1932 ent Dr. ie Mit⸗ und und und ts⸗ en tS⸗ ſor Dr. rlsruhe Wirt⸗ N Hierbei in der Redner und vor 1 Geld⸗ n Rück⸗ fete mit age ge⸗ daß die Or d⸗ etze im warnte der Zu⸗ achdruck che und gar be⸗ regen. : Ach⸗ Selbſt⸗ J ald ahtber.) 1015 tter⸗ Schnee⸗ t jedoch en. Die ei 12 ilder erwar⸗ neer⸗ den be⸗ nödgang ſraeliti⸗ Brab⸗ t. Die ng eine wagen Räuber uf dem t ſtand. len Re⸗ bte der mit ihrem Roeder brikant e l b ſt⸗ mutet, wierig⸗ ickt ie Vor⸗ Uhr in voraus⸗ ck; dort en hat, iſt. Sie ttet um vas mit Pfarrer, m Hin⸗ zen, daß Capelle fort an geehrte gt eine einem ſchönen ſt W. C. 1 on eine * her An⸗ e Frau 0. Sitz⸗ nügend Beſuch Abeglei⸗ es gro⸗ inſt, be⸗ Spezial⸗ Sonn⸗ gekom⸗ Paulus. n Eifer f war, Lin lei⸗ r kennt zewalti⸗ ich ihn 2 Nein, ben Lu⸗ on dem 1 4 1 1 ö 1 f Samstag, 2. Jan./ Sonntag, 3. Jan. 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 8. Seite/ Nummer 2 Stadt im Rauhreif Ueber Nacht war das große Wunder geſchehen. Grau und nichtsſagend hatte ſich der letzte Jahres⸗ tag verabſchiedet. Nur hier und da in den Vor⸗ ſtädten glänzte es noch weiß von dem letzten Schnee⸗ fall. Dann aber kam in den Abendſtunden Nebel auf, ein feuchter Nebel bei ſtrenger Kälte. Es dauerte gar nicht lange, bis ſich Bäume und Sträu⸗ cher mit einem glitzernden Reifmantel umgeben hat⸗ ten. Als nach kalter Nacht dann der Neujahrsmor⸗ gen hergufdämmerte, war die Welt verwandelt. Alles ſchimmerte in blendendem Weiß, ohne daß auch nur eine einzige Schneeflocke ſich vom Himmel herab⸗ geſenkt hätte. Giebel und Dächer, Bretterwände und Zaunpfoſten, Maſten und Schilder, Telephon⸗ und Antennendrähte trugen Rauhreif. Draußen aber im Waldpark, im Luiſenpark, im gaſeraler nal überall, wo Bäume ſtanden, war 8 Rauhreifwunder keiner Steigerung mehr fähig. Wer ſeine Schritte hinaus in die weiße Natur lenkte, vergaß das Sprechen. Es gab nur zu ſchauen und zu ſtaunen. Jeder Baum enthüllte neue Wunder. Jeder Aſt ſchien anders in ſeiner Pracht. Nichts war aber auch bei dieſem Winterſtaat ver⸗ geſſen worden. Jedes Hälmchen, das vorwitzig ſich aus der leichten Schneedecke emporreckte, hatte den gleichen Ueberzug bekommen. Erſt die ganz dicken Aeſte und die Baumſtämme machten eine Ausnahme. Für ſie hat der Rauhreif nicht mehr ganz ausge⸗ reicht, um den glitzernden Panzer zu vollenden. Im Geſamten betrachtet aber war der ganze Wald ein einziges großes Filigranwunder. Mit den Menſchen, die ſich vor der Kälte fürchteten und das Haus nicht verlaſſen hatten, mußte man Mitleid haben. Es iſt nicht in Worten auszudrücken was ſie verſäumt haben. Nicht in jedem Winter verwandelt ſich der Waldpark in einen derartigen Märchenwald. Wieder wurde es Nacht. Die weiße Schönheit des Rauhreifs leuchtete unter Bogenlampen und Gas⸗ laternen auf. Im Lichtſchimmer funkelte und gleißte es. Scharf hoben ſich die weißen Bäume vom dunkeln Himmel ab. Die Drähte aber hatten ſich einen ſo ſtarken Reifpanzer zugelegt, daß ſie wie Taue ausſahen. Dann kam der Wind und ſchüttelte und fauchte zwiſchen der Pracht hindurch, daß die Eisnadeln nur ſo ſtoben. Dieſer Wind brachte dann einen Schnee mit, der das von der Kälte begonnene Werk des Winters vollenden