heim zurück. Dienstag, 5. Januar 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe 3. Seite/ Nummer 5 Neujahrskundgebung des Kyffhäuſerbundes Gegen die Seelennot des deutſchen Volkes! Der Vorſtand des Deutſchen Reichs⸗ kriegerbundes„K yffbäuſer hat eine Neufahrskundgebung erlaſſen, in der es heißt: Der Verſailler Vertrag hat im zwölften Jahre ſeines Beſtehens alle Länder und Kulturvölker in eine unabſehbare Kataſtrophe hineingeführt. Deutſchland, durch den Machtſpruch der Ungerechtig⸗ beit zerſtückelt, in ſeinen beſten Kräften gehemmt und geknebelt und durch die Nöte der anderen Länder ganz auf ſich ſelbſt angewieſen, macht die äußerſten Anſtrengungen, das Unheil des reſtloſen Zuſammen⸗ bruches zu bannen. Unerträgliche Laſten mußten jedem einzelnen aufgebürdet werden, um noch ein⸗ mal zu verſuchen, Volk, Vaterland und Reich zu ret⸗ ten. Das Jahr 1932 wird das entſcheidungs⸗ vollſte und vielleicht ſchwerſte aller Not⸗ fahre des deutſchen Volkes ſein. Wenn die Opfer, die wir brachten und die noch gebracht werden müſſen, um das Todeskreuz von Deutſchland zu neh⸗ men, nicht umſonſt ſein ſollen, dann muß das deutſche Volk in allen ſeinen Gliedern, Teilen und Schichten untrennbar im Geiſte des Kämpfertums und der Kameradſchaft verbunden werden. Der Deutſche Reichskriegerbund,Kyff⸗ häuſer“ ruft deshalb ſeine drei Millionen Mit⸗ glieder, die in Stadt und Land die ſtarken Träger ſolchen Geiſtes ſind, auf, mit allen Kräften in dieſer Geſinnung zu wirken. Das deutſche Volk darf nicht mutlos werden und die Hoffnung verlieren! Der Deutſche Reichskriegerbund„Kyffhäuſer“, der im vergangenen Jahre ſeine Kräfte millionenfach gegen die Lüge der Kriegsſchuld und den Betrug der Abrüſtung eingeſetzt hat, wird in dem kommenden Notjahr alle ſo vereinten Kräfte auch einſetzen für den Kampf gegen die Seelennot des deutſchen Volkes. Unkultur und Gottentfrem⸗ dung haben nie Raum im deutſchen Volke gehabt; ſte ſind aber in dieſer Zeit unſerer ſchwerſten ſee⸗ Iiſchen Belaſtung ein Verbrechen. Wir kämpfen für das Deutſchtum und für die Ehre der Nation; wir kämpfen gegen die Lüge von Verſailles und gegen den Bolſchewismus. Wir kämpfen mit Gott für Volk und Reich! Keine Hochwaſſergefahr Die Hochwaſſermeldungen aus dem Oberlauf der Flüſſe und das überaus raſche Anſchwellen von Rhein und Neckar ließen begreiflicherweiſe auch bei uns den Gedanken an ein zu erwartendes Hochwaſſer aufkom⸗ men. Verſchiedene Umſtände ſprechen aber dafür, daß für unſere Gegend eine eigentliche Hochwaſſergefahr nicht beſteht. Wenn auch die ſtarke Schneeſchmelze in den Bergen und die anhaltenden Regenfälle zu einem plötzlichen Hochwaſſer der Gebirgsbäche führten, ſo verringerte der niedere Waſſerſtand der größeren Flüſſe die Gefahr. Gerade Rhein und Neckar haben ein außergewöhnliches Kleinwaſſer auf⸗ zuweiſen und ſind in der Lage, ungeheure Waſſer⸗ mengen aufzunehmen. Wenn allerdings der Waſſer⸗ ſtand an ſich ſchon hoch geweſen wäre und die Schnee⸗ decke in den Bergen eine größere Mächtigkeit gehabt hätte, wären die Folgen dieſes Wetterſturzes unaus⸗ denkbar geweſen. Der Neckar, der am Sonntag noch tief in ſeinem Bett lag, ſtie g in der Nacht zum Montag um einige Meter. In den Morgenſtunden des Montags trat er oberhalb der