen ausländiſche Mannſchaften. So konnte die Kom bination Waldhof, Neckarau und Phönix den FC. Birmingham am 16. Mai im Mannheimer Sta⸗ dion mit:1 beſiegen. Um die Spielſtärke der ſeweiligen Ländermannſchaften zu heben, geht man jetzt wieder daran, D. F..⸗Sonderkurſe für die Anwärter der Nattonal⸗ mannſchaft einzurichten. Hoffentlich gelingt es durch richtige Vorbereitung dann endlich einmal, die ſtärkſte deutſche Ver⸗ tretung auf die Beine zu bringen. Bchwimmleiſtungen nicht gesteigert Genau wie die Leichtathleten mußten die deutſchen Schwimmer den beſſeren Leiſtungen der Schwimmer anderer Länder weichen. Rademacher, der im Bruſtſchwimmen in der Welt eine Sonderſtellung einnahm, ſah, wie durch Jüngere einer nach dem anderen ſeiner Rekorde verbeſſert wurde, Nur der Rekord über 400 Meter, den er ber ſeiner Weltreiſe in Amerika mit:50,2 aufſtellte, beſteht heute noch. Im Kraul⸗Schwimmen der Herren, bei dem wir die ganze Zeit nicht an die Spitzenklaſſe herankommen konnten, verbeſſerte Derichs⸗Köln den deutſchen Rekord auf 59,6. Der Weltrekord ſteht auf 57,4 Sekunden. Der einzige Länderkampf, der gegen Frank reich am 12. Juni in Düſſeldorf ausgetragen wurde, konnte von der deutſchen Mannſchaft mit:0 gewonnen werden. Die Franzoſen mußten in der 4& 200⸗Meter⸗ Staffel und im Waſſerball die Ueberlegenheit der Deutſchen anerkennen. Die deutſchen Frauen haben ſeit Amſterdam in ihren Leiſtungen nachgelaſſen. Bei den beſten Schwimmerinnen der Welt ſind ſie nur noch zweimal ver⸗ treten und zwar im über 200 Meter Bruſt. Frl. Rocke nimmt mit:08,83 den 4. Platz ein und Frl. Suchard: behauptet mit:13,0 den 10. Platz. Die Stellung unſerer Toichtathleten Unſere Leichtathleten, die bei den olympiſchen Spielen nicht zu den erhofften Erfolgen kamen, konnten auch ihre Länderkämpfe in dieſem Jahr gewinnen. Am 18. September trugen die deutſchen Leichtathleten wieder ihre bereits traditionell gewordenen Länder⸗ kämpfe gegen Frankreich und die Schweiz aus. Der Zweifrontenkampf gegen Frankreich in Düſſeldorf und und gegen die Schweiz in Weimar brachte den deutſchen Farben zwei klare Siege. Frankreich verlor mit 87:64 und die Schweiz mit 91:45 Punkten. Dr. Peltzer ſtellte ſich gegen Frankreich über 1500 Meter noch einmal zur Verfügung. Er mußte aber den Jüngeren weichen. Ueber 800 Meter zählt Dr. Peltzer immer noch zu den beſten deutſchen Läufern. Jonath, der Dritte über 100 Meter von Los Angeles, iſt in Deutſchland über 100 Meter z. Zt. nicht zu ſchlagen. Die Weltrekordliſte, die früher verſchiedene deutſche Namen enthielt, weiſt jetzt nur noch über 500 0 Meter Gehen einen Weltrekord von Hermann Müller mit 21:05,8 auf, der bereits 1921 aufgeſtellt wurde. Dr. Peltzer, der früher fünfmal in der Welt⸗ rekordliſte ſtand, wurde durch beſſere Leiſtungen jüngerer Leichtathleten verdrängt. Auch der Weltrekordmann im Kugelſtoßen, Hir ſchfeld, mußte einer beſſeren Leiſtung weichen. Es hat aber faſt den Anſchein, als ob der beſte deutſche Zehnkämpfer Sievert das Erbe Hirſchfelds an⸗ treten ſollte. Die deutſche Leichtathletik muß ſich in ihrer Ausbildung umſtellen und ſich in ganz anderer Weiſe für die Olympiſchen Spiele vorbereiten, wie dies auf Los Angeles hin getan wurde. Die Frauen dagegen zählen noch zur Weltklaſſe. 