ſollte. Als der zweite Tag des neuen Jahres herauf⸗ dämmerte, zog es uns wieder hinaus in den Wald⸗ park, den wir bor wenigen Stunden verlaſſen hat⸗ ten. Wieder war eine Wandlung vorgegangen. Neue Wunder taten ſich auf, andere Schönheiten enthüll⸗ ten ſich. Noch trugen weiter draußen die Bäume ihren Rauhreiſſchmuck. In die Borken der Stämme hatten ſich aber ſeine Schneekriſtalle feſtgeſetzt, die den ganzen Wald noch weißer erſcheinen ließen. Die Tannenbäumchen waren wie überzuckert, die Wege verſchneit und mit ihrer Umgebung faſt eingeebnet. Noch lag überall unberührt der Schnee. Nur ein paar Wildſpuren waren im Dämmerlicht des Mor⸗ gens zu erkennen. Weiter drüben im Gebüſch ver⸗ ſchwand hoppelnd ein Haſe. Im Waldpark⸗ Reſtaurant brannte Licht und warf ſchimmerte Reflexe auf die weiße Schneedecke. Kein Laut unter⸗ brach die tiefe Stille. Nur leiſe rauſchten die fallen⸗ den Schneeflocken. Weiter draußen am Rhein wieder geſellte ſich das Raunen des Windes noch dazu, der durch die Zweige fuhr. Driunen aber in der Stadt nahm man den Kampf mit dem Schnee auf. Dort hatte er nichts zu ſuchen, ja er ſtörte ungemein. Aber ſo leicht ließ er ſich nicht verdrängen Immer wieder wirbelte es vom Himmel herab. Höher wur⸗ den die Verwehungen. Zugeſchneit wurden im⸗ Schwarzwalodͤwinter Von Hermann Eris Buſſe Erſt noch ſind die Tannenwälder blau und nah geweſen im friſchen Weſt, und ſie wurden immer tintenblauer, als noch ein Schuß warmer Südwind hinzukam und den Berggipfeln die Nebelhauben nahm. Auf dem Freiburger Münſterplatz fand Großmarkt ſtatt, rings um den wunderbaren, goti⸗ ſchen Bau, aus dem Orgelgebrumm leiſe heraustönte, weil eine Hochzeit war. Ein Bäuerlein, alt, mit lu⸗ ſtigen, lebhaften Augen und kreisrunden roten Bäckchen, die es ſich imHummele, der Altfreibur⸗ ger Weinſtube, geholt hatte, hielt vor dem Kaufhaus Butter feil aus St. Peter, mit dem alten Erbmodel geziert, den Initialen Chriſti. Es ſagte ein übers andere Mal:'s git Schnee, Leut,'s git Schnee. Und richtig, über Mittag zog ein blaugraues Wetter aus der Rheinebene herauf und es blitzte und donnerte einmal heftig, worauf es losging mit dem Winter. Am Samstag nachmittag ſtarrte der Bahnhof von paarweis gebündelten Schneeſchuhen, die von Studenten, Tippfräulein, Primanerinnen, würdigen Ehepaaren mit Kindern, von zünftigen Sportlern mit internationalen Namen und hoff⸗ nungsvollen Skihaſerln und Skiſäuglingen getragen wurden. In den Zügen herrſchte drangvolle Enge. In den Polſterklaſſen nur dehnten ſich vornehme Ausländer; auch ſie hatten kaum Anderes vor, als ſich auf den Brettern, die den ſchönſten Winter be⸗ deuten, ins Abenteuer der Landſchaft zu ſtürzen. Und neben dem ſchnaufenden Zug im Höllental her, das, je höher er ſtieg, umſo tiefer ſchon eingewin⸗ tert ſchien, mühten ſich in dick überkruſteten Schnee⸗ ketten laufend die Autos zum Feldberg hinan. Der König der Schwarzwaldberge zieht natürlich alles was Brettl hupft mächtig an, er iſt das feu⸗ dalſte und auch das älteſte deutſche Skigebiet, man hat dort vor mehr als fünfzig Jahren ſchon ſich in großer Vereinzelung, aber leidenſchaftlich begeiſtert von der Eroberung der unbekannten