zende iter⸗ r auf 2 Ge⸗ Ber. h ein 2 denn 2 ge⸗ idert: ges eine ingen d Sie Ber⸗ Wien ö 0 ſchkas ag y, r An⸗ gege⸗ durch uchzte lierte eitere 2 2 5 14 N 5 orts fortſetzen. Donnerstag, 16. Juni 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag. usgabe Weiterführung der Notſchule Schon über 100 Anmeldungen Am morgigen Freitag um 9 Uhr vormittags wird die Notſchule für Erwerbsloſe unter dem neuen Namen„Notſchul⸗Selbſthilfe“ ihr Sommer⸗ Semeſter beginnen. Bei dem fünfköpfigen Beirat, ber aus drei Schülern und zwei Lehrern beſteht, 27 ſich bereits über 100 Erwerbsloſe angemeldet, ie an den Kurſen teilnehmen wollen. Alle Kurſe werden vorerſt in den beiden Räumen der Bern⸗ hard⸗Kahn⸗Leſehalle durchgeführt werden müſſen. Von einer Umlage, die von den Schülern für die ſachlichen Unkoſten verlangt werden ſollte, hat man abgeſehen, da die Lehrkräfte ſich vollkommen unentgeltlich zur Verfügung ſtellen. Ein Geſamtkurs wird ſich mit geſchichtlichen Fra⸗ gen befaſſen. Die Einzelkurſe ſehen fachliche Fort⸗ bildungsfächer vor. Neben Bürgermeiſter Bött⸗ ger wird auch Dr. Eppſtein weiterhin in der Leitung der Notſchule verbleiben. Man darf nur hoffen, daß der Beſchluß des Stadtrats. der die vom Oberbürgermeiſter angeforderten 10 000 // zur Wei⸗ terführung der Notſchule ablehnte, noch revidiert wird. Durch ihre Selbſthilfe wollen die erwerbs⸗ loſen Schüler zeigen, wie ſehr ihnen die Schule ein geiſtiges und ſeeliſches Bedürfnis geworden iſt. Man ſollte dieſe Wirkungen der Notſchule nicht unterſchätzen, ſondern ſie fördern. Zum Hinſcheiden von Frau Phila Schneider Ganz unerwartet trifft die Mannheimer Wohl⸗ fahrtspflege ein faſt unerſetzlicher Verluſt. Frau Phila Schneider, die wohl allen, die mit dem Badiſchen Frauenverein vom Roten Kreuz zu tun haben, bekannt iſt, ſtarb nach ſchwerem Leiden. Mit ihr geht eine Perſönlichkeit dahin, die ſeit vielen Jahren überall in der vorder⸗ ſten Limite ſtand, wenn es galt zu helfen, wenn es ſich darum handelte, in perſönlicher Weiſe ohne lange Umſtände zuzupacken. Schon frühzeitig erkannte man ihre ſchätzenswerte Kraft, namentlich auf dem Gebiete der Bewirtſchaftung öffentlicher Anſtalten. Während des Weltkrieges war ſie bis zum Verlaſſen des letzten Verwundeten Wirtſchaftsleiterin des Vereinslazaretts vom Roten Kreuz„Lanzfabrik“(wo auch ihr Gatte als Direktor tätig war). Mit Kriegsende ſtand ſie Tag und Nacht an der Verpflegungsſtation am Bahnhof, wenn die Truppen ankamen oder durch⸗ reiſten. Dann widmete ſie ſich der Leitung der Haushaltungsſchule im Damen heim. 3, 1 und dem Auf⸗ und Ausbau der Volks⸗ küchen, zunächſt Alphornſtraße 22 und ſpäter Augartenſtraße 63, deren Vorſitzende ſie war. Bis in die letzten Tage ihres ſchweren, mit ungeheurer Selbſtüberwindung getragenen Leidens war ſie bei der Verteilung der Speiſen tätig. Sie ſcheute ſich nicht, ſelbſt auf dem Transportauto mitzufahren, um die verſchiedenen Verteilungsſtellen ſo ſchnell als möglich mit den Speiſen zu verſorgen. Auch in allen übrigen Fragen des Roten Kreuzes waren ihr Rat und ihre Arbeitskraft ſehr geſchätzt. Bei Sammlun⸗ gen, bei Sonderveranſtaltungen, ſtets