Ebertbrücke über die Ufer und kurze Zeit danach waren die Vorländer bis zum Neckardamm über⸗ flutet. Die Waſſermengen ſchoſſen mit ungeheurer Schnelligkeit dahin und hätten ſtcherlich wieder allerlei Schaden angerichtet, wenn das Flußbett nicht von allen ſchwimmenden Anlagen geräumt worden wäre. Am Nachmittag war das raſche Anſteigen beendet. Aller Wahrſcheinlichkeit nach dürfte jetzt auch der Höchſtſtand erreicht ſein, zumal vom Oberlauf bereits ein Zurückgehen des Waſſers gemeldet wird. Die ſtarke Strömung wurde in erſter Linie dadurch be⸗ dingt, daß der Rheinwaſſerſtand etwa ein Meter niedriger war als der Neckarwaſſerſtand. Dadurch konnten die Waſſermaſſen ungehindert abſtrömen, ohne im Mündungsgebiet weiteren Schaden anzu⸗ richten. Eine Umſchichtung wird allerdings jetzt eintreten, da der Rhein noch eine Erhöhung erfahren wird. Die bis jetzt noch recht geringe Strömung wird ſtärker werden und vor allem einen Rückſtau des Neckars herbeiführen. Da ſich die Wetterlage ge⸗ beſſert hat, die Temperaturen wieder rückläufig ſind und das Tauwetter in den Bergen als beendet an⸗ geſehen werden kann, ſind weitere 55 nicht mehr zu erwarten. * * Todesfall. Der am Sonntag im 74. Lebensjahr verſtorbene Rechnungsrat Albert Grimm ſtand über 40 Jahre in Dienſten der Poſtverwaltung. Seine hieſige Tätigkeit begann er bereits 1894 bei der Tele⸗ pherhau⸗Abteilung des Mannheimer Telegraphen⸗ amtes. Im Jahre 1897 wurde er nach Heidelberg verſetzt. 1908 kehrte er von Pforzheim nach Mann⸗ 1912 wurde er zum Kaiſerlichen Rech⸗ nungsrat ernannt. Im Weltkriege erwarb er ſich ſo hervorragende Verdienſte, daß ihm das Eiſerne Kreuz am weiß⸗ſchwarzen Bande verliehen wurde. Im Jahre 1922 trat er in den wohlverdienten Ruheſtand. Als einer der Treueſten der Liebfrauenpfarrei ge⸗ hörte er der kirchlichen Gemeindevertretung an. An ſeiner Bahre trauern mit der Witwe ſieben Kinder. Eine Tochter iſt Grimm vor vier Jahren im Tode vorangegangen. 5 Bei den Mannheimer RNandſiedlern Wir haben in den letzten Tagen die etwas mehr abgelegenen Siedlungen beſucht, die in Secken⸗ heim und bei Käfertal; die in Neckarau iſt ja bereits das ſonntägliche Ziel der Intereſſenten und anfänglichen Zweifler, die hier mit dem Meterſtab die Räume ausmeſſen, weil ſie ſich nicht anders be⸗ lehren laſſen, daß man in den Wohnungen auch wirk⸗ lich wohnen kann. Landſchaftlich ſehr ſchön gelegen iſt die Sied⸗ lung in Seckenheim, draußen vor dem Ort, im Gewann Waldſpitze, zwiſchen Friedhof und dem Wäldchen. Das Gelände war in früheren Zeiten ein einziger Sandbuckel, der allmählich immer weiter abgetragen wurde und jetzt nur noch als Kuliſſe den Blick in Richtung Friedrichs⸗ feld begrenzt, überragt in der Ferne von den Schorn⸗ ſteinen der Steinzeugfabrik. Hier ſind Wohnhäuſer für 15 Siedler vorgeſehen, die mit ihren freiwilligen Helfern eit 6 Wochen an der Arbeit ſind. Zu dieſen „Helfern“ zählen auch einige Seckenheimer Land⸗ wirte, die bei der Anfuhr von Baumaterialien ihre Fuhrwerke zur Verfügung ſtellten, ein gutes Vor⸗ zeichen für die zukünftige gute Nachbarſchaft. Ein Doppelhaus iſt ganz unter Dach und wird als Bau⸗ hütte benützt. Spengler unter den Siedlern und Helfer ſind an der Arbeit, die Abflußrohre kunſt⸗ gerecht zu bearbeiten. Ein