Winterland⸗ ſchaft auf den nordiſchen Gehlatten bewegt und in Viehhütten Nachtlager gefunden. Heute wimmelt der Berg von Menſchen und er iſt geſellſchaftsfähig geworden. Das Wunderbare aber iſt, 1 90 immer blieb auch für den Raum genug, der als Einzelgänger die Maſſe me h Raum genug, um ganz einſame Ab⸗ mer wieder die geſäuberten Strecken. Die Kinder aber jubelten, denn ſie können jetzt die ſo ſeltenen Winterfreuden in vollem Maße auskoſten. Nur Schneemänner können ſie keine bauen, denn der Schnee iſt feinſter Pulver, der ſich nicht ballen läßt. Der Kampf mit dem Schnee Das war heute früh wieder eine Ueberraſchung, als die Schneeflocken vor den Fenſtern wirbelten und man die Feſtſtellung machen mußte, daß ſich über Nacht ein ganz und gar nicht harmloſer Schneefall eingeſtellt hatte. Da der Schnee unter heftiger Luft⸗ bewegung niedergegangen war, hatte ſich keine gleich⸗ mäßige Schneedecke gebildet. An den Straßenecken waren Verwehungen eingetreten, die keinen Unterſchied zwiſchen Gehweg und Straße erkennen ließen. An anderen Stellen trat wieder die Straßen⸗ decke hervor. Mit dieſer wechſelnden Schneehöhe hatten beſonders die Radfahrer zu kämpfen, die unverſehens aus dünner Schneelage in Wehen bis zu 30 Zentimeter fuhren und ſtecken blieben. Nicht leicht wurde es der Straßenreinigung gemacht. Der Apparat klappte wieder ausgezeichnet, doch war oft das Bemühen umſonſt, denn gar zu raſch waren die geſäuberten Stellen wieder verweht. Die Stra⸗ ßzenbahn nahm den Kampf mit dem Schnee mit ihren Schneepflügen auf, die den Schnee aus den Schienen entfernten und auf die Fahrſtraße ſchoben. Bis zur einſetzenden allgemeinen Reinigung wurden dadurch die Verkehrverhältniſſe ſehr verſchlechtert. Im all⸗ gemeinen brachte man Verſtändnis für die ſchwierige Lage auf und ſchimpfte nicht gleich darauf los. der Schnee in den Morgenſtunden bei 7 Grad Kälte fiel, wird nicht damit gerechnet werden können, daß er durch Wärmeeinwirkung raſch zum Verſchwinden kommt. Mit kurzen Unterbrechungen hielt der Schnee⸗ fall den ganzen Vormittag an. Der Wind peitſchte auch die Schneemaſſen von den Dächern. Wo gehen wir morgen hin? Es müßte ſchon ein ſehr ſtarker Wetterſturz ein⸗ treten, wenn die jetzt geſchaffene Winterpracht bis zum morgigen Sonntag verſchwinden ſollte. Für die Da Mannheimer wird es nicht allzuſchwer ſein, ſich die Steuerkalender für den Monat Jannar )] Stadtkaſſe: Bis zum 7. Jan.: Gebäudeſonderſteuer für Dezember 1931, 7. Schulgeld der Höheren Handels⸗ ſchule für Januar 1932, 7. Betriebsbeitrag für den Werkſtatt⸗ unterricht der Gewerbeſchule Winterhalbjahr 1981/92, 7. Wohnungsluxusſteuer, IV. Viertel für 1931, 15. Gemeinde⸗ u. Kreisſteuer, IV. Vier⸗ tel der Vorauszahlungen für 1931, 21. Gemeindegetränkeſteuer für Dezbr. 1931, Schulgeld der Höheren ten, III. Tertial 3132, Gebühren für Dezember 1931, Gemeindebierſteuer für Januar 1932. b) Finanzamt: Lohnſteuer u. Kriſenlohnſteuer die Zeit vom 16. bis 31. D 1931, Börſenumſatzſteuer für Dezember 1931, Vorauszahlungen an Ein⸗ kommenſteuer, Körperſchaftsſteuer Lehranſtal⸗ Bis zum 5. Jan.: für zember ** 10. 