griff ſie küchtig zu. Aber auch außerhalb des Roten Kreuzes zeigte ſie eine unermüdliche Tätigkeit, ſo vor allem beim „Feſt für große und kleine Leute“, bei den Veran⸗ ſtaltungen für die Errichtung von Landſchulheimen, wie überhaupt ihre Liebe den Kindern galt, nach⸗ dem ſie, die in glücklichſter Ehe lebte, kinderlos blieb. Mit Frau Schneider ſcheidet ein Menſch ſtärk⸗ ſter Pflichterfüllung, größter Opferfreudigkeit, be⸗ ſcheidenſten Weſens und geradeſter Geſinnung. Mit ihrem Gatten trauert an der Bahre der Badiſche Frauenverein ſamt den vielen Anſtalten, in denen ſte tätig war und viele, viele Arme, denen ſie jeder⸗ zeit Helferin, Stütze und Freundin war.— X Gewitter und Platzregen Faſt einen ganzen Tag haben ſich geſtern die Ge⸗ witterwolken am Firmament herumgedrückt, ehe ſie ſich zur Entladung entſchließen konnten. Als gegen 6 Uhr der erſte Donnerſchlag erdröhnte, wurden von den unterwegs Befindlichen die Straßenbahnen ge⸗ ſtürmt. Als dann der Himmel ſeine Schleuſen öffnete, tat er es mit einer ſolchen Gründlichkeit, daß ein wahrer Wolkenbruch niederpraſſelte. Mit dem Nie⸗ dergehen des Regens tobte ſich gleichzeitig das Ge⸗ witter aus. * Zech⸗ und Darlehensbetrüger geſucht. Mehrere Sicherheitsſtellen haben gegen einen geriſſenen Zech⸗ und Darlehensbetrüger Steckbriefe erlaſſen. Es han⸗ delt ſich um einen gewiſſen Müller aus Mann⸗ heim, der in den letzten Tagen in Dudenhofen einem Gaſtwirt 120/ herausſchwindelte, ſich ein Fahrrad„lieh“ und dann auf Nimmerwiederſehen das Weite ſuchte. Der geflüchtete Betrüger tauchte inzwiſchen in Oberhauſen auf, wo er ſich mehrere Tage in einer dortigen Gaſtwirtſchaft einlogierte und den betreffenden Gaſtwirt um eine größere Zech⸗ ſchuld prellte. Unter ähnlichen falſchen Vorſpiege⸗ lungen wird der Betrüger ſein Unweſen andern⸗ Den Namen Müller hat er ſich wahrſcheinlich fälſchlicherweiſe zugelegt. Der Be⸗ trüger tritt vornehm und geſchickt auf. Er ſpricht norddeutſche Mundart, iſt etwa 45 Jahre alt, hat Glatze und trägt bräunlichen oder graugeſtreiften Anzug, ein Einſatzhemd mit Tuchkragen, ſchwarze Schnürſchuhe und einen ſchwarzen ſteifen Hut. Sach⸗ dienliche Mitteilung iſt an die Gendarmeriehaupt⸗ ſtafton Speyer erwünſcht. 3. Seite/ Nummer 978 67. Kreisverſammlung in Mannheim Eine lange Sitzung Der Voranſchlag mit kleinen Aenderungen angenommen Sechseinhalb Stunden hat geſtern nachmittag die Kreis⸗Verſammlung getagt. Nur eine drückende Hochſommerhitze wäre vielleicht geeignet geweſen, die langatmigen Verhandlungen etwas ab⸗ zukürzen. Die Kommuniſten hatten allein über zwei Dutzend Anträge eingebracht, von denen jeder ein⸗ zelne ausführlich begründet wurde, um dann der Ablehnung zu verfallen. Auch die Nationalſozia⸗ liſten hatten mit ihren Anträgen kein Glück. Eröffnung und Begrüßung Kreisvorſitzender Elbs eröffnete um 3 Uhr die 67. ordentliche Sitzung der Kreisverſamm⸗ lung und begrüßte den Vertreter der Staatsauf⸗ ſichtsbehörde, Landeskommiſſär Dr. Scheffel⸗ meier, Landrat Dr. Guth⸗Bender vom Be⸗ zirksamt Mannheim und Regierungsbaurat Wu n⸗ derlin als Vertreter des Waſſer⸗ und Straßen⸗ bauamts