Feldbahngleis, zu gün⸗ ſtigen Bedingungen gemietet, verbindet die Bauplätze. Ein zweites Haus konnte gerade Richtfeſt begehen. Für vier weitere werden die Baugruben ausgehoben. Der Boden, ſtark mit Sand vermengt, wird umſich⸗ tiger Pflege und Behandlung bedürfen, um die Humusſchicht zu erhalten und zu verbeſſern, aber die Siedler ſind optimiſtiſch. Sie haben ſich eine eigene Kiesgrube ausgehoben für die betonjerte Unter⸗ kellerung der Häuſer, aber im Gegenſatz zu den an⸗ deren Siedlungen ſind ſie mit dem Graben von Brunnen ſehr zurückhaltend und begnügen ſich vor⸗ läufig mit dem Herbeiſchaffen des Waſſers durch ein großes Faß, das die Landwirte ſonſt verwenden. Ein größeres Siedlungsgebiet ſcheint in der Gegend zwiſchen Käfertal und Waldhof im Entſtehen zu ſein. Hier ſind drei Siedlungen bereits angefangen, im 67. Sandgewann am Speckweg, näher bei Waldhof, dann die Siedlung im 72. Sandgewann an der Wormſer Straße, etwa auf halbem Weg zwiſchen Käfertal und Waldhof und ſchließlich die größte Siedlung im 81. Sandgewann am Lampertheimer Weg. Die am Wormſer Weg wird 16 Siedler auf⸗ nehmen, alſo 8 Doppelhäuſer umfaſſen. Hier iſt der Bauführer halbtägig ehrenamtlich tätig und ſiedelt nicht ſelbſt, ſein Vertreter iſt ein Zimmerpolier, der ſeine Gruppe in Schwung hat. Sie haben ſich die Bauhütte ſelbſt gezimmert und einfach, aber wohn⸗ Dieſe Gruppe mit Bauarbeitern, i umd 6 Helfern hat am 1. Dezember begonnen. Die Froſtperiode behinderte den Fortgang der Arbeiten. Sie ſtampfte gerade die Betonmaſſen für den Sockel des erſten Hauſes, wobei ſie eine Univerſalverſchalung und Verſtrebung be⸗ nutzt, nämlich das gleiche Holz, das ſie ſpäter als Ge⸗ bälk verwenden wird. Ein Mann, der früher in einer Kunſtſteinfabrik arbeitete, fertigt die Fenſter⸗ bänke ſelbſt an. Hier ſind auch einige Brunnen ſchon geſchlagen, die bis 14 Meter tief getrieben werden mußten; ſie ſind mit einer Vorrichtung verſehen, um den. um 3 Meter ſenken zu können bei Froſtgefahr. Die Siedler ſehen ſich vor. Die Häuſer werden hauptſächlich an der Straße entlang gebaut; die Familien mit den meiſten ſchulpflichtigen Kin⸗ dern kommen ans obere Ende in Richtung Käfertal, um den Schulweg der Kleinen zu verkürzen. Am Lampertheimer Weg iſt die vorläufig größte Siedlung im Entſtehen, die für 24 Siedler Raum geben ſoll. Hier werden 12 Doppelhäuſer gebaut und zwar über⸗ wiegend an der Straße entlang. Ein Haus iſt unter Dach, das zweite bis zum Gebälk und das dritte im äußeren Mauerwerk fertig. Die Brunnen, bei denen man bis zu 18 Meter in die Tiefe bohren mußte, ſind zumteil ebenfalls gebrauchsfertig. Man führte dieſen geſenkten Waſſerſpiegel auf die Auswirkungen der vielen Sammelbrunnen des Waſſerwerks im Käfer⸗ taler Wald zurück. Das Gewann iſt mit dieſen Häuſern nur auf der rechten Seite der Straße bebaut. Ein faſt doppelt ſo großes Gelände iſt auf der linken Seite noch zur Verfügung, das wohl ſpäter noch be⸗ ſiedelt wird. Dieſe Siedlungen ſind eingebettet in dem ebenen Vorgelände des Käfertaler Waldes. Sie haben Käfertal und Waldhof in nächſter Nähe, liegen an gut befahrbaren Straßen und haben den Blick nach der Bergſtraße. Sie ſind damit ein anſprechender Typ für eine Randſiedlung, die nach Fertigſtellung der Gebäulichkeiten im