77 fahrten zu machen, ganz merkwürdige Geſichte zu ſchauen in verſchneiten Wäldern auf ſchmalen Pfa⸗ den, und auf Bergkämmen wie ein Schattenriß gegen die Helle des Sonnenuntergangs zu geiſtern, verſunken in die Betrachtung der phantaſtiſchen Schneegeſtalten der Bergkiefern. Und in einem alten Hof zu nächtigen, womöglich auf der Hand⸗ werksburſchenbank am Ofen. Das Licht aus der Stube ſchien ſo tröſtlich in den niederfallenden Abend, wie mitten im Schnee leuchtend; denn vom Haus ſah man kaum etwas Gebälk, ſo dick wuchtete und walmte der Schnee vom Dach hernieder und ſchuf warmhaltende Wächten an den Traufſeiten. Stiller als um den Feldberg iſt es ja um den königlichen Belchen, ihn haben Genießer einheimi⸗ ſcher Herkunft als das Dorado des wandernden Schneeſchuhs entdeckt. Da iſt noch der Schauinsland nahe bei deſſen gemütlicher breiter Rücken allerlei heiten zum Ueben gibt, und an deſſen Steilſeite über unſagbar ſchön gebauten Wäldern die Schwebe⸗ bahn einen himmelan fährt wie im Märchen, gleich⸗ ſam auf Abdlersfittichen. Auf der Schauinslandſtraße, ſo berichtet die mo⸗ derne Sage, geht ein Langholzwagen immer gerade in die große Kurve, wenn ein Berliner zu Fuß bergan ſchreitet, und der alte Preußenfreſſer Matthis Schwär treibt neben dem Fuhrwerk her ſein rechtes rauhes Fuhrmannsweſen und es ergibt ſich folgendes Ge⸗ ſpräch: jo hüjotnoh lo, ſchreit Matthis.Ja, lieber Mann, weshalb machen Sie das denn ſo um⸗ ſtändlich mit die langen Bäume, da kommen Sie doch man viel zu ſchwer aus die Kurve! Sie müßten die Stämme erſt zerkleinern, rät der Berliner aufgeregt. Matthis ſchneuzt ſich naturhaft beiſeite, die Röſſer dampfen und tun Verſchiedenes. Matthis antwortet, ſchon die Geißel wieder im Schwung:Wohl, wohl, aber die Stämm da, die müſſen ganz bleiben, das gibt Mundharmonika für die Preußen. Nun, was ſich liebt, das neckt ſich, aber eine etwas grimmige Liebe iſt das ſchon, und doch der Schwarzwälder geſchirrt Freiburg, Gelegen⸗ ſonſt mit den Deutſchen jenſeits des Maines garnicht ſchlecht. In Friedenszeiten, als es noch ſo viele norddeutſche Soldaten im Badiſchen gab, hat manche dunkeläugige Wälderin Ebene für ſich gewonnen auf ewig. Den ſtrammen Soldaten löſt heute wohl der ſchneidige Schanzen⸗ ſpringer ab. ald park im S nee Ausflugsziele ſo zu wählen, daß ſie möglichſt viel von der weißen Winterpracht zu ſehen bekommen. Vielleicht kommt auch noch die Sonne durch und er⸗ höht die Reize der winterlichen Landſchaft. Auf den Waldpark beſonders hinzuweiſen, dürfte ſich erübrigen. Fahrgelegenheit mit dem Om⸗ nibus nach dem Stern beſteht ſelbſtverſtändlich, ſo daß man ſich mit dem Fahrzeug mitten in die Winterpracht befördern laſſen klann. Wenn die Fahr⸗ denken können, als mit Schellengeläute im Schlitten durch den winterlichen Wald zu fahren. Auch draußen am Strandbad iſt es im Winter ganz ſchön. Die beiden Reſtaurants ſind geöffnet und haben ſich für die Gäſte gerichtet. Ein Blick von der Terraſſe auf die verſchneiten Ufer und auf den winterlichen Rhein dürfte mit zu den ſchönſten Eindrücken zählen. Vielleicht denkt man morgen auch daran, der Blumenau einen Beſuch abzuſtatten. Man muß nicht unbedingt nur im Sommer ſeine Schritte nach dieſer ſchön