Heidelberg, der zum erſtenmal den Platz ſeines Amtsvorgängers Freiherrn v. Sensburg ein⸗ nahm. Landrat Dr. Pfaff ⸗ Weinheim ließ ſich entſchuldigen und dem Kreisrat für die Förderung der Landwirtſchaft im Bezirk Weinheim ſei⸗ nen Dank ausſprechen. Landesökonomierat Dr. Krum m⸗Ladenburg und der Kreisreviſor Ober⸗ rechnungsrat a. D. Waizenegger hatten ſich ebenfalls entſchuldigt. Zum Vorſitzenden der Kreis⸗ verſammlung wurde Gewerkſchaftsſekretär Fel⸗ gentrebe(Soz.), zum ſtellvertretenden Vor⸗ ſitzenden Kaufmann Leopold Stratthaus⸗ Schwetzingen(Zentr.) und zu Schriftführern die Herren Friedrich Marx(Wirtſch. Ver.) und Alfred Molitor(Staatspartei) gewählt, und zwar gegen die Vorſchläge der kommuniſtiſchen und der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Fraktion. Der Vorſitzende verlas ſodann die Anträge des Kreisrats, die teils einſtimmig, teils gegen die Stimmen der Kommuniſten oder der Nationalſozia⸗ liſten angenommen wurden. Es handelte ſich um die Genehmigung der Satzungen für die Landwirtſchaftliche Schule in Ladenburg, für die Kreispflegeanſtalt in Weinheim, für den Ausſchuß zur Förderung des Obſt⸗, Gemüſe⸗ und Weinbaues im Kreiſe Mannheim, ferner um die Aenderung der Satzung für das Kreiskinderheim Ladenburg. Bei der Herabſetzung der Aufwandsentſchädigungen für die Mitglieder der Kreisverſammlung wurde zuſätz⸗ lich beſtimmt, daß für erwerbsloſe Mitglieder die alten Sätze beſtehen bleiben. Der Kreisrat hatte in Ergänzung der Vorlage„Bericht und Anträge des Kreisrats an die Kreisverſammlung“ folgenden wei⸗ teren Antrag geſtellt: Alle Leiſtungen des Kreiſes auf Grund der Kreis⸗ ſatzung über die Ruhelohn⸗ und Hinterbliebenen⸗ verſorgung der Angeſtellten und Arbeiter der Kreis⸗ verwaltung Mannheim find als freiwillige Leiſtungen anzuſehen, auf die keinerlei Rechts⸗ anſpruch beſteht. Dieſer Antrag wurde einſtimmig ange⸗ non men. Annahme fand auch der Abänderungs⸗ antrag der Bürgerlichen Vereinigung(Staats⸗ partei, Deutſche Volkspartei und Wirtſchaftspartei) zur Geſchäftsondnung für die Kreisverſammlung, wonach Anträge, deren Vollzug die Finanzwirtſchaft des Kreiſes durch erhöhte Ausgaben oder verminderte Ein⸗ nahmen belaſten würde, nur dann beraten werden, wenn ſie mit einem Aus⸗ gleichsantrag zur Deckung der Mehrbelaſtung ver⸗ bunden ſind. Kommuniſten und Nationalſozialiſten ſtimmten dagegen. Es erübrigt ſich, auf die zahlreichen kommuniſti⸗ ſchen Anträge einzugehen, die mit Geldern jonglie⸗ ren, die nicht vorhanden ſind. Eine längere Debatte gab es über die Verlegung der Leimbach außerhalb des Ortsetters in Brühl. Dieſes Ge⸗ wäſſer führt Abwäſſer mit ſich, die beſonders in den heißen Monaten einen unerträglichen Zuſtand für die Brühler Bevölkerung herbeiführen. Seit drei Jahren iſt der Gemeinde Schwetzingen die Erſtel⸗ lung einer Kläranlage zur Auflage gemacht, ohne daß das Profekt bisher durchgeführt worden wäre. Es fehlt natürlich nur am Geld. Der Kreisrat wurde ermächtigt, der Gemeinde Brühl ein Drittel der Koſten für die Leimbach⸗Verlegung zu bewilli⸗ gen, ſobald ein endgültiger Plan vorgelegt wird. Ein ſozialdemokratiſcher Antrag, für