Frühjahr in ihren zweiten Ab⸗ ſchnitt eintreten werden; die landwirtſchaftliche Be⸗ handlung des 1500 am großen Geländes für jeden Siedler. Wenn der Unternehmungsgeiſt der Siedler und die Tatkraft der Bauführer anhält— daran iſt kein Zweifel erlaubt— wird auch die landwirtſchaft⸗ liche Bearbeitung des Bodens ſo gefördert werde, n wie das Bauen der Häuſer. Es iſt übrigens Vor⸗ ſorge getroffen, daß die Siedler theoretiſch und prak⸗ tiſch in den landwirtſchaftlichen Grundkenntniſſen unterrichtet werden. Der Optimismus der Gruppen, ſowohl der Siedler wie der Helfer, bürgt weiter da⸗ für, daß die Mannheimer Randſiedlungen, für die ſich heute ſchon Stadtverwaltungen und Bürgermeiſter auch entfernt gelegener Gemeinden intereſſieren, zu einem geglückten Verſuch werden. J. W. lich eingerichtet. Fabrikarbeitern, Zwei Beſtattungen Friedrich Hoffſtaetter Geſtern nachmittag wurde auf dem Mannheimer Friedhof der in weiten Kreiſen bekannte und geſchätzte Seniorchef der gleichnamigen Kohlenhandelsfirma, Friedrich Hoffſtaetter, beigeſetzt. Unter den Leidtragenden ſah man zahlreiche Vertreter der Mannheimer Geſchäftswelt, vor allem aber der ver⸗ ſchiedenen Schützenvereine. Mit dem Choral„So nimm denn meine Hände“ eröffnete Organiſt Renſch die Trauerfeier, worauf Stadtpfarrer Renz, aufbauend auf dem Bibelwort„Selig iſt der Mann, der die Anfechtung erduldet“, das Leben und Wirken des Verſtorbenen würdigte. Einer alten Mannheimer Kaufmannsfamilie entſtammend, widmete ſich Fried⸗ rich Hoffſtaetter, der ein Alter von 64 Jahren er⸗ reichte, dem kaufmänniſchen Beruf und ging mit Energie und Umſicht an den Ausbau des väterlichen Geſchäfts, das er zu hohem Anſehen brachte. Wie er in ſeinem beruflichen Wirkungskreis tüchtig und fleißig war, ſo hatte auch ſeine Familie in ihm den treuſorgenden Vater. Mit ihr trauern viele Freunde um den Dahingeſchiedenen. Friedrich Hoffſtaetters große Liebe galt neben Beruf und Familie der deutſchen Schützenſache, die in ihm einen warmherzigen Freund und Förderer verloren hat. Oberſchützenmeiſter Hirth⸗Heidel⸗ berg gedachte namens des Badiſchen Landesſchützen⸗ bundes des verblichenen langjährigen Landesober⸗ ſchützenmeiſters, der den Bund mit großer Tatkraft und Erfahrung durch die ſchweren Kriegs⸗ und Nach⸗ kriegsjahre geſteuert hat. Das Beileid des Pfäl⸗ ziſchen Schützenbundes brachte deſſen Vorſitzender Meinhard⸗Ludwigshafen zum Ausdruck, das der beiden Mainzer Schützengeſellſchaften Herr Herd⸗ Mainz. Dem langjährigen Vorſtandsmitglied des Deutſchen Schützenbundes widmete Prof. Dr. Popp⸗ Frankfurt herzliche Dankes⸗ und Abſchiedsworte unter Niederlegung eines prächtigen Kranzes. Für die Schützengeſellſchaft 1774 in Mannheim, der der Verſtorbene nahezu 40 Jahre hindurch angehört hat, legte Oberſchützenmeiſter Mappes einen Kranz nieder. Friedrich Hoffſtaetter ſollte Ehrenoberſchützen⸗ meiſter dieſes altangeſehenen Vereins werden, wollte aber dieſe Ehrung aufgeſchoben haben. Weiter ſpra⸗ chen ehrende Worte für den Toten Herr Seumer⸗ Karlsruhe namens der Karlsruher Schützen, Herr Rauch für die Freiburger und Herr Hirth für die Heidelberger, Schützen. Weitere Kränze wurden niedergelegt durch Herrn Orth für die Ludwigs⸗ hafener Schützengeſellſchaft, durch Herrn Marker für die