gelegenen Ausflugsſtätte lenken. Im Winter iſt es auch ganz ſchön, zumal das in einem Wintergarten umgewandelte Reſtaurant geheizt iſt. Kenner behaupten, wir können das aus Erfahrung beſtätigen, daß der Blick über das verſchneite Ried, ſeinen Pappeln und dem Fichtenwald im Vordergrund ebenſo reizvoll iſt, wie im Sommer der Blick über die wogenden Felder auf der einen und den Blumenflor auf der anderen Seite. Ein! Spaziergang nach der Blumenau wird ſich beſtimmt lohnen. Für die Kinder iſt ſogar eine kleine Rodelbahn vorhanden. Auf dem Rückweg kann man ſich nochmals imKarls⸗ ſterrn wärmen und ſtärken. Wer nicht die Mauern Mannheims verlaſſen will, wird auch im Innern der Stadt reichlich Gelegenheit zum Aufſtöbern winterlicher Schönheiten finden. Von der Groß⸗ Rodelbahn Gockelsberg ſind es nur ein Paar Schritte in den herrlichen Fried⸗ richspark, der in ſeinem Winterkleid unbeſchreib⸗ lich ſchön iſt. Die Rennwieſe im Schnee iſt auch zu beachten, ebenſo der Luiſenpark und die Neckarpromenade. Für die Mannheimer gibt es morgen kein Stubenhocken. Hinaus in die reine im einen blonden Sohn der Winterluft! Hinaus in die Winterpracht! und Landeskirchenſteuer aus Ein⸗ kommenſteuer für die Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember 1931, Zuſchlag zur Einkommenſteuer der veranlagten II. Hälfte 1930, Umſatz⸗ ſteuer für Dezember 1931 bzw. für die Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember 1931, 15. Grund⸗ und Gewerbeſteuer nebſt Landeskirchenſteuer IV. Rate 1931, 20. Lohnſteuer u. Kriſenlohnſteuer für die Zeit vom 1. bis 15. Jan. 1932, 31. Verſicherungsſteuer für Dezember 1931. St..-A. ** * Die Benutzung ſtaatseigener Turnhallen unent⸗ geltlich. Auf eine Eingabe des Landesausſchuſſes für Leibesübungen und Jugendpflege e. V. hat ſich das Unterrichtsminiſterium entſchloſſen, bis auf weiteres die ſtaatlichen Turnhallen den Vereinen für Turnen und Leibesübungen zu Uebungszwecken wie bisher unentgeltlich, alſo auch ohne Forderung eines Erſatzbetrages für Beleuchtung, Heizung und für Abnützung der Turngeräte, zu überlaſſen. Die Feſtſetzung der Vergütung des Hausmeiſters bleibt wie bisher der privaten Vereinbarung mit den Ver⸗ einen anheimgeſtellt. * Seinen 70. Geburtstag feierte am 1. Januar Schrei⸗ nermeiſter Chriſtian Sei ler, S 6, 3, in voller Rüſtigkeit. Der Schwarzwald iſt voll Glanz und Reinheit in allen Jahreszeiten. Im Frühjahr voll des leuchtenden Gelb der Dotterblumen und des Ginſters, im Som⸗ mer voll des glühenden Grün aller Arten, im Win⸗ ter voll des edelſten Weiß in allen Schimmern. Was Wunder auch, daß Haus und Hof, Stube und Stall ſauber gehalten ſind und gaſtfreundlich aufnehmen! Der Schwarzwälder haßt den Schlendrian, er iſt pünktlich in allem Tun und genau im Denken und Rechnen, er iſt ein guter Wirt, ein wachſamer und ſorgfältiger Geſchäftsmann, wenn er das Bauernwerk mit einem bürgerlichen Beruf vertauſcht. Aber als ſtolzer Hofbauer iſt er am eigentümlichſten und ſchönſten. Es gibt ſchon noch Vertreter dieſer Art, die Art hat, die auf ihren alten Höfen ſitzen, nach altem Brauch ihre Feſte feiern und ihre Verrich⸗ tungen tun. Herdenhalter bibliſchen Geblüts, Wald⸗ beſitzer wie Fürſten, aber auch ihnen macht die Gegen⸗ wart das Leben ſorgenvoll; denn ſolcher Beſitz iſt heute Laſt, Auf den Zinken, Hängen, in den Bachtälern und Dobeln, um die Kur⸗ und Sportplätze, rings um den Feldberg und ſeine Ausläufer, rings um St. Blaſien, vorab im Bernauer Tal, der Heimat des deutſchen Malers Hans Thoma, da ſitzen noch alte Höfe und da lebt noch altes Volksgut. Der Südſchwarzwald iſt wild und düſter, lieblich und hell zugleich im Sommer, eine Landſchaft der Gegenſätze. Im Winter unterm Schnee, wenn man vom hohen Berg über ſeine Kuppen ſchaut, da iſt er groß, wogend: ein Schneemeer mit erſtarxten Wellen. Die Seen ſind zugefroren und der Schlitt⸗ ſchuh ziſeliert ihre grauen Spiegel. Die zarten Se⸗ gel auf dem Titiſes im Sommer ſind wie ein Traum vergangen. Und Raben wandern in regel⸗ loſen Hundertſchaften krächzend über die kniſternden Wälder. Irgendwo ſchlägt eine Kirchenuhr, irgendwo wault ein Hund. Die Stille wird nicht geſtört, dieſe große, unendliche, reine Winterſtille. Sie orgelt leiſe im Tann. Sie rieſelt über den Firnſchnee. Sie zieht in einſamen, runenhaften Spuren des Schnee⸗ ſchuhs über die gleißenden Wächten, über die wei⸗ chen ebenen Gelände. Es iſt ein altes Gebirge, der Schwarzwald, älter als die Alpen, von den Jahr⸗ tauſenden geſchliffen, geordnet, gemildert. Und zuweilen an ſonnigen Tagen, blauem Kri⸗ f Fall gleich, ſteht der Himmel überm Weiß, kann man ſich braten und bräunen laſſen wie an der ſtraßen durch den Waldpark nicht gebahnt werden, wird der Ponnyſchlitten des Waldparkreſtaurants wieder verkehren. Man wird ſich nichts ſchöneres und die Erſchütterungen für die Freskengema Der neue Wandkalender der NMz. Beilage für unſere Bezieher Mit der heutigen Abendausgabe überreichen wir unſeren Abonnenten den neuen Wandkalender mit unſeren beſten Wünſchen für 1932. Er ſoll unſere Leſer durch das neue Jahr geleiten, und wir haben ihm deshalb eine Form gegeben, die zugleich auch als Wandſchmuck Freude bereitet. Die beiden Bil der über den Halbjahrkalenda⸗ rien verſetzen den Betrachter in die Zeit vor etwa hundert Jahren. Damals wurde das Baſſermann⸗ haus errichtet, deſſen Begründer dem Weſen jener Epoche durch den Wahlſpruch Ausdruck gab: Sei Dein eigner Herr und Knecht So iſts des Mittel⸗ ſtandes Recht. Es war die Zeit des aufſtreben⸗ den Bürgertums, Mannheim begann eine Stadt von wirtſchaftlicher Geltung zu werden, vor allem durch den Hafen, von dem uns das Bild nach der Zeichnung von Chapuy eine Vorſtellung gibt. Es zeigt Ma nnheim vom linken Rheinufer. Eine Gruppe von Schiffsleuten mit einem Bauern im Vordergrund, auf der Seite der damaligen Rhein⸗ ſchanze. Mächtig beherrſcht die Jeſuitenkirche die Silhouette der Stadt; das Schloß ſchaut zwiſchen den Bäumen hervor. Das große Gebäude links iſt das einſt ſo berühmte Mannheimer Hotel, derEuro⸗ päiſche Hof, ein Wahrzeichen des Aufſtrebens unſerer Stadt. Die beiden Rheinufer werden durch die Schiff⸗ brücke verbunden, die Fahrzeuge auf dem Rhein ſind Segelſchiffe, ein einziges Dampfboot iſt ganz im Hin⸗ tergrund zu ſehen; ebenfalls das Wahrzeichen einer neuen Zeit. Das Bild auf der Rückſeite des