die Erziehung und Verpflegung ortsarmer Kinder 60 000/ als Zuſchuß an die Gemeinden einzuſetzen, fand einſtimmige Annahme, ebenſo der Zentrums⸗ antrag auf Verteilung von 20 000 ſtatt 10 000/ an eine Reihe von Anſtalten und Organiſationen. Die Zuſchüſſe für Gehwegherſtellungen in Heddesheim und Oftersheim und für die Kanaliſationskoſten in Brühl⸗Rohrhof, fanden faſt einſtimmige Genehmigung, ebenſo der Zuſchuß von 15000/ für die Verbreiterung des Fußweges auf der Neckarbrücke Ladenburg— Neckarhauſen. Kreisabgeord⸗ neter Ewald(Ev. Volksdienſt) empfahl die Durch⸗ führung eines freiwilligen Arbeitsdien⸗ ſtes für ſolche Arbeiten, die nicht bezahlt werden können. Derartige Vorſchläge haben anderwärts großen Anklang gefunden und haben auch zum Teil ſchon zu Erfolgen geführt. Die Kommuniſten haben dafür allerdings nichts übrig. Im Verlauf der Beratung des Hauptvoranſchlags berichtete Kreisabgeordneter Felgentrebe als Vorſitzender des Ausſchuſſes für das Kreiskin⸗ derheim in Ladenburg über dieſe Auſtalt. Er konnte mitteilen, daß ſie dem Kreis nur Ehre macht. Aus dem einſtigen ärmlichen Erziehungshaus iſt ein moderner Kindergarten geworden, der leider nur zur Hälfte belegt iſt. Ueber die Tuberkuloſe⸗ fürſorgeſtelle im Schwetzingen machts Kreisrat Bürgermeiſter Böttger nähere Aus⸗ führungen, die darin gipfelten, daß dieſe Einrichtung unter allen Umſtänden erhalten werden müſſe; ſie iſt auf den Kreiszuſchuß umſomehr angewieſen, als alle anderen Faktoren größtenteils verſagen. Ablehnung fanden die nationalſozialiſtiſchen An⸗ träge, dem Kreis⸗Lehr⸗ und Verſuchsgar⸗ ten in Ladenburg den Klein verkauf ſeiner Erzeugniſſe zu unterſagen, und den früheren Landesökonomierat Doll für den während ſeiner Amtszeit durch ihn verurſachten Schaden haftbar zu machen. Um 710 Uhr abends endlich wurde der Hauptvoranſchlag gegen die Stimmen der Nationalſozialiſten und Kommuniſten an⸗ genommen. Für einen heiteren Abſchluß ſorgten noch die Kom⸗ muniſten, indem ſie folgenden Antrag vorlegten: „Landesökonomieräte mit 8 51 dürfen in Zukunft nicht mehr durch Kreisbehörden beſchäftigt werden“. Der Vorſitzende tat gut daran, dieſen Antrag nicht ernſt zu nehmen. Er ſchloß die Kreisverſammlung mit dem Dank an alle Mitarbeiter. el. Kriſenzahlen der Stadt Ludwigshafen Unter dieſem Titel hat das Ludwigshafener Amt für Wirtſchaft und Statiſtik eine Schrift veröffent⸗ licht, die die Lage der Stadt beſonders beleuchtet, zu⸗ mal ſich dort eine Induſtrie entwickelte, deren Abſatz die ganze Welt iſt. Deswegen hat auch die Weltwirt⸗ ſchaftskriſe ſich gerade in Ludwigshafen recht ver⸗ hängnisvoll ausgewirkt. Der Umſchlagsverkehr in den Ludwigshafener Häfen iſt im letzten Jahre um zwei Drittel niedriger geweſen als 1928 und entſpricht etwa dem Umſchlag von 1910. Der An⸗ teil Ludwigshafens am Verkehr der Ludwigshafen⸗ Mannheimer Häfen iſt von 42 v. H. im Jahre 1928 auf 34 v. H. im Jahre 1931 zurückgegangen. Die Eiſenbahn hat im Güterverkehr ſogar einen Aus⸗ fall von faſt der Hälfte ihrer Höchſtleiſtung im Jahre 1927 zu verzeichnen und 1931 nur noch ſoviel befördert wie kurz nach der Jahrhundertwende. Auch