Schützengeſellſchaft Eppelheim, durch Herrn Walker für die Neckargemünder Schützengeſell⸗ ſchaft, durch Herrn Ihm für die Schwetzinger Schützengeſellſchaft und durch Oberſchützenmeiſter Fuhrmeyer für die Schützengeſellſchaft Diana Mannheim. Den letzten Gruß der Wiesbadener Schützenbrüder überbrachte Herr Köhler, den des Polizeiſchützenvereins Oberſchützenmeiſter Polizei⸗ aſſiſtent Schey. Für den Turnerbund Germania, dem der Verſtorbene 35 Jahre lang angehörte, ſprach Vorſitzender Futterer. Schließlich ließen auch die Raſtatter Schützen, der Badiſche Verband der Koh⸗ lenhändler, die Mannheimer Kohlenhändlervereini⸗ gung und die Angeſtellten der Firma Fr. Hoff⸗ ſtaetter Kränze niederlegen. In den zahlreichen Kranz⸗ und Blumenſpenden, den vielen Trauergäſten und Fahnenabordnungen kam die außerordentliche Wertſchätzung zum Aus⸗ druck, die der Verſtorbene in weiteſten Kreiſen ge⸗ nießen durfte. Frieoͤrich Ziegler Neben den Leidtragenden hatten ſich zur geſtri⸗ gen Beiſetzung des Gefängnisinſpektors Friedrich Ziegler zahlreiche Beamte des Landes⸗ und des Bezirksgefängniſſes und Abordnungen verſchiedener Vereine eingefunden. Den Sarg umgaben die Fahnen des Kriegervereins, des Militärvereins und des Evangeliſchen Volksvereins. Stadtpfarrer Roſt würdigte die Verdienſte des Verſtorbenen, der im kirchlichen Leben eifrig tätig war und jahre⸗ lang dem Sprengelausſchuß der Trinitatiskirche an⸗ gehörte. Namens der Direktion der Badiſchen Strafanſtalten und der Beamten ſprach Regterungs⸗ rat Weidner ehrende Worte für den pflicht⸗ getreuen Beamten, der vier Jahrzehnte hindurch als Strafanſtaltsaufſichtsbeamter wirkte. Manchen Gefangenen hat Friedrich Ziegler aufgemuntert. Seit einer langen Reihe von Jahren hatte er die gefängnistechniſche Leitung des Amtsgefängniſſes im Schloß inne. Kranzniederlegungen erfolgten für den Kriegerverein durch Herrn Mayer, für den Militärverein durch Herrn Mehlhemmer. Den beſonderen Dank des Evang. Volksvereins brachte deſſen Vorſitzender Sponagel zum Ausdruck. el * Aus dem Stadtteil Feudenheim. In der Nacht zum Sonntag überſtiegen bis jetzt noch Unbekannte die Umzäunung des Fußballplatzes der Freien Tur⸗ ner am Aubuckel, erbrachen den Geräteraum und holten ſich verſchiedene indiſche Laufenten. Blinde können jetzt Druckſchriſt leſen Der franzöſiſche Erfinder Thomas(ſtehend) vor ſeinem„Photo⸗Elektrographen“ Dieſer Apparat ſoll es ermöglichen, gewöhnliche Druckſchrift zu entziffern. Durch beſondere Beſtrah⸗ lung erſcheint das gewöhnliche Druckbild in erhabener Form auf dem Empfangsapparat, wo es von den Blinden mit den Fingern abgetaſtet werden kann. Der Erfinder, der infolge einer Kriegsverletzung ſelbſt blind war, hat ſeinen Apparat den Inſaſſen einer Blindenanſtalt bereits vorführen können. * Vereinshaus von Dieben heimgeſucht. In der Nacht zum 31. Dezember e aus einem Vereinsgebäude 10 Flaſchen Mala und Wermuth, verſchiedene Sorten Zigaretten und Zuckerwaren, ein Fußball mit Pumpe, drei Tiſchdecken, beigefarbig mit blauen und roten Längsſtreifen und weißen Zierformen, Größe 1,70 auf 1,15 Meter, eine weiße Tiſchdecke unnd eine ſolche mit bläulichen Zickzackver⸗ zierungen. * Schmuckſachendiebſtahl. Am 30. Dezember wur⸗ den aus einer Wohnung in E 7 eine weiße