9 Weltrekorde werden von deutſchen Frauen auch heute noch gehalten. Der Enderfolg in Los Angeles blieb ver⸗ ſagt, da die Vertretung deutſcher Frauen zu gering war. Der einzige Länder kampf der am 26. Juni in Elber⸗ feld gegen Frankreich ausgetragen wurde, konnte mit 58:41 Punkten gewonnen werden. Deutſchland Fünfter in Tos Angeles Es wäre ſalſch, zu behaupten, daß die Geſamtleiſtungen der Deutſchen ſeit 1928 zurückgegangen wären. Damals brachte uns in Amſterdam die große Beteiligung und eine ganze Reihe Plätze im Geſamtklaſſement den 2. Platz hinter Amerika. In Los Angeles fielen wir auf den 5. Platz mit 1055 Punkten hinter Amerika, Italien, Frankreich und Schweden zurück. Ganz überraſchend kamen Italien und Japan nach vornen Ftalien, das in Amſterdam den 8. Rang einnahm, wurde in Los Angeſes Zweiter, Japan verbeſſerte ſeine Poſition von der 16. auf die 6. Stelle. Dieſen Rieſenſprung nach oben verdanken die Japaner vor allem dem überraſchenden, ja faſt phantaſtiſchen Abſchneiden ihrer Schwimmer. Sie ſchlugen hier einfach alles. 1936 in Berlin werden die Ja⸗ paner auch auf anderen Gebieten zur Spitze aufgerückt ſein. Unſeren Leichtathleten hat es noch nie ſeit Beſtehen der modernen Olympiſchen Spiele zu einem Siege gereicht, immer mußten ſich unſere Beſten mit Plätzen zu⸗ frieden geben. Jonath wurde über 100 Meter hinter den beiden Negern Tolan(der in der Zwiſchenzeit zum Berufsſport übertrat) und Metealfe Dritter in einem atemraubenden Endkampf. Ueber 200 Meter reichte es zur zum 4. Platz. Im Zehnkampf bot Gber le eine ausgezeichnete Leiſtung. Nach dem Pech von Sievert, der 8 Verletzung beim Stabhochſprung, nachdem er bis zur 7. Diſziplin in Füh⸗ rung lag, auf den 5. Platz zurückfiel, holte ſich Eberle im Endſpurt einen guten oͤritten Platz. In der 4 mal 100 Meter⸗Staffel endete Deutſchlond hinter Ame⸗ rika(neuer Weltrekord mit 40 Sekunden) auf dem zwei⸗ ten Platz. Für unſere Kämpfer war es faſt unmöglich ſich durchzuſetzen, da jeder Endkampf einen neuen, vorher kaum für möglich gehaltenen Weltrekord brachte. Noch auf keiner Olympia wurden ſo oft und ſo viele Welt rekorde verbeſſert wie in Los Angeles. Bei den Frauen wurde im Speerwerfen Fräulein Ellen Brau müller Zweite und Fräulein Fleiſcher Dritte. Die Ruderer ſicherten Deutſchland 1 goldene und 2 ſilberne Medaillen.Amicitia Mannheim hatte durch die Doppelbeſetzung im Vierer ohne und im Achter eine zu große Belaſtung auf ſich ge⸗ nommen. Die Vorkämpfe im Achter und Vierer zehrten an den Kräften der Mannheimer Ruderer. Durch eine prachtvolle Leiſtung konnten ſie im Vierer ohne Steuer⸗ mann mit nur 7 Längen hinter dem Sieger England den zweiten Platz belegen. In richtiger Erkenntnis wurde der Achter beim Zwiſchenlauf nicht ausgefahren. Der Ber⸗ liner RC holte im Vierer mit und im Doppel Zweier eine goldene und eine ſilberne Medaille für Deutſchland. Die deutſchen Ruderer haben ſich jetzt ſchon mit der Ausbildung ihrer Kampfmannſchaften für die Olympiſchen Spiele in Berlin beſchäfligt. Die Athleten waren für Deutſchland genau wie in Amſterdam am erfolgreſchſten, ſie errangen im ganzen 2 goldene, 4 ſilberne und eine bron⸗ cene Medaflle. Straßberger, der Olympia⸗ ſieger von Amſterdam. mußte ſich trotz beſſerer Leiſtung als 1928 mit dem dritten Platz begnügen. Die deutſchen Boxar, die in Amſterdam nur Piſtul lo in die Endrunde und auf den zweiten Platz brachten, hatten in Los Angeles 3 Vertreter in den En d kämpfen. Ziglarſki im Bantamgewicht wurde verdient Zweiter. Schleinkofer im Federgewicht und Campe im Weltergewicht wurden durch merkwürdige Richterentſcheidungen um die goldene Medaille und den Weltmeiſtertitel gebracht. Bern löhr, der beſte Mitlel⸗ gewichtler in Europa, mußte durch den Spruch der Richter ſchon vor den Endkümpſen ausſcheiden. SeinenBezwin⸗ er Michelot⸗Frankreich ſchlug er kurz vor Ablauf des Jahres gonz überlegen nach Punkten, nachdem er ſich vor⸗ her ſchon einmal unentſchieden mit ihm getrennt hatte. Im Schwimmen holte ſich die deutſche Wafſer⸗ ball ⸗Nationaolmannſchaft die ſilberne Medaille. Ihren Weltmeiſtertitel von Amſterdam mußte ſie wieder an die Ungarn abgeben. Rademacher, der langjährige Tor⸗ 8 1 7 N 5 Jonath, 100 Meter Hax, Schießen Bauer, Literatur Hirſchfeld, Kugel Sietas, 200 Mir. Bruſt Jordan, Kunſtſpringen Casmir, Fechten