der Geldverkehr weiſt dementſprechend erhebliche Rückgänge auf. Die daraus ſich ergebende, von Jahr zu Jahr verſchlechterte Entwicklung des ſtädtiſchen Haus⸗ haltsplanes ſtellt ſich im Rechnungsjahr 1932/33 ſo dar, daß nach Abzug der darauf ruhenden Aus⸗ gaben die bleibenden Einnahmen aus ſämtlichen Reichs⸗, Landes⸗ und Gemeindeſteuern und aus den Umlagen und aus zwei Drittel der Bürgerſteuer aufzuwenden ſind. Schon ſeit Jahren reichen die ſtädtiſchen Anteile an den Reichsſteuern nicht mehr aus, den Zuſchußbedarf des Fürſorgeamtes zu decken. In den letzten 5 Jahren ſind die Eingänge an Reichsſteuern faſt auf ein Drittel zurück⸗ gegangen, wo hingegen ſich der Zuſchußbedarf des Fürſorgeverbandes auf das dreifache erhöht hat. Zur Deckung des Finanzbedarfes mußten in den letzten 5 Jahren auch in Ludwigshafen die ſtädti⸗ ſchen Werke in ſteigendem Maße herangezogen werden. 1932 ſollen z. B. die Ludwigshafener Werke den gleichen Betrag an den allgemeinen Haushalt abliefern, wie die Mannheimer Werke, während ſie 1928 nur deren dritten Teil beizu⸗ ſteuern hatten. Die Zahlen für die Gasabgabe und für die Waſſerförderung zeigen unter kleineren Schwankungen ziemlich gleichmäßigen Verbrauch. Dagegen iſt der Stromabſatz faſt auf die Hälfte ſei⸗ nes Höchſtſtandes geſunken. Das kataſtrophale Anwachſen der Arbeitsloſen⸗ zahl ſeit Herbſt 1929 und der ſteigende Anteil der Wohlfahrtserwerbsloſen ſpringen in die Augen. Da die Unterſtützungsdauer für die vom Arbeits⸗ amt betreuten Arbeitsloſen begrenzt iſt, kommen nach und nach faſt alle Arbeitsloſen auch in Für⸗ ſorge beim ſtädtiſchen Wohlfahrtsamt, wo ſie zum Teil jahrelang verbleiben. Anfang 1928 bezogen nur 8 Prozent der unterſtützten Arbeitsloſen laufende Unterſtützung vom Wohlfahrtsamt; 1929 waren es ſchon etwa 30 Prozent und ſeit Sommer 1991 iſt mehr als die Hälfte ganz auf die Unterſtützung aus ſtädtiſchen Mitteln angewieſen. Ende April 1932 wurden über die 6159 Wohlfahrtserwerbsloſe etwa Preis 30 Uberali zu haben Kleines Kursbuch für Baden und Pfalz mit Anschlüssen nach allen Richtungen Erheblich erweitert: Wichtige Kraftpostlinien in Baden, Hessen und Pfalz Flugplan der Lufthansa 14.000 Perſonen unterſtützt, da die Zahlen nicht die Perſonen, ſondern die„unterſtützten Parteien“ an⸗ geben. Ludwigshafen iſt unter den großen und Mittel⸗ ſtädten Bayerns am ſtärkſten mit Fürſorgeausgaben belaſtet. Im vierten Vierteljahr 1931 verurſachten die Fürſorgelaſten je Kopf der Bevölkerung in Lud⸗ wigshafen einen Aufwand von 13,1% gegen 11,4 1 im Durchſchnitt der bayeriſchen Städte und 12,7, im Durchſchnitt der deutſchen Städte(ohne Berlin). In den Jahren von 1928 bis 1931 iſt der Aufwand für alle Fürſorgezweige auf das 375fache angewachſen. Allein für die Wohlfahrtserwerbsloſen be⸗ trägt der Zuſchußbedarf 3,5 Millionen /, bei 5,5 Millionen/ für den Fürſorgeverband. den Kopf 1 Deſſen Ausgaben berechneten ſich auf der Bevölkerung als Zuſchuß von der Stadt⸗ verwaltung im Jahre 1913 auf 2,12 /, im erſten Jahre nach der Inflation ſchon auf 12/ und im Jahre 1931 auf 51 /. Nach dem Voranſchlage für 1932 werden etwa 62/ aufzuwenden