Perlen⸗ kette, nach den Enden zu verjüngend, ein Paar weiße Perlenohrringe, 85 Doppelehering, ein Ehe⸗ ring, umgeändert, mit 2 Perlen, graviert F. Sch., ein Granatkollier mit ebenſolchen Ohrringen, eine goldene Damenuhr, umgeändert in eine Armband⸗ uhr, mit ſchwarzem Ripsband, entwendet. * Seinen 60. Geburtstag begeht am morgigen Mittwoch Werkmeiſter Michael Kolb, Pflügersgrundſtraße 30. Film⸗Rundſchau Roxy:„Die Pranke“ Nach bewährten Methoden wurde wiederum ein Krimi⸗ nal⸗Tonfilm gedreht, der in Handlung, Beſetzung und in Ton und Bild gleicherweiſe das Prädikat ſehr gut verdient. Mitten in das Getriebe eines großen Automobilrennens — das anſcheinend in Monza aufgenommen wurde— fällt eine ſchwere Werkſpionage, die vor keinem Mittel gurück⸗ ſchreckt und ſogar Tote auf der Strecke läßt. In atem⸗ beraubendem Tempo geht die Suche nach dem Täter vor ſich und doch ſind die angewandten Mittel der Spannungs⸗ ſteigerung einfach und darum überzeugend. Fritz Raſp, Charlotte Suſa, Eugen Klöpfer, Hans Rehmann, Oskar Sima, Jack Mylong⸗ Münz, Erich Keſtin, Peter Voß und Kar! Götz, all dieſe Namen gewährleiſten eine über dem Durchſchnitt ſtehende Darſtellung, die, wie ſchon geſagt, in Verbindung mit der ſauberen Technik des Films auch dieſes Laufbild zu einem Meiſterwerk machten.— Das Beiprogramm dſt bis ouf einen ganz unmöglichen amerikaniſchen Kurzfilm intereſſant und lehrreich. 1 ages haleucles Dienstag, 5. Jaunar Nationaltheater:„Der Fratz“, Luſtſpiel von Barry Con ners, Miete D 18, Anfang 20 Uhr. e„Zar und Zimmermann“ 8 Oper von A. Lortzing, für den Bühnenvolksbund, An⸗ fang 19.90 Uhr. Apollotheater: Großes Varieteprogramm, 20.15 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen. Volkshochſchule: Vortrag von Dr. Guſtay Stolper, Berlin, über„Unternehmer“, 20.15 Uhr in der Harmonte D 2, 6. Tanz: Palaſthotel und Pavillon Kaiſer, 20.80 Uhr. Kaffee Schleuer: Künſtlerkonzert ab 20 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 5⸗Uhr⸗Tee, 20 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Straßen der A 2 Ihambra:„Der Hauptmann von Köpeni ick. Schauburg:„Der Glöckner von Notre Dame“.— Royy:„Die Pranke“.— Scala ⸗Theater:„Flie⸗ ger“.— Glortka⸗Palaſt:„Die ſchwebende Jung⸗ frau“.— Capitol:„Meine Couſine aus War⸗ ſchau“.— Palaſt⸗ Theater:„Der Kongreß tanzte, Sehens würdigkeiten: Schloßbücherei: Geöffnet von—19 und von 18—19 Uhr, Städt. Schloßmuſenm: Geöffnet durchgehend von 11—16 Uhr Sonderausſtellung: Alte Fibeln— alte Vorſatz⸗Papiere.— Städtiſche Kunſthalle: Werktags(mit Ausnahme Montogs) E von 10—13 u. 14—16 Uhr. Sonderausſtellungen: Gemälde Mannheimer Künſtler. 2.„Wie der Künſt⸗ 15 die Kunſt ſieht.“— Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit umfaſſendem Rundblick, geöffnet von —12 und 14—16 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Bölker⸗ kunde im Zeughaus: Geöffnet von 11—13 und 15—17 Uhr. Wer . 10407 qeder, der turen, und Rep iebstoffe kauft, Betri Standord. pekenntlich* ar tituren sin denn sie 37 eine pfennigr u-SEs ETI aren Repera“ echnungen · die Marke, S cHA T 5 e well Vertre SphRE DURCH: IND 20 der die a 3 uenhat. 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143 (5.1.1932) 5. Mittagsblatt
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