Kalenders zeigt die Heidelberger Schloßterraſſe. Die Bieder⸗ meiergeſtalten, die man darauf wandeln ſieht, deuten an, daß man ſich bereits in einer Zeit befindet, die im Gegenſatz zum Jahrhundert vorher der Romantik der Ruinen zugetan war und in der man die gewaltigen Mauern des alten Pfalzgrafenſchloſſes der Nachbar⸗ ſtadt zu beſchaulichen Spaziergängen aufſuchte. Der aufmerkſame Betrachter wird auf dem auf der linken Bildſeite dargeſtellten Neckar ein Dampfboot entdecken, Die Wiedergabe der beiden Originale iſt in prächti⸗ gem Vierfarbendruck in der Druckerei Dr. Haas G. m. b. H. hergeſtellt. Die ſtattliche Reihe der im ver⸗ gangenen Jahr aus unſeren Werkſtätten hervor⸗ gegangenen mehrfarbigen Drucke wird mit dieſer Arbeit einen neuen Beweis von der Leiſtungsfähig⸗ keit unſeres graphiſchen Großbetriebs geben, N * Zur Ruhe geſetzt auf Antrag richts vollzieher Karl Brehme beim Mannheim. wurde Oberge⸗ Amtsgericht * Ernannt wurde Kanzleigehilfe Otto Lutz bei der Staatsanwaltſchaft Mannheim zum Kanzlei⸗ aſſiſtenten. berscſiauiudlen scluell! Elnfech zu Hause elne Trinkkur um Wenge Mark mit der berühmten leinacher Hixschauelle Elher der Diener ſhrer Gesundheſt Das hilft schnell. Aerztllche Autor taten veroranen dieses wundervolle Hellwesser bel Katarrhen aller Schleim- haute. Fangen Sle morgen damit an! Kur vorschriften und Vertreternachwels 45 8 dia Mineralbrunnen.-., Bad Uberkinges liguriſchen Küſte, nur ſtatt im Meer zu ſchwimmen, gleitet man durch den Aether, ſtemmt Bögen, fliegt talab, ſpringt, ſchwebt, federt. Und dieſe Nächte, wenn ſie voll Mond und Klar⸗ heit ſind, ſie erfüllt in hoher, heiliger Wucht nichts erſchütternder und gläubiger als das mächtige Tedeum laudamus, das aus den dunkel wie Orgel⸗ wände emporgeſteilten, gotiſch erfühlbaren Tannen⸗ forſten tönt: Schöpfung und Schöpfer zu Ehren. Gelöbnis Bisher unveröffentlichte Dichtung aus dem Nachlaß von Otto Eruſt Wenn du mir je ein tiefes Weh bereiteſt, Ich weiß es wohl, du meinſt es immer gut; Und nimmer ſoll darum in mir erkalten, Die treu gehegte, heilig ſtille Glut. Du wiegſt mich bald in ſüße Träume wieder, Hüllſt mich in deiner Liebe Zauber ein, Und ſagen wird es dir mein ſelig Schweigen: Es ſoll vergeben und vergeſſen ſein. Wenn ich di je ein tiefes Weh bereite, Du weißt es wohl, ich hab' es nicht gewollt, Und bald wird mich aus meinem Wahn erwecken Die ſtille Träne, welche dir entrollt. Ich will nicht ruhen, bis ich dir mit Freude Vergolten, was du trugſt in ſtummer Pein, Und fühlſt du wieder meine ganze Liebe, 0 Laß es vergeben und vergeſſen ſein. 5 Die Sixtiniſche Kapelle ſoll geſchützt werden. Die Einſturzkataſtrophe der Bibliothek im römiſchen Vatikan hat das Augenmerk der Sachver⸗ ſtändigen in verſtärktem Maße auch auf die Erhal⸗ tung anderer Kunſtdenkmäler gelenkt. Es iſt feſt⸗ geſtellt worden, daß die Vibration der neuen elek⸗ triſchen Kraftanlage im Vatikan ſich an vielen St len der vatikaniſchen Paläſte fühlbar gemacht h eine Gefährdung darſtellten. Beſonders in der Sixv᷑? tiniſchen Kapelle haben ſich dieſe Erſchütterungen bemerkbar gemacht, und die Wände und Wand gemälde von Michelangelo müſſen e jetzt an e. werden,