ſein. Während der Zuſchußbedarf 1928 von den Steuern noch gut ge⸗ tragen werden konnte, belaſtet er 1932 die ſchwachen Einnahmen ungeheuer ſchwer. In dieſem Jahre wird der Zuſchußbedarf des Fürſorgeverbandes die Einnahmen der Stadt Ludwigshafen aus den Reichs⸗ ſteuern um das fünffache überſteigen. Im Haushaltsplan für 1932 ſpringen unter den Zuſchußvoranſchlägen die Gruppen Fürſorgeaufwand mit 58,3 v. H. und Kapital- und Schuldenverwaltung mit 16,6 v. H. in die Augen. Dieſe beiden Kapitel machen drei Viertel des Betrages der Zuſchußvor⸗ anſchläge aus. Demgegenüber bringen ſämtliche Zu⸗ ſchußvoranſchläge nur 71,7 v. H. auf, ſodaß mit Aus⸗ nahme der Aufwendungen für die Fürſorgeleiſtun⸗ gen und den Kapital⸗ und Schuldendienſt die Zu⸗ ſchüſſe ſämtlicher Voranſchläge ohne Deckung ſind. * Erfolge der badiſchen Tabakpflanzer auf DG. Ausſtellung. Auf der Ausſtellung der Deutſchen Landwirtſchafts⸗Geſellſchaft wurden, wie mitgeteilt, 1300 Tabakproben aus ſämtlichen deutſchen Anbau⸗ gebieten zur Schau gebracht. An dieſer ſehr gut be⸗ ſchickten Veranſtaltung beteiligte ſich die Badiſche Landwirtſchaftskammer mit einer Sam⸗ melausſtellung von 531 Muſtern, wovon 201 aus dem ſüdbadiſchen und 330 aus dem nordbadiſchen Anbaugebiet ſtammten. Von den Proben erhielten bei der mit der Ausſtellung verbundenen Prä⸗ miierung: 1. Preiſe 93 Muſter, 2. Preiſe 239 Muſter und 3. Preiſe 119 Muſter. Ferner erhielten 80 Muſter Anerkennungen. Außerdem wurden an 63 Ausſteller Sieger⸗, Ehren⸗ und Zuſchlagspreiſe vergeben. * Ermahnt die Kinder zur Vorſicht beim Ueber⸗ ſchreiten belebter Straßen! Geſtern abend wollte in der Waldhofſtraße an der Humboldtſchule ein etwa zehn Jahre altes Mädchen aus der Riedfeldſtraße unmittelbar hinter einer Straßenbahn die Fahr⸗ bahn überqueren. Im ſelben Moment kam aus der entgegengeſetzten Richtung ein anderer Straßen⸗ bahnzug. Das Kind wollte noch raſch zurück, wurde aber von der ſtark bremſenden Elektriſchen noch er⸗ faßt und auf den Boden geſchleudert. Es iſt leicht möglich, daß ſich das Kind innere Verletzungen zu⸗ gezogen hat, denn es klagte über heftige Schmerzen. * Ziehung der preußiſch⸗ſüddentſchen Klaſſen⸗ lotterie. In der Mittwoch⸗Vormittagsziehung der preußiſch⸗ſüddeutſchen Klaſſenlotterje fielen zwei Ge⸗ winne zu je 10000 Mk. auf die Nr. 399 191, vier Ge⸗ winne zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 117 847 umd 319 992. — In der Nachmittagsziehung wurden die beiden Haupttreffer der dritten Klaſſe in Höhe von zweimal 100 000 und zweimal 50 000 Mk. gezogen. Es fielen zwei Gewinne zu je 100 000 Mk. auf die Nr. 257 250 und zwei Gewinne zu je 50 000 Mk. auf die Nr. 34 667, ferner zwei Gewinne zu je 10000 Mk. auf die Nr. 136 186, vier Gewinne zu je 5000 Mk. auf die Nrn. 30 945 und 126 097, ſowie zwei Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nr. 229 771.(Ohne Gewähr.) * Ihren 77. Geburtstag begeht am heutigen Donnerstag Frau Anna Grohe geb. Wiederhold, Cannabichſtr. 4, in beſter Geſundheit Rauchen Sie lieber eine que . 1*„ 411
Ausgabe
143 (16.6.1932) 273. Mittagsblatt
Einzelbild herunterladen
verfügbare Breiten